Drucksache - 2065/2
Die BVV beschließt: Das Bezirksamt wird
aufgefordert zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, um weitere Fischsterben
in bezirklichen Gewässern wie im Juli am Dianasee geschehen, zu verhindern.
Dabei ist auch zu prüfen, ob die bisher getroffenen Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung
ausreichend sind . Dr. Marianne Suhr Bezirksverordnetenvorsteherin Die Folgen des letzten
Starkregenereignisses am Dianasee waren in ihrer Ausprägung sehr erschütternd
und in der Größenordnung bisher einmalig. Fischsterben in geringerem Umfang
sind nach Starkregenereignissen, langen Trockenperioden und bei hohen
sommerlichen Temperaturen in den kleinen Grunewaldseen bekannt. Nach längeren
Trockenperioden im Sommer wird durch die eingeleiteten Straßenabwässer eine
hohe organische Belastung in die Seen eingetragen. Die dadurch erfolgende,
starke Sauerstoffzehrung ist die Ursache für das Sterben der Fische. Um die Gefahr solcher
Ereignisse zu verringern und den Eintrag organischer Belastung zu verringern,
sind in Zusammenarbeit und gegenseitiger Ergänzung der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und dem bezirklichen Umweltamt in den letzten Jahren
verschiedene langfristig wirksame Maßnahmen geplant und umgesetzt worden. Darüber hinaus werden weitere
Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität durchgeführt. So wurde ein
Regenklärbecken am Dianasee gebaut, das erstmals in diesem Sommer ein größeres Fischsterben
nicht verhindern konnte. Zusätzlich wird an der
Umsetzung des sogenannten Durchströmungskonzepts gearbeitet das vorsieht, mit
einer Durchströmung von sauerstoffreichem Wasser aus der Oberflächenwasserbehandlungsanlage
OWA Beelitzhof die Gewässerqualität in der gesamten Grunewaldseenkette zu
verbessern. Seit dem 17.7.2006 ist die erste Phase gestartet, d.h. es wird mit
der zur Zeit vorhandenen Pumpenleistungen gearbeitet. In der weiteren Planung
der Senatsverwaltung sind die Verstärkung der Pumpenleistung am Dianasee im
nächsten Jahr und die Verbesserung der Durchflussfähigkeit der Verbindungskanäle
und –gräben im Laufe der nächsten Jahre vorgesehen. Speziell für den Dianasee
arbeitet das Bezirksamt mit den Berliner Wasserbetrieben gemeinsam an der
Optimierung des vorhandenen Regenfangbeckens und an einer zusätzlichen
Reinigung der nicht über das Becken einfließenden Straßenabwässer. Von Seiten des Bezirks wird die
Verbesserung der Vorreinigung der Straßenabwassereinleitungen in die kleine
Seenkette vorangetrieben. Zu unseren Maßnahmen gehören -
das schon im
Betrieb befindliche Regenabsetzbecken am Hubertussee, -
der jetzt
abgeschlossene Umbau des Filters am Hundekehlesee, -
das im Bau
befindliche Retentionsfilterbecken am Halensee, -
der bis Ende 2008
im Rahmen eines geförderten Umweltvorhabens unterirdisch errichtete
Lamellenabscheider am Fennsee, -
ein in der
Vorplanung befindlicher Bodenfilter im Forckenbeckbecken sowie -
ein weiteres Regenfangbecken
am Königssee. Diese Einzelmaßnahmen werden
durch das von der Senatsverwaltung initiierte Durchströmungskonzept sinnvoll
ergänzt und unterstützt. Der Bezirk lässt im Rahmen der Gewässerunterhaltung regelmäßig die Uferränder von Unrat reinigen. Zur nachhaltigen Verbesserung der Wasserqualität soll langfristig der starke Laubeintrag in die Gewässer zurückgedrängt werden. Deshalb werden in den nächsten Jahren die Uferbereiche mit starkem Wildgehölzaufwuchs abschnittsweise gelichtet und keine ufernahen Großbaumpflanzungen mehr erfolgen. Zur Verhinderung der Verstopfung des Pumpwerkes am Dianasee
wurde ein Kontrollsystem installiert, bei dem regelmäßig der See-/Uferbereich
auf Treibgut kontrolliert und im Bedarfsfall sofort eine vor Ort deponierte
Sperre vor den Einlauf in den See eingelassen werden kann. Die Vielzahl der in Planung
befindlichen Verbesserungsmaßnahmen wird mittelfristig zur wesentlichen
Verbesserung beitragen und so die Situation der Gewässer im Bezirk in den
nächsten Jahren hoffentlich zur Zufriedenheit zu regeln. Aufgrund des dargestellten Sachverhaltes bittet das
Bezirksamt, den Beschluss als erledigt zu betrachten. Monika Thiemen Martina
Schmiedhofer Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin 2.
Original und 9 Kopien sowie V an BzBmin-Büro für BA-Sitzung am 07.11.06 3.
Original nach Unterschriften ab an BVV-Büro 4.
Kopie ab an Um 22 5.
Transfer Pressestelle 6.
Listen not. 7.
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