Drucksache - 1672/3  

 
 
Betreff: Stadtteilzentrum Halemweg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:FDP-Fraktion 
Verfasser:Dr.Fest/Prof.Dr.Dittberner 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
18.03.2010 
40. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Große Anfrage vom 09.03.2010
Schriftliche Beantwortung

Wir fragen das Bezirksamt:

 

Wir fragen das Bezirksamt:

 

  1. Welchen Planungsstand hat das Projekt eines Stadtteilzentrums am Halemweg?

 

  1. Welche Möglichkeiten bestehen in den Räumlichkeiten am Standort für eine Mischnutzung durch die beteiligten Abteilungen?

 

  1. Wie ist das Verhältnis zwischen Investitionskosten und den Kosten der baulichen Unterhaltung sowie den Einsparungen durch Umzug von Einrichtungen ?

 

  1. Inwieweit sieht das Bezirksamt das Bildungs- und Freizeitangebot für Jugendliche im Einzugsgebiet gewährleistet ?

 

  1. Welches Potenzial besteht im Bezirk für eine weitere Konzentration von Einrichtungen und die Mischnutzung von Gebäuden?

 

 

Das Bezirksamt beantwortet die o.g. Große Anfrage schriftlich wie folgt:

 

Zu 1.

 

Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen und wird demnächst im Bezirksamt vorgestellt.

 

Zu 2.

 

Physiotherapeutische Anwendungen und Jugendarbeit werden teils in denselben Räumen zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden. Außerdem wird ein Bibliotheksbereich als Wartezone für das Bürgeramt genutzt.

 

Zu 3.

 

Die Kosten für Ertüchtigung und Unterbringung der verschiedenen Abteilungen (Bürgeramt, Bibliothek, zahnärztlichen Dienst, Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (Physio) und Jugendfreizeitheim, Kiezbüro) im Halemweg 18 werden auf ca. 400.000 Euro geschätzt und werden aus der baulichen Unterhaltung finanziert.

 

Durch die Zusammenfassung der vorgenannten Dienststellen am Standort Halemweg 18 fallen nachstehend genannte Gebäudekosten weg:

 

-          Halemweg 30 (zurzeit zahnärztlicher Dienst und Kinder- und Jugendgesundheitsdienst):

ca. 16.000 Euro/Jahr (baulicher Unterhalt und Betriebskosten)

 

-          ehem. Schwesternheim, Halemweg 26/28:

ca. 10.000 Euro/Jahr (baulicher Unterhalt und Betriebskosten)

 

-          Durch den Übergang des Schulgebäudes Halemweg 24 an Sen BWF wäre zukünftig für die derzeitige bezirkliche Bibliothek (ca. 900 m²) und das Bürgeramt eine ortsübliche Miete von ca. 86.400 Euro/Jahr zu zahlen (900 m² x 8 €/m² x 12 Monate)

 

Somit würden durch die geplante Umstrukturierung jährliche Kosten für die bauliche Unterhaltung und Betriebskosten i.H.v. ca. 112.400 Euro entfallen.

 

Die Umstrukturierungen an dem neuen Standort Halemweg 18 werden voraussichtlich nicht zu einer Erhöhung der baulichen Unterhaltung für das Gebäude führen.

 

Auf Grundlage der oben genannten Kosten würden sich die aufgewendeten Investitionen nach ca. vier Jahren amortisieren.

 

Die für den Bezirk negativen budgetunwirksamen Kosten sind hierbei noch nicht berücksichtigt.

 

Weiterhin handelt es sich bei den aufzugebenen Gebäuden um Objekte, die zum Teil einen hohen Instandhaltungsrückstau aufweisen und sich in einem schlechten energetischen Zustand befinden.

 

Durch eine Veräußerung der aufzugebenen Gebäude und Grundstücke könnten nicht unerhebliche Einnahmen im Rahmen der Erlösbeteiligung für den Bezirk erzielt werden.

 

Zu 4.

 

Auch nach einer Umwandlung des Jugendclubs Halemweg in ein Stadtteilzentrum mit einer veränderten Konzeption für die Kinder- und Jugendarbeit wird es weiterhin ein umfangreiches Bildungs- und Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche im Einzugsgebiet Charlottenburg-Nord/Paul-Hertz-Siedlung/Siemensstadt geben:

 

Charlottenburg-Nord/Siemensstadt

Im Falle der Realisierung eines Stadtteilzentrums Halemweg mit einer zukünftigen Mischnutzung ist weiterhin ein eigenständiger Kinder- und Jugendfreizeitbereich vorgesehen, der in konzeptioneller Weiterentwicklung im Rahmen von Gruppenarbeit unterschiedliche Angebote für Kinder und Jugendliche vorhalten wird. Die Jugendlichen nutzen darüber hinaus aufgrund der räumlichen Nähe schon jetzt auch das Angebot des Siemensstädter Jugendclubs Chip 77 im Jungfernheideweg (Träger: Sozialkulturelle Netzwerke Casa e.V.)

 

Das Freizeitangebot der Erwin-von-Witzleben-Grundschule müsste ebenfalls konzeptionell überarbeitet und weiter entwickelt werden.

 

Paul-Hertz-Siedlung

Das durch Mittel des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützte Cafe Nightfight (Träger: Amt für Jugendarbeit im evangelischen Kirchenkreis Charlottenburg) wird von den Jugendlichen ebenfalls stark frequentiert. Ferner bietet der Jugendclub Heckerdamm bisher neben einem offenen Bereich die unterschiedlichsten Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche an.

 

Im Falle der Realisierung eines Stadteilzentrums Halemweg ist auch die bisherige Angebotsstruktur unter Einbeziehung der Helmt-James-von-Moltke-Grundschule konzeptionell zu überarbeiten und weiter zu entwickeln.

 

Zu 5.

 

Das Bezirksamt befasst sich ständig mit der Möglichkeit von Strukturveränderungen, um effizienter insbesondere Gebäude nutzen zu können. Bereits durch Aufgaben von Liegenschaften wie z.B. Gierkezeile erfolgten Konzentrationen, die zur Kostenreduzierung führen.

 

Klaus-Dieter Gröhler

Bezirksstadtrat

 


 

 
 

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