degewo-Galerie: Berliner Maler aus dem Kohlenpott

Pressemitteilung vom 19.12.2014

Vom 7. Januar bis zum 5. Februar 2015 präsentiert die degewo-Galerie Remise in der Pankgrafenstraße 1, 13187 Berlin-Pankow, Malerei und Arbeiten auf Papier von Fritz Duda. Zur Eröffnung dieser Ausstellung lädt der degewo-Vorstand am Dienstag, den 6. Januar 2015 um 18:30 Uhr, ein.
Mit der ersten Ausstellung im neuen Jahr würdigt die degewo-Galerie Remise das Schaffen des Malers Fritz Duda (1904-1991), dessen Geburtstag sich am 30. Januar zum 111. Mal jährt. Über rund 50 Jahre hat der Künstler in Pankow gewohnt und gewirkt.
Als einer der ersten konnte Fritz Duda 1951 in eines der neu entstandenen Atelierhäuser in der Erich-Weinert-Siedlung in Berlin-Niederschönhausen einziehen, das er bis zu seinem Tode im Jahr 1992 bewohnte. Nach Berlin kam er 1924, um an der traditionsreichen Hochschule der Bildenden Künste am Charlottenburger Steinplatz zu studieren. Dort wurde er Meisterschüler von Karl Hofer, was seine malerische Haltung zeit seines Lebens prägte. Eine differenziert entfaltete Koloristik in gebrochenen Rosatönen und gesättigten Türkis- und dunklen Blautönen kennzeichnete seine Bildkompositionen.

Duda stammte aus dem Ruhrgebiet. 1904 in Horst-Emscher im heutigen Gelsenkirchen geboren, war und blieb er eng verbunden mit der Welt des Bergbaus und der harten, oft kargen Lebenswirklichkeit der Grubenarbeiter. Bereits in jungen Jahren war er politisch engagiert, wurde Mitglied der KPD und der Asso (Assoziation revolutionärer bildender Künstler Deutschlands). An der Essener Folkwangschule für Gestaltung begann er seine künstlerische Ausbildung, lernte dort den Bildhauer Fritz Cremer kennen und ging mit ihm zusammen an die Berliner Hochschule. Seine kämpferische linke Position führte 1933 zum Verweis von der Schule. Während der Nazizeit erhielt er künstlerisches Arbeitsverbot und musste sich mit Hilfsarbeiten seinen Lebensunterhalt verdienen. Durch Bombardierung und Brand verlor er sein Atelier in der Kreuznacher Straße und den Großteil seiner Bilder. Nur wenige, bei seiner Verwandtschaft ins Ruhrgebiet ausgelagerte Werke der Vorkriegszeit, blieben erhalten.

In der Ausstellung werden etwa 25 Malereien aus allen Schaffensjahren gezeigt, darunter Ruhrgebietslandschaften, Berlin-Motive und einige der für ihn charakteristischen Blumenstillleben. Ergänzt wird die Auswahl von Grafiken und Zeichnungen, in denen er unter anderem Reiseeindrücke aus Bulgarien und Mittelasien festgehalten hat. Mit der Präsentation wird einer der maßgeblichen Aktivisten des künstlerischen Neubeginns nach 1945 gewürdigt, dessen Werke sich in der Berliner Nationalgalerie, Kunstsammlungen, öffentlichen Einrichtungen und privaten Sammlungen befinden.

Die Ausstellung mit Werken von Fritz Duda ist immer dienstags bis freitags von 12:00 bis 18:00 Uhr zu sehen.