Auszug - Klimaanpassung im Bezirk für Heute und Morgen  

 
 
25. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur- und Klimaschutz, Liegenschaften und Grünflächen
TOP: Ö 10
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Natur- und Klimaschutz, Liegenschaften und Grünflächen Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Di, 16.04.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Gertrud-Bäumer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
1007/5 Klimaanpassung im Bezirk für Heute und Morgen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD-Fraktion 
Verfasser:Röder/Burth 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

BV Burth begründet den Antrag. BV Sell und BV Centgraf bemängeln die Ungenauigkeiten in der Antragsstellung, denn so sei dieser nicht realisierbar. BV Burth schlägt vor, den Begründungstext aus dem Antrag „Charlottenburg-Wilmersdorf hitzefest machen“ der FDP-Fraktion zu übernehmen und die Überschrift „Klimaanpassung im Bezirk für Heute und Morgen“ beizubehalten.

 

 


Beitritt:  Fraktion B’90/Grüne

   SPD Fraktion

   CDU Fraktion

 

 

Der Ausschuss für Umwelt, Natur- und Klimaschutz,
Liegenschaften und Grünflächen empfiehlt dem Ausschuss

für Haushalt, Personal, Wirtschaftsförderung, Informationstechnologie

und Gender Mainstreaming,

die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, ausgehend von der Quartiersebene einen kommunalen Aktionsplan für künftige Hitze- und Starkregenperioden aufzustellen, wie ihn der Deutsche Städte- und Gemeindebund anregt. Darin sollen u.a.:

a)  für alle künftigen Planungs- und Genehmigungsverfahren für Bau- und Infrastrukturprojekte in Charlottenburg-Wilmersdorf die notwendige Anpassung an länger anhaltender Hitze- und Starkregenereignisse verbindlich geprüft und erforderliche Maßnahmen im Einzelfall angeordnet werden. Insbesondere sind Kaltluftschneisen und vorhandene Durchlüftungskorridore zu erhalten oder bei Bedarf zu erweitern.

b)  eine organisatorische Struktur für die ressortübergreifende Koordinierung der Klimaanpassung im Bezirk geschaffen und bürgerliches Engagement in diesem Bereich gefördert werden.

c)   an zentralen Plätzen Trinkwasserbrunnen installiert, Wasserflächen integriert und ausgebaut und beschattete Bereiche mit Sitzgelegenheiten geschaffen oder wo notwendig erweitert werden.

d)  im Bezirk  möglichst zusammenhängende beschattete Wege zu Grünflächen (grüne Inseln) mit Aufenthaltsqualität (u.a. Sitzgelegenheiten) ausgebildet werden. Ziel der Planungen sollte ein maximaler Abstand grüner Inseln im Innenstadtgebiet von unter 500m sein.

e)  das Bezirksamt ein Bewässerungskonzept für Grünflächen entwickeln, welches auch bei starker Hitze eine ausreichende Bewässerung sicherstellt. Bei der Anpflanzung von Bäumen und Pflanzen sollen Arten ausgewählt werden, die den veränderten klimatischen Bedingungen standhalten können.

f)     durch zusätzliche Maßnahmen in der Stadtentwicklungs- und Bauplanung sowie in Baugenehmigungen die Resilienz gegen Starkregenereignisse verbessert werden:

  • Oberflächenwasser in der Fläche zurückzuhalten
  • Oberflächenwasser gezielt Freiflächen zum Rückhalt zuzuführen
  • Unvermeidbares Oberflächenwasser im Straßenraum geordnet und schadensarm abzuleiten oder zwischen zu speichern (durch die multifunktionale Nutzung von Flächen, z. B. kann ein Park im Starkregenfall als Wasserrückhaltebereich dienen)
  • Gründächer und Regenwasserspeicher in Stadtentwicklungsplänen und Baugenehmigungen einzufordern.
  • Renaturierung versiegelter Flächen, Schaffung von Grünanlagen und natürlichen Böden, Erosion verhindernde Bepflanzung zu realisieren.
  • Grünzonen, Biotope und Waldflächen als Vorsorgebeitrag zur Retention von Starkregen zu erhalten und ökologisch aufzuwerten.
  • Die Schadlose Ableitung von Regenwasser in Gewässern und Entwässerungsgräben zu ermöglichen.
  • Versickerungs- und Retentionsflächen im Bezirk zu erhalten bzw. zu erweitern.

 

Der BVV ist erstmalig zum 30.09.19 und dann unaufgefordert halbjährlich über die Weiterentwicklung und Umsetzung des Aktionsplans Klimaanpassung zu berichten.

 

Ursprungstext:

Das Bezirksamt wird aufgefordert, die finanziellen Auswirkungen der klimatischen Extremsituationen der letzten Jahre darzustellen. Das betrifft sowohl Starkregenereignisse (z.B.2017) als auch Dürreperioden (z.B. 2018) und Ihre Auswirkungen auf den städtischen Raum, Grünflächen, aber auch die Bürger*innen – insbesondere Senioren, Kinder und gesundheitlich Beeinträchtigte Menschen.

Das Bezirksamt wird aufgefordert, hierfür für zukünftige Haushaltsjahre eine entsprechende Vorsorge zu treffen.

 

Der BVV ist hierzu bis zum 20.04.2019 zu berichten.

 

Darüber hinaus ist in einem breit angelegten Verfahren ein Masterplan Klima zu entwickeln, wie durch bezirkliche konkrete präventive Maßnahmen erwartbare Auswirkungen von klimatischen Extremsituationen gemindert werden können wie z.B. durch Schaffung von Regenwasserbecken oder die Anwendung neuer Bewässerungsmethoden.

 

Der BVV ist bis zum 30.09.2019 zu berichten.

 

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

dafür:einstimmigdagegen:         Enthaltung:1

 
 

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