Drucksache - DS/1819/IV  

 
 
Betreff: Bücherbus
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:DIE LINKEDIE LINKE
Verfasser:Jösting, KatjaJösting, Katja
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
15.07.2015 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg      

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Welche Kosten sind dem Bezirk bisher durch die Nutzung des Bücherbusses aus dem Bezirk Mitte entstanden?

 

  1. Welche Kosten würden dem Bezirk entstehen, wenn es als eigenständiges Angebot einen Bücherbus installieren und betreiben würde?

 

  1. Welche haushaltsrelevanten Gründe führten zur Beendigung des Angebots im Bezirk Mitte und der Kooperation mit unserem Bezirk?

 

 

 

Beantwortung: Frau Borkamp

 

zu Frage 1: r den Fachbereich Bibliotheken sind in der Kooperation keine Kosten entstanden. Als Gegenleistung war vertraglich vereinbart worden, dass alle KLR-Leistungszahlen Besucher, Entleihung, Veranstaltungsteilnehmer aus dem Bus, den der Fachbereich Bibliotheken Mitte in Friedrichshain eingesetzt hat, im Bezirk Mitte angerechnet wurden und dort in der KLR und in der Budgetierung enthalten waren. In Friedrichshain gab es dementsprechend keine Buchung in der KLR und auch kein Budget.

Um den Wegfall des Bücherbusses zu kompensieren, intensiviert insbesondere die Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda ihre bestehenden Kooperationen mit den Schulen und Kitas und erweitert dieses Netz. Vielleicht zum Vergleich u.a. die Liebig-Schule, die sich etwa fünf Minuten fußufig von der Pablo Neruda-Bibliothek befindet, wurde vom Bücherbus angefahren. Hier haben wir jetzt verstärkte Inhouse-Kooperationen in der Bezirkszentralbibliothek, Bilderbuchkino, Programme und Ausleihmöglichkeiten.

Den betroffenen Schulen und Kitas sind frühzeitig alternative Angebote vor Ort gemacht worden, von denen auch gerne Gebrauch gemacht wird. Das harmonisiert umso besser, dass wir seit einigen Monaten dort eine neue Kinderbibliothekarin begrüßen durften, die mit voller Elan bei der Sache ist und viele neue Angebote vor Ort macht. Diese entstehenden Kosten, aber auch die dadurch generierten Mengen werden in unserem Bezirk gebucht und in voller Höhe angerechnet. Bei der Budgetierung müssen Sie natürlich die Normierung abziehen.

 

zu Frage 2: r den Betrieb eines bezirkseigenen Bücherbusses müssten nach Ansicht der Fachbereichsleitung folgende Kostenkomponenten berücksichtigt werden: Anschaffungskosten für ein Bus in Spezialanfertigung für Bibliothekszwecke, Personalkostenr mindestens eine zusätzliche Stelle mit entsprechendem Führerschein, bei Ausfall eine Vertretungsstelle, Ausstattungskosten, entsprechende IT-Technik für den Bücherbus inklusive weiterer Lizenzen für das Fachverfahren sowie die RFID-Technik, Standkosten, notwendige Finanzierung eines festen und gesicherten Busstandplatzes mit entsprechender Elektrotrankstelle, Medienetat, Kosten für die Medienausstattung, etwa 3.000 Medien braucht man in so einem Bus sowie ein regelmäßigen Jahresetat zur Bestandsentwicklung, Werkstatt-, Wartungs- und Reinigungskosten, Versicherungskosten, Benzinkosten.

Wie Sie sich sicher denken können, ist eine genaue Schätzung schwer möglich. Wir rechnen mit Anschaffungskosten von rd. 200.000,00 EUR sowie zusätzlich 5.000,00 EUR Unterhaltskosten für Reparaturen und Benzin sowie Personalkosten, das wäre etwa eine E9 / A10-Stelle. Vielleicht mal als Vergleich: Es gibt einen anderen Bezirk im Land Berlin, der im Moment plant, dieses Angebot einzustellen. Der hat sich aus seinem Haushaltsplan 400.000,00 EUR gutgeschrieben, also rausgezogen, so als Vergleichsgröße wie valide das ist. Welches umfangreiche Angebot die hatten, kann ich leider nicht beurteilen, dennoch ist es keine Sache, die man eben aus der Portokasse finanzieren kann.

 

zu Frage 3: Der Bezirk Mitte hat mit Schreiben vom 21.11.2014 die Verwaltungsvereinbarung vom 11.09.2008 zum Einsatz der Fahrbibliothek Mitte in Friedrichshain-Kreuzberg mit der Wirkung zum Ende des Schuljahres 14 / 15, d.h. zum 15.07. seinerseits gekündigt. Seitens des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg hätte es dafür keinen haushaltsrelevanten Anlass gegeben. Die haushaltsrelevanten Gründe liegen im Bezirk Mitte, das müssten Sie dann über Ihre Kolleginnen und Kollegen dort erfragen lassen.

 

 

 
 

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