Vortrag zum Geschlecht von Barfuß und zu Paul von Fuchs in Malchow

Pressemitteilung vom 13.11.2013

Am 20. November um 19 Uhr schaut Pfarrer a.D. Albrecht Hoffmann im Gemeindehaus der Kirche Malchow (Dorfstraße 38, 13051 Berlin) in einem Vortrag auf die weitgehend vergessene Geschichte des kleinen Dorfes Malchow bei Berlin zurück. In ihrem Mittelpunkt stehen ein Abendmahlkelch und eine Patene, die von der Kirchgemeinde nach vielen Gefährdungen in Zeiten von Kriegs- und anderen Wirren noch heute liebevoll gehütet werden. Die liturgischen Gefäße wurden 1606 der Kirche von Georg von Barfuß gestiftet. Kelch, Patene und Ziborium zeigen heute noch das Wappen der Barfuß und die Stifterinschriften, die an diesem Abend direkt am Original ins Auge gefasst werden können. Sie stehen nicht im Mittelpunkt, sind aber ein außergewöhnliches Spiegelbild der Geschichte des Ortes. Auch die Geschichte eines weiteren Malchower Bewohners ist bei diesem Ausflug in die Historie unerlässlich: Paul von Fuchs erwarb vom letzten Vertreter der Barfuß-Familie, Heinrich von Barfuß, 1684 das Gut Malchow.

Hintergrund
Mehr als drei Jahrhunderte bestimmte das Geschlecht derer von Barfuß die Geschicke von Malchow. Zwei der insgesamt acht Linien dieser Familie, die vermutlich aus Köln am Rhein stammte und zu den Mark-Brandenburgischen Gründungsgeschlechtern zählte, hatten in dem kleinen Dorf Lehens- und damit Patronatsrechte sowie das Richteramt inne. Auch den größeren Teil des Grundbesitzes eignete es sie sich über die Jahrhunderte an. Waren sie als Gutsherren auch wirtschaftlich weniger erfolgreich, so war es das Geschlecht von Barfuß u.a. mit Hans Albrecht doch militärisch. Der aus der Mögliner Linie stammende Familienspross erwarb sich als preußischer Generalfeldmarschall, der in den Diensten der Kurfürsten Friedrich Wilhelm und Friedrich III stand, Ruhm in den Schlachten gegen die Osmanen und wurde 1699 mit dem Reichsgrafenstand geadelt.
Vom Staatsminister des Großen Kurfürsten und Mitautoren des Ediktes von Potsdam, Paul von Fuchs, ist noch die 1688 gestiftete Wetterfahne der Kirche im Besitz der Kirchengemeinde. Viel mehr ist von diesem verdienstvollen Politiker des aufgeklärten Feudalismus nicht mehr sichtbar, obwohl er dem Ort eine seiner Zeit nach vorbildliche Gestalt verliehen hatte. Er starb 1704 in Malchow und wurde in der Kirche beigesetzt. Doch schon Theodor Fontane, der 1878 den Begräbnisort aufsuchten wollte, fand keine Spur mehr vor.

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