Drucksache - DS/1849/III  

 
 
Betreff: Aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt für Jugendliche in Friedrichshain-Kreuzberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSPD
Verfasser:Hehmke, AndyHehmke, Andy
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
30.06.2010 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg (offen)     

Beschlussvorschlag
Anlagen:
1. Version vom 06.07.2010 PDF-Dokument

Ich frage das Bezirksamt:

Sehr geehrter Herr Hehmke,

 

anbei übersende ich die schriftliche Beantwortung der mündlichen Anfrage.

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1. Wie stellt sich in diesem Jahr die aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt für BewerberInnen aus Friedrichshain-Kreuzberg dar?

 

Vorab ist anzumerken, dass die in der Fragestellung erfolgte Einengung auf Bewerber/innen aus Friedrichshain-Kreuzberg nicht praktikabel ist, da sich im Falle des Ausbildungsmarktes eine isolierte Betrachtung einzelner Stadtbezirke nicht angemessen ist. Einerseits rekrutieren sich die Unternehmen je nach Größe und Attraktivität aus einem weitaus größeren räumlichen Rahmen, teilweise bundesweit, andererseits ist auf Seiten der Bewerber eine Mobilität zumindest für den so genannten Tagespendelbereich Bedingung für eine ernsthafte und am Ende erfolgreiche Ausbildungsplatzsuche.

 

Grundsätzlich ist die diesjährige Situation am Ausbildungsmarkt in Friedrichshain-Kreuzberg wie auch in ganz Berlin von zwei Faktoren gekennzeichnet: Einerseits hat sich die Zahl der Schulabgänger und damit Ausbildungsplatzsuchenden im Vergleich zum Vorjahr verringert, andererseits ist die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze fast gleich geblieben. Insgesamt gibt es - wie auch schon im Vorjahr – berlinweit mehr zu besetzende Ausbildungsplätze als bei den Agenturen für Arbeit registrierte Bewerber.

Wie auch in den vergangenen Jahren werden etliche Stellen unbesetzt bleiben, insbesondere in aus Sicht der Jugendlichen unattraktiven Berufen wie BäckerIn, Fachverkäufer/in Lebensmittel, Fachkraft für Möbel-, Küchen-, und Umzugsservice , Fachfrau/mann Systemgastronomie, Gebäudereiniger/in.

Auf Seite der Ausbildungsbetrieb führen aber auch die an Bewerber gestellten hohen Anforderungen, welche nicht mehr mit dem Niveau der heutigen Schulabgänger harmonieren, dazu, dass Stellen nicht besetzt werden können.

 

Im Zuge der sinkenden Bewerberzahlen in Verbindung mit einer entsprechend ausgerichteten Beratung der Ausbildungsbetriebe durch die Agenturen für Arbeit, die IHK und die Kammern haben die Ausbildungsbetriebe Ihre formellen Anforderungen aber teilweise bereits reduziert.    

 

Dennoch ist bei der Betrachtung der Chancen der Friedrichshain-Kreuzberger Jugendlichen zu bedenken, dass diese mit Jugendlichen aus ganz Deutschland konkurrieren, da im Bezirk etliche größere, attraktive Unternehmen beheimatet sind, welche Bewerbungen von motivierten und guten Bewerbern aus ganz Berlin und dem Umland bzw. aus ganz Deutschland erhalten, so dass sie keineswegs auf die hiesigen Bewerber angewiesen sind.

 

Mit dem heutigen Datum hat die Senatorin Bluhm eine Presseerklärung abgegeben, in der sie darauf hinweist, dass es noch viele unbesetzte Ausblidungsplätze gibt und ermuntert die Jugendlichen, die Beratungsangebote von IHK und HWK in Anspruch zu nehmen und sich bei der Ausblidldungsvermittlung der Arbeitsagenturen zu melden.

 

 

2. In welchen Ausbildungsberufen melden die Kammern noch unbesetzte Ausbildungsplätze?

 

Welche offenen Stellen durch die bzw. eher bei den Kammern gemeldet werden, kann seitens des BA nicht zweifelsfrei eruiert werden. Hierzu müsste eine entsprechende Anfrage bei den Kammern erfolgen. Anhaltspunkte hierfür liefern die entsprechenden Ausbildungsplatzbörsen der Kammern.

 

I.                     IHK Berlin

 

http://ihk.dasburo.de/abv/abv.php?modul=boerse  Zur Zeit werden dort 1372 Ausbildungsplätze in 106 Berufen angeboten. (Stand 30.06.2010)

 

Aufgrund der Darstellung im Internet kann hier keine Auswertung der meist nachgefragten Berufe erfolgen.

 

II.                   Handwerkskammer Berlin

 

http://www.hwk-berlin.de/bildung/ausbildung/lehrstellenboerse/lehrstellen-suchen.html 

Zur Zeit werden 307 freie Lehrstellen in 18 Berufen angeboten (Stand 30.06.2010)

 

Schwerpunkte bilden hierbei folgende Berufsbilder:

 

1.)    Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Konditorei

2.)    Gebäudereiniger/in

3.)    Friseur/in

4.)    Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik

5.)    Bäcker/in    und        Bürokaufmann/-frau

 

 

Über den Arbeitgeber-Service Berlin Mitte werden durch Arbeitgeber der Region auch freie Ausbildungsstellen gemeldet bzw. durch den Arbeitgeber- Service aktiv eingeworben Hierbei kann es sich auch um Stellen handeln, die den entsprechend zuständigen Kammern oftmals parallel als offene Ausbildungsstellen gemeldet wurden.

 

III.                Bundesagentur für Arbeit  (keine Kammer)

 

Über die Jobbörse lassen sich für den Agenturbezirk Berlin Mitte für das aktuelle Ausbildungsjahr ca. 1600 offene Ausbildungsstellen in ca. 140 Berufen finden.

 

Schwerpunkte bilden hierbei folgende Berufsbilder:

 

1.)    Kaufmann/-frau im Einzelhandel

2.)    Friseur/in

3.)    Koch/Köchin

4.)    Restaurantfachmann/-frau

5.)    Fachmann/-frau Systemgastronomie

 

 

IV.                weitere Kammern mit Ausbildungsangeboten

 

1.)    Ärztekammer Berlin

 

http://www.aerztekammer-berlin.de/20mfa/80_AusbPlatzBoerse.html

 

2.)    Zähnärztekammer Berlin

 

http://www.zaek-berlin.de/zfa-mitarbeiter/azubi-stellenboerse/stellenangebote/browse/3.html

 

 

3.)    Rechtsanwältekammer Berlin

 

http://www.rak-berlin.de/site/DE/int/04_ueber_die_rak/04_06-aus_fortbildung_ReNo/04_06_04-Lehrstellenboerse/container_lehrstellenboerse.php

 

usw.

 

3. In welcher Weise trägt das Bezirksamt in Kooperation mit weiteren Akteuren dazu bei, die Vermittlungssituation insbesondere für BewerberInnen mit schlechten oder fehlenden Schulabschlüssen bzw. für sog. Altbewerber?

 

Es gibt und gab gemeinsame Projekte, wie z. Bsp.: die Kompetenzagentur oder ein Projekt einer Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen  (BaE) in Kooperation mit dem Jugendamt, die die Ausbildungssituation für die o.g. Personengruppe verbessern soll.

 

 

1. Nachfrage:

An welche Stellen können sich BewerberInnen wenden, wenn sie bis zum Beginn des Ausbildungsjahres

im August 2010 noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben?

 

Erste Anlaufstelle sollten die o.g. Institutionen, sprich die Bundesagentur für Arbeit mit ihren individuellen Angeboten rund um die Berufsberatung sowie die zuständigen Kammern mit ihren Beratungs- und Unterstützungsangeboten sein. Ein weiterer für Jugendliche freiwilliger Anlaufpunkt bilden auch die Tage der Berufsausbildung im Rahmen der You-Messe vom 01.-03.10.2010 http://www.tage-der-berufsausbildung.de/ihk_berufe.php. Alle bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungssuchenden werden auch bei der jährlich stattfindenden Nachvermittlungsaktion in Zusammenarbeit mit den Kammern eingeladen, die an die Tage der Berufsausbildung angebunden sind.

 

Sollten BewerberInnen eHb (erwerbsfähige Hilfebedürftige) sein und in einer Bedarfsgemeinschaft leben, sollten sich die Jugendlichen umgehend bei den VermittlerInnen des Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg vorsprechen. Dann werden zusätzliche Vermittlungsaktivitäten gestartet.

 

Gleichzeitig können sie vorhandenen Internetportale der IHK/ HWK und der Agentur für Arbeit (Jobbörse) nutzen zur Ausbildungssuche.

 

Hinweis: Alle Jugendlichen eHb des Schulentlassjahres 2009/ 2010 wurden von den VermittlerInnen des Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg bereits im Herbst/Winter eingeladen um frühzeitig die Vermittlung in eine Ausbildung zu unterstützen. Leider folgen noch zu wenig Jugendlichen diesen Einladungen.

 

 

2. Nachfrage:

Wie hoch ist die Anzahl der gegenwärtig vom Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg finanzierten Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)?

 

Für BaE sind in diesem Jahr ca. 9 Millionen Euro eingeplant, die somit für die Einrichtung und Durchführung notwendiger BaE  zur Verfügung stehen.


 

3. Nachfrage:

Wie hoch ist die Anzahl der neu begonnenen BaE im Jahresvergleich (begonnene BaE im Jahr 2006, 2007, 2008, 2009 und beginnende im Jahr 2010)?

 

Durch die Agentur für Arbeit zur Verfügung gestellte  BaE-Plätze:

2007

  9

Maßnahmen mit zusammen

137 Plätzen

2008

20

Maßnahmen mit zusammen

159 Plätzen

2009

12

Maßnahmen mit zusammen

119 Plätzen

2010

11

Maßnahmen mit zusammen

118 Plätzen

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Mildner-Spindler

 

 
 

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