Drucksache - DS/1474/IV  

Ich frage das Bezirksamt:

1. Welche Maßnahmen unternimmt das Bezirksamt, um dem schweren Rattenbefall in der Lobeckstraße, insbesondere in der Grünanlage und dem integrierten Spielplatz in der Lobeckstraße/Ecke Ritterstraße entgegenzuwirken?

2. Wie häufig wird die Grünanlage und der Spielplatz gesäubert, beziehungsweise gepflegt?

3. Welchen Grund vermutet das Bezirksamt hinter dem stark angestiegenen Rattenbefall, sodass man von einer regelrechten Plage sprechen kann?

Nachfragen:

1. In wie weit werden die Anwohner*innen über die getroffenen Maßnahmen des BA informiert und in den Prozess einbezogen?

2. Sieht das Bezirksamt eine Möglichkeit der anderweitigen Nutzung, z.B. ein interkultureller Nachbarschaftsgarten, um die Grünfläche wieder für die Nachbarschaft zugänglich und attraktiv zu machen?

Abt. Planen, Bauen und Umwelt                                                        Berlin, den 17.12.14

Bezirksstadtrat                                                                                   

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

1. Welche Maßnahmen unternimmt das Bezirksamt, um dem schweren Rattenbefall in der Lobeckstraße, insbesondere in der Grünanlage und dem integrierten Spielplatz in der Lobeckstraße/Ecke Ritterstraße entgegenzuwirken?

Rattenpopulationen sind im öffentlichen Raum leider weit verbreitet. Sofern das Bezirksamt Kenntnis von einer konkreten Befallssituation erhält (z.B. Mitteilungen aus der Bevölkerung, eigene Wahrnehmungen (Sichtung von Tieren oder Häufung von Rattenlöchern), wird die Information an das zuständige Gesundheitsamt weitergeleitet. Dieses überprüft die Hinweise und beauftragt ggf. eine Fachfirma mit der Bekämpfung (Beispiele: Grünzug Paul-Lincke-Ufer, Görlitzer Park, Spielplatz Körtestr. 9-13). Sofern notwendig, finden flankierende Maßnahmen (Einzäunung der betroffenen Flächen, Rückschnitt von bodenbedeckenden Pflanzen) statt.

Eine Rattenbekämpfung durch das Gesundheitsamt erfolgte ab dem 20.06.2014 und wurde im November 2014 wiederholt.

2. Wie häufig wird die Grünanlage und der Spielplatz gesäubert, beziehungsweise gepflegt?

Reinigung und Pflege der öffentlichen Grünanlage und des öffentlichen Kinderspielplatzes (Ritterstr. 30a-32, Lobeckstr. 50) erfolgen nach folgender Festlegung/Beauftragung:

Reinigungsvergabe:

April 2014: Montags Flächenreinigung und Abfallbehälter leeren, Mittwochs Abfallbehälter leeren mit 5-m-Radius

Mai bis September 2014: Montags Flächenreinigung und Abfallbehälter leeren, Mittwochs nur Abfallbehälter leeren mit 5-m-Radius, samstags nur Abfallbehälter leeren mit 5-m-Radius

Oktober 2014: Montags Flächenreinigung und Abfallbehälter leeren, Mittwochs nur Abfallbehälter leeren mit 5-m-Radius

November 2014 bis Februar 2015: alle 3 Wochen montags Flächenreinigung und Abfallbehälter leeren, wöchentlich Montags Abfallbehälter leeren mit 5-m-Radius

März 2015: Montags Flächenreinigung und Abfallbehälter leeren, Mittwochs nur Abfallbehälter leeren mit 5-m-Radius

(Terminliste im Anhang)

Pflegevergabe:

Rasenmahd 8x von Mai bis Oktober

Wildkraut aus den Pflanzflächen entfernen 1x Juni, 1x August, 1x September/Oktober

Laub 1x Ende November, 1x Anfang Dezember (nur von den Wege-und Rasenflächen, in den Gehölzflächen bleibt es auf Wunsch der BVV gem. DS/1504/III liegen).

3. Welchen Grund vermutet das Bezirksamt hinter dem stark angestiegenen Rattenbefall, sodass man von einer regelrechten Plage sprechen kann?

Als eine wesentliche Ursache des anhaltenden Rattenbefalls werden Kelleranlagen vermutet, die im Rahmen der lange zurückliegenden Abrissarbeiten nicht fachgerecht zurückgebaut wurden.

Darüber hinaus werden die Bekämpfungsmaßnahmen erschwert durch die Unachtsamkeit von Bürger*innen, indem Abfälle in der Anlage entsorgt werden.

Nachfragen:

1. In wie weit werden die Anwohner*innen über die getroffenen Maßnahmen des BA informiert und in den Prozess einbezogen?

Im Rahmen der Bekämpfungsmaßnahmen werden von der beauftragten Schädlingsbekämpfungsfirma Hinweisschilder angebracht, die über die Maßnahmen und die damit verbundenen Gefahren aufklären.

2. Sieht das Bezirksamt eine Möglichkeit der anderweitigen Nutzung, z.B. ein interkultureller Nachbarschaftsgarten, um die Grünfläche wieder für die Nachbarschaft zugänglich und attraktiv zu machen?

Diese Möglichkeit sieht zumindest der FB Grünflächen erstmal nicht. Der Anbau von Gemüse freut die Ratten bestimmt genauso wie das Wegwerfen von Speiseabfällen. Ferner ist aus der Bevölkerung bisher überhaupt kein Interesse an der Einrichtung eines interkulturellen Gartens geäußert worden (zumindest ist hier im FB Grün dazu nichts bekannt). Letztendlich gibt es vermutlich auf lange Sicht auch keine bezirklichen Ressourcen, eine Werbeaktion für einen interkulturellen Garten zu kreieren und eine fachliche Begleitung für so ein Projekt anzubieten.

Mit freundlichen Grüßen

Hans Panhoff

Bezirksstadtrat