Bei der Lindenspinnmilbe (Eotetranychus tiliarium) handelt es sich – wie bei allen Milben – um Spinnentiere. Diese haben eine Körperlänge von 0,25 und 0,8 Milimeter. Spinnmilben befinden sich auf den Unterseiten der Laubblätter und spinnen zu ihrem Schutz Netze. Sie ernähren sich durch Saugen der Pflanzensäfte, bis die Blätter helle Sprenkel aufweisen. An diesen Stellen trocknen die Blätter ein und fallen ab. Die Folge ist ein früher Laubfall durch Spinnmilbenschäden an Linden.
Durch die trockene, warme und sonnige Witterung haben sich große Spinnmilbenpopulationen an Linden aufbauen können.
Charakteristisch beginnt der Befall im unteren Kronenbereich meist zur Sonnenseite und zieht sich im Verlauf des Sommers weiter in die Kronenperipherie.
Die typischen Merkmale sind zunächst eine hellgelb gesprenkelte Färbung der Blätter, die im weiteren Verlauf zunehmend braun bzw. bronzefarben werden.
Im Endstadium sind die Blätter oftmals mit feinen Gespinsten überzogen und fallen ab. Häufig wird das Schadbild mit Trockenschäden verwechselt. Besonders ausgeprägt sind Spinnmilbenschäden an Linden an Standorten mit hohem Versiegelungsgrad und starker Umbauung im Innenstadtbereich (Rückstrahlwärme).
Nachhaltige Schäden an betroffenen Bäumen sind jedoch i.d.R. nicht zu erwarten. Linden sind in der Lage sich in Jahren mit weniger Befall wieder zu regenerieren.