Auszug - Expertise "Interkulturelle Kompetenz der Jobcenter" (Input: n.n., Ramboell Management)  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration und Migration
TOP: Ö 4
Gremium: Integration und Migration Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Do, 15.05.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 20:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: AWO
Ort: AWO, Spiegelsaal / 2.OG, 10997 Berlin, Adalbertstr. 23 a
 
Wortprotokoll
Beschluss

Die Expertise zum Interkulturellem Jobcenter ist am 21

Die Expertise zum Interkulturellem Jobcenter ist am 21.04.08 an alle Fraktionen gegangen. Frau Reinecke und Herr Emminghaus des Ramboell Managements berichten zu dieser Studie.

 

Aktuelle Herausforderungen lassen einen Bedarf der Interkulturellen Öffnung erkennen.

·         Hohe Arbeitlosenquote unter Personen mit Migrationshintergrund

·         Unterrepräsentanz beim Anteil der MitarbeiterInnen des JC mit Migrationshintergrund gegenüber denen mit dt. Herkunft

·         Teilweise berichtete Diskriminierungserfahrungen sowie unerfüllte Erwartungen auf Seiten der Kunden mit Migrationshintergrund

·         Einstufung der Kunden mit Migrationshintergrund als „Problemgruppe“ und geringe Wahrnehmung von Potentialen bei Kunden mit Migrationshintergrund

·         Zuweilen von beiden Seiten als problematisch wahrgenommene Kommunikation zwischen Kunden und Mitarbeitern

 

Die von Ramboell Management entwickelte Scorecard enthält umfangreiche Best Practice  Ansätze.

 

 

 

 

 

 

In Deutschland haben inzwischen rund 15 Millionen Menschen– also etwa 20% der Bevölkerung – einen Migrationshintergrund, in vielen Kommunen liegt dieser Anteil sehr viel höher. Diese Vielfalt bringt Chancen, aber auch Herausforderungen an die moderne Gesellschaft und ihre Institutionen mit sich. Wirtschaft und Verwaltung müssen sich auf Kunden und Mitarbeiter mit einem anderen kulturellen und sprachlichen Hintergrund einstellen. Die Wirtschaft hat schon längst auf diese Veränderungen reagiert und beschäftigt bewusst Mitarbeiter mit Migrationshintergrund, um bestimmte Kundengruppen bedienen zu können oder die Tür zu neuen Geschäftspartnern zu öffnen. Werbetafeln und Plakate in Türkisch oder Russisch bewerben Auslandsreisen, Luxusartikel und Handytarife. Auch in der öffentlichen Verwaltung wird das Thema interkulturelle Öffnung inzwischen breiter behandelt und nimmt auf der politischen Agenda eine wichtige Stellung ein. Interkulturelle Öffnung bedeutet dabei primär das Sich-Einlassen und die Umstellung der Verwaltungen auf die Anforderungen, die sich einer Kommune in einer durch Vielfalt geprägten Gesellschaft stellen. Mit Blick auf die von verschiedenen Kommunen etablierten Ansätze und Maßnahmen zur erfolgreichen Integration von MigrantInnen bedeutet dies auch, dass MigrantInnen in das System sozialer Versorgung und Unterstützung einbezogen werden und sie die gleichen Entfaltungschancen haben wie Personen ohne Migrationshintergrund. Dieses setzt voraus, dass die allgemeinen Dienste und Einrichtungen für alle Bürger gleichermaßen zugänglich sind und eine stärkere Kundenorientierung gegenüber MigrantInnen entwickeln. Auf diesem Gebiet wurden in den letzten Jahren unterschiedliche, z.T. zu geringe Fortschritte gemacht. Vor allem zeigt sich, dass es immer noch Zugangsbarrieren für MigrantInnen bei Verwaltungen und sozialen Diensten aufgrund sprachlicher und kulturell bedingter Verständigungsschwierigkeiten gibt.

 

In der Praxis bedeutet dies die Durchführung von interkulturellen Trainings für Fallmanager und Führungskräfte sowie die Etablierung von „Migrationsbeauftragten“ oder „Chancengleichheitsbeauftragten“, die als Ansprechpartner sowohl für die Mitarbeiter und die Organisation nach innen als auch für Beratungsstellen oder Vereine nach außen tätig sind. Das Land Berlin hat das Thema „Integration durch interkulturelle Öffnung“ nicht nur in das Berliner Integrationskonzept aufgenommen, sondern ist bereits zur Umsetzung geschritten. Seit Herbst 2007 führt Ramboell im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ein Projekt zur interkulturellen Öffnung dreier Berliner Job-Center durch. Ziel des Projektes ist es, die Job-Center bei ihrer Öffnung für die Zielgruppe MigrantInnen zu begleiten und die beteiligten Personen in ihrem Lernen und Mitwirken dabei zu unterstützen, das Arbeitsleben und die Arbeitsfähigkeit der Organisation signifikant zu verbessern. Der erste Schritt des Projekts ist die Erstellung einer Expertise zum Thema „interkulturelle Kompetenz der Job-Center“. Diese Expertise umfasst sowohl die Erhebung der bisherigen Aktivitäten zur Interkulturellen Öffnung in den Job-Centern als auch die Erfassung der Bedürfnisse der MigrantInnen und die Identifizierung von Best Practices im Bereich der interkulturellen Öffnung auf Bundesebene. Im zweiten Schritt, der interkulturellen Organisationsentwicklung, begleitet RM die Umsetzung von konkreten Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung in den einzelnen Job-Centern. Dies geschieht durch die Unterstützung der Job-Center in der Strategieentwicklung, Umsetzungsplanung und Umsetzung sowie bei der Kontrolle der Zielerreichung.

 

Der Ausschuss diskutiert lebhaft die präsentierten Daten und erachtet den Ertrag der Studie als sehr ernst zu nehmen, wenngleich die Repräsentativität für die MitarbeiterInnenbefragung wohl gegeben ist, nicht aber für die KundInnenbefragung. Stadtrat Herr Mildner-Spindler spricht missverständliche öffentliche Äußerungen auf einer Pressekonferenz des Ramboell Managements im April an. Herr Henke berichtet von bereits stattgefundenen Fortbildungen zur interkulturellen Öffnung des bezirklichen JobCenter. Insgesamt besteht der Eindruck, die IKÖ werde zwar vorangebracht, habe aber keineswegs den Stand erreicht, der nötig und – folgt man dem Senatskonzept – auch angestrebt wird.

 

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

 

 
 

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