Auszug - Den "Bibliotheksentwicklungsplan" mit einem bezirklichen Bibliotheksbeirat gestalten  

 
 
24. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Weiterbildung und Kultur Beschlussart: zurückgezogen
Datum: Fr, 29.11.2013 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Helene-Lange-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
0690/4 Den "Bibliotheksentwicklungsplan" mit einem bezirklichen Bibliotheksbeirat gestalten
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Dr.Vandrey/Kaas Elias/Poethe 
Drucksache-Art:AntragAntrag
 
Wortprotokoll
Beschluss

BzBm Naumann berichtet, dass der Fachbereich Bibliotheken und die SE Facility Management den Auftrag hatten, beide Szenarien Zentralbibliothek oder keine Zentralbibliothek zu planen und die Kosten zu berechnen

BzBm Naumann berichtet, dass der Fachbereich Bibliotheken und die SE Facility Management den Auftrag hatten, beide Szenarien Zentralbibliothek oder keine Zentralbibliothek zu planen und die Kosten zu berechnen. Veränderungen müssen bei beiden Szenarien aufgrund des Umzugs und der Personaleinsparungen erfolgen. Die Zeitplanung für die Immobilie in der Bismarckstraße 105 (Zentralbibliothek) ist folgende:

 

Das Bezirksamt und die BVV müssen sich bis Januar auf ein Szenario festlegen. Sollte es eine Zentralbibliothek geben, muss das Abgeordnetenhaus der Anmietung der Immobilie zustimmen. Bis März reserviert der Eigentümer die Immobilie.

 

BzStR'in König bedankt sich bei BzBm Naumann für die Vertretung vor ihrer Wahl und bittet Frau Steinwerth (komm. Leiterin Fachbereich Bibliotheken) ihre Auffassung zu beiden Szenarien aus Fachbereichssicht vorzutragen.

 

Frau Steinwerth berichtet, dass der Bezirk seit 10 Jahren im Vergleich mit anderen Bezirksbibliotheken auf dem letzten Platz steht. Es mussten aus Personalmangel z. B. die Öffnungszeiten reduziert und die Musikbibliothek geschlossen werden. Für die Musikbibliothek in Gänze ist momentan kein Raum verfügbar. Für den Teil der für die Nutzer/innen in der Heinrich-Schulz-Bibliothek zugänglich ist, mussten Arbeitsplätze aufgelöst werden. Die Musikbibliothek im Ganzen benötigt mindestens 200 m². Eine Zentralbibliothek bittet die Möglichkeit die "Mangelverwaltung" zu verlassen. Die Lage in der Bismarckstraße ist nicht günstig, aber die Immobilie gleicht dies aus. Die Nutzer/innen hätten mehr Anreiz die Bibliothek zu besuchen und die Verwaltungsabläufe könnten funktional gestaltet werden. Die Publikumsfläche beträgt 1.900 m² die sich über mehrere Etagen erstreckt. Die Bibliothek an sich befindet sich durch das digitale Zeitalter im Wandel und wird zum Ort des Lernens. Sollte es eine Zentralbibliothek geben, müsste in der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek die Publikumsfläche um 100 m² und die interne Fläche verkleinert werden. Die Adolf-Reichwein-Bibliothek hat in Schmargendorf einen schlechten Standort. Die Johanna-Moosdorf-Bibliothek bliebe bestehen. Die Stadtteilbibliothek Halemweg und Ingeborg-Bachmann-Bibliothek sollten in eine betreute "Ehrenamtsbibliothek" übergehen, um den Personalabbau zu kompensieren.

 

Herr Gerlach (komm. Leiter SE Facility Management) erörtert das Szenario des Umbaus der Heinrich-Schulz-Bibliothek, sollte es keine Zentralbibliothek geben. Es wird eine Empore mit ca. 140 m² gebaut, im hinteren Bereich, die über eine Treppe sowie einen Aufzug zu erreichen ist.

 

BzBm Naumann fragt, wo das Personal untergebracht wird.

 

Herr Gerlach erklärt, dass das Personal nicht in zusammenhängenden Räumen untergebracht werden kann.

 

Frau Steinwerth gibt zu Bedenken, dass bei dieser Überlegung der Platz für die Musikbibliothek knapp ist und die Verwaltung neue Abläufe benötigen würde, daher ist diese Variante aus Fachbereichssicht nicht wünschenswert.

 

BzBm Naumann fragt, welche Maßnahmen zur Raumklimaverbesserung getroffen werden müssten.

 

Herr Gerlach erklärt, dass das Glasdach die Räume im Sommer aufheizt und im Winter stark abkühlt. Sollten Büroräume erhalten bleiben, müsste eine Belüftungsanlage eingebaut werden (in Absprache mit dem Denkmalschutz und Brandschutz). Sollten die Räume als Lager oder Archiv genutzt werden, ist dies nicht notwendig.

 

Herr Heimann (Steuerungsdienst) berichtet, dass das Angebot in der Bismarckstraße (2900 m²) bisher unverhandelt ist. Zur Finanzierung über die KLR müsste die Zielmenge kontinuierlich gesteigert werden. In der erweiterten Heinrich-Schulz-Bibliothek müsste eine Zielmenge von 880 T erreicht werden. In der Bismarckstraße ist eine Staffelmiete vorgesehen, was nochmals einen Erhöhung der Mengen von ca. 40 T für die Finanzierung nach sich ziehen würde.

 

Frau Steinwerth erörtert, dass die Menge erreicht werden kann, da die neue Immobilie auch neue Nutzer/innen anspricht. Die jetzigen Nutzer/innen der Heinrich-Schulz-Bibliothek und Ingeborg-Bachmann-Bibliothek können den neuen Standort gut erreichen und daher würde die Menge, nach einer Anlaufzeit von ca. 2 Jahren, steigen.

 

BzBm Naumann weist darauf hin, dass das Abgeordnetenhaus für den Haushaltsplan 2014/2015 für Nachbarschaftszentren 100 T ? vorsieht und geprüft werden muss, ob eine Weiterentwicklung der Nachbarschaftszentren ggf. mit Angeboten für Jugendliche, in Verbindung mit einer Bibliothek, denkbar ist.

 

BzStR'in König erklärt, dass die Bibliotheken nicht aufgegeben, sondern in eine andere Form übergeleitet werden sollen. Eine von Bürger/innen betreute BücherBox ist in Nähe der Halemweg-Bibliothek geplant, was zeigt, dass die Bürger/innen sich für ihr nahes Umfeld interessieren.

 

BV Wuttig erörtert, dass das Bezirksamt im März 2012 beauftragt worden ist, einen Bibliotheksentwicklungsplan zu erstellen. Jetzt erst liegt ein Ergebnis vor, dass mit genauen Zahlen unterlegt ist. Die SPD-Fraktion hat sich bisher nicht zu der Thematik positioniert.

 

BV Dr. Timper ist der Meinung, dass eine ehrenamtliche Bibliothek ohne Betreuung von Verwaltungsmitarbeitern nicht möglich ist.

 

Herr Röder (Gast) erörtert, dass die Besucherentwicklung nicht zu berechnen ist. Die Immobilie ist ungeeignet, weil sich die Bibliothek über zu viele Etagen erstrecken würde, andere Bibliotheken in Mitleidenschaft gezogen werden und die Verkehrsanbindung mangelhaft ist.

 

BV Pöthe ist der Meinung, dass gute Ideen vorgestellt wurden, über die nun in den Fraktionen diskutiert werden kann.

 

Herr Dr. Fest (Freundeskreis Bibliothek) berichtet, dass der Freundeskreis jede Maßnahme unterstützt, die zur Verbesserung der Situation der Bibliotheken beiträgt. Eine Zentralbibliothek ist wünschenswert, aber sollte nicht zu jeden "Preis" realisiert werden, da die Finanzierung nicht zu Lasten anderer Standorte gehen darf. Die Schließung einer Stadtbibliothek ist denkbar. Die Personaleinsparungen werden immer sichtbarer, daher ist eine ehrenamtliche Unterstützung u. a. für die Stadtteilbibliothek Halemweg notwendig. Soziale Faktoren bei den Standortentscheidungen sollten Berücksichtigung finden.

 

BzStR'in König erklärt, dass die Heinrich-Schulz-Bibliothek nicht mehr zeitgemäß ist und nicht die komplette Musikbibliothek aufnehmen kann. Die neue Immobilie bietet neue Chancen, sie ist nicht das Optimum, aber Immobilien in dieser Größe sind schwer zu finden, zudem steht nur ein begrenzter finanzieller Rahmen zur Verfügung. Die Immobilie in der Bismarckstr. hat eine starke Außenwirkung und auch das Cafè wird bewirken, dass die Menge gesteigert wird. Eine parallele Arbeit zwischen ehrenamtlicher Bibliothek und Verwaltungsmitarbeitern ist nicht angedacht, nur eine Beratungstätigkeit kann erfolgen. Gespräche mit Kiezinitiativen und der Computeria müssen geführt werden.

 

Frau Steinwerth berichtet, dass der Personalbedarf bestimmt ist und der Personalabbau durch neue Arbeitsabläufe und Vertretungsregelungen aufgefangen wird. Auch ohne eine Zentralbibliothek müssen Angebote eingestellt oder reduziert werden. Ehrenamtliche werden geschult und anschließend regelt der Fachbereich Bibliotheken nur noch den Bücherbestand. Die ehrenamtlichen Helfer/innen haben wegen des Datenschutzes weniger Aufgaben und der Nutzer wird nicht bemerken, dass es sich nicht um Fachpersonal handelt.

 

BzBm Naumann erörtert, dass die Immobilie mitten in der City-West ist und mit der U-Bahn (Deutsche Oper, Ernst-Reuter-Platz) und dem Bus erreichbar ist. Die Fraktionen müssen die Vor- und Nachteile diskutieren und eine Entscheidung treffen, die für mindestens 15 Jahre bestehen wird. Zeit für den Umzug wurde bereits verloren und die Zentralbibliothek steht unter einem Finanzierungsvorbehalt.

 

BD Matthes fragt, wer die Umbaukosten in der Bismarckstr. trägt.

 

BzBm Naumann erklärt, dass die Umbaukosten zu Lasten des Eigentümers gehen, diese amortisieren sich dann für ihn über die Miete.

 

BV Halten-Bartels berichtet, dass die CDU-Fraktion sich für eine Zentralbibliothek ausgesprochen hat. Sie schlägt vor, Vertreter aus dem Abgeordnetenhaus zu einer Immobilienbesichtigung einzuladen.

 

BV Pöthe fragt, wie die Vereinbarung mit ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen formuliert  und ob das Angebot in den Wilmersdorfer Arcaden erloschen ist.

 

BzStR'in König bejaht und wird die Bezirke, die bereits mit ehrenamtlichen Mitarbeitern arbeiten, nach der Vereinbarung anfragen. Der Vorschlag von BV Halten-Bartels wird geprüft.

 

BV Pöthe zieht die Drucksache 0690/4 zurück.

 

 

 

 


 

 
 

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