Auszug - Mitarbeitern Option auf ein freies Textverarbeitungsprogramm ermöglichen  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerbeteiligung und Transparenz, Verwaltungmodernisierung und IT, Geschäftsordnung
TOP: Ö 5.1
Gremium: Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Transparenz, Verwaltungmodernisierung und IT, Geschäftsordnung Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Do, 07.05.2015 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungsraum 1063/65
Ort: Yorckstr. 4-11
DS/0893/IV Mitarbeitern Option auf ein freies Textverarbeitungsprogramm ermöglichen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:PIRATENVorsteherin
Verfasser:Just, FelixJaath, Kristine
Drucksache-Art:AntragBeschluss
 
Wortprotokoll

Wortprotokoll:

Herr Pittrich: Ja, also ich bin ziemlich unglücklich mit der Vorlage zur Kenntnisnahme. Der Titel ist ein bisschen irreführend. Die Drucksache hat sich halt ein paar Mal geändert und es ist nur ein ganz kleiner Teil der ganzen Geschichte gemacht worden. Die Informationen, die hier abgefragt werden sollen, die halte ich nach wie vor für richtig, die sollten wir in Erfahrung bringen auch dann, wenn leider Mitarbeiter selber nicht motiviert sind, selber Support zu leisten oder gar nicht so sehr einen Parallelbetrieb wollen. Aber es wird in der nächsten Legislaturperiode oder, wenn wieder getrödelt wird, in der übernächsten Legislaturperiode wieder eine Software-Umstellung anliegen und dann stellen sich wieder die gleichen Fragen und das ist das Mindeste was wir tun können im Vorfeld in Erfahrung bringen, was uns das kosten würde. Deswegen fände ich es toll, wenn man sich der Sache mal annehmen würde.

 

Frau Borkamp: Also eine Kostenkalkulation können wir sicher noch mal gucken, was wirklich die entscheidende Aussage war. Wir machen oder haben jetzt vier Workshop-Sitzungen gemacht zum Thema IT-Strategie im Bezirk, kann ich gerne auch nachher noch mal im Zuge der Windows-Umstellungsdebatte drauf eingehen und das ganz klare Feedback war, lasst uns bloß in Ruhe und standardisiert soweit wie möglich, wir haben schon so viele Scherereien. Also wenn man es jetzt mal so ein bisschen platt ausdrückt und so. Jedes zusätzliche Devices ist Chaosfaktor für uns.

 

Herr Müller: Also vor dem Hintergrund  finde ich, erübrigt sich auch eine Kostenschätzung, muss ich ganz ehrlich sagen, weil wenn das so gesehen wird und es wird nicht nur von den IT-Fachleuten gesehen, sondern auch von den Verwaltungsmitarbeitern, ich weiß das, weil ich selber einer bin und mich da auch mit vielen unterhalte, auch hier im Bezirk mit einigen, bringt das also ., wüsste ich jetzt nicht, was eine Kostenschätzung noch für einen Erkenntnis gewinnen, Zugewinn bringen würde, der Erkenntnisgewinn ist. Wir wollen das nicht. Wir als Verwaltung wollen das nicht und Punkt. Und das ist eine klare Aussage.

 

Herr Pittrich: Also ich kann erst mal nachvollziehen, ich würde mich auch ärgern, wenn ich jedes Mal neu gesagt kriege, neue Software benutzen, aber wir kommen nicht drum rum. Also wir benutzen jetzt gerade Office 2010 wenn ich das richtig sehe, das Ding ist jetzt schon veraltet. Es gibt jetzt von Microsoft neu Office 2016, das dieses Jahr kommen soll, dass noch nach dem alten Desktop-Prinzip funktioniert. Das ist aber das letzte. Angesagt ist Windows, Office für Windows 10, das ist mit neuer Benutzerführung für Mobilgeräte und Desktop, das wird etwas komplett Neues sein. Die Verwaltung wird sich darauf einstellen müssen, dass dann was komplett Neues kommt. Dann sind auch die Modelle, mit der wir die Software kaufen eine ganz andere. Heute kauft man einmal die Software und hat sie. Die nächste kannst'e auch mieten, auch was ganz neues. Das heißt, wir kommen nicht drum rum, .

 

Herr Zentgraf: Also ITDZ wird dieses Mietmodell nicht umsetzen.

 

Herr Pittrich: Okay, immerhin, gut, aber wir müssen uns damit abfinden, es kommt eine neue Office-Software auf den Markt. Die Office-Software wird sich nach den neuen Erfordernissen messen, da geht es um Real Devices, d. h. die Bedienung wird anders. Die Verwaltung muss sich darauf einstellen, dass immer . man sich auf eine neue Software einrichten muss. Ja und deswegen kommen wir da einfach nicht drum rum. Und da macht es auch Sinn hier zu fragen, was kostet das Ganze, welcher Aufwand wird betrieben, denn wenn das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist, dann können wir das nicht  mehr machen. Das haben wir gerade erlebt. Wir wollten wissen, was das kostet, wussten es nicht, konnten nichts ändern und das wird uns in fünf Jahren genauso wieder passieren.

 

 

Herr Weeger: Ich finde so eine Kostenschätzung auch sinnvoll, und zwar genau, also jetzt nach Herrn Pittrichs Beitrag sogar noch mehr, wenn das jetzt auch noch . Also wissen Sie, die Angst vor Veränderungen in der Verwaltung, die ist nachvollziehbar und es ist natürlich blöd, wenn man was Neues lernen muss und wenn man sich jetzt irgendwann mal drauf eingestellt hat, dass man in seinem Trott für immer weiter fortleben kann, aber der Punkt ist, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass eine Open-Source-Software, Textverarbeitung und sonst was, Office-Anwendung weiterhin viel ähnlicher dem sein wird, was die Verwaltung kennt als der Schnulli, den sich Windows jetzt ausdenkt, weil nämlich Open-Source-Programmierer manchmal auch an Effizienzkriterien arbeiten und nicht Klicki bunt hier, es muss möglichst schick aussehen. Dieses Gekachel, was Sie jetzt bei Windows7 schon haben oder bei Windows8, das nervt eigentlich jeden, den ich kenne. Das liegt nur an dieser Mobilstrategie und jetzt muss also die gesamte 100.000-Mann starke Verwaltung von Berlin mit diesem Irrweg belästigt werden und ein Ausweg wäre Open-Source Textverarbeitungs- und Office-Programme zu verwende, weil die normalerweise gegen solche Witze . na ja, zumindest teilweise resistent sind und es ist interessant, wenn man wieder so eine Katastrophe hat, zu wissen, was würde es uns denn Kosten, einen anderen Weg zu gehen, zu sagen, wir sind jetzt für immer mit Windows und Microsoft geschlagen, weil wir einmal irgendwann eine falsche Entscheidung vor 100 Jahren getroffen haben, finde ich einfach falsch.

Und ich habe auch heute erst wieder, Sie sagen, Sie arbeiten in der Verwaltung, ich arbeite für den Deutschen Bundestag, ich habe mich heute den ganzen Tag genervt und geärgert darüber, dass die Funktionalität unserer Systeme mit der Umstellung auf Windows7 absolut abgenommen hat. Wir sind ausgeliefert an kommerzielle US-amerikanische Unternehmen. Ich darf kein Firefox mehr verwenden, ich muss jetzt Google Chrome, also entweder Google oder Microsoft Internet Explorer verwenden. Und wenn ich sage, ich möchte was anderes verwenden, dann sagen die mir, ich darf nicht. Es gibt noch einen Ausweg, Sie können über ein Einlog-System von außerhalb auf die Server zugreifen und Ihre E-Mails abrufen. Da wollte ich heute was verändern an meiner Office-Online-Version, die ich benutzen muss, und da wurde mir mitgeteilt, ich soll gefälligst Internet Explorer installieren, weilmlich Firefox halt ., weil niemand drauf geachtet hat, dass die volle Funktionalität gegeben ist für diese Weboberfläche in der Firefox.

Das heißt, ich bin auf mehrere Wegen gezwungen, mich diesen US-amerikanischen Unternehmen auszuliefern und finde das jetzt, ich möchte keine Nationalismus-Debatte aufmachen, aber es ist einfach so, wir haben ja jetzt hier seit Jahren eine Diskussion, die sehr interessant ist was unsere Daten angeht und wir die alle haben möchten und um irgendwann aus dieser Falle zu entkommen, muss auch irgendwann mal eine Entscheidungsgrundlage geschaffen werden, auf der man irgendwo realistische Entscheidungen treffen kann und deswegen finde ich, dass man das durchaus noch mal betrachten kann, was das denn kosten würde. Einfach, dass man später sagen kann ja bitte, also man das auch an den Senat vielleicht herantragen kann, wenn die nächste Umstellung ins Haus steht.

 

Herr Wolf: Auf jeden Fall sollten wir das machen. Also . die Kosten und am besten auch mehr Informationen darüber zu bekommen, weil mit der Strategie des ITDZ fährt und gleichzeitig die Entwicklung im Softwarebereich wird es früher oder später sowieso die Diskussion darum geben und dass wir Open-Source einführen. Umso besser wir darauf vorbereitet sind oder es wäre schön, wenn wir darauf vorbereitet sind, dass das ITDZ jetzt noch irgendwie drei, vier Jahre weiter werkelt, bevor sie merken, dass das irgendwie Mist ist, ist okay, aber . oder ist nicht okay, aber können wir jetzt an der Stelle auch nicht ändern. Deswegen sollten wir das ., darauf aufpassen, was wir ändern können und in dem Punkt müssen wir auf jeden Fall schauen, dass wir darauf vorbereitet sind, dass wir den Bezirk rechtzeitig auf eine ., ja zukunftsfähige Software letztendlich umstellen und das ist die Debatte, dass das jetzt wahrscheinlich dann nicht die corporate Miet-Software aus den USA sein werden, können wir dann führen meine ich.

 

Frau Borkamp: Ja, ich erinnere mal an unsere Kommission zum Thema Open-Source und inhaltlich keine Widersprüche, aber wir sind leider nur ein Bezirk in einem großen System und dieses große System und die Definition der Fachverfahren und die Ausrichtung der Fachverfahren, die Kompatibilitäten der Fachverfahren werden von Senatsfachverwaltung festgelegt. Und da müssen wir mitmachen und die denken das nicht mit. Deswegen ist der Ansatzpunkt, es von unten zu ändern, einer der im System scheitert, weil wir von oben mit Abhängigkeiten überzogen sind. Das ist auch bei Office-Programmen. Man kann das nebenbei nutzen für reguläre Schriftstücke, für reguläre ., wie war das in Tempelhof-Schöneberg, der Gleitzeitbogen wurde mit Open-Source geführt, Open-Office geführt, aber das ist ja nicht eine Ablösung vom Problem.

Und was uns ja auch ins Haus steht ist der standardisierte IT-Arbeitsplatz des Landes Berlin und dann ist jeder Ausweg eines eigenen Bezirks eh passé. So, deswegen kann man natürlich sagen so und so viel würde es kosten, wenn ., aber alles andere, wie gesagt, ist eigentlich für die faktische Umsetzung schwierig, nicht realisier., also nicht zukunftsfähig. Obwohl ich die inhaltlichen und Sicherheitsargumente teile. Also da brauchen wir uns nicht drüber, sondern wir befinden uns schon längst in dieser Pfadabhängigkeit. Und auch die ITDZ befindet sich in dieser Pfadabhängigkeit und diese ganzen Fachverfahren, die entwickelt wurden, da kann man nur konstatieren, dass man am Anfang mit zu wenig Know-how und Reflexion gestartet hat und das ganz schwer ist, umzusteuern und das dann auch richtig teuer wäre.

 

Herr Weeger: Ja, wenn die Katastrophe irgendwann groß genug wird, vielleicht kommt man ja dann doch zu der Entscheidung des Mal zu ändern. Aber die wird nicht bei uns liegen die Entscheidung, das Einzige, was ich halt meinte mit dem es ist schön jetzt, was man da zu zahlen hätte aus einer Verwaltung, die kriegen wir leichter hier als vom Senat, dass man auch damit argumentieren kann. Das kann man dann unseren vielleicht . verständigen diversen Parteien angehören, den IT-Leuten im Abgeordnetenhaus gleich mit auf den Weg geben.

 

 

Herr Pittrich: Ja, also ich finde ., also wir müssen gar nicht dahingehen und sagen, wir nehmen uns jetzt die Informationen, damit wir in fünf Jahren umstellen können. Das wird nicht passieren und dafür brauchen wir die Informationen auch nicht. Aber da müssen wir einen Streit eingehen, das ist in fünf oder acht Jahren, dann muss  man irgendwie gewappnet sein. Ich habe nicht den Eindruck, dass der Senat von sich aus hingeht und sagt gut, wir prüfen das mal. Wenn wir das wissen, dann arbeiten wir weiter. Also es muss irgendjemanden geben der sagt, wir bringen das jetzt in Erfahrung, wir setzen uns mit Verbündeten zusammen, die ähnliche Ziele haben wie wir und dann nur die Fakten auf den Tisch legt und dann können wir den Streit eingehen, wenn das Ganze los geht. Aber was wir jetzt machen ist einfach, wir warten, dass es anfängt und gehen völlig unvorbereitet rein. Das ist vielleicht nicht de cleverste Weg.

 

Frau Wisniowska: Also wir sind auch an sich nicht zufrieden mit der VzK. Wie verfahren wir mit der VzK? Können wir das vielleicht vertagen und nächstes Mal Frau Borkamp nimmt uns die .

 

Frau Borkamp: Naja, in einem Monat.

 

Frau Wisniowska: Na ich würde das ungern ablehnen.

 

Herr Dahl: Es gibt genau drei Möglichkeiten: Entweder zieht Frau Borkamp die Vorlage zurück und bringt eine Neue ein mit der Kostenschätzung, das wäre das einfachste, oder wir lehnen diese Vorlage ab und geben gleichzeitig eine Beschlussempfehlung raus, dass entsprechend nachgearbeitet werden soll. Oder wir stimmen zu und nichts passiert.

 

Herr Weeger: Und Frau Borkamp gibt die Zahlen einfach so her.

 

Herr Müller: Ja gut, die vierte Möglichkeit wäre die mit der Vertagung, aber beim nächsten Mal hat Frau Borkamp mir schon signalisiert, wird es wohl nicht möglich sein, die Zahlen zu liefern.

 

Herr Dahl: Womit es dann keine Variante ist, aber gut.

 

Frau Jaath: Ich verstehe jetzt trotzdem nicht, was wir mit einer aktuellen Kostenschätzung wollen, wenn es denn also soweit ist und wir können alle davon ausgehen, das kommt erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, das . so funktioniert es leider hier, aber ., also von den Zahlen her wahrscheinlich dann auch wieder obsolet schon sein wird. Denn ein paar Jahre sind es noch, also insofern klar, Pi mal Daumen  kann man's machen, aber das Ganze sinnvoller ist einfach wirklich, dass die Abgeordneten im Abgeordnetenhaus auch fragen und dort schätzen zu lassen. Also das ist eine klassische Abgeordnetenhausanfrage, würde ich mal sagen.

 

Herr Pittrich: Also so, wie der Antrag hier ursprünglich formuliert ist geht es ja darum, sich mit verschiedenen Gruppen zu treffen, hier die Open Source Business Alliance, die Document Foundation, sich mit denen zusammen zu beraten. Und dazu gehört natürlich auch, dass man ihnen irgendwie erklärt, wie die Abläufe im Bezirk sind und die erklären, wie man darauf reagieren kann am besten. Deswegen glaube ich, ist es nicht einfach eine Frage, Aufgabe der Abgeordnetenebene. Die Ergebnisse, die hier rauskommen, sind auf jeden Fall wertvoll und selbst, wenn die Preise sich verdoppeln würden, würde das wahrscheinlich keinen großen Unterschied machen. Deswegen finde ich es völlig unproblematisch, die Preise jetzt zu erheben.

Und ich erinnere an eine Sache: Wir hatten die Diskussion in ProFiskal zum Beispiel, wo wir alle sagten, das klappt mit den aktuellen Fachverfahren nicht, stimmt auch. Aber wenn man die Leute von ProFiskal fragt sagen die ja, unsere neuste Version kann aber mit allen OpenSourcegeschichten umgehen. Das ist eine Information, die wir nicht hatten, die wir nur kriegen, wenn wir die Leute fragen. Und wenn wir die fragen, wenn es anliegt, sagt uns der Senat ja, aber die vorletzte Version und dann ist es vorbei. Wir müssen jetzt wissen, was die übernächste Version kann, damit wir dann darauf hinwirken können, dass die auch reingenommen wird.

 

Frau Wisniowska: Gut, wie verfahren wir jetzt? Wir stimmen ab.

 

Herr Dahl: Wir stimmen ab oder Frau Borkamp zieht das jetzt zurück, das sind die zwei Möglichkeiten, da brauchen wir nicht abzustimmen.

 

Frau Wisniowska: Wir stimmen jetzt ab.

 

 

Der Ausschuss empfiehlt der BVV mehrheitlich, die Vorlage zur Kenntnis zu nehmen.

 

Abstimmungsergebnis

Ja

Nein

Enth

Einstimmig

 

             

 

B'90/Die Grünen

X

 

 

SPD

X

 

 

DIE LINKE

X

 

 

PIRATEN

 

X

 

CDU

X

 

 

RGERDEPUTIERTE

 

2

 

 

 
 

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