Auszug - Gilberto-Bosques Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg  

Nach einer Führung durch die VHS und dem Besuch einzelner Kurse stellt Frau Schürlle, Amtsleitung und Volkshochschuldirektorin, das vielfältige Programm und Schwerpunkte der Gilberto-Bosques-Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg vor.

Dabei werden auch die jüngst erworbenen Qualitätstestierungen und Trägerzulassungen hervorgehoben: Die Berliner Volkshochschulen sind seit Ende Januar 2017 nach EFQM (European Foundation for Quality Management) als Erwachsenenbildungseinrichtungen zertifiziert. Die VHS Friedrichshain-Kreuzberg ist vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zugelassener Träger von Integrationskursen und seit Februar 2017 auch Träger von so genannten DeuFöV-Kursen, der berufsbezogenen Deutschsprachförderung. Angestrebt für 2017: AZAV-Zertifizierung (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeit) Voraussetzung für eine Beteiligung an Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit. Insbesondere die letztere ist von großer Bedeutung für die VHS, da sie hier in Konkurrenz mit privaten Anbietern steht.

Bei der Vorstellung der Programmbereiche wird deutlich, dass der Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist und inzwischen den größten Teil der insgesamt 68.610 Unterrichtseinheiten ausmacht. Insbesondere das Angebot und die Nachfrage nach Sprachkursen für Geflüchtete ist stetig gewachsen, so dass die Räume der VHS selbst nicht dafür ausreichen, externe Räume angemietet wurden und noch zusätzliche gefunden werden müssen, da der Raumbedarf die Zahl vorhandenen Räume übersteigt.

Die steigenden Ausgaben hierfür machen zudem eine verstärkte Drittmittelanwerbung notwendig, die aber bislang ohne zusätzliches Verwaltungspersonal bewältigt werden muss. Auch damit verbundene Dienstleistungen, wie etwa die Hilfe bei der Antragstellung auf Teilnahme an Integrationskursen werden angeboten, ohne hierfür auf zusätzliches Personal zurückgreifen zu können.

Es wird die Sorge geäußert, dass die Volkshochschulen zu Sprachschulen mutieren könnten, sollte sich dieser Trend fortsetzen. Dabei sei gerade die Stärkung der offenen Programme wichtig, denn gerade in diesen würde sich der besondere Bildungsauftrag der Volkshochschulen ausdrücken und verwirklichen. Insbesondere hervorzuheben sind gerade die offenen Programme und Angebote, in denen unterschiedlichste Gruppen der Bevölkerung miteinander in Austausch treten, die sich ansonsten wahrscheinlich nie begegnen, geschweige denn gemeinsame Aktivitäten entfalten würden.

Darüber hinaus müsse Sorge dafür getragen werden, dass bei tariflichen Honorarerhöhungen diese auf die Zuweisungen an die Volkshochschulen aufgeschlagen werden, da bei stagnierender Mittelzuweisung für Honorare sonst Kursangebote eingeschränkt werden müssen. Auch im Bereich der Volkshochschulen honoriert das System der KLR letztlich Masse statt Klasse. Hier sollten verstärkt Qualitätskriterien in die Berechnung der Mittel einfließen.