Auszug - Reformschule auf dem richtigen Weg?  

 
 
40. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin
TOP: Ö 8.2
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung Beschlussart: beantwortet
Datum: Do, 18.03.2010 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 22:10 Anlass: außerordentliche Sitzung
1650/3 Reformschule auf dem richtigen Weg?
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Schmitt/Klose 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
 
Beschluss

Zur Beantwortung Herr BzStR Naumann:

 

Zur Beantwortung Herr BzStR Naumann:

 

Frau Vorsteherin, sehr geehrte Frau Klose,

 

Zu 1.

Hierzu hat die für innere Schulangelegenheiten zuständige regionale Schulaufsicht der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung wie folgt geantwortet:

 

„ Die in der Frage implizierte Annahme trifft nicht zu. Weder startete die Reformschule/Gemeinschaftsschule ohne pädagogisches Konzept, noch verzichtete sie auf eine Schulleitung.“

 

Zu 2.

Der für die Schulen zuständige Bezirksstadtrat hat sich von Beginn an gemeinsam mit der regionalen Schulaufsicht und einer sehr aktiven Elterngruppe sowie gemäß Beschlusslage der BVV, meine Damen und Herren, mit sichtbarem Erfolg für die Einrichtung dieser Schule eingesetzt, die Teil der Pilotphase zur Erprobung des Konzepts Gemeinschaftsschule im Land Berlin ist. Da das Genehmigungsschreiben für die Teilnahme an der Pilotphase Gemeinschaftsschule der Schule selbst eine weitestgehende Freiheit in der Wahl des Profils und der Unterrichtsorganisation gewährt, wurde in der entstehenden Schulgemeinschaft, vertreten durch eine Steuerungsgruppe, darüber Einigkeit erzielt, dass sich die neue Gemeinschaftsschule ein reformpädagogisches Profil erarbeiten soll, zukünftig eine Sekundarstufe 2 gebildet wird und als Schule mit Integrationsschwerpunkt geführt wird.

 

Diese Ziele, meine Damen und Herren, und die sich daraus ergebenden Forderungen im Hinblick auf für die Schulgebäude erforderlichen räumlichen Veränderungen werden aktiv unterstützt. Die vom Schulträger in Kommunikation mit der Steuerungsgruppe der Schule vorgelegte Bauplanung für die Schaffung von zusätzlichen pädagogischen Nutzflächen sowie einer behindertengerechten Erschließung des Schulgebäudes war von uneingeschränkter Zustimmung durch die Senatsbildungsverwaltung, so dass Investitionsmittel für den Aufbau der Gemeinschaftsschule in der Sybelstraße genehmigt wurden. Zum kommenden Schuljahr wächst die Gemeinschaftsschule weiter auf und es werden zum Schuljahresanfang weitere ausgebaute Lernbereiche in enger Kooperation mit der Bauabteilung zur Verfügung stehen.

 

Auch, wenn der bisherige kommissarische Schulleiter seit den Winterferien nicht mehr für den Aufbau der Gemeinschaftsschule zur Verfügung steht, ist damit keineswegs ein Scheitern der Reformschule, wie in Ihrer Fragestellung aufgerufen, verbunden. In Kürze werden 2/3 der Schulleitung besetzt und die Ausschreibung der Stelle Schulleiter/Schulleiterin erfolgt sein. Dies haben wir heute Morgen in der monatlichen Rücksprache von der Schulaufsicht erfahren.

 

Der schulinterne Prozess der Konzeptionserarbeitung und Teambildung wird sowohl durch die regionale Schulaufsicht als auch extern intensiv begleitet. Sowohl der Schulträger, als auch die regionale Schulaufsicht stehen mit der Elternschaft fortwährend in engem Kontakt, um eine bestmögliche Entwicklung der Schule zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang sind auch Fragen, die sich mit Sorgen und Ängsten zur weiteren Entwicklung verbunden haben, einer Klärung zugeführt worden.

Nach gegenwärtigem Stand, meine Damen und Herren, der Anmeldung ist mit jeweils ca. 60 bis 70 Schülerinnen und Schüler im Schulanfang und in der Jahrgangsstufe 7 zu rechnen, Sie haben es ja vorhin auch in der Übersicht mit enthalten, bei der Beantwortung der Mündlichen Anfrage.

 

Zu 3.

Das war jedoch etwas überraschend, liebe CDU-Fraktion, sehr geehrte Frau Klose, wie Sie da gefragt haben, denn die Schaffung der Barrierefreiheit im Rahmen der baulichen Entwicklung des Schulstandortes als Gemeinschaftsschule mit Integrationsschwerpunkt wird vom Schulträger und ich glaube auch von der Mehrheit dieses Hauses, nicht als ein kostentreibender Umbau angesehen. Vielmehr im Gegenteil, diese Maßnahme entspricht auch der Forderung der BVV eben zur Herstellung von Barrierefreiheit in möglichst allen Gebäuden des Bezirks vorrangig auch von Schulen. Die Mittel zur Realisierung dieser Maßnahme stehen in 2010 und 2011 zur Verfügung. Eine Sanierung der naturwissenschaftlichen Fachräume erfolgt in zwei Teilschritten, ebenfalls in 2010 und 2011 mit Mitteln des Schulanlagensanierungsprogramms. Mit diesen Mitteln wird auch in anderen Schulgebäuden des Bezirks die meist veraltete Technik und Ausstattung von Fachräumen saniert.

 

Zu 4.

Hierzu hat die für innere Schulangelegenheiten zuständige regionale Schulaufsicht wie folgt geantwortet:

 

„An der Reformschule/Gemeinschaftsschule hat es im Sinn des Informationsschreibens vom 7.8.2009 zum Umgang mit Gewalt und Notfallsituationen an Berliner Schulen in der Zeit ihres Bestehens keine Häufung von Gewaltvorfällen gegeben, die irgendeine Signifikanz für Auffälligkeit oder Besonderheit und daraus abzuleitenden Interventionen höherer Stellen hätte.“

 

Abschließend, meine Damen und Herren, ist im Sinne der Überschrift der Großen Anfrage „Reformschule auf dem richtigen Weg?“ festzuhalten, dass sich die Gemeinschaftsschule mit der für die Schaffung einer völlig neuen Schule und das haben Sie ja in Ihrer Begründung mit aufgerufen, Frau Klose, zweifelsohne erforderlichen intensiven Unterstützung auf dem richtigen Weg befindet. 

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen