Drucksache - DS/0242/V  

 
 
Betreff: Unterbringungsmöglichkeiten für Obdachlose - "Wohnboxen"
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSPD
Verfasser:Leese-Hehmke, AnitaLeese-Hehmke, Anita
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
05.04.2017 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg schriftlich beantwortet     

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Wie bewertet das Bezirksamt die sog. „Wohnboxen“ bzw. „kleinen Häuser“ zur Unterbringung von Obdachlosen?
     
  2. Welche Erkenntnisse liegen dem Bezirksamt hinsichtlich einer Akzeptanz bei den Obdachlosen selbst zu einer derartigen Kurzunterbringung vor (z.B. bereits lange Wartelisten bei Anbietern in anderen Berliner Stadtbezirken)?
  3. Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, „Wohnboxen“ im Bezirk aufzustellen bzw. „betreiben“ zu lassen?

 

 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin               

Abt. Arbeit, Bürgerdienste, Gesundheit und Soziales

 

 

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

  1. Wie bewertet das Bezirksamt die sog. „Wohnboxen“ bzw. „kleinen Häuser“ zur Unterbringung von Obdachlosen?

 

Wohnboxen bzw. „kleine Häuser“nnten ein Angebot sein, Menschen, die ein Leben auf der Straße einer Übernachtung in Notunterkünften vorziehen, einen geschützteren Schlafplatz bieten.

 

Es gibt gegenwärtig keine Überlegungen des Bezirksamts, sogenannte „Little Homes“ auf bezirkseigenen Flächen einzurichten, so solche verfügbar sind. Die Nutzungsmöglichkeit von Toiletten und die Energiebereitstellung wären dabei Teilaspekte. Würde eine solche „Unterbringungsmöglichkeit“ in öffentlicher Verantwortung betrieben, wären auch Sicherheitsaspekte (Schutz vor Übergriffen) und eine geeignete Sicherstellung des Betriebs und Unterhalts zu gewährleisten.

 

Die sogenannten Wohnboxen sind nach vorliegendem Kenntnisstand sehr klein und für eine längerfristige Unterbringung nicht geeignet. Auch die in Berlin derzeitig festgelegten Mindeststandards zur Unterbringung von wohnungslosen Menschen werden in diesen Unterbringungsmöglichkeiten nicht erfüllt.

Das Bezirksamt bezweifelt, dass derartige Schlafmöglichkeiten eine geeignete, nachhaltige Lösung bieten. Sie können allenfalls als eine kurzfristige Bekämpfung der Symptomatik in bescheidenem Umfang angesehen werden.

 

 

  1. Welche Erkenntnisse liegen dem Bezirksamt hinsichtlich einer Akzeptanz bei den Obdachlosen selbst zu einer derartigen Kurzunterbringung vor (z.B. bereits lange Wartelisten bei Anbietern in anderen Berliner Stadtbezirken)?

 

Dem Bezirksamt liegen keine Erkenntnisse bezogen auf Frage 2 vor.

 

 

  1. Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, „Wohnboxen“ im Bezirk aufzustellen bzw. „betreiben“ zu lassen?

 

Das Bezirksamt vertritt die Position, dass mithilfe eines gesamtstädtischen Konzepts der Wohnungslosenhilfe die quantitativ notwendigen und in ihrem Angebot am Bedarf orientierten notwendigen Unterbringungskapazitäten zu schaffen.

 

Das bedarf gemeinsamer Anstrengungen aller Verantwortlichen in Berlin. Es sollte darüber nachgedacht werden, ob Gebäude, die in der Vergangenheit als Obdach genutzt wurden, wieder als solche zu nutzen und/oder Gebäude und Immobilien für die Einrichtung von Obdächern zur Verfügung zu stellen.

 

Der Bezirk beteiligt sich an landesweiten Arbeitsgruppen zur Entwicklung eines Unterbringungsmanagements, um eine ausgewogene und am Bedarf orientierte Belegungssteuerung zu gewährleisten, die Unterbringungskapazitäten im Land Berlin bedarfsgerecht auszubauen und anzupassen sowie eine geeignete Politik zur Vermeidung von Obdachlosigkeit zu verfolgen.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Knut Mildner- Spindler

 

 
 

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