Auszug - Vorstellung des geplanten Neubauprojekts Westendallee (10 Minuten Vorstellung + 10 Minuten Nachfragen und Diskussion)  

 
 
40. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 05.09.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Minna-Cauer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

BzStR Schruoffeneger berichtet:

-          Vor einem Jahr gab es eine Vorstellung des früheren Besitzers und Architekten und vor zehn Jahren war eine Planung bereits von der Oberen Denkmalschutzbehörde abgelehnt worden

-          Ohne Bebauungsplanverfahren wird eine Bebauung nicht möglich

-          Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplans soll von einem Votum abhängig gemacht werden.

Herr Gericke von der GEWOBAG präsentiert zusammen mit dem Architekten Herrn Engel von Stuke Architekten GmbH ihr Projekt für studentischen Wohnraum mit 250 bis 350 Wohnungen, 22m Grundstückstiefe bei 3 Geschossen und 16 m Tiefe. Im Folgenden stellen die BV Fragen und geben Kritik:

 

-          BV Tillinger weist auf die fehlende Einbeziehung des Denkmalschutzes hin, der Hinweis auf die Abstandsflächen fehle, das Baurecht auf den Mietergärten sei rechtlich ungeklärt.

-          BV Recke fragt nach der Anbindung an den ÖPNV, Herr Engel antwortet, dass Gespräche mit der Eisenbahngesellschaft stattfinden aber es noch keine Einigung gibt.

-          BV Wieland weist auf den Denkmalbeirat des Bezirks hin, der dort grundsätzlich keine Bebauung sieht. Damit das machbar wird, muss das Projekt zuerst mit dem Denkmalamt abgestimmt sein.

-          Herr Gericke geht auf die schwammige rechtliche Situation der Mietergärten ein, die noch geprüft wird. Etwaige Lösungen sollen auf einem Interessensausgleich basieren.

 

 

 

Fragen und Kritik aus dem Publikum

 

-          Wie soll der Verlust des Kühleffektes des Grünstreifens aufgefangen werden?

-          Das Grundstück, das bebaut werden soll gehört zu dem Bereich des Denkmalschutzes.

-          Jemand aus dem Publikum weist darauf hin, dass das beplante Grundstück mit zur Bahngesellschaft gehört

-          Wer sind die Investoren und was sind die Renditeziele?

-          Was ist die spannendste Frage für die GEWOBAG und das Architekturbüro bei dem Projekt?

 

Herr Engel und Herr Gericke antworten:

 

-          Das Ziel ist vergünstigtes Studentenwohnen bei 100% Grundbesitz der GEWOBAG.

-          Die Durchschnittskosten für studentisches Wohnen liegen in Berlin bei 420€, die als Richtwert deutlich unterschritten werden.

-          Renditeziele sind die wirtschaftliche Tragfähigkeit mit Einbezug der sozialen Komponente.

-          Es gibt die Unterstützung der Senatsverwaltung.

-          Kompensationsmaßnahmen zur Grünflächenversiegelung, so wie z.B. Dachbegrünung gibt es, aber man muss immer mit Versiegelung rechnen.

-          Die spannendste Frage ist für die Planer die, ob es eine Baugenehmigung geben wird oder nicht. Kritik wird gesammelt und versucht in der Planung zu berücksichtigen

 

Fragen aus den Fraktionen:

 

-          BV Schenker möchte wissen was die konkreten Vorstellungen zur Bezahlbarkeit sind. 6,50€/m² ist vergleichsweise teuer – wie viel Prozent der Wohnungen sollen unter dem Mietpreis liegen?

-          BzStR Schruoffeneger weist auf die Möglichkeit einer Bearbeitung durch den Senat im Rahmen einer gesamtstädtischen Bedeutung des Projekts hin, da die beteiligten Senatsverwaltungen im Aufsichtsrat der GEWOBAG das Projekt unterstützen.

-          BV Tillinger setzt als Voraussetzung die Übereinstimmung mit den jetzigen Mietern des Nachbargrundstücks und den zugehörigen Mietergärten und weist darauf hin, dass die Verträglichkeit zum Baudenkmal gewährleistet sein muss.

-          BV Mattern erfragt wieviel auf wie viele m² sich die 420€ pro Wohnung beziehen.

-          Darauf antwortet Herr Gericke, dass die Wohnungen 27 m² groß werden mit zusätzlichen Gemeinschaftsflächen z.B. Küchen, Mensa und anderen Bereichen

-          BV Heyne fragt den Stadtrat ob sich die Mietergärten auf Grundstücksfläche der denkmalgeschützten Bestandsbebauung befinden oder auf Grundstücksfläche, die derzeit zum Verkauf steht

-          BzStR Schruoffeneger erklärt, dass auf beiden Grundstücken Mietergärten sind.
Anschließend stellt er die Frage ob das Berliner Modell von 30% der Fläche für 6,50€ noch eingehalten wird.

-          BV Wieland konstatiert, das Projekt ist diffus um den günstigen Wohnraum darin ausmachen zu können
Die Baumassen sind zu groß für eine Denkmalverträglichkeit, auch in Anbetracht der Grünflächen

 

 

Fragen aus dem Publikum:

-          Ist das Gelände schon verkauft? (Nein) Die Flächen werden bis heute noch genutzt. Die Gärten sind Teil des Mietvertrags. Bauen Sie da auf einer Fläche, die ihnen nicht zu Verfügung steht?

-          Eine Frage an BzStR Schruoffeneger lautet: „Wenn kein Bebauungsplan aufgestellt wird, dann kann der Senat noch die Erlaubnis erteilen, wie stehen Sie dazu?“

-          Wie soll gewährleistet werden, dass auch nur Studenten da wohnen?

-          Was sind die Ergebnisse der Gespräche mit der Bahn?

-           

Antworten von Herrn Gericke:

-          Ein Teil des Bahngeländes wird mit erschlossen werden können. Es würden keine Gärten dafür verschwinden müssen.

-          Es gibt Überlegungen das studentische Wohnen mit Wohnungen für betreutes Wohnen zu durchmischen, generell ist das Ziel aber rein studentisches Wohnen.

-           

Stellungnahmen der Fraktionen:

-          Nach der Rechnung von BV Fenske sind 27m² für 420€ nicht für Studenten bezahlbar, außerdem muss der Denkmalschutz geklärt werden

-          BV Timper betont, dass die Mietergärten Teil des Denkmals sind, das muss mit dem Landesdenkmalamt abgeklärt werden. Des Weiteren sind die Baumassen zu dicht an den vorderen Häusern. Sie fügt hinzu, dass Studentenwohnung über einen städtebaulichen Vertrag abgesichert werden können.

-          BV Schenker schließt sich an die vorangegangenen Kritikpunkte an, weist aber auf den Bedarf an günstigem Wohnraum hin. Den Planern schlägt er vor, dass zusätzlich die Infrastruktur z.B. in Form von beispielsweise Gewerbe von Vorteil ist, um einen Mehrwert für die Anwohner zu schaffen. Außerdem rät er zu einem demokratischen Prozess zur Befriedung der Anwohner.

-          BD Göllner und BV Heyne regen an, das Projekt weiter zu verfolgen und gut mit den Anwohnern abzuwägen

Verschiebung der Abstimmung bis zur nächsten Sitzung

 

 


 

 
 

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