75 Jahre Kriegsende: Der Schritt in die Demokratie blieb 1945 vielen Menschen und Völkern verwehrt

Pressemitteilung vom 06.05.2020

Der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Tom Sello erinnert an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Folgen für die Menschen im sowjetischen Machtbereich.

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Die Deutschen hatten Europa und weite Teile der Welt mit einem bis heute beispiellosen Vernichtungskrieg überzogen. Der Holocaust war ein Menschheitsverbrechen, das von Deutschland ausgehend unvorstellbares Leid und Grauen mit sich brachte. Um dem mörderischen Nazi-Regime ein Ende zu bereiten, bedurfte es einer Allianz der demokratischen Gemeinschaft im Westen und der kommunistischen Sowjetunion. Unter immensen Opfern wurde Berlin von sowjetischen Truppen befreit.

Tom Sello stellt dazu fest: „Der Jahrestag des Kriegsendes ist für Berlin, Deutschland und die Welt ein Tag der Befreiung. Gleichwohl dürfen wir nicht vergessen, dass den Menschen im sowjetischen Machtbereich ein demokratischer Neuanfang verwehrt blieb.“ Auf die Befreiung folgte eine kommunistische Diktatur, die zu politischer Repression und großem persönlichen Leid führte. „Erst 1990, 45 Jahre nach Kriegsende, wurde in der DDR eine demokratische Gesellschaft aufgebaut“, sagt der Aufarbeitungsbeauftragte.