Rosemarie Rohrlack Confiserie

Wirtschaftsförderung Charlottenburg - Wilmersdorf

Confiserie Madame Chocolat: Wir gratulieren zur Investition!

Rosemarie Rohrlack

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Rosemarie Rohrlack, langjährige, sehr erfahrene Unternehmerin im Schokoladengeschäft und Mitglied im Rüdi.net.eV, hat es gewagt! Sie hat das Schokoladengeschäft in der Kantstr. 100/ Ecke Kaiser-Friedrich-Str. übernommen und damit Ihr zweites Geschäft (neben dem am Rüdesheimer Platz) eröffnet.
Am 21. August 2010 war Eröffnung und das Bezirksamt Charlottenburg – Wilmersdorf , die Wirtschaftsförderung, durfte dabei sein.

Wir wünschen ganz viel Erfolg!!!

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    *Confiserie Madame Chocolat* "Madame Chocolat" in der Mitte: Rosemarie Rohrlack mit Monika Müller und Jeannette Saleh Zaki von der Wirtschaftsförderung

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    *Confiserie Madame Chocolat* Frau Rohrlack mit ihrer lieben Kollegin Frau Bauer

Artikel der Berliner Woche, 8. Dezember 2010, von F. Wecker:

Für einen Neuanfang ist es nie zu spät
Mit 70 fängt das Geschäftsleben erst richtig an

Ruhe ist nichts für „Madame Chocolat“ alias Rosemarie Rohrlack.

Nicht nur daß sie mit 70 Jahren ihr drittes Geschäft, eine Schokoladerie in der Kantstraße 100, eröffnet, nein, sie will auch gleich mehr Leben in den Kiez nördlich des Stuttgarter Platzes bringen und ein Händlernetzwerk aufbauen ähnlich dem, wie sie es vom Rüdesheimer Platz her kennt.

Dort hatte sie auch schon mit 62 Jahren die Confiserie „Emilia“ eröffnet – in einem Alter also, wo sich andere zur Ruhe setzen. Das Geschäft hat sie nach ihrer Enkelin benannt, die im Alter von neun Jahren fester denn je behauptet, daß ein Geschäft, an dem ihr Name stehe, auch ihr gehöre. Oma gab nach und sah sich nach einem neuen Geschäft um. Das fand sie schließlich gegenüber der legendären Imbußbude Herta Heuwers, von der aus am 4. September 1949 die Currywurst ihren Siegeszug um die Welt antrat. Gut zehn Jahre jünger ist die Schokoladerie, deren vorherige Besitzerin sich zur Ruhe gesetzt hat. Jetzt führt hier „Madame Chocolat“ mit ihrem Sohn Ronny Rohrlack das Regime. Den französischen Einschlag verdankt das Geschäft dessen Gattin Simone. Madame Chocolats zweite Schwiegertochter Wanda betreut am Rüdesheimer Platz “Emilia”, bis die das dort nach ihr benannte Geschäft übernehmen kann.

Die Familie ist seit 50 Jahren im Handel tätig. Zunächst war es Obst und Gemüse. Nach 25 Jahren sagte sich Rosemarie Rohrlack: „Wir machen es uns einfacher“ und wechseln zur Schokolade. Das ließ sich mit Geschäften in Reinickendorf und mehreren Standorten in Wilmersdorf gut an, bis sie sich nach 15 Jahren entschloß, in den Ruhestand zu gehen. Aus dieser Ruhe rüttelte sie zehn Jahre später die Enkelin.
Das Geschäft am Rüdesheimer Platz blühte auf, so daß sie mehr und mehr ihre Familie einbeziehen mußte. Ihr Ansehen im Kiez wuchs, so daß auch in der Mittelstandsinitiative „Rüdinet“ auf ihr Wort viel Wert gelegt wird. Dort zeigte sie sich modernen internetbasierten Handelsinitiativen gegenüber aufgeschlossen. Sie wirkte in der Initiativgruppe mit, der es zu verdanken ist, daß „Rüdinet“ den Wirtschaftswettbewerb „Mittendrin Berlin“ gewann, dem der Kiez jetzt ein beliebtes Volksfest verdankt.

Diese Erfahrungen will sie jetzt in der Kantstraße einbringen, wo ihrer Meinung nach das Potential nicht ausgeschöpft ist. „Wir sind hier mit viel Spaß und Engagement dabei und wollen doch mal sehen, ob sich nicht auch die Kantstraße in eine Luxusmeile verwandeln läßt“. Die Wirtschaftsförderung ist von ihren Ideen angetan. Faktisch hat sie mit der Kiezarbeit schon begonnen, denn als ihr ein ganzer Bus holländischer Touristen in den Laden schneite, hat sie nicht nur ihre Spezialitäten aus aller Welt angepriesen, sondern den Besuchern auch gleich erklärt, wo in der Nähe die Schickeria verkehrt und wo sie auf Berliner Art speisen können, denn weder zur „Paris Bar“ noch zum „Haus der 100 Biere“ ist es von ihrem Laden aus weit. Mit 70 Jahren frischt sie ihre Englischkenntnisse auf, um die Gäste nicht nur freundlich, sondern auch verständlich bedienen zu können. So manch junger Spund kann sich von dieser Grande Dame des Berliner Einzelhandels auch noch die Marktbeobachtung abschauen.

Unter den vielen möglichen Standorten hat sie nicht den ausgesucht, dem der Ruf des Schicken vorauseilt, sondern den, der ihrer Meinung nach das meiste Potential birgt. Dem hat sie das Sortiment angepaßt, das viel breiter geworden ist und auch junge Käufer anzusprechen vermag. Dazu gehören Lakritze, PCs und Spiele zum Vernaschen ebenso wie raffiniert gefüllte Pralinen und auch der Bremer Schokokuß, hergestellt nach tradiertem Rezept in einer Bremer Familienbäckerei. Den Kuß gab‘s zur Geschäftseröffnung am 1. Juli sogar umsonst. Wer diesen Begrüßungskuß von Rosemarie Rohrlack verpaßt hat, darf sich getrost ärgern.