Drucksache - DS/1708/IV  

 
 
Betreff: EA046 - Wohnraumentwicklung in Friedrichshain-Kreuzberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Einwohner*inEinwohner*in
   
Drucksache-Art:Einwohner*innenanfrageEinwohner*innenanfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
20.05.2015 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg beantwortet   

Beschlussvorschlag

Prognosen zufolge wird die Bevölkerung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg bis 2025 um rund 16.100 Einwohner wachsen - die Erschließung neuen Wohnraumes ist deshalb unumgänglich. Im Dezember letzten Jahres stellte Stadtrat Panhoff eine Studie zum Wohnraumpotential in Friedrichshain-Kreuzberg vor, in der auch der Dachgeschossausbau sowie die Geschossaufstockung eine große Rolle spielen.

Wir fragen das Bezirksamt:

  1. Wie viele neue Wohnungen für wie viele Bewohner wurden in den letzten Jahren (2010-2014) in Friedrichshain-Kreuzberg hinzugewonnen?
  2. Wie viele Wohnungen hiervon wurden durch Dachgeschossausbau oder Geschossaufstockung  realisiert?
  3. Verfolgt das Bezirksamt eine konkrete Strategie, um Dachgeschossausbau und Geschossaufstockung zu erhöhen?

 

Beantwortung: Herr Panhoff

 

zu Frage 1 und 2: Leider ist das mit der Beantwortung nicht so einfach, also wir haben die Fragen gestern bekommen und diese statistischen Auskünfte zu Fragen 1 und 2 kann ich Ihnen heute leider nicht geben, die werden wir schriftlich nachliefern, aber das wäre jetzt auch wirklich nicht sinnvoll, hier mit irgendwelchen Ungefähr-Zahlen an der Schätzung zu arbeiten. Es ist auch so, dass das elektronische Baugenehmigungsverfahren nicht alle fünf Jahre abdeckt, das müssen wir nun mal teilweise von Hand zusammentragen, wie da die Zahlen genau liegen. Aber Sie kriegen es auf jeden Fall.

 

zu Frage 3: Also was wir gemacht haben, ist ja eine Wohnungsbaupotenzialstudie. Das heißt, wir haben erst mal ermittelt, was überhaupt möglich sein könnte, wenn man es dann wollte. Ich nehme auch an, dass Sie die Studie kennen, weil Sie daraus glaube ich auch zitieren. Also es ist ja so, dass da mit Grundannahmen gearbeitet wurde, d.h., es wurden typische Bebauungsstrukturen im Ortsteil Kreuzberg und im Ortsteil Friedrichshain genommen. Die wurden in Einzelfällen dann sehr genau untersucht und von diesen Beispielen, die eine gewisse Vergleichbarkeit haben mit vielen anderen Blöcken, wurde dann extrapoliert, so dass man also auf diese Gesamtzahl gekommen ist, wobei die Annahme bei den Dachgeschossausbauten ungefähr darauf hinausläuft, dass man von einer Ausbaustufe von maximal 22% bis 25% ausgeht.

Jetzt kommt nur das Problem dazu, diese Häuser gehören uns nicht. Das heißt, das müssen private Bauherren dann auch wollen, die müssen es beantragen und die müssen es dann bauen wollen, damit es dann auch entsprechend zu einem Zuwachs von Wohnraum kommt. Das wird ., das ist sozusagen auch Alltagsarbeit, dann genehmigt. Es gibt natürlich immer das Thema, dass da ein Aufzug in der Regel erforderlich ist und dass der nicht zu Lasten der Mieter gehen darf, die in den Häusern schon drin wohnen, also diese Umlagegeschichten usw. Da wird halt geguckt, aber ansonsten ist es so ein bisschen Alltagsgeschäft. Im Übrigen ja auch in Milieuschutzgebieten, dort ist die Umwandlung nicht zulässig, aber sehr wohl der Zuwachs an Wohnraum und Wohnfläche in Form von Dachgeschossausbau. Also da stehen wir auch  nicht im Wege, es sei denn, es gibt dafür städtebauliche Gründe.

Ich sage vielleicht hier noch mal für die Versammlung: Also wir haben ein Potenzial im Ortsteil Kreuzberg für Dachgeschossausbau von ca. 3.500 Wohnungen. Da rechnen wir mit einer Belegung von zwei Personen pro Wohnung, das sind dann also 7.000 Menschen, die da potenziell einziehen könnten und für den Ortsteil Friedrichshain haben wir ca. 3.300 ermittelt, das sind dann also gute sechseinhalbtausend Menschen für den Ortsteil Friedrichshain, die in Dachgeschosswohnungen leben könnten, wenn sie denn gebaut würden.

r die Nachverdichtung die sogenannte, d. h., dass also entweder eine Aufstockung erfolgt oder eine Ergänzung durch Bauten. Durch Neubauten haben wir für Kreuzberg lediglich 200 Einheiten und für Friedrichshain 1.000. Das können Sie also jeweils mit zwei multiplizieren, um die Einwohnerzahl zu haben.

Was die Infrastruktur angeht, also die Wohnfolgeeinrichtung: Es ist so, dass in dieser Wohnungsbaupotenzialstudie auch die entsprechenden Meldungen und Berechnungen der Fachämter eingegangen sind, also da ist das Jugendamt beteiligt mit seinen Schätzungen und auch das Schulamt, so dass also die entsprechenden Infrastrukturbedarfe miterrechnet wurden und die sind auch dargestellt dann in den Einzelstandortbetrachtungen. Ja, soweit erst mal.

 

Herr Heihsel: Jetzt haben Sie mir natürlich die Nachfragen ein bisschen durcheinander gebracht, weil die natürlich auch in die statistische Richtung gehen, aber dann brauche ich die ja so nicht stellen.

Ich habe mal so ein bisschen nachgerechnet und stimmt die Zahl, dass man ungefähr 1.000 neue Wohnungen pro Jahr in Friedrichshain-Kreuzberg dazubekommen müsste, um den Bedarf zu decken? Und vielleicht können Sie eine Einschätzung geben, wie nahe wir da rankommen. Also ich gehe mal davon aus, dass wir keine 1.000 Wohnungen dazubekommen in Friedrichshain-Kreuzberg, wo stehen wir da? Stehen wir da bei 10 oder 100 oder bei 500? So ungefähr eine Richtschnur mal, dass wir mal so einen Eindruck bekommen, was wir da erfüllen können. Das ist eine Frage, ja. Das ist eine Frage.

 

Zwischenrufe

 

Na ja gut, ich habe zwei Nachfragen, sehe ich das richtig? Gut, dann war das meine eine Frage.

 

zu Nachfrage 1: Ja, es tut mir jetzt leid, dass ich Sie da mit Ihren Fragen ein bisschen durcheinander gebracht habe, da kommt man dann schon mal so ein bisschen aus dem Tritt.

Also mit den Zahlen: Wir haben ja eine relativ genaue Zahl, zumindest für das letzte Jahr, weil wir das gegenüber der Senatsverwaltung gemeldet haben, so wird dieser Sonderzahlung, die auf der Basis ist, von jeweils den genehmigten Wohnungen. Wir haben 2014 ca. 960 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Das ist was anderes als die Fertigstellung. Wir wissen nicht, wann die dann fertig werden. Manchmal dauert es länger, aus welchen Gründen .. oder fangen die später an. Die Baugenehmigungen gelten zunächst mal drei Jahre.

Wir haben im Jahr 2015 prognostiziert, dass wir ungefähr 2.000 Baugenehmigungen erteilen werden für Wohnungen. Ob wir das dann ganz genau erreichen, hängt auch wiederum von verschiedenen Faktoren ab. Das ist aber ungefähr die Größenordnung, mit der wir rechnen.

Es wird schätzungsweise auch nächstes Jahr noch mal eine größere Zahl sein und dann nimmt es auch wiederum ab, weil wir dann mit den ganz großen Standorten durch sind. Wir haben ja einzelne Standorte, zum Beispiel Post-Giro, also wo wenn das so realisiert werden sollte, wie es der Bauherr plant, wir über knapp 1.000 Wohnungen an einem Standort sprechen.

So und was die Prognose angeht: Für die Bedarfsdeckung haben wir natürlich das Problem, es sind auch Wohnungen abgängig, d.h., es gehen Wohnungen verloren durch Substanzverlust, d.h. die Häuser gibt es dann nicht mehr. Das ist aber relativ wenig. Dann gibt es Wohnungszusammenlegungen und was es hoffentlich nicht mehr gibt ist Umwandlung in andere Nutzungen. Also da sind wir ja jetzt mit der Umwandlungsverordnung eigentlich erst mal auf einen guten Weg und auch mit dem Zweckentfremdungsverbotsgesetz, also dass wir da nicht mehr die Abgänge haben bei Wohnungen aufgrund anderer Nutzung.

Die Potenzialstudie hat für ca. 38.000 Menschen ein Potenzial an Wohnungen errechnet. Die Bevölkerungsprognose bis 2030 sieht allerdings einen Zuwachs für unseren Bezirk vor von lediglich ca. 19.000, also die Hälfte. Wir gehen davon aus, dass das im Prinzip auch zu decken ist, wenn die Prognose dann so eintritt und insofern . ja, rein rechnerisch kommt man dann eben auf 19.000, dividiert durch zwei, also 9.500 Wohnungen in ca. 15 Jahren. Also da bleiben wir deutlich unter 1.000 Wohnungen pro Jahr, die müssen wir da nicht schaffen, rechnerisch betrachtet.

 
 

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