„DIE AKTEN GEHÖREN UNS!“ - 30 Jahre Sicherung der Stasi-Unterlagen

Die zweite Besetzung der Stasi-Zentrale im September 1990

Filme und Zeitzeugengespräche auf dem Campus für Demokratie

Freitag, 4. September 2020, 18:30 Uhr

„Die Akten gehören uns!“ – mit diesem Anspruch besetzen Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler im September 1990 die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und treten in einen Hungerstreik.
Kurz vor Abschluss des Einigungsvertrages spitzt sich die Diskussion um den zukünftigen Umgang mit den Stasi-Akten zu. Die Entwürfe sehen vor, dass die Akten für lange Zeit verschlossen bleiben. Der Protest weitet sich aus: Landesweit unterstützen Menschen die Forderung nach Öffnung der Akten mit Solidaritätsaktionen, Demos und Konzerten. Der Einsatz zahlt sich aus: Ein Zusatz im Einigungsvertrag legt den Grundstein für den Erhalt und die Nutzung der Stasi-Unterlagen zum Zweck der persönlichen, juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung.
Mit Filmen und Zeitzeugengesprächen unter freiem Himmel nehmen wir Sie mit in das Jahr 1990.

Ausstellungen

Die kostenlosen Ausstellungen „Einblick ins Geheime“ und „Revolution und Mauerfall“ sind bis zum Beginn des Programms geöffnet. Das Stasimuseum öffnet täglich bis 18.00 Uhr (Eintritt 8 Euro).

Programm

18.30 Uhr
„Die Akten gehören uns!“ Filme und Zeitzeugengespräche zum September 1990:
Die Stasi ist aufgelöst, doch der zukünftige Umgang mit ihren Unterlagen ist noch vollkommen offen. Fernsehberichte aus diesen entscheidenden Tagen gepaart mit Gesprächen geben Einblicke in die Diskussion um die Akten,
an der fast die Unterzeichnung des Einigungsvertrages gescheitert wäre. Zu Wort kommen beteiligte Besetzer sowie die Volkskammerpräsidentin und das letzte Staatsoberhaupt der DDR Sabine Bergmann-Pohl. Am Gespräch beteiligen sich auch der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Tom Sello und der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn.

19.30 Uhr
Campus-Kino: Good Bye, Lenin! • 121 Min., 2003
Alex‘ Mutter ist überzeugte Sozialistin. Kurz vor dem Fall der Mauer fällt sie ins Koma – acht Monate später erwacht sie in einer neuen Zeit. Um sie vor einem zweiten Herzinfarkt zu bewahren, hält Alex die Kulissen der Vergangenheit aufrecht.

Führungen

17 Uhr
Zeitzeugenrundgang
Geländespaziergang mit dem Bürgerrechtler und Besetzer aus dem September 1990 Michael Heinisch-Kirch.
Anmeldung: info@havemann-gesellschaft.de

17 Uhr
Treffpunkt Archiv
Kurzführung mit Einblick in einen Magazinraum des Stasi-
Unterlagen-Archivs („Haus 7“).
Anmeldung: veranstaltungen@bstu.bund.de

Der Eintritt zur Veranstaltung und zum Campus-Kino sind frei!

Veranstaltungsort

Innenhof der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“
Ruschestraße 103
10365 Berlin-Lichtenberg

Haltestelle U5 Magdalenenstraße (10 Minuten vom Alexanderplatz).

Rollstuhlgerechte Toiletten sind in „Haus 7“ nutzbar.

Zusätzliche Informationen

Das Programm findet gemäß der Auflagen der aktuellen Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin statt:

Bitte beachten Sie die geltenden Abstands- und Hygienevorschriften.
Bis zur Einnahme der Sitzplätze bitten wir Sie, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Zur Rückverfolgung eventueller Infektionsketten bitten wir Sie um Angabe von Kontaktmöglichkeiten. Hierzu stehen für Sie an den Eingängen zum Freiluftkino Stände bereit, an denen Sie Ihre Kontaktdaten hinterlassen können. Ihre Daten werden vertraulich aufbewahrt und nach vier Wochen vernichtet.

Die Anzahl der Sitzplätze ist begrenzt. Wir empfehlen daher ein rechtzeitiges Erscheinen. Eine Reservierung von Plätzen ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich.

Das Programm findet statt, so lange keine Unwetterwarnungen vorliegen.

Vor der Veranstaltung besteht an der Ausstellungsinformation in „Haus 7“ und im Infopunkt in „Haus 22“ die Möglichkeit, einen Antrag auf Einsicht in die Stasi-Unterlagen zu stellen.

Logos BStU - RHG - ASTAK

Eine Veranstaltung des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten in Kooperation mit
dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. und dem Stasimuseum/ASTAK e. V.