Auszug - Eingabe Nr. 115 des Herrn Michael M. betr. Parksituation Delbrückstraße BE: Frau BzStRin Schmiedhofer
Der Petent
und 3 weitere Anwohner der Delbrückstraße sind anwesend, die sich gegen das
neue Verbot, mit zwei Rädern auf dem Gehweg zu parken, beschweren, zumal in den
direkten Nachbarstraßen das Gehwegparken zumindest geduldet wird. Durch die
jetzige Anordnung, mit allen 4 Rädern auf der Fahrbahn zu parken und
entsprechend wechselseitige Halteverbotszonen einzurichten, kommt es häufig,
gerade bei Gegenverkehr, insbesondere mit Lieferfahrzeugen, zu Staus. Frau
BzStRin Schmiedhofer erklärt, “dass es inzwischen nicht mehr zugelassen
wird, dass Autos zur Hälfte auf dem Gehweg parken. Zum einen deshalb, weil der
Fachbereich Tiefbau sich zu Recht darüber ärgert, dass damit die Instandhaltung
höher ist, als wenn die Autos auf der Straße stehen. Es gibt aber auch das
Prinzip, dass Autos auf die Straße gehören und der Gehweg für Fußgänger zur
Verfügung steht, insbesondere für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer. Sukzessive
sind wir dabei, wenn Veränderungen
stattfinden, das auch entsprechend umzusetzen. Das heißt von der Logik, dass
wir auch ganz bestimmt an keiner Stelle mehr zulassen, dass auf dem Gehweg
geparkt wird. Im Umkehrschluss heißt das nicht, dass wir sofort überall
abordnen. Das ist eine Frage der Ressourcen. Auf der Verhältnismäßigkeit im
Fall der Delbrückstraße war es etwas unglücklich aus Sicht der Anwohner, dass
bei uns eine Beschwerde einging, die dann dazu führte, dass dieses Gebiet
angesehen wurde und das Ergebnis war, dass es so nicht bleiben kann, wie es
war. In anderen Bereichen hatte ich schon Auseinandersetzungen mit dem
Baustadtrat, Herrn Gröhler, der auch z. B. größten Wert darauf legt, dass immer
die Feuerwehr durchkam. Die Feuerwehr selber ist auch nicht bereit, mit sich
argumentieren zu lassen, denn sie sagt: wir müssen immer durchkommen. Eine
Fahrgasse von 4 m muss für die Feuerwehr zur Verfügung stehen. Meine
Mitarbeiterin, Frau Remann, von der Straßenverkehrsbehörde, war häufiger vor
Ort, um sich die Lage anzusehen. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen: Parken auf
beiden Seiten in der Straße ist nicht möglich, weil die Fahrbahnbreite absolut
unzureichend wäre; Parken nur auf einer Seite zulassen, hätte weniger
Parkplätze ergeben, als die jetzt gesuchte Lösung mit dem versetzt parken. Das
Slalomfahren mag jetzt etwas unbequem sein, ist aber sicherlich für die
Wohnqualität selber eher nicht von Nachteil. Natürlich ist es nicht so, dass es
im ganzen Grunewald überall möglich ist, auf dem Bürgersteig zu parken.” Ein Petent
erwidert, dass in den Nachbarstraßen, wie z. B. Lassenstr., Herthastr., sehr
wohl das Gehwegparken praktiziert wird. Er schlägt eine Vor-Ort-Besichtigung
sowie eine Anwohneranhörung vor. Frau
Schmiedhofer entgegnet, dass sukzessive auch in den Nachbarstraßen das
Gehwegparken aufgehoben werden wird, so dass die Autos vollständig auf den
Straßen stehen müssen. Herr Dr.
Fest stellt in der Stellungnahme von Frau BzStRin Schmiedhofer fest, dass die
Argumentation doppelgleisig sei. Zum einen sei die Straße zu schmal und die
Feuerwehr kommt nicht zügig genug durch, zum anderen wird gesagt, eigentlich
ist es ökologisch und ästhetisch nicht gewollt, dass in der Nähe von Bäumen
nicht geparkt werden soll. Aber wenn es die Feuerwehr so behindert, dann müsste
radikal und nicht sukzessive umgestellt werden. Frau
BzStRin Schmiedhofer erklärt, dass beim Gehwegparken genügend Platz vorhanden
war, aber man kann nicht komplett beidseitig mit allen 4 Rädern auf der Straße
parken. Frau Nagel
sieht nicht unbedingt die Problematik mit dem Parken. Entscheidend ist, dass
viele Autofahrer zu weit auf dem Gehweg parkten und für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer
kaum Platz blieb. Und wenn Herr BzStR Gröhler sagt, dass die Instandhaltung der
Gehwege auch bedacht werden muss, dann sollte dies auch berücksichtigt werden.
Streng genommen gehört das Auto auf die Straße und nicht auf den Gehweg. Lieferfahrzeuge
und LKWs, die das Seniorenheim und das St. Michaels-Heim beliefern, haben
erhebliche Schwierigkeiten durch die neue Parksituation. Der Petent wohnt seit
fast 30 Jahren in der Delbrückstraße und es gab nie Probleme, sei es mit
Rollstuhlfahrern, Kinderwagen oder gar mit der Feuerwehr. Erst mit der
Neuregelung des Parkens, kommen die Schwierigkeiten auf, und es gibt mehr
Probleme als früher. Eine
Anwohnerin bestätigt diese Aussage. Herr Schöne
möchte die Aussage in der Stellungnahme der Verwaltung erklärt wissen, wieso
der Parkdruck gering sei. Frau BzStRin Schmiedhofer erklärt, dass sie häufig
den Seniorenclub in der Herthastraße besucht und dabei durch die Delbrückstraße
fährt und keinen Parkdruck erkennen kann. Wenn aber Parkdruck dann anfängt,
wenn man nicht vor dem Haus parken kann, dann ist das subjektiv. Sie selber
habe in diesem Bereich noch nie Mühe gehabt, einen Parkplatz zu finden. Weiter
fragt Herr Schöne nach den Beweggründen der Verwaltung zu dieser neuen
Regelung. Dies sei aufgrund einer Beschwerde gegen die von der Polizei
verteilten “Knöllchen” geschehen, so Frau BzStRin Schmiedhofer.
Eine Anwohnerin erklärt dazu, dass sie 4 Knöllchen, ausgestellt in der
Nachtzeit, erhalten habe und sich die Frage stellte, wie sie nachts mit ihrem
PKW zum Hindernis wird. Im Übrigen gibt es seit dieser Regelung laufend Staus,
LKWs fahren sich fest. Selbst die Feuerwehr hätte im Notfall keine Chance. Vor
dieser Regelung habe alles reibungslos funktioniert. Frau
Halten-Bartels bittet um Erklärung der durch die Anwohner gemachten Aussage,
dass sich durch die Neuregelung des Parkens, sich die Straße wesentlich verengt
habe und dadurch erhebliche Schwierigkeiten für Feuerwehr- und Lieferfahrzeuge
entstanden seien. Frau
BzStRin Schmiedhofer sagt dazu, dass keine Änderungen von Regelungen geschaffen
wurden, sondern erstmals eine Regelung zum Parken geschaffen wurde. Der Petent
wundert sich, da in der Hälfte der Delbrückstraße das Gehwegparken mit
entsprechender Beschilderung erlaub sei, nur in dem Bereich zwischen
Koenigsallee und Bismarckallee nicht. Frau Remann von der
Straßenverkehrsbehörde erläutert, dass für das beidseitige Gehwegparken die
Straße und eine Gehwegseite zu eng sei. Sie selber sei mehrmals zu
unterschiedlichen Zeiten vor Ort gewesen. Die Verwaltung sieht in der jetzigen
Regelung die beste Alternative. Frau
Schümer-Strucksberg möchte wissen, ob in naher Zukunft schrittweise das
Gehwegparken im gesamten Grunewald verboten werden soll. Dazu erklärt Frau
BzStRin Schmiedhofer, dass Änderungen vorgenommen werden, wenn es im jeweiligen
Bereich zu Problemen kommt. Eine exakte Planung existiert nicht. Auf die
entsprechende Frage von Herrn Schöne antwortet Frau Remann, dass sie die Anzahl
der Beschwerden im Moment nicht nennen kann. Herr Huwe
bittet um Mitteilung, wie viele Beschwerden es exakt gab. Er bittet, die
Eingabe zu vertagen. Frau Nagel
verseht die Meinung der Anwohner aber auch die Entscheidung der Verwaltung.
Deswegen bittet sie, dass der Baustadtrat, Herr Gröhler, befragt werden sollte,
wie weit vor Ort eine Gefahr für den Bürgersteig besteht. Und wenn die
Feuerwehr mit der jetzigen Regelung gravierend behindert wird, müssten
eventuell Parkplätze wegfallen. Frau
Schümer-Strucksberg schlägt vor, zusammen mit der Feuerwehr, dem Baustadtrat,
dem Petenten und einzelnen Mitgliedern des Ausschusses einen
Besichtigungstermin vor Ort zu vereinbaren. Herr Huwe
möchte aus der Datenbank der Polizei wissen, wie oft in diesen Bereich
Behinderungen, auch mit der Feuerwehr, in den letzten 5 – 10 Jahren
erfolgten. Sollte dies nicht möglich sein, möchte er wissen, wie viele Unfälle
es gab und die Gründe dafür. Frau Hansen
vertritt den Standpunkt, dass bei langfristiger Planung der Verwaltung, das
Gehwegparken zu untersagen, ein Gesamtkonzept für den Bereich Grunewald
erstellt werden muss, wo will man mit den Autos hin, denn alle Autos auf die
Straße zu stellen, passt nicht. Der
Ausschuss einigt sich, einen Ortstermin in der Delbrückstraße zu vereinbaren.
Frau BzStRin Schmiedhofer sagt zu, die Termine mit der Feuerwehr und dem
Baustadtrat zu koordinieren. Die Eingabe
wird v e r t a g t . |
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