Auszug - Stele Ehepaar Marcusson  

 
 
20. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin
TOP: Ö 14.1
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Beschlussart: ohne Änderungen in der BVV beschlossen
Datum: Do, 21.06.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 22:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Max-Taut-Aula
Ort: Fischerstraße 36, 10317 Berlin
DS/0829/VIII Stele Ehepaar Marcusson
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Kultur und WeiterbildungBezirksamt
   
Drucksache-Art:Dringliche BeschlussempfehlungVorlage zur Kenntnisnahme (Abb.)
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Becker (Fraktion der SPD) begründete die Dringliche Beschlussempfehlung des Ausschusses für Kultur und Bürgerbeteiligung.

 

Im Rahmen der Aussprache äußerte sich Herr Dinda (Fraktion der AfD).

 

Der Dringlichen Beschlussempfehlung des Ausschusses für Kultur und Bürgerbeteiligung wurde mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktionen der AfD und CDU zugestimmt.

 


Beschluss:

 

Die BVV ersucht das Bezirksamt zur Erinnerung an das Ehepaar Hildegard und Erwin Marcusson eine Stele an geeignetem Ort beim ehemaligen Wohnhaus des Ehepaars Gundelfinger Straße 27 zu errichten.

 

Der Stelentext lautet:

 

Hildegard Marcusson, geb. Zehden

*14.01.1910  Berlin     +21.08.1992  Berlin

 

Erwin Marcusson

*11.06.1899  Berlin     +29.01.1976  Berlin

 

Erwin Marcusson wurde 1919 Mitglied der KPD. Hildegard Zehden verlor ihren Studienplatz in Berlin wegen kommunistischer Aktivitäten. 1933 Emigration Erwin Marcussons in die Schweiz. Hildegard Zehden ging nach Italien, um ihr Studium abzuschließen. 1934 Heirat und 1936 gemeinsame Übersiedlung in die Sowjetunion.

1938 Ausschluss Erwin Marcussons aus der KPD und anschließende Verhaftung mit seiner Frau durch den NKWD unter falschen Anschuldigungen, die später fallen gelassen wurden. 1940 Ausweisung des Ehepaars aus der Sowjetunion. Als Juden an der Einreise nach Deutschland gehindert. Daraufhin von der Sowjetunion geduldeter Aufenthalt in Kasachstan. 1947 Rückkehr beider Ehepartner in die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands.

 

Erwin Marcusson übernahm führende Funktionen: Abteilungsleiter in der Deutschen Zentralverwaltung für Gesundheitswesen, ab 1949 Direktor des Zentralinstituts für Sozial- und Gewerbehygiene (später Institut für Sozialhygiene) in Berlin-Lichtenberg. 1956-1958 stellvertretender Minister für Gesundheitswesen.

 

Hildegard Marcussion arbeitete als Ärztin an der Charité-Kinderklinik, ab 1954 am Institut für Sozialhygiene, dessen Leitung sie später übernahm. Von ihr stammen mehrere Veröffentlichungen zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen sowie zu Gesundheitsfragen und Krankheiten des Kindes im Vorschulalter.

 

Das Arztehepaar lebte seit 1963 in der Gundelfinger Straße 27.

 

 
 

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