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Drucksache - DS/0983/III
Ich
frage das Bezirksamt: 1. Wie beurteilt das
Bezirksamt die Versorgungssituation für die Bevölkerung hinsichtlich der
haus- und fachärztlichen Versorgung im Bezirk allgemein bzw. in den acht
Sozialräumen? anbei
übersende ich die schriftliche Beantwortung der mündlichen Anfrage. 1. Wie beurteilt das Bezirksamt die Versorgungssituation für die
Bevölkerung hinsichtlich der haus- und fachärztlichen Versorgung im Bezirk
allgemein bzw. in den acht Sozialräumen? Infolge der
Gesundheitsreform wurde die Regionalisierung innerhalb Berlins aufgegeben.
Berlin gilt seit dem 01.06.2003 als einheitliche Versorgungsregion. Auf dieser
Grundlage gibt es für Berlin und auch für Friedrichshain-Kreuzberg keinen
Mangel an Haus- und Fachärzten (Ausnahme Friedrichshain-Kreuzberg: Orthopäden
und Anästhesisten). Berlin besitzt sogar eine bessere Ausstattung als
vergleichbare Bundesländer.
Eine Analyse über die
Verteilung von Haus- und Fachärzten bezogen auf die 8 Regionalräume konnte
bisher nicht erstellt werden u. a. aufgrund der fehlenden Besetzung der
Personalstelle Gesundheitsberichterstattung. Sobald die Stelle voll besetzt ist
und der Kindergesundheitsbericht erstellt ist, kann sich in der Plan- und
Leitstelle Gesundheit (zukünftig QPK) der Problematik der Versorgungssituation
mit Fach- und Hausärzten in Friedrichshain- Kreuzberg gewidmet werden. Da sich die Versorgungslage
lediglich an den Einwohnerzahlen bemisst, lässt sich über die Qualität der
Versorgung zur Zeit nur aus Experten- und Betroffenengesprächen berichten. In
diesem Zusammenhang werden folgende Probleme benannt: §
Unterschiedliche
Wartezeiten bei der Terminvergabe an gesetzlich und privat Versicherte §
Lange Wartezeiten auf
Termin in Facharztpraxen §
Unzumutbar lange Wege
für ältere Menschen und junge Eltern zu Arztpraxen §
Eingeschränkte
Sprechzeiten §
Zu wenig Hausbesuche Auch das Gesundheitsamt
teilt mit, dass eine Einschätzung der haus- und fachärztlichen Versorgung im
Bezirk nur aufgrund von Klientenerfahrungen und Aussagen möglich sei. Danach
bestünden im Ortsteil Kreuzberg Schwierigkeiten für ältere Kinder einen Termin
beim Kinderarzt zu bekommen. Neugeborene erhielten leichter einen Termin. Zudem
werde wiederholt von Schwierigkeiten berichtet, kurzfristig einen Termin bei
Fachärzten für Psychiatrie zu erhalten. Bei Fachärzten für Kinder- und
Jugendpsychiatrie bestehe eine defizitäre Versorgung im Bezirk (Ortsteil
Kreuzberg: 2 Ärzte, Ortsteil Friedrichshain:3 Ärzte -davon z.T. nur mit
Erbringung therapeutischer Leistungen
Über
einzelne Bezirksregionen Friedrichshain-Kreuzbergs kann zur Zeit keine Aussage
gemacht werden. Für den Gesamt-Bezirk lassen sich nur geringfügige Zu- und
Abgänge beobachten, bei den ärztlichen und nichtärztlichen Therapeuten sind 32
Therapeuten hinzugekommen (2003 – 2008). Sobald eine detaillierte Analyse der
Plan- und Leitstelle Gesundheit zu den 8 Bezirksregionen vorliegt, können die
Ergebnisse an die entsprechenden Stellen (SenGUV, KV, Pat. Beauftragte o.ä)
vermittelt und evtl. Handlungsstrategien entwickelt werden. Zuständig für die Steuerung
der Niederlassung von Ärzten in Berlin ist die kassenärztliche Vereinigung. Auf
Landesebene gibt es inzwischen eine Initiative, zusammen mit der
kassenärztlichen Vereinigung, umzusteuern und den Großraum Berlin wieder in
Regionen (nicht nach Bezirken, sondern z.Bsp. Mitte, Nordosten, Nordwesten,
Süden) zu unterteilen. Der Staatssekretär versucht aktuell den Landesausschuss
(Unterausschuss des gemeinsamen Bundesausschusses) einzuberufen, in welchem die
Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung vertreten sind. Nur dieser
Ausschuss kann eine regionale Unterversorgung und v.a. entsprechende Kriterien
feststellen. Mit freundlichen Grüßen Knut Mildner- Spindler |
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