Drucksache - DS/1339/VI
Kooperationsverträge zwischen Schulen, Sportvereinen wie auch freien
Trägern der Jugendhilfe und anderen Partnern waren auch vor der Novelle des
Berliner Schulgesetzes bereits gängige Praxis. Durch die Organisation der
Schule im Ganztagsbetrieb und durch die Möglichkeiten des
Personalkosten-Budgets (PKB) war und ist es interessierten Schulen möglich,
Sportvereine und deren Übungsleiter für die Durchführung von Sportkursen zu
gewinnen. Mit der Einführung der Sekundarschule (als offene oder gebundene
Ganztagsschule) hat das Thema der Kooperation der einzelnen Schulen mit Freien
Trägern, der Musikschule, Sportvereinen u.a. in der Breite eine neue Aktualität
gewonnen. In den vergangenen Monaten haben das Bezirksamt sowie die Außenstelle
Lichtenberg der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
(SenBWF) unterschiedliche Initiativen gestartet, die Möglichkeiten und Chancen
der Zusammenarbeit im Ganztagsbetrieb bekannt zu machen. Am 04.05.2010 fand in Zusammenarbeit zwischen der Außenstelle SenBWF mit
dem Bezirksamt die Veranstaltung „Kooperation
mit außerschulischen Partnern im Rahmen der Ganztagsgestaltung an Integrierten
Sekundarschulen und Ganztagsgymnasien“ der Regionen Lichtenberg und Treptow-Köpenick
statt. Hier wurde für Schulen wie für Kooperationspartner eine differenzierte
Möglichkeit geschaffen, anhand von Beispielen gut funktionierender
Kooperationen Impulse und Anregungen zu erhalten. Zur künftigen Ausgestaltung des Dualen Lernens hat es
bereits zwei Arbeitstreffen zwischen Jugendamt, Freien Trägern und zuständiger
Schulaufsicht gegeben. Weitere Treffen sind geplant. Das Bezirksamt hat sich weiterhin in seinen regelmäßigen Beratungen mit
dem Bezirkssportbund mit der Thematik der Drucksache beschäftigt und einen
gemeinsamen Informationsbrief an die Lichtenberger Sportvereine geschrieben, in
dem die zwischenzeitlich vom Land Berlin, dem Landessportbund Berlin e.V. und
der Sportjugend Berlin abgeschlossene „Vereinbarung zur Beteiligung von
Sportorganisationen bei der Durchführung des Ganztagsbetriebs in der
Sekundarstufe I“ erläutert wird. In dem Informationsbrief werden die
Lichtenberger Sportvereine aufgerufen, stärker mit Ganztagsschulen zusammen zu
arbeiten. Insbesondere wurde hierbei auf die künftigen Sekundarschulen
hingewiesen. (Anmerkung: da sich die dafür benötigten Zeiten im
Ganztagsschulbetrieb bis nach 16.00 Uhr ausdehnen können und sicher auch
werden, könnte hier Konfliktpotential für die Sportvereine und deren
ehrenamtliche Trainer und Übungsleiter entstehen, da diese Zeiten dann anderen
Sportvereinen nicht zur Verfügung stehen.) Am 28.06.10 waren alle Schulleiter/innen der künftigen Sekundarschulen
zu einer gemeinsamen Beratung mit den Fachbereichen Schule und Sport sowie
Jugend ins Rathaus eingeladen. Dieses Treffen war ebenfalls der Diskussion von
Möglichkeiten, Interessen und Chancen der künftigen Ausgestaltung des
Ganztagsbetriebes gewidmet. Im Vorfeld dieser Veranstaltung wurden den Schulen
der frisch fertig gestellte Projektbericht „Gesamtstruktur Schule und
Jugendhilfe“ des 2009 gestarteten landesweiten Projektes zur Weiterentwicklung
der Kooperation im Bereich der schulbezogenen Kinder- und Jugend(sozial)arbeit
zur Verfügung gestellt. Dieser Bericht „bietet eine auf Bezirks- und
Landesebene abgestimmte fachliche Grundlage für den weiteren Aufbau und die
Weiterentwicklung verbindlicher Kooperationsstrukturen zwischen Schule und
Jugendhilfe im Land Berlin“ und enthält Handlungsempfehlungen, die auch
für die Lichtenberger Integrierten Sekundarschulen Orientierung und
Unterstützung bieten. Im Rahmen einer weiteren Beratung des Bezirksamtes mit den
Sekundarschulleiter/innen am 31.08.10 wurden die Möglichkeiten neuer
Kooperationen erneut thematisiert. Mit Schreiben der SenBWF vom 24.06.2010 wurden den Schulen wesentliche
Hinweise zur künftigen Ausgestaltung des Ganztagsbetriebes übermittelt. Die Rahmenkooperationsvereinbarung mit entsprechendem Musterkooperationsvertrag
für Kooperationen mit Sportvereinen liegt den Schulen bereits vor. Für alle
anderen Kooperationspartner wird gegenwärtig eine weitere Rahmenvereinbarung (mit
Kostenblättern und Musterkooperationsvertrag) zwischen der Liga der Spitzenverbände
der freien Wohlfahrtspflege, dem Landesjugendring und der SenBWF abgestimmt.
Die Rahmenbedingungen für Kooperationen im Ganztagsbetrieb sind damit in Kürze
geschaffen. Es ist nunmehr davon auszugehen, dass sowohl die Lichtenberger Schulen
wie auch weitere potentielle Partner über die Möglichkeiten einer Kooperation
im Ganztagsbereich umfassend informiert sind. Die tatsächliche Umsetzung ist dabei sowohl von inhaltlichen
Festlegungen und entsprechenden Maßnahmen jeder einzelnen Schule zur künftigen
Ausgestaltung des Ganztagsbereiches als auch von den tatsächlich hierfür
verfügbaren Mitteln abhängig. In den o.g. beiden Schulleiter/innen-Gesprächen
wurde u.a. deutlich, dass die Spielräume zum Abschluss und zur Finanzierung
neuer bzw. zusätzlicher Kooperationen für die einzelnen Schulen im Einzelfall
gering sind, da bereits vorhandene Ausstattungen der Schulen (z.B. mit
Erzieherstellen) auf die Mittelausstattung der Schulen angerechnet werden,
somit teilweise kaum oder kein zusätzliches Geld zur Verfügung stünde. Grundsätzlich gilt: jede Schule entscheidet über die konkreten
Kooperationen in eigener Verantwortung. Emmrich Beurich Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin
für Schule, Sport und Soziales |
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