Zeitreise Alt-Hohenschönhausen

Alt-Hohenschönhausen Nord

um 1230
Bau der spätromanischen evangelischen Taborkirche. Mit ihrer bemerkenswerten Innenausstattung ist sie eines der ältesten erhaltenen Denkmale des Bezirkes.

1352
Der erste direkte Nachweis Hohenschönhausens geht aus einer am 18. Juli in Templin ausgestellten Urkunde hervor, in der Heinrich Billerbeck als Pfarrer der Kirche von Hohenschönhausen genannt wird.

Alt-Hohenschönhausen Süd

Alt-Hohenschönhausen Süd

1480
Das Rittergut Hohenschönhausen geht für mehr als 250 Jahre in das Eigentum des märkischen Adelsgeschlechts von Röbel über.

um 1690
Datierung des Gutshauses Hohenschönhausen. Das auch als Schloss bezeichnete Gebäude wurde baulich mehrfach verändert. Zu den Besitzern zählten Familie von Röbel (18. Jahrhundert) und der preußische Reformer Christian Friedrich Scharnweber (19. Jahrhundert). Im 20. Jahrhundert bewohnte es der Fabrikant und Erfinder der Taschenlampe, Paul Schmidt. Seit 1990 steht das Haus leer und bedarf einer denkmalgerechten Restaurierung.

1893
Gründung der “Grunderwerbs- und Baugesellschaft zu Berlin” durch Henry Suermondt und Julius Große-Leege. Am Orankesee wird eine Landhauskolonie errichtet. Nach 1900 entstehen das Villenviertel am Obersee und im Umfeld der heutigen Konrad-Wolf-Straße weitere Wohnhäuser. Darüber hinaus siedeln sich zahlreiche Gewerbe- und Industrieunternehmen an.

1920
Mit der Bildung der Einheitsgemeinde Berlin am 1. Oktober werden die Landgemeinde Hohenschönhausen sowie die Landgemeinden und Gutsbezirke Malchow, Falkenberg und Wartenberg in den neugebildeten 18. Berliner Verwaltungsbezirk Weißensee eingegliedert.

1926/1927
Nach Entwürfen von Bruno Taut baut die Gehag eine Kleinhaussiedlung mit Eigenheimen an der Paul-Koenig- und Titastraße.

1931-1934
Die Wohnanlage ‘Flusspferdhof’ wird nach Plänen der Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich in der Tradition des Neuen Bauens errichtet.

1939-1945
Unter den zu beklagenden jüdischen Opfern des NS-Terrors sind viele jüdische Einwohner Hohenschönhausens, die zwischen 1941-1945 deportiert und ermordet wurden. In den meisten Fällen bleiben ihre Schicksale unbekannt.

1945
Einnahme von Hohenschönhausen am 22. April durch die Rote Armee. Das sowjetische Ehrenmal in der Küstriner Straße ist den zahlreichen Sowjetsoldaten gewidmet, die dabei ihr Leben verloren.

1954-1964
Das Sportforum Berlin entsteht in mehreren Bauabschnitten am Weißenseer Weg: die bekannte Dynamo-Sporthalle (1958) und mehrere multifunktionale Sportanlagen, die bis 1972 noch einmal erweitert werden.

1975-1978
An der Landsberger Allee sowie zwischen Weißenseer Weg und Arendsweg entstand ein neues Stadtviertel für etwa 18.000 Menschen.

1979-1984
Neubauten in Plattenbauweise grenzen bis an den alten Dorfkern Hohenschönhausens. Im Zusammenhang mit dem Baugeschehen erfolgt beiderseits der Hauptstraße der Abriss historischer Gebäudesubstanz.

1985
Die dem Stadtbezirk Weißensee angegliederten Ortsteile Hohenschönhausen, Falkenberg, Malchow und Wartenberg bilden ab 1. September den neuen Stadtbezirk Hohenschönhausen.

1990
Im Ergebnis der ersten freien Kommunalwahlen vom Mai 1990 übernimmt am 7. Juni Rudolf Buschko (SPD) das Bürgermeisteramt von Hohenschönhausen.

1995
Gründung der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Auf dem Areal Genslerstraße befanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg das sowjetische Internierungslager “Speziallager Nr. 3”, ein sowjetisches Untersuchungsgefängnis und von 1951 bis 1989 die Untersuchungshaftanstalt des Staatssicherheitsdienstes der DDR.

2000
Seit dem 19. April erinnert ein Gedenkstein in der Konrad-Wolf-Straße 91 an die Synagoge der “Jüdischen Gemeinschaft Hohenschönhausen”, die von 1935 bis 1938 Ausdruck jüdischen Lebens in Hohenschönhausen war.

2001
Der Bezirk Lichtenberg-Hohenschönhausen legt seinen fusionsbedingten Doppelnamen ab und heißt ab 1. Juni offiziell “Lichtenberg”.

Mies van der Rohe Haus

2002
Am 31. Mai erfolgte nach originalgetreuer zweijähriger Rekonstruktion die Wiedereröffnung des Mies van der Rohe Hauses (1932/33) an der Oberseestraße.