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Der Interreligiöse Dialog Charlottenburg-Wilmersdorf

Interreligiöser Dialog

Die Religionen nehmen auch im 21. Jahrhundert im öffentlichen Leben einen wichtigen Raum ein und haben nach wie vor eine identitätsstiftende Relevanz. In einer interkulturellen Gesellschaft wie der in Charlottenburg-Wilmersdorf, wo Menschen aus mehr als 120 Nationen zusammen leben, spielt der Dialog eine entscheidende Rolle für ein friedliches Miteinander. Ein interreligiöser Dialog und eine interreligiöse Zusammenarbeit können helfen, religiösen Konflikten vorzubeugen. (ehem. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann).

IRD verurteilt rechten Terroranschlag von Hanau

Der Interreligiöse Dialog Charlottenburg-Wilmersdorf verurteilt den rassistisch motivierten Gewaltakt von Hanau.

Drei der Toten haben laut LKA Hessen eine deutsche Staatsangehörigkeit, zwei eine türkische, eine bulgarische und eine rumänische. Ein Mensch kommt aus Bosnien-Herzegowina, und ein Opfer hat eine deutsche und afghanische Staatsangehörigkeit. Unter den Verletzten sind je zwei Menschen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit und einer mit deutsch-afghanischer Zugehörigkeit. Drei der Opfer gehörten außerdem der ethnischen Minderheit der Roma an.

Der Interreligiöse Dialog hat gemeinsam mit den interkulturellen Begegnungszentren unseres Bezirkes Ulme 35, Haus der Nachbarschafft und Pangea-Haus eine Pressemitteilung abgegeben.

Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann:
„Ich verurteile die Gewalttat von Hanau auf das Schärfste und möchte den Familien der Opfer mein tiefes Beileid ausdrücken. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei dem Anschlag um einen rechtsextremistischen, rassistischen Terroranschlag – neun der elf Todesopfer haben eine familiäre Migrationsgeschichte. Dieser Anschlag ist gegen unsere vielfältige, demokratisch verfasste Gesellschaft gerichtet. Wir werden es nicht hinnehmen, dass Mitbürger*innen Opfer von Hass und Gewalt werden.“

Zur Pressemitteilung

Beschluss zur interreligiösen Solidarität gefasst

Auf seiner 41. Sitzung am 15. Januar 2020 hat der Interreligiöse Dialog Charlottenburg-Wilmersdorf (IRD) einen gemeinsamen Beschluss zur interreligiösen Solidarität gefasst. Darin verständigen sich die im IRD vertretenen Religionsgemeinschaften auf eine gemeinsame Haltung gegen jede Form von Religionsfeindlichkeit. Sollten Gemeinden aus dem Bezirk von religionsfeindlichen, rassistischen oder anderweitigen Angriffen betroffen sein, beziehen die Religionsgemeinschaften aus dem IRD klar gemeinsam Stellung dagegen.

Dazu wird ein Team von drei Sprecher*innen die Anliegen des IRD nach außen vertreten. Als Sprecher*innen wurden gewählt: Hendrik Kissel (Friedenskirche Charlottenburg), Sigmount Königsberg (Jüdische Gemeinde zu Berlin) und Renata Mehrez (Seituna-Moschee).

Der gesamten Beschlusstext ist hier nachzulesen

Bilder der Ausstellung

Ausstellung zum Interreligiösen Dialog Charlottenburg-Wilmersdorf

Im Dezember 2019 zeigte der IRD eine Ausstellung zu Geschichte, Werten und Gemeinden aus dem IRD. In der Rathausgalerie im 2. OG wurden Fotos und Dokumente aus 11 Jahren IRD zu sehen sein.

Die mehrsprechige Ausstellung lud Besucher*innen des Rathauses zur Auseinandersetzung mit den Themen des IRD ein. Ziel der Ausstellung war es die Vielfalt der Gemeinden im Bezirk zu zeigen.

Männer posieren vor einem Borer für den Brunnen

Brunnenbau-Projekt im Jemen

Beim Treffen am 1. März 2018 regte der Pastor der Saint George’s Anglican Episcopal Church an, einen Brunnen im Jemen zu bauen. Im Land herrscht seit 2015 Krieg, die Zivilbevölkerung leidet unter der andauernden Hungersnot und hat kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Gemeinden, die sich am Interreligiösen Dialog beteiligen, haben daher Kollekten gesammelt und Benefizveranstaltungen organisiert. Bisher sind knapp 15.000€ Spenden für das Brunnenbau-Projekt gespendet worden.
Ein jemenitischer Freund des Interreligiösen Dialoges hat sich im Herbst auf den Weg in den Jemen gemacht, um die Umsetzung voranzubringen. Die Bohrung im Jemen hat begonnen, auch mit großer Unterstützung der örtlichen Behörden. Auch die jemenitischen Medien berichteten (deutsche Übersetzung des Videos).

Dialog am Ort der Glaubensvielfalt

In Charlottenburg-Wilmersdorf leben 338.923 Menschen aus 175 Nationen – es begegnen sich hier verschiedenste Glaubensrichtungen und Konfessionen: evangelisches, katholisches und orthodoxes Christentum, liberales und orthodoxes Judentum, sunnitischer und schiitischer Islam, Buddhismus und andere Ritusgemeinschaften. In den Moscheen, Kirchen, Tempeln und Synagogen wird Deutsch, Englisch, Russisch, Türkisch, Arabisch, Hebräisch, Rumänisch, Französisch, Schwedisch und Dänisch gepredigt. Es gibt Freikirchen und Nationalkirchen.

Die Gebetshäuser im Bezirk sind Heimat für Alt- und Neuberliner, für junge und ältere Personen, für Menschen jeden Geschlechts und jeder Nation. An über 70 Orten in Charlottenburg-Wilmersdorf begegnen sich Menschen, beten, singen, feiern und unterstützen einander. Ehrenamtliches Engagement ist aus den Gemeinden nicht wegzudenken. Die Gläubigen unterstützen Jugendliche, ältere Menschen, Menschen mit Fluchtgeschichte, Menschen mit geringem Einkommen, Schüler*innen, Studierende, junge Familien, Kranke.

Übersicht über die Gotteshäuser und Glaubensorte im Bezirk

Religionsgemeinschaften spielen neben ihrer spirituellen auch eine gesellschaftspolitische Rolle. Sie sind Akteurinnen in einer globalisierten, digitalisierten und sich rasant wandelnden Berliner Stadtgesellschaft. Dabei ist die freiheitlich-demokratische Grundordnung die Basis, auf der Vielfalt und Begegnung möglich sind.

Die Charlottenburg-Wilmersdorfer Religionsgemeinschaften treffen sich beim Interreligiösen Dialog, um einen aktiven Umgang mit Differenz zu üben und allen im Bezirk lebenden Menschen eine Integrationsperspektive zu eröffnen. Der Dialog ist kein klassischer Interreligiöser Dialog, wo theologische Themen auf der Agenda stehen. Vielmehr stehen der Gemeinwesenbezug und die gesellschaftspolitische Rolle der Gemeinden im Vordergrund.

Beim Dialog besuchen sich die Gemeinden gegenseitig, lernen die Geschichte und das Glaubensleben der jeweils anderen kennen und informieren sich über ihre aktuellen Anliegen. Der Interreligiöse Dialog dient auch dem Austausch über aktuelle religiöse Veranstaltung und der Initiierung gemeinsamer Aktivitäten. Außerdem stehen neben Berichten aus den Gemeinden und dem Bezirksamt immer wieder aktuelle gesellschaftspolitische Fragen auf der Tagesordnung.

  • Orte des Glaubens im Bezirk

    PDF-Dokument (1.6 MB)

Gemeinsame Erklärung zum Interreligiösen Dialog

Die Gemeinsame Erklärung des Interreligiösen Dialogs

Seit Herbst 2010 wurde an einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung gearbeitet. Die Teilnehmer*innen wünschten sich eine gemeinsame Gesprächsgrundlage. Am 14. Juni 2012 wurde die erarbeitete Gemeinsame Erklärung des Interreligiösen Dialoges im Büro des Bezirksbürgermeisters von 14 Religionsgemeinschaften unterzeichnet. 2014 kam eine weitere Gemeinde dazu, 2016 unterzeichneten nochmals zwei Gemeinden die Gemeinsame Erklärung. Die Berliner Morgenpost berichtete..

Folgende Gemeinden haben die Erklärung unterzeichnet:

Weitere Unterzeichner*innen sind jederzeit willkommen. Voraussetzung dafür sind die Teilnahme an den Treffen des Interreligiösen Dialoges und die Zustimmung zu den in der Gemeinsamen Erklärung bekundeten Zielen.

  • Gemeinsame Erklärung des Interreligiösen Dialoges Charlottenburg-Wilmersdorf

    PDF-Dokument (3.2 MB)

Aus der Geschichte des Interreligiösen Dialoges

Am 1. Dezember 2008 fand auf Initiative der damaligen Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen der erste Interreligiöse Dialog des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf statt. Ein Moschee-Bauvorhaben hatte zum Wunsch eines Austausches zwischen den Menschen im Bezirk, der Politik, Verwaltung und den Religionsgemeinschaften geführt. Es sollte eine Plattform geschaffen werden, bei der Fragen von gemeinsamem Interesse diskutiert, eigene Ideen eingebracht und bezirksweite Aktivitäten entwickelt werden. Mit der Dialogrunde wurde eine Struktur geschaffen, die im Bedarfsfall deeskalierend und dialogfördernd im Sozialraum agieren kann.

Mit der Koordination des Interreligiösen Dialogs Charlottenburg-Wilmersdorf war von 2008 bis 2014 das Mobile Beratungsteam “Ostkreuz” für Demokratieentwicklung, Menschenrechte und Integration der Stiftung SPI – Sozialpädagogisches Institut Berlin „Walter May“ beauftragt.
Im Zeitraum 2009 bis 2015 hat der damalige Integrationsbeauftragte, Turgut Ҫakmakoğlu, die Dialog-Runde wesentlich mitgeprägt. Reinhard Naumann, seit 2011 Bezirksbürgermeister, gestaltet den Dialog seither entscheidend mit.

Am 4. Juni 2012 wurde die Gemeinsame Erklärung von 14 Personen, bzw. Religionsgemeinschaften unterzeichnet.

Am 22. August 2013 veranstaltete der Interreligiöse Dialog eine Podiumsdiskussion mit den Direktkandidat*innen des Wahlkreises für die Bundestagswahl. Auf dem Podium diskutierten Ülker Radziwill (SPD), Klaus-Dieter Gröhler (CDU), Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Marlene Cieschinger (Die Linke) und Siegfried Schlosser (Piraten) zum Thema „Religion und Gesellschaft“. Bei der gut besuchten Veranstaltung wurden auch schwierige Fragen debattiert.

2014 wurde die Moderation der Dialogrunde, die zunächst bei Herrn Naumann lag, an den Integrationsbeauftragten übergeben. Seither ist das Büro des Integrationsbeauftragten die Koordinierungsstelle des Interreligiösen Dialoges.

Am 8. September 2014 wurde die Gemeinsame Erklärung von der Friedenskirche Charlottenburg (Baptisten) unterschrieben.

Bilder von Mensch in der Kirche

22. Interreligiöser Dialog am 08.09.2014 in der Friedenskirche Charlottenburg

Seit 2015 werden die Dialogrunden von den Religionsgemeinschaften zusammen mit dem Büro des Integrationsbeauftragten, abwechselnd in den verschiedenen Religionsgemeinden durchgeführt.

Zur Woche der Brüderlichkeit 2016 zeigte der Interreligiöse Dialog den Film „Monsieur Claude und seine Töchter“. Vor der Filmvorführung stellten sich die beteiligten Religionsgemeinschaften aus dem Interreligiösen Dialog vor.

Am 23. Juni 2016 unterzeichneten als neue Gemeinden im Interreligiösen Dialog die Freikirche Equippers und die Seituna-Moschee die Gemeinsame Erklärung.

Am 16.09.2017 besuchten Teilnehmer*innen des Interreligiösen Dialoges die Sonderausstellung „Zeig mir, was du glaubst – Religiöse Vielfalt in Charlottenburg und Wilmersdorf“ im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim.
Weitere Informationen zur Ausstellung

Mitglieder des Interreligiösen Dialogs

35. Interreligiöser Dialog am 20.11.2018 in der Berliner Moschee

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