Amazonien zerstört, Klimawandel verschärft – was tun Kommunen?
Pressemitteilung vom 18.10.2018
Am Donnerstag, dem 1.11.2018, um 18:30 Uhr findet eine Ausstellung mit Vorträgen und Diskussion unter der Schirmherrschaft von Oliver Schruoffeneger, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, im Rathaus Charlottenburg, Foyer vor dem Festsaal (3. Etage), Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, statt.
Anmeldung bis 27.10.2018 unter E-Mail: anmeldung@lateinamerikaforum-berlin.de
Dieser Sommer hat gezeigt, was Klimawandel bedeutet. Ausgetrocknete Flüsse, Waldbrände, schlechte Ernten und dann Überschwemmungen. Weltweit. Einer der Gründe für den Klimawandel ist die zunehmende Zerstörung der Regenwälder.
Diese Erkenntnis ist nicht neu. Schon 1990 wurde ein Klima-Bündnis Europäischer Städte mit den Völkern der Regenwaldregionen, organisiert in COICA, aus der Taufe gehoben. Dem Bündnis gehören heute über 1700 Kommunen und Regionen an – seit 1991 auch Berlin.
Das Pariser Klimaabkommen von 2016 fand globalen Beifall. Die Indigenen Völker konnten auf internationaler Ebene wichtige juristische Erfolge erringen. Die Entwaldung verlangsamte sich. In den letzten Jahren aber hat sich die Lage für die Indigenen wieder dramatisch verschlechtert, verursacht durch Klimawandel, politischen Rechtsruck und Wirtschaftskrisen. Letzteren suchen die Regierungen Lateinamerikas mit den üblichen neoliberalen Antworten zur Devisenbeschaffung, Haushaltssanierung und Inflationsbekämpfung Herr zu werden. Für Amazonien bedeutet das: Aufweichen von Schutz- und Umweltgesetzen, Illegaler Holzeinschlag, Freigabe von indigenen und Naturschutzgebieten für Viehweiden, Erdölförderung und Bergbau, Palmölplantagen und Sojaanbau, Bau von Staudämmen, kurz, Entwurzelung, Vertreibung, Zerstörung ihrer Lebensräume. Abnehmer sind vorrangig die industrialisierten Länder einschließlich China. Damit sind wir mit verantwortlich
für die Zerstörung der Regenwälder, auf deren Konto 20% der Erderwärmung gehen.
Ist der Kampf zur Rettung der Regenwälder und seiner Bewohner*innen inzwischen verloren? Welche Alternativen zum herrschenden, zerstörerischen Entwicklungsmodell sind denk- und machbar? Der Papst lädt für Oktober 2019 zu einer Sonderversammlung „Amazonien“ der Bischöfe ein. Was ist von dieser Synode zu erwarten? Was können wir vom „Entwicklungsmodell“ der Indigenen lernen?
Das Klima-Bündnis europäischer Städte und damit Berlin hat sich verpflichtet, die Bewohner*innen des Regenwaldes beim Schutz dieser heute zunehmend schwindsüchtigeren Lunge zu unterstützen. Wie geschieht das? Wo steht das Klima-Bündnis heute? Berlin verfügt seit 2017 über ein Energie- und Klimaschutzprogramm, Fahrplan für eine klimaneutrale Stadt. Bei der öffentlichen Beschaffung von Holzprodukten ist Berlin schon Vorbild. Was kann Berlin von anderen Kommunen lernen, diese von uns? 2019 wird das Humboldt-Forum eröffnet. Dort könnte das Klima-Bündnis einen Ort erhalten.
Ansprechpersonen: Peter Schrage-Aden, Tel: 0173 706 4828, E-Mail: schrage-Aden@web.de und Dr. Werner Würtele, E-Mail:werner.wuertele@lateinamerikaforumberlin.de.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stabsstelle Bildung für
nachhaltige Entwicklung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf.
Veranstalter: LAF-Berlin, Miserior, Forum Umwelt und Entwicklung, Klimabündnis, Klimagerechtigkeit jetzt, FDCL, Umverteilen, AG 3. Welt hier.
- 18 Uhr Einlass
- 18:30 Uhr Eröffnung der Ausstellung „In Zeiten des Klimawandels. Lernen von Amazonien“ Klimagerechtigkeit jetzt!
- Einführung: Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg
- 19:00 Uhr Begrüßung: Dr. Werner Würtele, LAF Berlin e.V.
- Grußwort des Schirmherrn Oliver Schrouffeneger
- Moderation: Dr. Luiz Ramalho, brasilianischer Soziologe
- 19:10 Uhr Wofür ein europäisches Klima-Bündnis mit Indigenen?
- Thomas Brose, Geschäftsführer Klima-Bündnis
- Heidi Feldt , Expertin für Indigene
- José Gregorio Mirabal, COICA, Coordinador General (Video-Botschaft)
- 19:30 Uhr Noch nie waren Bevölkerung und Regenwälder Amazoniens so bedroht
- „Regenwaldzerstörung als Ursache und Folge des Klimawandels“
- Dr. Diana Sietz, Potsdam Institute für Climate Impact Research (PIK)
- „Viehweiden, Soja, Bergbau … Inwertsetzung ohne Ende.
- Regierungen setzen Profit vor Schutzverpflichtung“
- Dr. Thomas Fatheuer, Koordination Brasilien (KoBra)
- 19:50 Uhr Suche nach einem alternativen Modell für ganzheitlich solidarische Entwicklung
- „Neue Wege für die Kirche – zur Sonderversammlung der Bischofssynode für das Amazonasgebiet Okt. 2019“
- Anika Schroeder, MISEREOR
- „Von Indigenen lernen“
- Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg
- 20:10 Uhr Europäische Kommunen und COICA: Was können wir tun, was sollten wir tun?
- Klima-Bündnis: 1700 kommunale Erfahrungen – was von anderen lernen?
- Umwelt- und Klimaschutz in Berlin und Potsdam – was bereits geschieht
- Wohin wir wollen: z. B. Klima-Bündnis in Berlin sichtbar machen!
- Diskussion mit Abgeordneten und Publikum
- 20:50 Uhr Einsichten: Jürgen Maier, Forum Umwelt & Entwicklung
- 21:00 Uhr Ausklang und informeller Austausch
Im Auftrag
Held
Kontakt
Verkehrsanbindungen
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