Nachhaltige Erneuerung

Beabsichtigte Maßnahmen ab 2021

Beabsichtigte Maßnahmen ab 2021

  • Übersichtskarte zu den beabsichtigten Maßnahmen ab 2021 für die Großsiedlungen Marzahn-Hellersdorf

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Beteiligungsmöglichkeiten bei Marzahn-Hellersdorfer Projekten der Nachhaltigen Erneuerung

Das Programm

Das Programm Nachhaltige Erneuerung (früher Stadtumbau im Bezirk/Stadtumbau Ost für lebenswertes und attraktives Wohnen) kommt seit dem Jahr 2002 in den Großsiedlungen Marzahn-Hellersdorf zum Einsatz. Mit ca. 100.000 Wohneinheiten und rund 190.000 Einwohnern ist dies die größte in industrieller Bauweise errichtete Siedlung in Deutschland und bildet einen Schwerpunkt der Stadtumbauförderung bzw. der Förderung im Programm Nachhaltige Erneuerung in Berlin.

Im Rahmen der nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes auf der Grundlage des Baugesetzbuches §§ 171 a-d werden schwerpunktmäßig Maßnahmen erforderlicher städtebaulicher Anpassungen infolge des demografischen und wirtschaftlichen Strukturwandels sowie der Erfordernisse des Klimaschutzes finanziert.
Von 2002 bis 2020 wurden in den Großsiedlungen Marzahn-Hellersdorf rund 162 Mio. € aus den Programmen Nachhaltige Erneuerung/Stadtumbau für integrierte Stadtentwicklungsprozesse eingesetzt. Mit dem Städtebauförderungsprogramm wurde auf die sich verändernden Herausforderungen im Bezirk reagiert. Seit der Umstrukturierung der Städtebauförderung 2020 wurde das Bund-Länder-Programm Stadtumbau in das Programm Wachstum und nachhaltige Erneuerung überführt.

Unterschiedliche Phasen der integrierten Stadtentwicklung und aktuelle Herausforderungen:

Seit 2002 lassen sich unterschiedliche Phasen der Programme Nachhaltige Erneuerung/ Stadtumbau in den Großsiedlungen nachvollziehen. Zunächst gab es die Herausforderung, die Folgen der massiven Abwanderung zu stoppen, den damit verbundenen Wohnungs- und Infrastrukturleerstand zu beheben und die Quartiere zu stabilisieren und qualifizieren. Daher wurden zwischen 2003 und 2009 leerstehende Wohn- und Infrastrukturgebäude rückgebaut und die Nachnutzung der Flächen organisiert.
Mit der allmählichen Stabilisierung der Bevölkerungszahlen zielte der Stadtumbau stärker auf die Weiterentwicklung der Großsiedlung als grünes und familienfreundliches Stadtgebiet, die Aufwertung der verbliebenen Schulen und Kitas sowie des öffentlichen Freiraums. Inzwischen ist auch qualitätvoller Wohnungsneubau sowie die Ergänzung von Schul- und Kitagebäuden wieder ein Thema. Die gegenwärtigen Programmschwerpunkte werden insbesondere von den Auswirkungen der wieder wachsenden Stadt mit zu schaffenden Kapazitäten in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen bestimmt. Angesichts von Zuwanderungen und einem Auseinanderdriften der Gesellschaft sind zudem erhebliche Anstrengungen für Integration, Bildung und sozialen Zusammenhalt erforderlich. Die Berücksichtigung neuer Nutzungsanforderungen an Infrastruktur und den öffentlichen Freiraum sowie auch, stärker als zuvor, Fragen der Barrierefreiheit, des Klimaschutzes und der Klimaanpassungen in der wachsenden und dichter werdenden Stadt werden zu beantworten sein und finden bereits Anwendung bei laufenden Fördermaßnahmen.

Zielsetzungen für die Nachhaltige Erneuerung:

Die beiden Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Infolge der Aufwertungsmaßnahmen aber auch durch die Erhöhung der Mietpreise in den Innenstadtbezirken steigen seit 2009 die Bevölkerungszahlen. Insbesondere junge Familien zieht es in die modernen und trotzdem mietgünstigen Wohnungen in einem sehr grünen Umfeld. Das 2011/2012 beschlossene Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (INSEK) formulierte folgende Ziele:
• Schaffung eines bedarfsgerechten Wohnungsangebots
• Klimagerechte Stadtentwicklung
• Weiterentwicklung eines zukunftsfähigen Bildungsstandorts
• Anpassung des öffentlichen Raums an den demografischen Wandel
• Förderung lebendiger Nachbarschaften in den Stadtteilen und Quartieren
• Qualifizierung der stadträumlichen Situation und der städtischen Umwelt.

Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen der Entwicklung Berlins und des Bezirks (bspw. erheblicher Wohnungsneubau, Zuzug von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte, starke Alterung in Teilräumen) wurde 2019 darauf aufbauend ein Strategiepapier erarbeitet, welches abgestimmt zwischen Senat und Bezirk, die wichtigsten Entwicklungsräume und Schlüsselprojekte für die kommenden Jahre definiert.

Städtebauliche Entwicklung im Quartier Kastanienallee/Stadtgut Hellersdorf ab 2020

Städtebauliche Entwicklung im Quartier Kastanienallee/Stadtgut Hellersdorf ab 2020

Räumliche Schwerpunktsetzungen:

Die Nachhaltige Erneuerung konzentriert sich auf ausgewählte räumliche Schwerpunkte in den Großsiedlungen. Senat und Bezirk haben sich darauf verständigt, aufgrund der Entwicklungserfordernisse, die zur Verfügung stehenden Mittel dort prioritär einzusetzen.
Das Quartier Kastanienallee/Stadtgut Hellersdorf in Hellersdorf-Nord stellt einen dieser bedeutenden Entwicklungsräume im Fördergebiet dar. Hier zeigt sich das dynamische Zusammenspiel verschiedener Förderkulissen zur Qualifizierung von Frei- und Grünflächen sowie sozialer Infrastrukturen bei gleichzeitig sehr umfangreichem Wohnungsneubau von GESOBAU AG und STADT UND LAND. Die Mittel der Städtebauförderung kommen zum Einsatz, um der gestiegenen Infrastrukturnachfrage gerecht zu werden und ganzheitliche und nachhaltige Stadtquartiere zu schaffen.

Seit 2020 unterstützt Weeber+Partner Institut für Stadtplanung und Sozialforschung als Gebietsbeauftragter für den Stadtumbau/Nachhaltige Erneuerung das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bei der Umsetzung dieser Ziele und der damit verbundenen Förderprojekte. Von März 2013 bis Dezember 2019 war die S.T.E.R.N. GmbH als Gebietsbeauftragter tätig.
Weitere Informationen zur integrierten Stadtentwicklung in Marzahn-Hellersdorf und den einzelnen durchgeführten Maßnahmen finden Sie auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen oder in den Konzepte und Publikationen zum Stadtumbau in Marzahn-Hellersdorf..