Auszug - Unterstützung für Kinder und Jugendliche ohne ausreichende Deutschkenntnisse  

Der Antrag wird nochmals eingehend begründet.

Herr Bezirksstadtrat Herz führt aus, dass er die Grundintension des Antrages nachvollziehen kann. Allerdings sieht Herr Bezirksstadtrat Herz hier keine Zuständigkeit im Schulbereich, denn die VHS macht Angebote im Rahmen der Erwachsenenbildung und auch für Angebote aus dem Integrationsfond ist der Schulbereich nicht zuständig.

Frau Geisler von der Regionalen Schulaufsicht ergänzt die o.g. Ausführungen.

Grundsätzlich wird dieser Problematik der noch nicht ausreichenden Deutschkenntnisse sehr ernst genommen und Lösungsansätze wurden gemeinsam mit den Schulen erarbeitet. So kooperiert z.B. die Otto-von-Guericke-Schule mit dem Gottfried-Keller-Gymnasium in der Vorbereitung von Schüler/innen auf den MSA. Von den ersten 10 Schüler/innen, die so auf den MSA  vorbereitet wurden, hat der überwiegende Teil den MSA bestanden. Auch im Hinblick auf die Übergänge von Schule in Ausbildung also der Berufsorientierung wird hier durch die Regionale Schulaufsicht und den Schule mit dem Jobcenter zusammengearbeitet.

Frau Geisler wird den Antrag als Sensibilisierung nochmals in der regionalen Schulaufsicht thematisieren.

Im Hinblick auf die o.g. Ausführungen wird deutlich, dass sich der Antrag eher an Jugendliche und junge Erwachsene wendet.

Es wird daher folgender Änderungsantrag eingebracht:

Unterstützung für Jugendliche ohne ausreichende Deutschkenntnisse

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird gebeten, zu prüfen, Jugendliche sowie junge Erwachsene ohne ausreichende Deutschkenntnisse, insbesondere aus geflüchteten Familien, durch das Angebot gezielter Lern- und Nachhilfeangebote unterstützt werden können, um erfolgreich(er) in Schule und Ausbildung zu sein. Geprüft werden soll insbesondere, ob hierzu Mittel aus dem Integrationsfonds bereitgestellt oder Angebote über die VHS organisiert werden können.

Der BVV ist bis zum 31.5.2019 zu berichten.

Begründung:

Kinder und Jugendliche ohne ausreichende Deutschkenntnisse, insbesondere aus geflüchteten Familien, benötigen nach wie vor viel Unterstützung, um in den Schulen und in der Ausbildung gut mitzukommen. Dies gilt insbesondere für

a. Schüler*innen, die nach Schulschluss nur noch ihre Muttersprache sprechen,

weil sie keinen Hortplatz haben, kein Nachmittagsangebot in den Schulen

und keine Unterstützung von zuhause zu erwarten ist

b. Jugendliche in berufsqualifizierenden Lehrgängen (BQL), in denen sich viele Jugendliche

häufig ohne klare Orientierung auf ihre Berufswünsche befinden, oft

sehr weit entfernt von den Wohnorten, ohne viel Lernerfolge, manchmal mit zu

guten Bewertungen und falschen Hoffnungen, außerdem zu wenig angeschlossen

an mögliche spätere Ausbildungen

c. Jugendliche, die den MSA anstreben und viele Lücken gar nicht aufholen können

- es fehlt erheblich an Unterstützung für die Vorbereitung auf den MSA

d. Jugendliche an Berufsschulen, hier droht das Risiko, dass Jugendliche ohne ausreichende Deutschkenntnisse ihre Ausbildungen nicht schaffen, weil die Berufsschule nicht geschafft wird - das ist vor allem für die dramatisch, die daran ihre

Ausbildungsduldung gekoppelt haben.

Für alle genannten Gruppen von Kindern und Jugendlichen gibt es nach wie vor viel

ehrenamtliches Engagement, das allerdings bei weitem nicht ausreicht. Das Ehrenamt

leistet gute Arbeit, ist jedoch ist überfordert. Flüchtlingsinitiativen (z.B. Willkommen im

Westend) sehen hier dringenden Handlungs- und Unterstützungsbedarf.

Abstimmungsergebnis:

9 Ja,     0 Nein,       4 Enthaltungen

Der Antrag wird angenommen.