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Drucksache - DS/1631/III
Wir fragen das Bezirksamt:
Ihre o. g.
Anfrage beantworte ich wie folgt: Zu 1.: Wie stellt
sich die Organisationsstruktur für das Myfest dar, unterteilt nach Bühnen- und
Programmkoordination, gewerbliche Koordination, Anwohnerkoordination,
Flaschenkonzeptverantwortlicher, Jugendkoordinator, Sicherheitskoordination,
übergeordnete Koordination, Finanzverantwortung, Öffentlichkeitskoordination und Koordination der Einbindung
von Migrantenorganisationen? Antwort: Bei der
Beantwortung dieser Anfrage möchte ich zunächst auf meine Ausführungen bei der
Beantwortung der mündlichen Anfrage DS/1603/III in der BVV vom 27.01.2010
verweisen. Im
Wesentlichen wird die Struktur des MyFestes als ein AnwohnerInnen getragenes
Fest auch für 2010 beibehalten. Veranstalter
des MyFestes ist das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Die
Gesamtsteuerung der Vorbereitungen erfolgt im Rahmen einer bezirksamtsinternen
Arbeitsgruppe. Verzichtet wurde in diesem Jahr auf die mehrmonatige Freistellung
einer Dienstkraft der Bezirksverwaltung für die Gesamtkoordination wie in den
letzten Jahren. Darüber
hinaus hat sich eine Steuerungsrunde etabliert, die sich aus VertreterInnen des
Bezirksamtes, der Polizei und Akteuren vor Ort z.B. dem Verein Kotti e.V. als
Kooperationspartner, zusammensetzt und die sach- und themenbezogen weitere Externe
zur Erörterung bestimmter Fragen hinzu bittet – hier wäre dann beispielsweise
die Berliner Feuerwehr oder Bühnenverantwortliche zu nennen. Für die
Finanzplanung und -abwicklung wird sich wie in den Vorjahren auch dankenswerter
Weise der Verein Kotti e.V. im Rahmen eines Kooperationsvertrages engagieren. Auf die
Benennung von über- und untergeordneten Koordinatoren und Koordinatorinnen und
„Konzeptverantwortlichen“ wurde zur Schaffung einer größtmöglichen Transparenz
bei der Vorbereitung des MyFest 2010 bewusst verzichtet, zumal die Akteure vor
Ort – insbesondere Kotti e.V., die Bühnenverantwortlichen und die Securitykräfte
– wegen der langjährigen Mitwirkung beim MyFest ihre Rollen bestens kennen. Hinsichtlich
der Einbindung der Migrantenverbände wird es auch in 2010 verschiedene
Gespräche im Vorfeld des 1 Mai geben und auch – ebenfalls wie in den vergangenen
Jahren – ein großen Treffen mit den VerbandsvertreterInnen auf gemeinsame
Einlandung des Bezirksamtes und der Senatsverwaltung für Inneres. Zu 2.: Wie, durch
wen und in welcher Form ist gewährleistet, dass die Jugendlichen aus den QM
Gebieten Wrangelkiez, Zentrum Kreuzberg Oranienstraße und Wassertorplatz
beteiligt und einbezogen werden? Antwort: Der
Gesamtkomplex der Einbindung der Jugendlichen im Festgebiet wird durch einen
Mitarbeiter der Naunynritze und einen Mitarbeiter der Kreuzberger Musikalischen
Aktion (KMA) federführend organisiert.
Hier gibt
es intensive und konstruktive Kontakte zu den Einrichtungen im Gebiet –
beispielsweise dem MGH Wassertorplatz. Unterstützt wird der Gedanke der Einbindung
auch durch die Präventionsmitarbeiter der zuständigen Polizeidirektion. Vorgesehen
ist eine Neuauflage des Protection-Projektes (vielleicht unter einem modifizierten
Namen“) mit ca. 80-100
Jugendlichen, die aus den unterschiedlichen Kiezen Kreuzbergs kommen und
gemeinsam geschult werden Insbesondere
soll die Einbindung aller unserer Jugendlichen im Festgebiet und darum herum
dadurch erreicht werden, in 2010 auf eine für die Jugendlichen erlebbare
Trennung in „diese“ und „jene“ Jugendlichen zu vermeiden. Zu 3.: Ist die
Naunynritze am 1. Mai geöffnet und sind die in den QM Gebieten vorhandenen
Jugendeinrichtungen aktiv am Myfest beteiligt? Antwort: Derzeit ist
vorgesehen, in 2010 die komplette „Jugendstraße“ als wesentlichen, traditionellen Bestandteil des MyFestes im Bereich der
Waldemarstraße einzuordnen. Hier wird
es vielfältige und attraktive Angebote für unsere Jugendlichen geben, die von
verschiedenen Kooperationspartnern in enger Abstimmung miteinander vorbereitet
und umgesetzt werden. Die
Einrichtung „Naunynritze“ ist als Logistikzentrum für die Jugendstraße vorgesehen. Zu 4.: In welchem
Umfang sollen Jugendliche beteiligt werden, welches inhaltliche Konzept hat das
Bezirksamt hierfür entwickelt? Antwort: Hierzu verweise
ich auf die Beantwortung zu den Fragen 2. und 3. – hier insbesondere auf die
attraktiven Angebote der Jugendstraße und die verschiedenen Präventionsprojekte
gemeinsam mit der Polizei im Vorfeld. Die am 1.
Mai dann als „Bühnenhelfer“ eingesetzten Jugendlichen sollen in 2010 stärker als in den Vorjahren durch
professionelle Securitymitarbeiter unterstützt werden. Zu 5.: Welchen
inhaltlichen und organisatorischen Beitrag leisten die QM-Büros deren Aufgabe
laut Vertrag Empowerment, Partizipation und Initiierung von Ideen sind? Ist es
richtig, dass das Bezirksamt den QM-Büros untersagt hat einen Beitrag zum
Myfest zu leisten? Wenn ja, warum ist dem so? Antwort: Die
Leistungsverträge für die Durchführung der QM-Verfahren sehen eine Leistungserbringung
der Teams im Rahmen des MyFest nicht vor. Das
Bezirksamt hat den QM-Büros nicht untersagt, einen Beitrag zum MyFest zu
leisten. Beispielsweise
wird sich das QM Mariannenplatz wieder mit dem Angebot für Kinder
„Räuber&Gendarm“ beteiligen. Zu 6. und 7.: Gedenkt das
Bezirksamt das Parteienfest auf dem Mariannenplatz auch 2010 mit Steuergeldern
zu finanzieren? Teilt das
Bezirksamt die rechtliche Auffassung, dass es sich hierbei um illegale
Parteienfinanzierung handelt? Wenn ja, warum findet dann eine illegale
Finanzierung statt? Wenn nein, warum ist das Bezirksamt dieser Auffassung? Antwort: Das
Familienfest auf dem Mariannenplatz ist integraler Bestandteil des MyFestes und
entspricht durch seine enorme Bindungswirkung in den Kiez hinein auch dem Konzeptansatz.
Die
vielfältigen Angebote für die Bürgerinnen und Bürger am 01. Mai auf dem Mariannenplatz
werden organisiert und finanziert durch die Parteien Die Linke und die Grünen. Für die
Finanzierung der Musikbühne erhalten – analog zu vielen anderen Bühnenstandorten
im Festgebiet – die Organisatoren des Familienfestes eine finanzielle Unterstützung
aus den Mitteln für das MyFest, die entsprechend abgerechnet wird. Das
Bezirksamt teilt insofern die Einschätzung nicht, dass es sich hier um illegale
Parteienfinanzierung handelt. Zu 8.: Wie
gewährleistet das Bezirksamt, dass die ordnungspolitischen und hoheitlichen
Aufgaben (Gestattungen/Genehmigungen/Kontrollen) nicht durch eine
Anwohnerfamilie sondern durch das Ordnungsamt umgesetzt werden? Antwort: Die Frage
impliziert, dass in den vergangenen Jahren durch die Gesamtkoordinatorin
„hoheitliche“ Aufgaben der Bezirksverwaltung an eine oder mehrere Familien übertragen
wurden. In 2010
erfolgt die Genehmigung der Stände für die AnwohnerInnen von der Antragstellung
bis zur Erteilung oder auch Ablehnung einer Genehmigung durch das Wirtschafts-
und Ordnungsamt. Die Abgabe der Anträge kann durch die AnwohnerInnen auch im
Festgebiet bei Kotti e.V. erfolgen. Ein
Informationsblatt über das Verfahren der Antragstellung und Genehmigung ist
kurz vor Fertigstellung. Zu 9.: Welches
Konzept hat das Bezirksamt zur Müllvermeidung am Myfest entwickelt? Antwort: Das
Bezirksamt hat für das Thema Müllvermeidung kein Konzept entwickelt, da das
Thema Müll bislang keinen vordergründigen Handlungsbedarf darstellte. Die
Bühnenverantwortlichen achten in den Bühnenbereiches soweit möglich selbst auf
Müllvermeidung, die AnwohnerInnen werden in den Genehmigungen für die Stände
ebenfalls auf das Thema hingewiesen.
Mit der
Allgemeinverfügung betreffend des Flaschen- und Büchsenverbotes wird ebenfalls
eine deutliche Verringerung des Abfallaufkommens verbunden sein. Die BSR wird
darüber hinaus wieder eine Sonderreinigung durchführen. Zu 10.: Wie sieht
das Konzept zur Flaschenvermeidung und das Sammelkonzept des Bezirksamts für
das Myfest aus? Wie deren Umsetzung? Antwort: Das
Bezirksamt hat auch nach Auswertung des MyFest 2009 gemeinsam mit den Akteuren
vor Ort entschieden, für das MyFest 2010 einen weiteren konsequenten Schritt in
Richtung Flaschenvermeidung zu gehen. So wird es
in 2010 Gestattungen zum Alkoholverkauf ausschließlich für Bühnen gebunden an
die Auflage, keine Flaschen abzugeben geben. AnwohnerInnen erhalten für ihre
Stände keine Erlaubnis zum Alkoholverkauf. Auch die im
Festgebiet befindlichen Gaststätten dürfen am 01. Mai ausschließlich aus
Schankanlagen in Kunststoffbecher Bier verkaufen. Für das
Gebiet wird es eine Allgemeinverfügung geben, die den Verkauf [nicht das Mitführen!]
von Flaschen und Büchsen im Festgebiet verbietet. Zu 11.: Welcher
Etat ist für das Myfest vorhanden und wie hoch sind die Ausgaben entsprechend
der unterschiedlichen Anforderungen? Antwort: 149.000 €
sind für das MyFest in den Beschluss zum Haushaltsplan sind beim Bezirk
eingestellt - damit wurde die Aufstockung von 20T€ aus 2008 und 2009 in den Finanztopf
übernommen, eine weitere Aufstockung in 2010 aber durch die beteiligten
Senatsverwaltungen ausgeschlossen. Nach der
aktuellen Finanzplanung wird es für 2010 folgende Finanzaufteilung geben, wobei
die Finanzplanung noch nicht abgeschlossen ist: Bühnen ca.
60 % Security
ca. 20 % (mehr wegen
zusätzlicher Security für Jugendliche) Overhead
ca. 16 % (Prävention
Jugendliche, Öffentlichkeitsarbeit, Reinigung, GEMA Bühnenorganisation und
-sicherheit, Regiekosten) Aktionen
ca. 4 % (Flaschensammler,
Räuber&Gendarm, Kinderbetreuung) Zu 12.: Welches
Konzept hat das Bezirksamt für die Sicherheit auf und rund um das Myfest 2010? Antwort: Auch hier
werden das Bezirksamt und die Akteure vor Ort auf die gute Erfahrungen aus den
vergangenen Jahren – u. a. durch den Einsatz von professionellen
Security-Kräften zurückgreifen. Zu 13.: Wie ist
gewährleistet, dass Rettungskräfte und Feuerwehr ihre Aufgaben auf dem Myfest
erfüllen können? Antwort: In 2010
wurde die Zusammenarbeit mit der Berliner Feuerwehr erheblich intensiviert und
gemeinsam Bereiche festgelegt, in denen zur Sicherstellung erforderlicher Rettungswege
keine Bühnen und keine Stände genehmigt werden. Zu 14.: Wann ist
das Bezirksamt in der Lage, der BVV einen detaillierten Finanzplan und das
Programm für das Myfest 2010 vorzulegen? Antwort: Das
Bezirksamt hat der BVV in den vergangenen Jahren keine detaillierte Finanzpläne
vorgelegt und beabsichtigt dies auch in diesem Jahr nicht zu tun, zumal andere
Zuwendungssachverhalte etc. ebenfalls nicht Gegenstand einer öffentlichen
Debatte im Plenum der BVV sind. Selbstverständlich
steht es dem Rechnungsprüfungsausschuss der BVV frei, sich den
Abrechnungsunterlagen im Anschluss eingehend zu widmen. Das
Programm für das MyFest wird der BVV rechtzeitig vor dem 1. Mai zur Verfügung
gestellt. Mit
freundlichen Grüßen Dr. Franz
Schulz
Aufgrund der schriftlichen
Beantwortung ist die Drucksache erledigt. |
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