Drucksache - DS/1404/VIII  

 
 
Betreff: Erinnerungstafel für den Schauspieler und Kabarettisten Edgar Külow (1925-2012)
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Kultur und WeiterbildungKultur und Weiterbildung
   
Drucksache-Art:BeschlussempfehlungBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
19.09.2019 
35. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
BE KultBb PDF-Dokument

Der Ausschuss Kultur und Bürgerbeteiligung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

 

Auf Vorschlag der Arbeitsgruppe Gedenktafeln wird vor dem Haus in der Bernhard-Bästlein-Straße 20 eine Erinnerungstafel für den Schauspieler, Kabarettisten, Regisseur und Autor gesellschaftskritischer Satire, Edgar Kühlow, aufgestellt.

 

Die Tafel trägt folgenden Text:

In diesem Hause wohnte vom November 1982 bis zu seinem Lebensende der Kabarettist, Schauspieler und Autor

 

Edgar Külow (10.9. 1925 – 29.9. 2012)

 

Geboren in einer Arbeiterfamilie im Sauerland ging Külow 1946 nach Leipzig. Dort absolvierte er ein Schauspielstudium und arbeitete anschließend beim Rundfunk. Sein Engagement am Leipziger Kabarett „Pfeffermühle“ endete 1964 nach fünf Jahren abrupt. Dem von ihm inszenierten Programm wurde „ideologische Diversion“ vorgeworfen. Er wurde als Direktor entlassen. Im Anschluss betreute er das Amateurkabarett „Die Taktlosen“ in Halle/Saale und arbeitete als Schauspieler bei der DEFA und beim DDR-Fernsehen. Das Berliner Kabarett „Die Distel“ sowie „Die Neue Fußballwoche“ und die Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ belieferte er regelmäßig mit Beiträgen. In Mainz wurde er 2006 für seine Verdienste um das deutsche Kabarett mit dem „Stern der Satire“ ausgezeichnet. Der 1981 gestiftete Preis DER EDDI für besondere kabarettistische Leistungen ist nach ihm benannt.

 

Begründung:

Der Ausschuss hat sich in seiner Sitzung am 28.08.2019 mit dem Vorschlag der AG Gedenktafeln befasst und den in der Kommission erarbeiteten und mit den Nachkommen Edgar Külows abgestimmten Textvorschlag gebilligt. Das Anliegen und der Text wurden zuvor in der Gedenktafelkommission mehrfach beraten. Außerdem wurden Gespräche mit der Wohnungsbaugenossenschaft Lichtenberg geführt, die das Anliegen unterstützt.

Edgar Külow gehörte zu den Kabarettisten und Autoren von Satire, die in beiden deutschen Staaten Aufmerksamkeit und Anerkennung genossen.[1] Im Leipziger Kabarett „Pfeffermühle“ sorgte er gemeinsam mit Helga Hahnemann für die besondere Ausstrahlung dieser Spielstätte.[2] Seine Entlassung in Leipzig zeigte zugleich die Grenzen auf. Külow blieb trotz vieler Widrigkeiten künstlerisch produktiv. Er wurde 2006 in Mainz mit dem „Stern der Satire“ geehrt.

 

Abstimmungsergebnis: 9 / 0 / 2

 


[1] Siehe u. a. Gunter Hildebrandt: Fortschaffung eines Narren. Über die Schwierigkeit, in Leipzig Satire zu machen, in: Frankfurter Allgemeine vom 18.9.1964, S. 35.

[2] Siehe Hanskarl Hoerning: Die Leipziger Pfeffermühle. Geschichten und Bilder aus fünf Jahrzehnten, Leipzig 2004; Woll‘n wir doch mal ehrlich sein. Die Kabarett-Biografie von Edgar Külow, aufgeschrieben von Jürgen Klammer, Leipzig 2005.

 
 

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