Auszug - Mitteilungen der und Fragen an die Verwaltung  

Herr Dr. Fest kritisiert die überraschend bekanntgegebene Schließung der Stadtteilbibliothek Halemweg während der Herbstferien. Herr Schulte erläutert die Kurzfristigkeit der Bekanntgabe und die Notwendigkeit durch die ebenfalls überraschend vermittelte und nicht ausreichend kommunizierte Schließung des Bürgeramtes.

Die Bücherbox am Rüdesheimer Platz werde gut angenommen und wird zunächst bis zum 31.12.2010 dort bleiben, so Herr Schulte auf Nachfrage von Herrn Schneider. Durch die in der Box gemachte Werbung für die Eberhard-Alexander-Burgh-Bibliothek ergänzten sich beide Angebote.

Herr Schulte berichtet:

·    Trotz der haushaltswirtschaftlichen Sperre wurde entschieden, den Medienetat der Stadtbibliothek weiter zu nutzen und die bereits geplanten Veranstaltungen der Musikschule durchzuführen.

·    Aufgrund der Haushaltssituation des Bezirkes wird es am 23. November eine Klausurtagung des Bezirksamtes geben, in der vorrangig über die Auflösung des Defizits beraten wird. Ein Augenmerk ist erfahrungsgemäß auch immer auf die Stadtbibliothek gerichtet, deren acht Standorte seit Jahren auf dem Prüfstand stünden:

Ginge es nach Ausleih- und Besuchszahlen, wäre der Standort Halemweg zu prüfen. Diesem Standort komme jedoch kommunal- und bildungspolitisch ein hoher Stellenwert zu, so dass dessen Auflösung unvertretbar scheint.

Eher weniger den Aufgaben der bezirklichen Stadtbibliothek zugehörend sei das Leistungsspektrum und die Spezialisierung der Musikbibliothek. Auch die Nutzerinnen und Nutzer verhielten sich mehr angebots- als standortorientiert, so dass die Bestandsverlagerung und die Schaffung eines Sonderstandortes innerhalb einer anderen Einrichtung in Erwägung zu ziehen sei.

Die Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek könnte in das Bürodienstgebäude Hohenzollerndamm 174-177 integriert werden. Damit wären an diesem Standort fast alle Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen präsent, auch könnte der Kulturbereich um ihn belastende Infrastrukturkosten durch das Theater Coupé entlastet werden. Die Umbaukosten lägen bei ca. 210.000,- Euro, die DBB erhielte jedoch nur noch den Status einer gehobenen Stadtteilbibliothek. Erfahrungen zeigen, dass sich trotz der räumlichen Anbindung an das Bürgeramt die Laufkundschaft reduziere und damit auch Besucher- und Entleihzahlen zusätzlich zurückgingen. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, das Gebäude Sigmaringer Straße 1 zusammen mit dem Haus Pangea und dem Nonnendamm 17 treuhänderisch an die GSE zu übertragen und künftig anzumieten. Damit könnte auch der Erhalt der Institutionen Haus Pangea und UCW gesichert werden, allerdings wären trotz einer Verdichtung oder Aufgabe der Büroräume der Stadtbibliothek in der Sigmaringer Straße voraussichtlich 50.000 Euro jährlich an Miete zu zahlen, die seit 2005 in die Sigmaringer Straße insgesamt investierten rund 540.000 Euro wären aber nicht umsonst gewesen.

Weiterhin wird die ehrenamtliche Tätigkeit zu etablieren sein. Dazu biete sich zunächst die Adolf-Reichwein-Bibliothek mit ihren zwei Etagen als Modellbibliothek an. Die Einführung könnte möglicherweise im Rahmen einer Projektförderung aus Mitteln des Programms Lokales Soziales Kapitel unterstützt und bei erfolgreichem Verlauf des Projektes auch an anderen Standorten durchgeführt werden.

Im Ergebnis der auch in Hinblick auf die Wirkung derartiger isolierter Maßnahmen vor dem Gesamtfinanzproblem des Bezirkes kontrovers geführten Diskussion fasst der Ausschuss zunächst kein Votum und wird ergänzend weiterberaten.

Mit dem Protokoll wird die zum Theater Coupé gewünschte Nutzungsübersicht ergänzt:

Bis zum 31. Oktober 2010 sind 462 Veranstaltungsstunden und 819,5 Probenstunden im Coupé gezählt worden.

Verteilt werden

·    der Flyer zur Veranstaltung „Zivilcourage“ der VHS City West am 14.11.2010,

·    ein Entwurf des VÖBB für eine Umfrage unter den Nutzerinnen und Nutzern

·    die Neuanschaffungsliste zum Thema „Spannung“ der Heinrich-Schulz-Bibliothek,

·    Die Kooperationsvereinbarungen zwischen Schulen im Ganztagsbetrieb und den bezirklichen Musik- / Volkshochschulen sowie

·    für jede Fraktion ein Exemplar der Broschüre Kultur Pur.