Tourismusprojekte in Charlottenburg-Wilmersdorf

2021 sind im Bezirk zwei Tourismusprojekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchgeführt worden:

1. Erstellung eines Tourismuskonzeptes mit Schwerpunkt Bestandsaufnahme sowie Ermittlung von unbekannten Potenzialen und Alleinstellungsmerkmalen jenseits der bekannten touristischen Sehenswürdigkeiten der City West

sowie

2. das überbezirkliche Projekt Berlin reloaded mit dem Schwerpunkt Auswirkungen der Coronakrise auf die lokale Tourismuswirtschaft im Bezirk.

Handy auf der Weltkarte

Projekt Nr. 1: Erstellung eines Tourismuskonzeptes für den Bezirk

Die Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf hat nach einer öffentlichen Ausschreibung im Oktober 2020 die Gröschel Branding GmbH mit der Erstellung eines Tourismuskonzeptes für den Bezirk beauftragt, das vertragsgerecht Ende 2021 fertig gestellt wurde.
Hierfür standen City Tax Mittel 2020/21 der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Höhe von 40.000 Euro zur Verfügung.
Hintergrund des Projektes war die vom Berliner Abgeordnetenhaus Ende 2019 initiierte Auflage, dass jeder Bezirk über ein Tourismuskonzept bzw. über touristische Leitlinien bis Ende 2021 verfügen soll, auf dessen Basis der Bezirk in Zukunft weitere City-Tax-Zuschüsse für besondere touristische Projekte bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Betriebe und Energie beantragen kann. Charlottenburg-Wilmersdorf als über die Stadtgrenzen hinaus bekannter City-Bezirk und nach Mitte der Bezirk mit den meisten Übernachtungen verfügte bislang über kein eigenes Konzept.

Das Konzept sollte u.a. anderem auf folgende Schwerpunktepunkte (unter Einbeziehung der Ergebnisse des parallel laufenden überbezirklichen City Tax 2020/21-Projektes: „Berlin reloaded: Förderung der lokalen Tourismusakteure in und nach der Coronakrise“, s. Projekt Nr. 2 unten) eingehen:

1. Status quo Analyse: Bestandsaufnahme der vorhandenen touristischen Infrastruktur Charlottenburg-Wilmersdorfs unter anderem durch Recherche, Interviews mit Stakeholdern sowie Onlinebefragungen von Tourismusbetrieben etc.

2. Ermittlung von Potenzialen und Alleinstellungsmerkmalen unter Berücksichtigung zweier Handlungsfelder gemäß Berliner Tourismuskonzept 2018+: a) Besucherlenkung zur besseren Entzerrung der Tourismusströme sowie b) Ausbau und Förderung der touristischen Infrastruktur und Mobilität im Sinne von Inklusion und Barrierefreiheit

Des Weiteren sollten Vorschläge zur gezielten Profilierung und Bewerbung der ermittelten Potenziale sowie die Formulierung von Zielen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft (Wo wollen oder sollen wir hin im Bereich Tourismus und wie erreichen wir das?) erarbeitet werden. Es war vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Kontakt-Beschränkungen und Vorgaben auf das Etablieren von praxistauglichen Angeboten zu achten.

Innerhalb des Projektzeitraumes konnte von zahlreichen Stakeholdern der Tourismusbranche deren Expertise erfolgreich abgerufen werden und Ende 2021 wurde in einer kleinen Online-Umfrage den Bürgerinnen und Bürger des Bezirkes die Möglichkeit gegeben, ihre Tipps und Hinweise einzubringen.

Pressemitteilung über die Ergebnisse der kleinen Onlinebefragung

Mitte Dezember 2021 wurde das Projekt zur Erstellung eines Tourismuskonzeptes fristgerecht abgeschlossen. Die Ergebnisse sind nun hier abrufbar:

  • Tourismuskonzept Charlottenburg-Wilmersdorf 2021

    PDF-Dokument (779.2 kB)

überbezirkliches Tourismusprojekt Berlin Reloaded

Projekt Nr. 2: Bezirksübergreifendes Projekt 2021 Berlin Reloaded

Um die lokale Tourismuswirtschaft in und nach der Coronakrise wirkungsvoller unterstützen zu können beteiligte sich die Wifö Charlottenburg-Wilmersdorf zudem am City-Tax-Projekt Berlin Reloaded.
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft bewilligte hierfür die Fördermittel.
Mit sieben weiteren Bezirken (Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Pankow, Reinickendorf, Tempelhof-Schöneberg) und den Agenturen mascontour und Leo-Impact Consulting wurde ein übergreifendes Handlungskonzept mit dem Schwerpunkt Corona für die bezirkliche Tourismusarbeit Ende 2021 erarbeitet (u.a. Bestandsaufnahme, Interviews sowie Online-Befragung der Tourismusakteure, Empfehlungen zu Marketingthemen, Verbesserung von Steuerungsmechanismen zur Kompetenzstärkung der beteiligten Akteure).

Die nun vorliegenden Ergebnisse (s.u. Bericht) spiegeln Strukturen und Bedarfe touristischer Akteure der Unternehmensbranchen Beherbergung, Gastronomie, Freizeit/Kultur, Shopping, Clubs, Attraktionen und Mobilitätsanbieter mitten in der Pandemie wider.
Wesentliche Herausforderungen bestehen hinsichtlich der Gewinnung bzw. Fluktuation von Fachkräften sowie in Bezug auf die Umsetzung des Homeoffice. Das Thema Fachkräftemangel wirkt weit über die Pandemie hinaus und hat dadurch an Dynamik und Dramatik gewonnen. In puncto Innovationsbereitschaft liegt der Fokus der Unternehmen nun auf der Entwicklung neuer Angebote, Aspekten der Erschließung neuer Zielgruppen, der Nutzung neuer Vermarktungskanäle, dem Ausbau von Kooperationen und der Vernetzung innerhalb Berlins. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Stadtverträglichkeit werden bei der zukünftigen Entwicklung qualitativer Angebote weiterhin eine hohe Relevanz zugesprochen. Handlungsbedarf zeigt sich bei den Themen Interaktion mit Ämtern und Behörden, Yield-Management, Warenwirtschaft und Personalmanagement. Bemerkenswert, rund ein Viertel der Unternehmen engagiert sich bereits in Tourismusprojekten auf bezirklicher Ebene und jedes zweite der 300 befragten Unternehmen könnte sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun. Die Ergebnisse von „Berlin reloaded“ fließen in die Ausgestaltung des Neustart-Programms der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe ein, dabei spielt das Thema Fachkräftesicherung und -gewinnung eine wichtige Rolle.

  • Zusammenfassung der Ergebnisse des überbezirklichen City Tax Projektes Berlin Reloaded 2021

    PDF-Dokument (2.6 MB)