Drucksache - 2065/2  

 
 
Betreff: Fischsterben in bezirklichen Gewässern
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Koska/Centgraf 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
31.08.2006 
54. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
1. Version vom 04.09.2006
2. Version vom 30.10.2006

Die BVV möge beschließen:

Die BVV beschließt:

 

Das  Bezirksamt wird aufgefordert zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, um weitere Fischsterben in bezirklichen Gewässern wie im Juli am Dianasee geschehen, zu verhin­dern. Dabei ist auch zu prüfen, ob die bisher getroffenen Maßnahmen zur Gewässer­unterhaltung ausreichend sind .

 

 

Dr. Marianne Suhr

Bezirksverordnetenvorsteherin

 

 

Das Bezirksamt teilt dazu mit:

 

Die Folgen des letzten Starkregenereignisses am Dianasee waren in ihrer Ausprägung sehr erschütternd und in der Größenordnung bisher einmalig. Fischsterben in geringe­rem Umfang sind nach Starkregenereignissen, langen Trockenperioden und bei hohen sommerlichen Temperaturen in den kleinen Grunewaldseen bekannt. Nach längeren Trockenperioden im Sommer wird durch die eingeleiteten Straßenabwässer eine hohe organische Belastung in die Seen eingetragen. Die dadurch erfolgende, starke Sauer­stoffzehrung ist die Ursache für das Sterben der Fische.

Um die Gefahr solcher Ereignisse zu verringern und den Eintrag organischer Belastung zu verringern, sind in Zusammenarbeit und gegenseitiger Ergänzung der Senatsver­waltung für Stadtentwicklung und dem bezirklichen Umweltamt in den letzten Jahren verschiedene langfristig wirksame Maßnahmen geplant und umgesetzt worden.

Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität durchgeführt. So wurde ein Regenklärbecken am Dianasee gebaut, das erstmals in   diesem Sommer ein größeres Fischsterben nicht verhindern konnte.

Zusätzlich wird an der Umsetzung des sogenannten Durchströmungskonzepts gearbei­tet das vorsieht, mit einer Durchströmung von sauerstoffreichem Wasser aus der Ober­flächenwasserbehandlungsanlage OWA Beelitzhof die Gewässerqualität in der gesam­ten Grunewaldseenkette zu verbessern. Seit dem 17.7.2006 ist die erste Phase gestar­tet, d.h. es wird mit der zur Zeit vorhandenen Pumpenleistungen gearbeitet. In der weite­ren Planung der Senatsverwaltung sind die Verstärkung der Pumpenleistung am Diana­see im nächsten Jahr und die Verbesserung der Durchflussfähigkeit der Verbindungs­kanäle und –gräben im Laufe der nächsten Jahre vorgesehen.

Speziell für den Dianasee arbeitet das Bezirksamt mit den Berliner Wasserbetrieben gemeinsam an der Optimierung des vorhandenen Regenfangbeckens und an einer zu­sätzli­chen Reinigung der nicht über das Becken einflie­ßenden Straßenabwässer.

Von Seiten des Bezirks wird die Verbesserung der Vorreinigung der Straßenabwasser­einleitungen in die kleine Seenkette vorangetrieben. Zu unseren Maßnahmen gehören

-         das schon im Betrieb befindliche Regenabsetzbecken am Hubertussee,

-         der jetzt abgeschlossene Umbau des Filters am Hundekehlesee,

-         das im Bau befindliche Retentionsfilterbecken am Halensee,

-         der bis Ende 2008 im Rahmen eines geförderten Umweltvorhabens unterirdisch er­richtete Lamellenabscheider am Fennsee,

-         ein in der Vorplanung befindlicher Bodenfilter im Forckenbeckbecken sowie

-         ein weiteres Re­genfangbecken am Königssee.

Diese Einzelmaßnahmen werden durch das von der Senatsverwaltung initiierte Durch­strömungskonzept sinnvoll ergänzt und unterstützt.

Der Bezirk lässt im Rahmen der Gewässerunterhaltung regelmäßig die Uferränder von Unrat reinigen. Zur nachhaltigen Verbesserung der Wasserqualität soll langfristig der starke Laubeintrag in die Gewässer zurückgedrängt werden. Deshalb werden in den nächsten Jahren die Uferbereiche mit starkem Wildgehölzaufwuchs abschnittsweise gelichtet und keine ufernahen Großbaumpflanzungen mehr erfolgen.

 

Zur Verhinderung der Verstopfung des Pumpwerkes am Dianasee wurde ein Kontroll­system installiert, bei dem regelmäßig der See-/Uferbereich auf Treibgut kontrolliert und im Bedarfsfall sofort eine vor Ort deponierte Sperre vor den Einlauf in den See eingelas­sen werden kann.

 

Die Vielzahl der in Planung befindlichen Verbesserungsmaßnahmen wird mittelfristig zur wesentlichen Verbesserung beitragen und so die Situation der Gewässer im Bezirk in den nächsten Jahren hoffentlich zur Zufriedenheit zu regeln.

Aufgrund des dargestellten Sachverhaltes bittet das Bezirksamt, den Beschluss als er­ledigt zu betrachten.

 

 

 

 

Monika Thiemen                                                                               Martina Schmiedhofer

Bezirksbürgermeisterin                                                                    Bezirksstadträtin

 

 

2.      Original und 9 Kopien sowie V an BzBmin-Büro für BA-Sitzung am  07.11.06            

3.      Original nach Unterschriften ab an BVV-Büro

4.      Kopie ab an Um 22

5.      Transfer Pressestelle

6.      Listen not.

7.      SozLdb Abl.

 

 

 

 

EU BzBmin                                                                           EU SozAbtL‘in

 


 

 
 

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