Drucksache - 1929/3  

 
 
Betreff: Ein Herz für Obdachlose
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD/CDU/Grüne/LINKE. 
Verfasser:Verrycken/Hansen/Schmitt/Ludwig/Tillinger 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
09.12.2010 
47. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV möge beschließen:

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 09.12.2010 Folgendes beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, sich bei der BVG dafür einzusetzen, dass in den Win­termonaten weitere U-Bahnhöfe, unter anderem die U-Bahnhöfe Adenauerplatz und Bismarckstraße, für Übernachtungen geöffnet werden.

 

Der BVV ist bis zum 30.12.2010 zu berichten.

 

 

Das Bezirksamt teilt dazu mit:

 

Das Bezirksamt hat mit der Vorstandsvorsitzenden der Berliner Verkehrsbetriebe, Kontakt aufgenommen und die Bitte zur durchgehenden Öffnung weiterer U-Bahnhöfe während der Kälteperiode vorgetragen.

 

Von dort wurde folgende Antwort übermittelt:

 

Seit dem Jahr 2003 halte die BVG in Nächten mit Temperaturen unter -3 °C
ausgewählte U-Bahnhöfe in der Betriebspause als Aufenthaltsort für obdachlose Men­schen offen. Es handele sich um die U-Bahnhöfe Schillingstraße (Nähe Alexander­platz), Südstern (Nähe Hermanplatz) und Hansaplatz (Nähe Zoologischer Garten). Diese Bahnhöfe seien wegen ihrer Nähe zu den Zentren und ihrer relativ geschützten Lage ausgewählt worden.

Trotz diesem seit Jahren bestehenden Angebot erfolge keine bzw. nur eine geringfü­gige Nutzung dieser Möglichkeiten. Die nächtlichen Besucherzahlen tendierten zwi­schen 0 und 3 Personen.

Auf Grund der Betriebsgefahr, die von einem U-Bahnhof ausgehe, erfordere die nächtliche Öffnung der genannten Bahnhöfe einen zusätzlichen Personaleinsatz zur Sicherung der anwesenden Personen und des Betriebes durch die BVG.

 

Die U-Bahnhöfe verfügten nur sehr begrenzt über Sanitäranlagen. Hier offenbare sich ein weiteres Problem bei der Nächtigung von Personen in U-Bahnhöfen.

 

Die BVG sehe aus den vorgenannten Gründen keine Möglichkeit, dem Wunsch der Be­zirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf nach der Öffnung weiterer U-Bahnhöfe als Kältebahnhöfe" zu folgen.

Abschließend wurde darauf hingewiesen, dass die Mitarbeiter der BVG im U-Bahnbe-triebsdienst über die entsprechenden Listen von Notunterkünften und Kältebussen verfügen würden, um obdachlosen Menschen weiterhelfen zu können.

 

Aufgrund des dargestellten Sachstandes, insbesondere die niedrige Zahl von Über­nachtungen in den bereits durchgehend geöffneten U-Bahnhöfen, bittet das Be­zirksamt, den Beschluss als erledigt zu betrachten.

 

 

 

Monika Thiemen                                                                                                  Martina Schmiedhofer

Bezirksbürgermeisterin                                                                                     Bezirksstadträtin


 

 
 

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