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Auszug - Expertise "Interkulturelle Kompetenz der Jobcenter" (Input: n.n., Ramboell Management)
Die Expertise zum Interkulturellem Jobcenter ist am 21.04.08
an alle Fraktionen gegangen. Frau Reinecke und Herr Emminghaus des Ramboell
Managements berichten zu dieser Studie. Aktuelle Herausforderungen lassen einen Bedarf der
Interkulturellen Öffnung erkennen. ·
Hohe
Arbeitlosenquote unter Personen mit Migrationshintergrund ·
Unterrepräsentanz
beim Anteil der MitarbeiterInnen des JC mit Migrationshintergrund gegenüber
denen mit dt. Herkunft ·
Teilweise
berichtete Diskriminierungserfahrungen sowie unerfüllte Erwartungen auf Seiten
der Kunden mit Migrationshintergrund ·
Einstufung
der Kunden mit Migrationshintergrund als „Problemgruppe“ und geringe
Wahrnehmung von Potentialen bei Kunden mit Migrationshintergrund ·
Zuweilen
von beiden Seiten als problematisch wahrgenommene Kommunikation zwischen Kunden
und Mitarbeitern Die von Ramboell Management entwickelte Scorecard enthält
umfangreiche Best Practice
Ansätze. In
Deutschland haben inzwischen rund 15 Millionen Menschen– also etwa 20% der
Bevölkerung – einen Migrationshintergrund, in vielen Kommunen liegt dieser
Anteil sehr viel höher. Diese Vielfalt bringt Chancen, aber auch
Herausforderungen an die moderne Gesellschaft und ihre Institutionen mit sich.
Wirtschaft und Verwaltung müssen sich auf Kunden und Mitarbeiter mit einem
anderen kulturellen und sprachlichen Hintergrund einstellen. Die Wirtschaft hat
schon längst auf diese Veränderungen reagiert und beschäftigt bewusst
Mitarbeiter mit Migrationshintergrund, um bestimmte Kundengruppen bedienen zu
können oder die Tür zu neuen Geschäftspartnern zu öffnen. Werbetafeln und
Plakate in Türkisch oder Russisch bewerben Auslandsreisen, Luxusartikel und
Handytarife. Auch in der öffentlichen Verwaltung wird das Thema interkulturelle
Öffnung inzwischen breiter behandelt und nimmt auf der politischen Agenda eine
wichtige Stellung ein. Interkulturelle Öffnung bedeutet dabei primär das
Sich-Einlassen und die Umstellung der Verwaltungen auf die Anforderungen, die
sich einer Kommune in einer durch Vielfalt geprägten Gesellschaft stellen. Mit
Blick auf die von verschiedenen Kommunen etablierten Ansätze und Maßnahmen zur
erfolgreichen Integration von MigrantInnen bedeutet dies auch, dass
MigrantInnen in das System sozialer Versorgung und Unterstützung einbezogen
werden und sie die gleichen Entfaltungschancen haben wie Personen ohne
Migrationshintergrund. Dieses setzt voraus, dass die allgemeinen Dienste und
Einrichtungen für alle Bürger gleichermaßen zugänglich sind und eine stärkere
Kundenorientierung gegenüber MigrantInnen entwickeln. Auf diesem Gebiet wurden
in den letzten Jahren unterschiedliche, z.T. zu geringe Fortschritte gemacht.
Vor allem zeigt sich, dass es immer noch Zugangsbarrieren für MigrantInnen bei
Verwaltungen und sozialen Diensten aufgrund sprachlicher und kulturell
bedingter Verständigungsschwierigkeiten gibt. In der
Praxis bedeutet dies die Durchführung von interkulturellen Trainings für
Fallmanager und Führungskräfte sowie die Etablierung von
„Migrationsbeauftragten“ oder „Chancengleichheitsbeauftragten“, die als
Ansprechpartner sowohl für die Mitarbeiter und die Organisation nach innen als
auch für Beratungsstellen oder Vereine nach außen tätig sind. Das Land Berlin
hat das Thema „Integration durch interkulturelle Öffnung“ nicht nur in das
Berliner Integrationskonzept aufgenommen, sondern ist bereits zur Umsetzung
geschritten. Seit Herbst 2007 führt Ramboell im Auftrag der Berliner
Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ein Projekt zur
interkulturellen Öffnung dreier Berliner Job-Center durch. Ziel des Projektes
ist es, die Job-Center bei ihrer Öffnung für die Zielgruppe MigrantInnen zu
begleiten und die beteiligten Personen in ihrem Lernen und Mitwirken dabei zu
unterstützen, das Arbeitsleben und die Arbeitsfähigkeit der Organisation
signifikant zu verbessern. Der erste Schritt des Projekts ist die Erstellung
einer Expertise zum Thema „interkulturelle Kompetenz der Job-Center“. Diese
Expertise umfasst sowohl die Erhebung der bisherigen Aktivitäten zur Interkulturellen
Öffnung in den Job-Centern als auch die Erfassung der Bedürfnisse der
MigrantInnen und die Identifizierung von Best Practices im Bereich der
interkulturellen Öffnung auf Bundesebene. Im zweiten Schritt, der
interkulturellen Organisationsentwicklung, begleitet RM die Umsetzung von
konkreten Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung in den einzelnen Job-Centern.
Dies geschieht durch die Unterstützung der Job-Center in der
Strategieentwicklung, Umsetzungsplanung und Umsetzung sowie bei der Kontrolle der
Zielerreichung. Der Ausschuss diskutiert lebhaft
die präsentierten Daten und erachtet den Ertrag der Studie als sehr ernst zu
nehmen, wenngleich die Repräsentativität für die MitarbeiterInnenbefragung wohl
gegeben ist, nicht aber für die KundInnenbefragung. Stadtrat Herr
Mildner-Spindler spricht missverständliche öffentliche Äußerungen auf einer
Pressekonferenz des Ramboell Managements im April an. Herr Henke berichtet von
bereits stattgefundenen Fortbildungen zur interkulturellen Öffnung des bezirklichen
JobCenter. Insgesamt besteht der Eindruck, die IKÖ werde zwar vorangebracht,
habe aber keineswegs den Stand erreicht, der nötig und – folgt man dem
Senatskonzept – auch angestrebt wird. Es wird
folgender Beschluss gefasst: |
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