Auszug - Kulturentwicklungsplan Lichtenberg 2015 bis 2020  

 
 
37. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Kultur
TOP: Ö 4
Gremium: Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 05.05.2015 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 13 a (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll

Die Einführung zum Kulturentwicklungsplan (KEP) erfolgte durch die Bezirksstadträtin für Kultur, Frau Beurich. Sie informierte u. a. darüber, dass das Kulturnetzwerk Hohenschönhausen sich mit dem KEP befasst und Vorschläge unterbreitet hat, die derzeit geprüft werden.

Bisher hat Frau Beurich keine weiteren Anregungen und Hinweise bekommen, seit der Vorstellung des KEP im Ausschuss am 28.01.2015.

Von den Ausschussmitgliedern kommen heute folgende Fragen und Vorschläge zum KEP:

 

Diskussion

Prof. Hofmann:

- Die Vorlage ist eine gute Beschreibung des status quo. Das verdient Respekt. Lt. KEP sollen die Angebotsstunden erhöht werden, um sich in der KLR dem Median anzunähern bzw. ihn zu unterschreiten. Wie soll dabei die Qualität erhalten bleiben? Angebotsstunden sind ein ungeeignetes Kriterium für Kultur, aussagekräftiger ist die Anzahl der Besucher/Nutzer. Werden diese erfasst? Notwendig ist eine Positionierung zu den Grenzen der KLR.

Antwort des BA:

Im KEP ist beschrieben, dass bezüglich der Stückkosten der Median erreicht werden soll, um ein Defizit für den Bezirkshaushalt zu vermeiden. Die Unterschreitung des Medians wurde im KEP nicht als Ziel formuliert. In 2013 lagen die Stückkosten mit rund 10 € über dem Median, so dass kein ausgeglichenes Ergebnis erzielt wurde. Das Kulturprodukt war dadurch in 2013 leider defizitär.

 

- Perspektiven der Kultur in Lichtenberg sollten konkreter dargestellt werden.

Antwort des BA:

Die Perspektiven sind in den Leitlinien formuliert. Das BA wird weitere Hinweise in den 2. Entwurf einarbeiten.

 

- Die allgemeine Statistik Anlage 1 ist im Zusammenhang mit dem KEP wenig aussagefähig und sollte durch eine konkret auf Kultur bezogene Statistik ersetzt werden.

Antwort des BA:

Bei der Überarbeitung des KEP-Entwurfs wird die Struktur der Anlagen überdacht.

 

- Korrektur: Gedenkstätte der Sozialisten wird nicht durch Förderverein getragen.

Antwort des BA:

Die Formulierung im KEP ist missverständlich ausgedrückt und wird in der Überarbeitung des KEP-Entwurfs angepasst.

 

Frau Framke:

- Vermisst wird eine übergreifende inhaltliche Idee des Kulturentwicklungsplans, so wie beispielsweise im vorherigen Plan, der unter dem Motto „Kultur für alle“ stand.

Antwort des BA:

Es wird darauf hingewiesen, dass die letzte  Kulturentwicklungsplanung im Jahr 2006 erstellt wurde und keine Evaluierung bis zum Ende der letzten Legislaturperiode vorgelegt wurde.

 

- Warum wurde nicht auf die Situation in den einzelnen Bezirksregionen eingegangen?

Antwort des BA:

In der Präambel ist beschrieben, dass der vorgelegte Entwurf die Weiterentwicklung der kommunalen Kultureinrichtungen in den Mittelpunkt stellt. Die Wirkungsweise dieser Einrichtungen in den einzelnen Bezirksregionen und eventuell notwendige Veränderungen in der Schwerpunktsetzung können im Prozess der Kulturentwicklung der nächsten Jahre betrachtet werden. Eine entsprechende Formulierung wird in die Überarbeitung des KEP-Entwurfs aufgenommen.

 

- Die Musikschule wurde nicht in die Planung einbezogen, was mit veränderten verwaltungsseitigen Zuständigkeiten begründet wird. Die Musikschule ist jedoch Bestandteil des Amtes für Weiterbildung und Kultur und sollte aus inhaltlichen Gründen in die Kulturentwicklungsplanung aufgenommen werden.

Antwort des BA:

Die Musikschule ist Teil des Bereiches Weiterbildung, zu dem auch die VHS und die Bibliotheken gehören. Sie gehört nicht dem Fachbereich Kunst und Kultur an, der den Entwurf des KEP für seinen Bereich erstellt hat. Für die Musikschule wurde deshalb ein eigenes Musikschulkonzept unter dem Motto „Musik für alle“ angefertigt. Da die Musikschule eine vorrangig pädagogisch ausgerichtete Einrichtung ist, ist eine Integration in die Kulturentwicklungsplanung des Bereiches Kunst und Kultur auch inhaltlich schwierig. Die vorhandenen Schnittmengen in der inhaltlichen Arbeit beider Fachbereiche werden im Rahmen von amtsinternen Kooperationen ausgeschöpft. Das Musikschulkonzept wird aber dem KEP als Anlage angehängt.

 

- Senioren wird ein eigenes Kapitel gewidmet, der Jugendkultur dagegen nicht. Da unsere Kultureinrichtungen überwiegend von Älteren besucht werden, wäre es notwendig, konzeptionelle Überlegungen anzustellen, wie künftig jüngere BesucherInnen gewonnen werden können.

Antwort des BA:

Es wird in der Überarbeitung des KEP-Entwurfs eine entsprechende Ergänzung vorgenommen. Bisher sind die Angebote für Kinder und Jugendliche in den Kapiteln der einzelnen Kultureinrichtungen und zum Projektfonds für Kulturelle Bildung beschrieben.

 

- Wie sieht es konkret mit den personellen und finanziellen Ressourcen im Kulturbereich aus und was ist perspektivisch zu erwarten? Welche genauen Zielmengen der Angebotsstunden werden angestrebt und wie sollen diese erreicht werden? Wie soll unter diesem Druck die Qualität der Angebote und die Künstlerhonorare gesichert werden? Wie sieht die bisherige Bilanz der Kosten-Leistungsrechnung im Kulturbereich aus? Diese wäre wichtiger Bestandteil einer Kulturentwicklungsplanung und sollte im Anhang aufgeführt werden.

Antwort des BA:

Die Entwicklung der Angebotsstunden und deren Perspektive ist keine feststehende Größe, sondern ein sich stetig wandelnder fortlaufender Prozess. Deshalb wurde bisher auf eine Übersicht als Anlage verzichtet.

 

- Wird es für das Kulturhaus Karlshorst in Zukunft weiterhin zweimonatige Schließzeiten im Sommer geben? Dies würde sich außerordentlich nachteilig auf die KLR auswirken.

Antwort des BA:

Das Kulturhaus bietet schon seit 2014 in den Sommermonaten ein Programm an. Vorrangig ist dieses als Ferienprogramm an Kindergärten und Schulen gerichtet. Es gibt also keine zweimonatige Schließzeit im Sommer.

 

- Welche konkreteren Planungen gibt es für das Studio im Hochhaus? Wenn dort künftig Kaffee und Kuchen angeboten werden sollen, wie sieht es mit der künstlerischen Perspektive aus, soll dort ein sozio-kulturelles Zentrum entwickelt und der Galeriecharakter aufgegeben werden?

Antwort des BA:

Die entsprechende Formulierung wird in der Überarbeitung des KEP-Entwurfs präzisiert.

 

- Welche Kooperationspartner sollen für die Lange Nacht der Bilder gewonnen werden?

Antwort des BA:

Hierzu werden bereits Gespräche mit freien Künstler/innen und Kultureinrichtungen geführt.

 

- Ist neben der Gründung des Netzwerks „Kultur in Hohenschönhausen“ an die Gründung weiterer Netzwerke in anderen Bezirksregionen gedacht?

Antwort des BA:

Das wird in der Überarbeitung des KEP-Entwurfs ergänzt.

 

- Was ist mit Selbsteinschätzung als Qualitätsindikator (Seite 61) gemeint, wie soll das aussehen und was verspricht man sich davon?

Aussage des BA:

Der Passus wird in der Überarbeitung des KEP-Entwurfs ausführlicher beschrieben.

 

Herr Hahn:

- Die Erfassung der Besucher-/Nutzerzahlen ist notwendig.

Antwort des BA:

Die Besucherzahlen werden seit Jahren erfasst.

 

- Die kritische Position zur KLR sollte in die Präambel aufgenommen werden.

Antwort des BA:

Dieser Hinweis wird in der Überarbeitung des KEP-Entwurfs aufgenommen.

 

Frau Schuler:

- Der vorliegende Kulturentwicklungsplan ist ein umfassendes Gesamtwerk zur Kultur in Lichtenberg, dafür Dank. Es ist zu merken, dass erhebliche Detailarbeit dahintersteckt. Sie begrüßt, dass die Anregungen des Kulturnetzwerkes Hohenschönhausen in die Überarbeitung des KEP-Entwurfs aufgenommen werden sollen.

 

Frau Nedwed:

- Der vorliegende KEP ist gut gelungen. Sie weist darauf hin: der letzte KEP stammt von 2006 (!). Gut, dass es jetzt einen aktuellen gibt.

 

Frau Pätzold:

- Dem Bezirksamt ist für die Vorlage des KEP auch ihrerseits zu danken.

- Anmerkung zur Zählung von Teilnehmer/innen von kulturellen Veranstaltungen: bei ihren Veranstaltungen für den Kulturring e. V., wird diese regelmäßig vorgenommen.

Antwort des BA:

Das BA erfasst die Besucherzahlen und unterscheidet dabei nach „männlich“ und „weiblich“, nicht erfasst werden jedoch z. B. Alter und Herkunft.

 

Bezirksstadträtin Frau Beurich:

In der Oktober- bzw. November-Sitzung des Ausschusses soll die 2. Lesung des KEP stattfinden. Weitere Anregungen können auch noch in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses gegeben werden.

Der Entwurf des KEP ist im Internet zu finden. Herr Hahn, Herr Gorisch und Frau Feustel erhalten noch die ausgedruckten Exemplare des KEP zur Verfügung.

 

Ausdruck vom: 18.06.15

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