Auszug - Frauenförderplan 2009 (per Mail verschicht am 19.04.10) BE: Herr BzStR Krüger  

 
 
35. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 09.06.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:29 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Helene-Lange-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Beschluss

Hr

Hr. BzStr Krüger stellt den Frauenförderplan 2009 vor. Die Daten wurden zum Stichtag 01.09.2009 erhoben. Hr. BzStr Krüger interpretiert die Zahlen der in ihrer Aufgliederung auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Beamtinnen und Beamte, Angestellte sowie Lohnempfängerinnen und Lohnempfänger.

So seien die Verschiebungen im oberen und mittleren Besoldungsteil sehr kleinteilig und es habe kaum Außeneinstellungen gegeben. Etwas anders sehe es im ärztlichen Dienst aus.

 

Fr. Furler-Zantop (SPD-Fraktion) kritisiert den Begriff „Vergreisung“. Sie möchte wissen, ob die Vergreisung schon ab 65 beginne und fragt, ob man statt „Vergreisung“ nicht hätte ein anderes Wort finden können. Des Weiteren habe sie in der Führungskräfteanalyse festgestellt, dass es eine deutlich niedrigere Besetzung der Leitungsfunktionen durch Frauen gebe und möchte wissen, warum das so sei und wie es bei der Besetzung von Arztstellen aussehe. Fr. Furler-Zantop (SPD-Fraktion) habe darüber hinaus gelesen, dass Frauen im Schnitt 23% weniger an Lohn bekämen und fragt, ob es im öffentlichen Dienst in der Verwaltung auch so sei.

 

Hr. BzStr Krüger beantwortet ihre Fragen folgendermaßen: Er führt aus, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter denselben Lohn bekäme, unabhängig vom Geschlecht. So würde beispielsweise ein männlicher Beamter mit der Besoldungsgruppe A 14 nicht anders bezahlt als eine weibliche Beamtin mit derselben Besoldungsgruppe A 14. Was die Besetzung von Arztstellen angehe (in den unterschiedlichsten Bereichen), gebe es generell eine sehr schlechte Bewerberlage. Meist würden nur Halbtagsstellen ausgeschrieben, die Bezahlung sei auch im Verhältnis zu anderen Bundesländern schlecht, was die jeweiligen Stellen unattraktiv macht. Bei jeder Ausschreibung gebe es ein „banges Zittern, ob die Bewerberin bzw. der Bewerber überhaupt käme. Zu der Führungskräfteanalyse führt Hr. BzStr Krüger aus, dass einzelne Leistungs- und Verantwortungszentren (LUV) durch veränderte Strukturangaben zusammengelegt würden, so dass eine Führungskraft ihre Position verliere und somit aus der Statistik raus falle. Dies gelte selbstverständlich ebenso für weibliche als auch für männliche Führungskräfte.

 

Fr. Furler-Zantop (SPD-Fraktion) merkt des Weiteren an, dass ihr aufgefallen sei, dass die oberste Leitung, also das Bezirksamt, lediglich aus zwei weiblichen Führungskräften und der Rest aus Männern bestehe.

 

Fr. Gnielinski (CDU-Fraktion) findet die Begrifflichkeit „Vergreisung“ unmöglich und empfinde diese Wortwahl als Diskriminierung. Des Weiteren möchte sie wissen, was das Bezirksamt gegen die Unterrepräsentanz (S. 27 Frauenförderplan) zu tun gedenkt.

 

Hr. BzStr Krüger erläutert, dass der Begriff „Vergreisung“ ein in diesem Zusammenhang gebräuchlicher Begriff sei und nichts mit Diskriminierung zu tun habe. Dies sei ein Tatbestand und dürfe nicht verniedlicht werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären froh, wenn es jüngere Kräfte geben würde. Was die Unterrepräsentanz anginge, könne er den Ist-Stand nicht ändern. Man habe höchstens die Möglichkeit des Aufstiegstudiums, allerdings nur für ein bis drei Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter im Jahr pro Bezirk. Die Fortbildung sei sehr eng auf die weiblichen Beschäftigten zugeschnitten, ins Besondere auf die nicht voll Beschäftigten.

 

Fr. Gnielinski (CDU-Fraktion) versteht nicht, was ein Maßnahmenplan sein soll.

 

Hr. BzStr Krüger erklärt, dass wenn beispielsweise eine Stelle frei geworden ist, diese dann ausgeschrieben werde. Dann gebe es eine Bestenanalyse.

 

Fr. Halten-Bartels (CDU-Fraktion) bedankt sich zunächst bei allen Beteiligten für den Frauenförderplan.

 

Hr. Heyne (FDP-Fraktion) stellt fest, dass es eine Ungleichbesetzung zwischen Männern und Frauen gebe, eine Ungleichbesetzung in der Altersstruktur und bemerkt, dass dem Bezirksamt die Handlungsfähigkeit genommen sei, weshalb man sich eine weitere Diskussion ersparen könne.

 

Hr. Kaas Elias (Fraktion B´90/Grüne) schließt sich Hrn. Heynes Ausführungen an.

 

Fr. Dittner (SPD-Fraktion) moniert ebenfalls den Begriff „Vergreisung“. Außerdem möchte sie wissen, wie es zum Wegfall einer LuV-Leiter-Stelle kommen kann.

 

Hr. BzStr Krüger erläutert es am Beispiel der Neu-Struktur der Ämter im Land Berlin. Im Januar 2011 werde im Bezirk diese Neu-Struktur umgesetzt, die LUV-Leiter-Stelle falle weg, das Amt werde dann Bestandteil des BaföG-Amts der Abteilung Soziales, Frau Schubach wäre dann nur noch Fachbereichsleiterin.

 

Fr. Andres (SPD-Fraktion) fragt, ob bei der Neubesetzung von Führungspositionen Frauen deshalb nicht zur Verfügung stünden, weil diese ganztags ausgeschrieben seien und somit als Hürde gelte.

 

Hr. BzStr Krüger antwortet, dass dies einen Einfluss haben könne. Im Land Berlin würde man sich schwer tun, eine Führungsposition in zwei halben Stellen auszuschreiben.

 

Hr. Paul (Leiter der SE Personal) ergänzt, dass nur einer eine Leitungsposition machen könne und ihm nicht bekannt sei, wo im Land Berlin zwei halbe Stellen damit besetzt seien. Eine Leitungsposition müsse voll wahrnehmbar sein.

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen