Auszug - Theater Uhlandstraße vs. Theater am Kurfürstendamm  

 
 
42. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin
TOP: Ö 8.1
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 20.05.2010 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
1673/3 Theater Uhlandstraße vs. Theater am Kurfürstendamm
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion DIE LINKE. 
Verfasser:Tillinger/Tazegül/Prof.Dr.Bärwolff 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
 
Beschluss

Zur Beantwortung Herr BzStR Gröhler:

Zur Beantwortung Herr BzStR Gröhler:

 

Herr Vorsteher, meine Damen und Herren, das Bezirksamt darf die Große Anfrage wie folgt beantworten:

 

Zu 1.

Aus Sicht des Bezirksamtes war der von David Chipperfield erarbeitete Vorschlag durchaus eine interessante Überlegung, um die entstandene Quadratur des Kreises weiter zu beleben. Es geht hier nicht nur um die Frage, Herr Tillinger, und ich glaube Sie verkürzen an der Stelle ganz erheblich das eigentliche Problem, es geht hier nicht nur um die Frage, wie können die beiden Theater gut existieren, sondern es geht ja auch um die Frage, wie kann eine derart große Immobilie am Kurfüstendamm gut existieren? Und da geht es mir nicht darum, Herr Tillinger, um die Wirtschaftlichkeit oder Gewinnberechnung eines Investors, sondern um die Frage, wie ein derart großes Grundstück, und es ist eins mit der größten am Kurfürstendamm, wie das gut leben kann und welche Auswirkungen es hat, wenn auf dem Grundstück Totentanz hinter den Theatern stattfindet. Und die Situation haben wir doch, meine Damen und Herren.

 

Ich kann auch nicht die Augen davor verschließen zu sagen, da vorne sind zwei Theater, die funktionieren, sie funktionieren zumindest, was die Menge der Besucher angeht, einigen wir uns darauf, Sie haben ja gemerkt an meinem gedehnten Sprechen, dass es da durchaus ein Problem gibt, aber ich habe das Problem, dass alles dahinter praktisch Brache ist und das alles drum herum  durch diese Brache bis in die Uhlandstraße runtergezogen wird, weil uns dort nichts besseres eingefallen ist, als städtebaulich die 70er Jahre mit einem riesigen Parkhaus abzuladen und zu glauben, dass die Uhlandstraße an der Stelle nun für immer so bleiben muss. Herr Tillinger, das ist nicht die Auffassung des Bezirksamtes.

 

Zu 2.

Das Bezirksamt hat natürlich keine gesicherten Erkenntnisse. Aber das Bezirksamt geht davon aus, dass alles andere in der Uhlandstraße, der Straße besser tun würde, als die jetzige Parkhaussituation und ich glaube nicht, dass eine Aufwertung der Uhlandstraße der Tod des Kurfürstendamms wäre, weil so wie Sie den Kudamm hier gerade runtergeredet haben, kann ich mich nicht dem anschließen. Das hat der Kudamm nicht verdient von Ihnen hier so platt gemacht zu werden. Ich finde es auch ein wenig kurzsichtig, Herr Tillinger, hier die Frage nach der unternehmerischen Weitsichtigkeit zu stellen. Ich weiß gar nicht, ob wir dazu in der Lage sind, an diesem Platz hier immer unternehmerische Weitsichtigkeit so richtig, insbesondere nach dem, was ich hier vorhin schon alles heute zu dem Thema gehört habe, zu beurteilen, aber ich sage mal auch, es ist nicht unser Geld, was dort investiert werden soll, insofern bin ich immer ein wenig mit derartigen Beurteilungen vorsichtig, weil wer dort fremdes Geld investieren will, der ist ja auch gegenüber seinen Gebern rechenschaftspflichtig und da sollte sich vielleicht die öffentliche Hand ein ganz klein wenig zurückhalten.

 

Zu 3. und 4.

Das Bezirksamt muss nicht eigenständige Pläne ausarbeiten, um die Zukunft des Kurfürstendamms zu sichern, sondern ich gehe davon mal aus, dass der Kurfürstendamm erstens in seiner 125jährigen Geschichte stark genug ist, auch ohne einzelne ausgearbeitete Planungen weiter zu existieren, ein großer interessanter Boulevard und eine große Anziehungskraft zu sein, und ich gehe davon aus, meine Damen und Herren, dass die städtebauliche Situation mit einem neugebauten Kudamm-Karree, ich lass jetzt mal außen vor, wo sich dann welches Theater befindet, dass jedenfalls der Kurfürstendamm mit einem neugebauten Kudamm-Karree besser existieren kann, als er das mit der Betonfassade der 70er könnte oder heute kann und das stimmt ja auch nicht, dass die beiden Theater am Kurfürstendamm, wie haben Sie gesagt, präsent oder sichtbar sind. Ich sehe da immer nur zwei Leuchtreklamen und sonst sehe ich eigentlich zu einem Eingang zu einem Theater sehe gar nichts. Da könnte genauso gut ein Laden sein, der Komödie heißt. Ein Theater müsste eigentlich vorne ganz anders ankommen.

 

Zu 5.

Das Bezirksamt legt auch kein eigenständiges Konzept auf, was die Uhlandstraße angeht, aber ich gehe davon aus, dass dort, egal ob ein Stadtplatz entsteht oder ob dort ein Theater entsteht, oder ob da der Eingang zu einer interessanten Neubebauung entsteht, dass die Uhlandstraße jedenfalls nur, ich glaube, ich habe es mit meinen eigenen Worten schon dargestellt, nur aufgewertet werden kann. Die jetzige Situation, dass wir gerade auf dem Nachbargrundstück leider schon wieder eine Spielhalle genehmigen mussten, weil wir keine Abwehrmöglichkeiten haben, tut der Uhlandstraße nicht gut, aber ich glaube, sie hat eine bessere Zukunft vor sich, wenn die jetzige Situation mit zig Einfahrten in ein Parkhaus abgebrochen wird und dort neues Leben und neue Attraktivität einzieht.

Herzlichen Dank.

 

 

 

 

 
 

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