Drucksache - 0584/5
Wir fragen das Bezirksamt:
Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
das Bezirksamt beantwortet die o.g. Anfrage wie folgt:
Bevor ich auf Ihre Frage eingehe, möchte ich etwas zur Entstehung des Begriffes „Zukunftsort Campus Charlottenburg“ erläutern.
Die ehemalige Wirtschaftssenatorin, Frau Yzer, hat 2016 – ohne Beteiligung der Bezirke – zehn Gebiete in Berlin zu Zukunftsorten erklärt, darunter auch den Campus Charlottenburg.
Weitere Zukunftsorte sind u.a. •der Wissenschaftsstandort Adlershof •der Flughafen Tegel •der EUREF Campus in Schöneberg •das Gebiet Schöneweide •der Klinikstandort Buch.
Selbstverständlich freuen wir uns als Bezirk über die berechtigte Bedeutung des Campus Charlottenburg in diesem Format, der in der Tat durch die enge Verbindung der beiden Universitäten TU und UdK, zahlreicher weiterer Wissenschaftseinrichtungen sowie der sehr aktiven Gründerszene besonders im IT-Bereich ein idealer Zukunftsort ist.
Jedoch muss ein solches Format an bestimmten, durchaus vergleichbaren Kriterien ausgerichtet sein und mit den notwendigen per-sonellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet werden, um eine erfolg¬reiche Vermarktung der „Zukunftsorte“ erreichen zu können.
Ende letzten Jahres hat die neue Wirtschaftssenatorin, Frau Pop, darüber informiert, dass die WISTA GmbH beauftragt worden ist, eine Geschäftsstelle für dieses Format einzurichten: Einerseits um eine Bestandsaufnahme betr. Vergleichbarkeit der gegenwärtigen „Zukunftsorte“ vorzunehmen, andererseits um künftig gemeinsame Aktivitäten - wie z.B. Vermarktung und Akquise - durchzuführen. Der Geschäftsführer der WISTA, Herr Sillmann, hat uns bei seinem hiesigen Besuch im Rahmen seiner Bestandsaufnahme dazu vor drei Tagen ganz aktuell erste Überlegungen zur künftigen Arbeit vorgestellt.
und
Der Senat hat mit der Begrifflichkeit „Smart City“ einen strategischen Rahmen für die gesamtstädtische Ebene vorgegeben. Eine Einbeziehung der Bezirke ist bisher nicht erfolgt.
Grundlage des „Smart City“-Ansatzes ist, dass Berlin eine stark wachsende Stadt ist. Damit wächst der Bedarf an Wohnraum, der auch schon heute sehr knapp ist, wie auch die Anforderungen an Mobilität und Ressourcen wie Energie, Wasser oder bebaubare Flächen.
Das Land hat aufgrund dieser Anforderungen an die wachsende Stadt verschiedene Handlungsfelder identifiziert, die Berlin zukunftssicher machen sollen. Ich nenne hier beispielhaft: •smarte Verwaltung •smartes Wohnen •smarter Verkehr •öffentliche Sicherheit.
Die Berlin Partner GmbH wurde von der Senatsverwaltung beauftragt, diese Querschnittsthemen konzeptionell umzusetzen. In einem eigens eingerichteten Geschäftsfeld „Smart City“ soll Berlin Partner zentrale Anlaufstelle für die Beantragung von Fördermitteln durch Berliner Akteure werden. Berlin soll sich zu einem Innovationszentrum für smarte Technologien in Europa entwickeln.
Beispielhaft seien aus einer Liste von ca. 50 Projekten benannt: •Wärme aus Abwasser •Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge •Public W-LAN •Alternative Regenwasserkonzepte •Baustellenatlas •Online Plattform (Grundlage für Gesundheitsnetzwerk).
Ich halte es für geboten, dass die Bezirke in die Planungen einbezogen werden. Unabhängig davon werden schon heute auf bezirklicher Ebene Projekte initiiert, die durchaus zur gesamtstädtischen „Smart City“-Strategie passen: Beispielhaft sei hier das Projekt „Klimaneutrale Mierendorff-Insel genannt.
Mit freundlichen Grüßen
Naumann
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