Drucksache - 0844/4  

 
 
Betreff: Ausstellung "Kinder im Versteck"
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Piraten/Linke(fraktionslos)/SPD 
Verfasser:Pabst/Schlosser/Cieschinger/Wuttig 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
20.02.2014 
29. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Weiterbildung und Kultur Beratung
26.08.2014 
34. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
18.09.2014 
37. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV beschließt:

 

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 18.09.2014 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, die Wanderausstellung "Kinder im Versteck. Verfolgt. Untergetaucht. Gerettet? Berlin 1943 - 1945?" vom Anne-Frank-Gedenkzentrum in Charlottenburg-Wilmersdorf zu zeigen. Die Oberschulen im Bezirk sollen in geeigneter Form auf diese Ausstellung hingewiesen werden. Informationen zur Ausstellungen sind unter

 

       http://www.annefrank.de/wanderausstellungen/alle-angebote/kinder-im-versteck

 

zu finden.

 

 

Judith Stückler

Bezirksverordnetenvorsteherin

 

Hierzu wird Folgendes berichtet:

Nach eingehender Prüfung der Ausstellungsmodalitäten wird das Bezirksamt die Ausstellung "Kinder im Versteck" aufgrund der damit entstehenden Kosten im Rahmen der angespannten Haushaltslage (1500 ? für 4 Wochen) als auch wegen des geringen Bezuges zum Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf (nur ein porträtiertes Kind mit Bezug zum Bezirk) nicht zeigen.

 

Das Bezirksamt vertritt die Auffassung, dass die Ausstellung und das umfangreiche Bildungsangebot der Berliner Gedenkstätte "Stille Helden" umfassender über das Schicksal von verfolgten Juden im Nationalsozialismus informiert.

 

Die Gedenkstätte in der ehemaligen Fabrik des Bürstenfabrikanten Otto Weidt in der Rosenthaler Straße 39 vermittelt anschaulich die Lebenssituation der Juden während des Nationalsozialismus. Insbesondere das umfangreiche Bildungsangebot für Schulklassen ab der 8. Klassen sei hier hervorgehoben, denn die Schulklassen werden vor Ort betreut. Neben Themenführungen durch die Ausstellung werden verschiedene Workshops angeboten. Die fortlaufend aktualisierte Datenbank erlaubt eine intensive Vermittlung von Informationen. Anhand von ausgewählten Biografien wird das Schicksal von Verfolgten und ihren Helfern dargestellt.

 

Die folgenden Workshops in der Gedenkstätte Stille Helden richten sich an Schüler/-innen ab der 8. Klasse (maximal 30 plus Begleitpersonen). Die Workshops dauern jeweils 3 Stunden inklusive 15 Minuten Pause, nach Absprache auch länger. Empfohlen werden Grundkenntnisse zum Nationalsozialismus und zur Judenverfolgung. Der Eintritt in die Gedenkstätte sowie das Bildungsangebot für Schulklassen  sind kostenfrei.

Spuren suchen: "U-Boote" und Helfer - Sekundarstufe I, 8.-10. Klasse

 

In diesem Workshop werden die Teilnehmer/-innen zum eigenständigen Erkunden der Ausstellung Stille Helden angeregt. Sie erforschen in Kleingruppen mit Arbeitsmaterialien  ausgewählte Exponate und Dokumente in der Ausstellung. Ziel des Workshops ist es, neben den Biografien auch die Handlungsspielräume, Motive, Gefährdungen und Entscheidungen der Untergetauchten und ihrer Helfer/-innen zu verstehen.

 

Puppe, Koffer, Schüssel: Dinge im Versteck - Sekundarstufe I, 8.-10. Klasse

 

Der Workshop soll Schüler/-innen mit geringen Vorkenntnissen einen Zugang zum Thema Hilfe für jüdische Verfolgte ermöglichen. Ausgangspunkt sind die in den Vitrinen präsentierten Exponate. Durch eine genaue Betrachtung der Objekte nähern sich die Teilnehmer/-innen den Geschichten vom Untertauchen und Helfen an. Jede Kleingruppe fertigt eine Text-Bild-Collage zu ihrer Geschichte an.

 

Gefährliche Entscheidungen - Sekundarstufe II, 11.-13. Klasse

 

Zum Untertauchen entschlossene Juden mussten ebenso wie ihre Helfer/-innen angesichts der drohenden Deportation weitreichende Entscheidungen treffen. In diesem Workshop stehen Entscheidungssituationen, Motive, Handlungsspielräume und die Gefährdung der Betroffenen im Vordergrund. Unterstützt durch Arbeitsmaterialien, setzen sich die Schüler/-innen mit ausgewählten Geschichten und ihrem historischen Kontext auseinander.

 

Erinnern und Gedenken: Die Stillen Helden - Sekundarstufe II, 11.-13. Klasse

 

Dieser Workshop hat zwei Schwerpunkte: Zunächst wird die Erinnerungskultur in der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel der Gedenkstätte Stille Helden thematisiert. Anschließend erarbeiten die Jugendlichen einzelne Rettungsgeschichten. Zum Schluss wird über Motive, Gefahren und Handlungsspielräume sowie über Formen des Gedenkens an die "stillen Helden" diskutiert.

 

Wege zur Erinnerung. Ein Rundgang - Sekundarstufe II, 11.-13. Klasse

 

Die Teilnehmer/-innen beschäftigen sich zunächst mit der Erinnerungskultur in der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel der Gedenkstätte Stille Helden. Danach erarbeiten sie in Kleingruppen einzelne Rettungsgeschichten. Es folgt ein einstündiger Außenrundgang zu nahe gelegenen Gedenkorten, die an das jüdische Leben und die Judenverfolgung in Berlin erinnern. Abschließend wird über Formen des Gedenkens an die "stillen Helden" nachgedacht.

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

 

 

Reinhard Naumann                            Dagmar König

Bezirksbürgermeister                            Bezirksstadträtin

 

 


 

 
 

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