Kommission Gedenkorte zur Debatte um zeitgemäße Gedenkkultur

Pressemitteilung vom 13.12.2012

Die “Kommission Gedenkorte” des Bezirks Marzahn-Hellersdorf hat sich wiederholt mit der Thematik “Wiederherstellung des Kriegerdenkmals Biesdorf” befasst. In der Septembersitzung 2012 war die “Initiativgruppe zur Wiederherstellung des Denkmals” eingeladen und nahm die Gelegenheit wahr, die Kommission über ihr aktuelle Engagement und die geplante Restauration zu informieren. Ziel der Initiative ist es, das Denkmal zu restaurieren und in Gänze, einschließlich Kugel und Adler, wiederherzustellen. Die “Kommission Gedenkorte” hat sich in der aktuellen Dezembersitzung nochmals damit befasst und das bestehende Votum erneuert:

1. Die “Kommission Gedenkorte” unterstützt das Anliegen der Initiative zum Erhalt des Kriegerdenkmals Biesdorf.
2. Die Mitglieder sprechen sich für eine Restauration im Sinne der Denkmalpflege aus, dies
beinhaltet die Erhaltung des Denkmals im Ist-Zustand (Sicherung des Denkmals vor weiterem Verfall, Reparatur, Umsturzgefahr beseitigen, reinigen, Schrift erhalten und in adäquater Form sichtbar machen, Denkmal wieder zugänglich machen, informatorische Aufarbeitung und Dokumentation des ursprünglichen Zustandes )
3. Die Kommission Gedenkorte spricht sich gegen die komplette Rekonstruktion mit
Neuaufstellung von Kugel, Adler und Ketten aus, es besteht Anlass zur Sorge über ein mögliche Fehlinterpretationen historischer Symbole.

Kulturstadträtin Julia Witt: “Die Pflege von Denkmalen im Bezirk ist nur durch die finanzielle und praktisch tätige Unterstützung durch viele ehrenamtlich Engagierte möglich. Dafür an der Stelle ein großes Dankeschön. Die Debatte um das Kriegerdenkmal ist ein wichtiger Dialog der Bürgerinnen und Bürger. Geht es doch um die Frage, wie einerseits der unfassbaren Opfer von Kriegen gedacht werden kann und die Erinnerung an das Leid aufrecht erhalten wird. Andererseits aber dürfen wir auch nicht zulassen aus Fahrlässigkeit oder Ignoranz, dass Kriegsverherrlichung und revanchistische Tendenzen durch Symbolik unterstützt oder gar ermutigt werden. Hier wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Kirchgemeinde, Initiative und Bürger/innen nach einer Lösung suchen müssen. Die Kommission Gedenkorte hat bei dieser Debatte Unterstützung angeboten. “