Auszug - Planungswirrwarr beim Weg vom Parkplatz zum Park
Zur Beantwortung Frau BzStR’in
Schmiedhofer:
Sehr Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Schmitt, ich weiß nicht, ob wir Ihnen den größten Gefallen
tun würden, wenn wir jetzt zum Thema Bürgersteig am Stuttgarter Platz eine
Bürgerveranstaltung initiieren würden, aber vielleicht ist es eine gute Idee. Zu 1. Ich kann Ihnen
sagen, Herr Schmitt, ich bin eine ziemlich ordentliche Bezirksstadträtin, wenn
ich nämlich einen Auftrag von Ihnen bekomme, von der
Bezirksverordnetenversammlung, dann führe ich ihn auch genauso aus, wie er mir
aufgegeben wurde. Und das war in diesem Fall so, endgültig am 23. März 2006,
der Beschluss hat die Nummer 1815 und er sagt: Zur Grüngestaltung am
Stuttgarter Platz wird das Bezirksamt aufgefordert 1. Einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend
aus Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative und einem qualifizierten
Landschaftsplanungsbüro, einen Auftrag zur Entwurfsplanung für die Nordseite
des Platzes zu erteilen und 2. Die DB-Projekt darüber zu
informieren, dass der Bezirk den bisher vorliegenden Entwurf für unzureichend
hält. Und weil
das ja, wie ich es auch Ihren Ausführungen entnehmen konnte, Herr Schmitt,
schon nicht mehr ganz frisch ist, werde ich auch noch die Begründung zitieren,
weil aus der Begründung geht auch hervor, was die Bezirksverordnetenversammlung
dazu gebracht hat, diesen Auftrag zu formulieren, wissend, dass die tatsächlich
schon sehr lange Geschichte des Stuttgarter Platzes, die ich ja als frühere
Wilmersdorferin zum Teil nur aus der Ferne mitbekommen habe, dadurch nicht
verkürzt wird, aber die Chance hat, zu einem produktiven, gemeinsamen Ende zu
kommen, nämlich mit der Bürgerinitiative. Also, die Begründung: Das
B-Planverfahren auf Senatsebene und der Landschaftspflegerische Begleitplan
durch die Bahn werden in absehbarer Zeit, noch in diesem Jahr, wir befinden uns
im Jahr 2006, genehmigungsreif sein. Die bisher vorgestellten
Gestaltungsanlagen in den entsprechenden Verfahren berücksichtigen nicht in
ausreichendem Maße den Willen der Anwohner, vertreten durch die BI Stuttgarter
Platz und nicht die Vorgaben durch die BVV-Beschlüsse 1490/2 und 1525/2. Da es sich
bei den zur Grüngestaltung vorgesehenen Flächen unter anderem um den ehemaligen
Parkplatz (Bezirksgrundstück) handelt, sollte der Bezirk stärker beteiligt
sein, damit die letztendliche Umsetzung der Ausgleichs- und
Gestaltungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen werden kann. Die Senatsebene
hatte bereits signalisiert, dass die Bauleitung von Verwaltungsseite dem
Bezirksamt obliegen sollte. Es geht
noch weiter in der Begründung. Um bereits
vor endgültiger Festlegung der entsprechenden Verfahren einen abgestimmten
Gestaltungsvorschlag vorzulegen zu können, der sowohl den
genehmigungsrechtlichen Anforderungen Biovolumen etc., als auch die
Gestaltungswünsche der Anwohner und damit des Bezirkes berücksichtigt, sollte
sowohl die BI, als auch ein bauvorlageberechtigtes, unabhängiges
Landschaftsplanungsbüro mit der Überarbeitung des Entwurfes betraut werden.
Dieses dient dann gleichzeitig für die spätere Ausführungsplanung und
Vorbereitung. Das ist jetzt das Ende der Begründung. Dem Antrag
selber ging voraus, dass die BVV sowohl mit dem im Rahmen des
Landschaftspflegerischen Begleitplanes hergestellten Entwurf, also eines
anderen Büros, als auch mit den Inhalten und den Ergebnissen des
B-Planverfahrens IV-7 unzufrieden war. Und diese Unzufriedenheit drückte sich
dann wiederum in den Beschlüssen 1490/2 und 1525/2 aus. 1490/2, auch noch mal
zur Erinnerung, forderte eine Reihe von Begrünungsmaßnahmen über den B-Plan
hinaus. 1425/2 enthielt Anforderungen für den Landschaftspflegerischen
Begleitplan u. a. ein Gutachterverfahren. Dies war von der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung abgelehnt worden und deswegen blieb dann nur noch der gewählte
Weg, dass in Absprache mit dem für die Planung und die Realisierung der naturschutzrechtlich
erforderlichen Ersatzmaßnahmen zuständigen
Projektbau das Bezirksamt selbst in die Planung erstellt bzw. vergibt.
Das war dann die zentrale Aussage dieses Antrages. Und es war damals klar, dass
dies nicht zur Beschleunigung führt, sondern zu einer soliden Fertigstellung
unter Einbeziehung der Bevölkerung. Das
Bezirksamt hat den Beschluss umgesetzt. Die Verhandlungen mit der DB-Projektbau
waren nicht ganz einfach. Ich musste meinen ganzen Charme aufbieten, um die
Herren dazu zu bringen, diesem Vorschlag zuzustimmen. Das haben sie dann
gemacht. Etwas leichter war es, das Landschaftsplanungsbüro Fugmann &
Janotta zu beauftragen. Der Vertrag wurde am 30. Mai 2006 geschlossen und es
war eben dazu die ARGE gegründet worden, zusammen mit Vertreterinnen der BI. Zu 2. Der Vertrag
mit dem Planungsbüro hat ein Volumen zwischen 15 und 20.000,-- Euro, ich nenne
die genaue Summe nicht öffentlich. Er umfasst die entwurfliche Leistung
Kostenschätzung, Erläuterungsbericht, naturschutzrechtliche Finanzierung,
Öffentlichkeitsarbeit. Da die DB Projektbau den Entwurf nach umfangreicher
Prüfung und der Trägerbeteiligung erfreulicherweise akzeptiert hat, wurde als
ein weiterer Schritt ein Vertrag erforderlich, um den Landschaftspflegerischen
Begleitplan zu erarbeiten. Das hat dann wieder das Büro bekommen und das
Volumen liegt zwischen 5 und 10.000,-- Euro. Die Frage
nach den internen Kosten im Sinne der KLAR kann nicht beantwortet werden. Es
gibt keinen Unterkostenträger, der die Kosten für ein Projekt abbildet und es
gibt auch keine Abbildung von Aufwand innerhalb von Verwaltung. Zu 3. Ich hatte
mir ja eigentlich einige Merkposten, weil ich dachte, ist ja ganz schön lang,
aber da Sie so genau gefragt haben, was eigentlich passiert und unterstellt
haben, gar nix, bin ich gezwungen, noch einige Punkte zu benennen. Also, der
Vertrag mit der ARGE war am 30. Mai 2006 abgeschlossen. Ein halbes Jahr später,
Anfang 2007, lag der Entwurf vor. Wurde dann im Bezirksamt vorgestellt, auch in
Anwesenheit der Kolleginnen und Kollegen von Herrn Gröhler bzw. von seinen
Mitarbeitern. Der Entwurf hat dann ein umfangreiches Beteiligungsverfahren
durchlaufen. Wurden am 22. März 2007 der BVV vorgestellt und der Nachbarschaft.
Sie zitierten es auch, wenn auch in einem etwas gehässigen Zusammenhang am
16.10.2007. Was ist
seitdem passiert? Im Februar 2007 erfolgte die erste Trägerbeteiligung u. a.
von verschiedenen Stellen. Von SenStadt, den Leitungsverwaltungen, den Berliner
Naturschutzverbänden, auch nicht unwichtig, weil die noch eine Klage laufen
haben und der Polizei. Im Mai 2007 wurde der Entwurfsplan der DB-Projektbau mit
den Ergebnissen der Trägerbeteiligung zur Prüfung zugeleitet. Bereits im Juni
2007 bekamen wir schon ein Antwortschreiben, allerdings nur mit verschiedenen
Nachfragen zum Pflanzkonzept und zur Finanzierung. Im August 2007 haben wir das
weitere Vorgehen mit der ARGE diskutiert. Die ARGE hat eine schriftliche
Stellungnahme zum Schreiben der DB formuliert. Im September 2007 kam es dann
zur Überarbeitung der Entwurfsplanung. Dieser neue Entwurf wurde dann wieder an
die DB-Projektbau versandt. In den Monaten Oktober und November des letzten
Jahres wurde die Entwurfsplanung nochmals aufgrund eines erneuten Schreibens
der DB-Projektbau überarbeitet, also sie wollten eine ausführliche
Beschreibung, eine Kostenberechnung, Nachweise der Bepflanzbarkeit von
einzelnen Flächen und jedem dieser Arbeitsschritte gingen unendlich viele
Gespräche voraus, auch immer mit den Mitarbeitern von Herrn Gröhler. Am 11.
Dezember 2007 gab es dann die Zustimmung der DB-Projektbau zur Entwurfsplanung,
wiederum mit diversen Auflagen. Am 8. Februar 2008 gab es dann ein
Abstimmungsgespräch beim Umweltamt mit der ARGE, mit der DB, auch wiederum mit
Mitarbeitern der Abt. Bau. Es wurde dann die erneute Trägerbeteiligung
begonnen, also im Februar diesen Jahres, nach dem der Entwurf wieder
überarbeitet wurde. Danach gab
es noch einige Termine mit dem Eisenbahnbundesamt bzgl. formalen Anforderungen,
Planungsbüro, redaktionelle Überarbeitung des Erläuterungsberichts. Und am 24.
September gab es dann die Mitteilungen der DB-Projektbau, dass der Antrag auf
Zulassung des Landschaftspflegerischen Begleitplans beim Eisenbahnbundesamt
eingereicht wurde, d. h., wir haben unsere Hausaufgaben sehr umfangreich getan
und jetzt liegt das Ganze beim Eisenbahnbundesamt in Bonn. Nun ist leider nicht
das Bezirksamt, sondern die DB-Projektbau Projektträger, deswegen wäre jetzt
Ihre Frage, wann wird das Ganze jetzt fertig oder wann hat das Bezirksamt die
Fertigstellung in Aussicht gestellt. Leider sind wir weder Herr noch Frau des
Verfahrens, daran kann Herr Gröhler nichts ändern, genauso wenig wie ich,
leider, so dass immer nur eine Hoffnung auf zügige Realisierung Ausdruck verliehen
worden war. Ich glaube, ich hatte immer gesagt 2008. Als dann klar wurde,
dass die Realisierung leider dem
bisherigen Tempo der Arbeits- und Entscheidungsschritte entsprechen würde, hat
das Bezirksamt im Jahr 2007 die Entscheidung getroffen, den östlichen Bereich
wieder offiziell als Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Das
Vorhaben wird jetzt in dem aufwendigen Verfahren durch das Eisenbahnbundesamt
geprüft und hoffentlich auch planfestgestellt. Der nächste Schritt ist dann die
Baumittelfreigabe, ebenfalls durch das EBA und dann würde die DB-Projektbau mit
der Umsetzung beginnen können. Ich kann
daher auch heute nur sagen, dass ich auf einen Beginn im Jahr 2009 hoffe und
damit im Jahr 2010 rechne. Zu 4. Bis
November sind 66.000,-- Euro eingegangen, sind im Schnitt 6.000,--Euro pro
Monat. Es gab ja das Anliegen der BI, den Platz sozusagen als den ihren zu
verstehen, die Einnahmen ortsbezogen auszugeben. Diesem Anliegen konnten wir
natürlich nicht entsprechen. Über die prozentuale Auslastung der Stellplätze
gibt es keine Erhebung, aber zwei von den drei Automaten vor Ort gehören zu den
mit den höchsten Einnahmen im Bezirk, d. h. als Autoparkplatz wurde dieser
Platz wieder angenommen. Ich gehe aber davon aus, er wird eines Tages als ein
wunderschöner Grünplatz angenommen werden. |
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