Touro College Berlin

Touro College, 7.2.2007, Foto: KHMM

Touro College, 7.2.2007, Foto: KHMM

Amerikanisch-jüdisches College, Gründungsdirektorin: Sara Nachama
Eröffnung am 26.1.2004 mit Rabbiner Bernard Lander, der 1970 das erste Touro College in New York gründete. Die Universität ist eine von 25 Touro Colleges weltweit, private wissenschaftliche Einrichtungen, die nach dem jüdischen Philantropen Isaac Touro benannt sind.
Der englischsprachige Studiengang führt in drei Jahren zum amerikanischen Abschluss “Bachelor of Science in Business, Management and Administration”. Um das Management-Studium zu vervollständigen, müssen die Studenten auch geisteswissenschaftliche Kurse belegen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf amerikanischer Kultur.
Am 12.9.2006 nimmt das “Bernard Lander Institut für Kommunikation über den Holocaust und Toleranz” unter der Leitung von Dr. Andreas Nachama auf dem Campusgelände seine Arbeit auf.

Touro College, 7.2.2007, Foto: KHMM

Touro College, 7.2.2007, Foto: KHMM

Das Haus am Rupenhorn 5 wurde 1929 von Bruno Paul im Bauhaus-Stil für Paul und Minnie Lindemann und ihre Kinder Eva und Klaus errichtet. Die jüdische Familie wurde 1934 gezwungen, das Haus weit unter Wert zu verkaufen. Dann zog der NS-Reichsminister für kirchliche Angelegenheiten, Hans Kerrl, in das Gebäude ein. Nach dem Krieg übernahm die Berliner Senatsverwaltung für Jugend das Haus und veranstaltete hier internationale Begegnungen mit den Schwerpunkten Demokratie und interkulturelles Verständnis. 1955 veranstaltete die Gruppe 47 um Heinrich Böll, Günter Grass und Ingeborg Bachmann ihr jährliches Treffen in der Villa. Das Haus wurde vom Touro College saniert.

Enthüllung der Gedenktafel, von links: Claudia und Thomás Lindemann, Sara Nachama, Reinhard Naumann, 21.11.2012, Foto: Andreas Fritsch

Enthüllung der Gedenktafel, von links: Claudia und Thomás Lindemann, Sara Nachama, Reinhard Naumann, 21.11.2012, Foto: Andreas Fritsch

Am 21.11.2012 wurde zur Erinnerung an die Familie Lindemann eine Gedenktafel enthüllt und ein Buch zur Geschichte des Hauses vorgestellt: “Vom noblen Wohnsitz zum College – Das Haus am Rupenhorn” (hg. von Johannes Tuchel und Andreas Nachama)

Gedenktafel für die Familie Lindemann, 21.11.2012, Foto: Andreas Fritsch

Gedenktafel für die Familie Lindemann, 21.11.2012, Foto: Andreas Fritsch

Dieses Haus wurde von 1926 bis 1928
von dem Architekten Bruno Paul
für Paul und Minnie Lindemann
und ihre Kinder Eva und Klaus erbaut
Während der Naziherrschaft
verließ die Familie Lindemann
Mitte der Dreißiger Jahre Deutschland,
um den Verfolgungen zu entkommen.