Drucksache - 1167/3  

 
 
Betreff: Tätigkeitsbericht 2008 der Abt. Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr 
   
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Vorlage zur Kenntnisnahme

Vorwort

Vorwort........................................................................................................................................................ 3

Plan- und Leitstelle........................................................................................................................................ 4

Bereich Gesundheits- und Sozialberichterstattung.......................................................................................... 13

Zentrale Dienste Personal und Organisation................................................................................................... 14

Aufstellung Dienstreisen 2008 Stab und LuV Soz........................................................................................... 15

Bereich Soziales......................................................................................................................................... 17

Kosten- und Leistungsrechnung/ Controlling................................................................................................... 17

Fachbereich 1 - Eingliederungshilfe und Pflegeleistungen................................................................................ 18

Fachbereich 2 - Materielle Leistungen für Personen über 65 und Erwerbsunfähige, Asylbewerber und Wohnungslose  20

Fachbereich 3 - Rechts-, Kosteneinziehung-, Unterhalts und Nachlassstelle..................................................... 21

Fachbereich 4 – Soziale Dienste................................................................................................................... 22

Fachbereich 5 - Betreuungsbehörde.............................................................................................................. 35

Regelmäßige Berichte aus der Arbeit des bezirklichen JobCenters.................................................................. 36

Bereich Gesundheit..................................................................................................................................... 41

Kosten- Leistungsrechnung.......................................................................................................................... 43

Fachbereich 1 - Gesundheitsförderung, Prävention u. Gesundheitshilfe für Kinder und Jugendliche...................... 43

Fachbereich 2 - Infektions-, Katastrophenschutz und umweltbezogener Gesundheitsschutz............................... 73

Fachbereich 3 - Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Erwachsene................................... 86

Fachbereich 4 Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung............................................................... 93

Aufstellung Dienstreisen 2008 LuV Ges....................................................................................................... 106

Fachbereich Umwelt, Natur und Verkehr...................................................................................................... 107

Fachbereich Naturschutz............................................................................................................................ 115

Fachbereich Verkehr/Straßenverkehrsbehörde.............................................................................................. 125

Aufstellung Dienstreisen 2008 LuV Um........................................................................................................ 129

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort

 

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

 

wie in den Vorjahren erhalten Sie auch für 2008 eine umfängliche Dokumentation der Arbeit der Ab­teilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr. Der Bericht zeigt nachvollziehbar die Vielfältigkeit der Aufgaben und die engen Kontakte mit den Bürgerinnen und Bürgern des Bezirkes, denen unsere Abteilung Dienstleistungen für viele unterschiedliche Lebenslagen anbietet. Der sensibelste Aufga­benbereich sind die Menschen, die aufgrund von Krankheit, Altersarmut, Behinderung oder aktuellen sozialen Überforderungssituationen unserer Hilfe existenziell bedürfen.

 

Für alle Bereiche gilt, dass die Verknappung der Beschäftigten einerseits und die steigenden Anforde­rungen andererseits den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein erhebliches Engagement und hohe Be­lastbarkeit abfordern. Mit großer Verantwortungsbereitschaft gelingt es weitgehend, die Aufgaben mit Kreativität zu meistern und darüber hinaus neue Ideen zu entwickeln.

 

Ich wünsche dem Bericht viele interessierte Leserinnen und Leser und freue mich auf eine engagierte Diskussion im Ausschuss.

 

 

 

 

 

 

Martina Schmiedhofer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plan- und Leitstelle

 

Personalsituation und administrative Aufgaben

 

2008 war ein arbeitsreiches aber auch erfolgreiches Jahr für die Plan- und Leitstelle. Personelle Ver­änderungen gab es nicht, so dass die teamorientierte Arbeit mit gleichbleibender Intensität und Effi­zienz fortgeführt werden konnte. Die Möglichkeit, ein Praktikum im Rahmen der Ausbildung in der Plan- und Leitstelle abzuleisten, wurde von Nachwuchskräften gerne genutzt. Die Einbeziehung in den Arbeitsalltag und das Mitarbeiten in der Arbeitsgruppe war und ist für junge Menschen eine wichtige Erfahrung beim Einstieg in das Berufsleben.

 

 

Sozialplanung

 

Schwerpunktthemen des Jahres waren die Förderung und der weitere Ausbau ehren-amtlicher Arbeit, die gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung, insbesondere der Kinder und Jugendlichen im Bezirk sowie die Entwicklung der Quartiere Mierendorffplatz und Charlottenburg-Nord.

 

Zu den Maßnahmen und Aktivitäten im Einzelnen wird im weiteren Verlauf berichtet.

 

Die laufende Betreuung der Patientenfürsprecher/innen und sachkundigen Personen blieb unverän­dert relevant. Es fanden regelmäßige Arbeitstreffen statt, die zum Gedanken- und Informationsaus­tausch dienten.

 

Es konnte auch in diesem Jahr erfolgreiche Unterstützung bei der Inanspruchnahme von finanziellen Mitteln zur Förderung ehrenamtlicher Arbeit geleistet werden.

 

Die Zusammenarbeit mit dem Nachbarschaftshaus am Lietzensee e.V. und dem angegliederten inter­kulturellen Treffpunkt DIVAN ist sehr gut.

 

Die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Plan- und Leitstelle über das Jahr verteilten Dienste an Informationsständen, z.B. beim Fest der Nationen, dem Tag des Ehrenamtes auf dem Karl-August-Platz oder der Kiezkonferenz im Quartier rund um den Klausenerplatz, waren gute Gelegenheiten mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und für die Arbeit der Abteilung Soziales, Ge­sundheit, Umwelt und Verkehr zu werben.

 

In der Arbeitsgruppe zur Erstellung des Leitbildes für eine nachhaltige Entwicklung in Charlottenburg-Wilmersdorf wurde aktiv mitgearbeitet und der Teilbereich „Gesund und aktiv den Lebensabend ges­talten in einem für alte Menschen lebenswerten Umfeld“ gestaltet.

 

Die für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Stelle obligatorische Teilnahme an bezirksüber­greifenden oder bezirksbezogenen Arbeitsgruppen, Veranstaltungen und Fortbil-dungsangeboten hat neben fachlichen Aspekten auch den positiven Effekt des Ausbaus der Kontakte zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Dienststellen, Projekte und Träger gebracht. Die dadurch bewirkte nachhal­tige Stärkung der Netzstrukturen hat einen sehr positiven Einfluss auf die gesamte Arbeit der Plan- und Leitstelle.

 

Weitere im Jahr 2008 bearbeitete Themen aus dem Bereich der Sozialplanung mit engem Bezug zur Sozialberichterstattung sind unter der Rubrik Gesundheit- und Sozialberichterstattung beschrieben.

 

 

 

Psychiatriekoordination

 

2008 wurde die seit 2004 durchgeführte und für den 3-Jahreszeitraum 2007-2009 erneut vereinbarte Budgetkontrolle im entgeltfinanzierten psychiatrischen Versorgungsbereich fortgeführt. Die Kontrolle über die Einhaltung der Trägerbudgets obliegt weiterhin dem bezirklichen Psychiatriekoordinator.

 

Dies beinhaltete auch in 2008 eine regelmä­ßige Kontrolle der aktuellen Budgetauslastung bei den Trägern im entgeltfinanzierten Bereich der psychiatrischen Pflichtversorgung. Von den Trägern wur­den dem Psychiatriekoordinator monatlich die aktuellen Budgetdaten mitgeteilt und von diesem un­mittelbar in das System eingepflegt. Gleichzeitig wurde vom Psychiatrie­koordinator monatlich für jeden Träger ein Budgetreport erstellt und dem Träger mitgeteilt. Der regelmäßig erfor­derliche Ab­gleich mit den Trägern und die damit verbundene Fehlersuche und -beseitigung erwies sich abermals als komplex und zeitintensiv.

 

Im Verlauf des Jahres 2008 erfolgte ein bezirklicher Abstimmungsprozess zur Einrichtung neuer be­treuter Wohnplätze  für Menschen mit Suchterkrankung durch die ADV gGmbH. Unter Federführung des Psychiatriekoordinators wurde vorab ein bezirklicher Abstimmungsprozess mit abschließender Stellungnahme vorgenommen.

 

Die unter der Federführung des Psychiatriekoordinators durchgeführte Arbeitsgemeinschaft „Struktu­ren“ befasste sich 2008 mit strukturell-inhaltlichen Fragen der psychiatrischen Versorgung des Be­zirks. Wesentliche Schwerpunktthemen der Arbeitsgruppen waren:

 

  • Das Verhältnis von Fördermaßnahmen durch das JobCenter und die WfbM zu Maßnahmen der Eingliederungshilfe nach SGB XII.
  • Schnittstelle zur Wohnungslosenhilfe – Vorstellung des Konzeptes der Treberhilfe
  • Freihalteregelung
  • Diskussion der aus dem Budgetkontrollprogramm zum Berlinvergleich erhobenen Daten
  • Zusammenarbeit mit dem bezirklichen Fallmanagement aus dem Bereich SGB XII
  • Psychiatrische Kurzzeitpflege
  • Konzept eines sozialpsychiatrischen Beschwerdemanagements in Berlin
  • Nikotinkonsum in den Projekten
  • Arbeit des SpD
  • Möglichkeiten intensiver Betreuung
  • Beschluss der Kommission 75 zur Budgetanpassung
  • Berichte „Binger Club“ und  „Treffpunkt Charlottenburg“

 

Innerhalb der monatlich stattfindenden Sitzungen des PsAG-Vorstandes, der sich aus 12 Vertreterin­nen und Vertretern der beiden Versorgungsregionen und dem Psychiatriekoordinator zusammensetzt, wurden die gleichfalls monatlich erfolgenden Treffen der Psycho-sozialen Arbeits­gemeinschaft, die PsAG-Plenen, sowohl vor- als auch nachbereitet.

 

 

Weitere Themen der Sitzung des PsAG-Vorstandes waren u.a.:

 

  • Vertrauens- und Beschwerdestelle im ambulant komplementären Bereich
  • Fachgruppe Arbeit
  • Evaluation der Einzelfallhilfe
  • Vorbereitung der Neuwahl des PsAG-Vorstandes
  • Woche der seelischen Gesundheit
  • Vorbereitung des Besuchs von Fachleuten, Psychiatrieerfahrenen und Angehörigen aus Trento

 

Der zur fachlichen Beratung der Stadträtin gemäß § 3 GDG arbeitende Psychiatriebeirat, dessen Ge­schäftsführung per Gesetz beim Psychiatriekoordinator liegt, setzte 2008 seine Arbeit fort. Er tagte im Jahr 2008 zu den Themen: „Persönliches Budget“ und „Verbesserung der Steuerung stationärer Pflege psychisch kranker Menschen“.

 

Seit Juni 2007 arbeitet im Bezirk ein gemeinsames Steuerungsgremium Psychiatrie (SGP) in Verfah­rensverantwortung des Psychiatriekoordinators. Das SGP, dessen Sitzungen zweimal monatlich statt­finden, ist das verbindliche Belegungsgremium für alle Plätze der regionalen Pflichtversorgung im Be­treuten Wohnen und in Tagesstätten in den Bereichen Allgemeinpsychiatrie, Sucht und Gerontopsy­chiatrie. Im SGP des Bezirkes wurde in 2008 für insgesamt 136 Klienten eine Perspektive erarbeitet.

 

Zusammen mit der Rahmengeschäftsordnung-SGP wurde berlinweit eine einheitliche Basisdoku­mentation über die Arbeit der SGP eingeführt, die durch den Psychiatriekoordinator fortlaufend vorge­nommen wird.

 

Im Jahr 2008 wurden in Moderation durch den Psychiatriekoordinator zwei Arbeitstreffen zum Thema Zusammenarbeit mit dem Fallmanagement durchgeführt.

 

Auch im Jahr 2008 erfolgte auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung zwischen den Berliner Bezirken gemäß §§ 23 und 44 LHO die finanzielle Förderung des Berliner Krisendienstes (BKD) durch den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Hierbei wurden in 2008 sieben Projekte gefördert. Die mit Beendigung der Modellphase unter der Federführung des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf einge­richtete „Bezirks-AG Krisendienst“, als eine Arbeitsgruppe der in Berlin für Gesundheit zuständigen Stadträtinnen und Stadträte und der bezirklichen Psychiatrie­koordinatoren, setzte ihre Arbeit in 2008 fort. Die Arbeitsgruppe befasste sich in ihrer Sitzung mit dem aktuellen Stand der Arbeit des Berliner Krisendienstes.

 

Im Rahmen der fachlich-inhaltlichen Zuständigkeit des Psychiatriekoordinators bei der finanziellen Förderung des BKD war bedingt durch die im Herbst 2006 begonnene Prüfung des BKD durch den Rechnungshof erneut besonderer Abstimmungsaufwand erforderlich. Ein Großteil des im November 2007 vorgelegten Abschlussberichts des Rechnungshofes greift in strukturelle Gegebenheiten des BKD ein. In Vorbereitung der Beantwortung erfolgten hierzu unter Federführung des Psychiatriekoor­dinators intensive Abstimmungen zwischen allen Beteiligten. Im Dezember 2008 wurde die vorerst abschließende Beantwortung vorgenommen.

 

Im Jahr 2008 fand eine Sitzung des Regionalgremiums Krisendienst der Region West statt. In diesem Gremium erfolgte einmal jährlich ein Austausch zwischen den Psychiatriekoordinatoren der Region West, Vertretern des Krisendienstes und der Sozialpsychiatrischen Dienste (SpD) zur laufenden Kri­senarbeit im Sinne einer externen Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Im Zentrum der Be­trachtungen stand die Auswertung der quantitativen Datenerhebung des Dienstes.

 

Der Psychiatriewegweiser Charlottenburg-Wilmersdorf wurde aktualisiert und die 5. Auflage vorberei­tet. Der Wegweiser gibt einen Überblick über die Angebote der psychiatrischen Versorgung im Bezirk.

 

Der regelmäßige fachliche Austausch zwischen Psychiatriekoordination und dem SpD als psychiatri­schen Fachdienst wurde durch die Teilnahme des Psychiatriekoordinators an Team-Sitzungen des SpD sichergestellt.

 

Im Zusammenhang mit der Qualitätssicherungsvereinbarung nach § 75 SGB XII wurden die Sachbe­richte von nun 34 tagessatzfinanzierten Projekten im Bezirk ausgewertet und anschließend vereinba­rungsgemäß an die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz weitergeleitet.

 

Im Rahmen der fachlich-inhaltlichen Zuständigkeit des Psychiatriekoordinators für die zuwendungsfi­nanzierten Projekte, erfolgte als qualitätssichernde Maßnahme die Prüfung der 18 Sachberichte aus dem Vorjahr.

Die Mengen für die im Januar 2005 im Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung für die zuwendungs­finanzierten Projekte eingeführten Transferprodukte wurden durch den Psychiatriekoordinator monat­lich abgefragt und erfasst. Für den Bereich der bezirklichen Angebote für Menschen mit Drogenab­hängigkeit wurde in 2008 die Zuordnung zu einem neuen bezirklichen Produkt vorgenommen

 

2006 wurde damit begonnen, Gender Mainstreaming im Psychiatriebereich, schwerpunktmäßig im zuwendungsfinanzierten Bereich einzuführen. Alle zuwendungsfinanzierten Träger wurden im Zuwen­dungsbescheid 2008 dazu verpflichtet, sämtliche  Datenerhebungen differenziert nach Frauen und Männern vorzunehmen. Darüber hinaus sind die Zuwendung empfangenden Projekte für psychisch Kranke sowie die Suchtberatungsstellen die im Maßnahmenplan 2006/2007 festgelegten Aufgaben sukzessive abzuarbeiten. Hierzu wurde im November 2008 mit Vertreterinnen und Vertretern aller bezirklichen zuwendungsfinanzierten Einrichtungen des Psychiatrie- und Suchthilfebereiches ein Workshop mit externer Prozessberatung zum Thema „Reflexion des Bearbeitungsstandes der im Maßnahmenplan festgelegten gendersensiblen Ziele“ durchgeführt.

 

Der überbezirkliche Austausch zwischen den bezirklichen Psychiatriekoordinatoren und dem Psychiat­riebereich bei der Senatsverwaltung wurde auch 2008 durch regelmäßige Treffen der Psychiatrieko­ordinatoren beim Landesbeauftragten für Psychiatrie sichergestellt. Gleichfalls erfolgte eine Beteili­gung an verschiedenen berlinweiten Arbeitsgruppen zu psychiatrierelevanten Themen.

 

Zusammen mit der Drogenkoordination wurden regelmäßige Kooperationstreffen mit dem Zuwen­dungsempfänger Fixpunkt e.V. durchgeführt.

 

 

Förderung des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements

 

Zur Förderung des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements haben wir auch 2008 in Kooperation mit unserem Nachbarbezirk Mitte wieder den „Tag des Ehrenamtes“ organisiert und durchgeführt. Aus der Reihe der rund 70 Standnehmer gab es zufriedene Rückmeldungen. Prominente Unterstützung erfuhren wir von der Schauspielerin Brigitte Grothum. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete wie in jedem Jahr die Siemens Big Band. Eine erfahrene Moderatorin des Radiosenders 88,8 führte ehrenamtlich durch das Programm.

 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Preisträgerinnen und Preisträger des bezirklichen Eh­renamtspreises, einer weiteren Säule in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, der im Mai ausgelobt wurde. Die eingereichten Vorschläge wurden von einer Jury bewertet und zur Aus­zeichnung vorgeschlagen. Die Preisträger wurden durch das Preisgeld, ausführliche Pressearbeit und bei der öffentlichen Preisverleihung im Bühnenprogramm gewürdigt.

 

 

Planung, Initiierung, Steuerung und Durchführung von Projekten

 

In einer neu aufgelegten Vortragsserie in Kooperation mit dem Martin-Luther-Krankenhaus wird über das Jahr verteilt in Vorträgen zu gesundheitsrelevanten Themen unter dem Motto „bleiben Sie infor­miert gesund!“.

 

Am Dienstag, dem 08.04.2008 stellten Martina Schröder (Feministisches Frauen Gesundheits Zent­rum e.V.) und Dr. H. J. Koubenec (Arzt für Gynäkologie und Geburtshilfe) Nutzen und Risiken des Mammographie-Screenings vor. Die bundesweite Maßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs gibt es seit 2006 in Berlin. Sie richtet sich an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die alle zwei Jahre zum Screening eingeladen werden. Es gibt widersprüchliche Meinungen zum Nutzen des Screenings. Das verunsichert viele Frauen. Deshalb boten wir die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren. Im Anschluss an die Beiträge gab es Raum für Nachfragen und Diskussion. 

 

 

Fettstoffwechsel - Hilft Sport?

 

Am Dienstag, dem 01.07.2008 informierte Dr. med. Fred Villbrandt (Leitender Arzt der Abteilung für Physikalische und Rehabilitative Medizin im Martin-Luther-Krankenhaus) in der Cafeteria des Martin-Luther-Krankenhauses über die Zusammenhänge von Sport und Fettstoffwechsel. Überall hört man, wie gesund es ist, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Diese kleine Verhaltensänderung hat große Wirkung auf unsere Gesundheit und wir sind oft nur einen Schritt von ihr entfernt. Doch wie viel Bewegung muss es mindestens sein, um von den positiven Wirkungen zu profitieren? Ist Sport nur vorbeugend wirksam oder ist es sinnvoll, auch dann mit Sport zu beginnen, wenn der Fettstoffwechsel bereits aus dem Gleichgewicht geraten ist? Wir boten die Möglichkeit, sich zu informieren und Fragen zu stellen.

 

 

Lebenskrisen - Von der Belastung zur Bewältigung

 

Am Dienstag, dem 07.10.2008 informierte Diplompsychologe Jens Gräbener vom Berliner Krisen­dienst über die Möglichkeiten, Wege aus der Krise zu beschreiten und Lebenskrisen zu bewältigen. Die zunehmende Zahl tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen, von Umwälzungen im sozialen Leben, fortschreitender Vereinsamung und Verarmung über traumatische Erlebnisse im Zusammen­hang mit Gewaltakten bis hin zu Großschadensereignissen führt für zunehmend mehr Menschen zu schweren seelischen Krisen. Was ist zu tun, wenn Verwandte, Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Nachbarin oder Nachbar in eine persönliche Krise geraten? Darauf konnte Herr Gräbener in unserer Veranstaltung Antworten geben. Auch ein Anruf beim Berliner Krisendienst kann weiterhelfen. Der Berliner Krisendienst ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr kostenlos und für die Hilfesuchenden ohne Voranmeldung erreichbar, auf Wunsch anonym. Er schließt insbesondere die ambulanten Ver­sorgungslücken in den Abend- und Nachtstunden. Der fachärztliche Hintergrunddienst wird im Be­darfsfall hinzugezogen. Krisensituationen werden soweit irgend möglich ambulant aufgefangen. Jeder Standort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Für diejenigen, die ein offenes Ohr für Notlagen in ihrem persönlichen Umfeld oder beruflich häufiger Kontakt mit Menschen in Krisen haben, boten wir mit dem Vortrag in der „Woche der seelischen Gesundheit“ die Möglichkeit, sich über die Hilfeangebote des Berliner Krisendienstes zu informieren und Fragen zu stellen.

 

 

„Rundum gesund?“

Gesundheitskonferenz zur Kinder- und Jugendgesundheit, 07.05.2008

 

Unsere Erfahrungen mit dem Projekt „Power im Park“ (2007) zeigten uns, wie wichtig präventive An­gebote für Kinder und Jugendliche sind, um die gesundheitliche Lage zu verbessern und Folgeerkran­kungen, auch im Erwachsenenalter, zu vermeiden. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, die Be­troffenen zu erreichen. Deshalb stand im Mittelpunkt der Konferenz der Überblick über gesundheits­fördernde Maßnahmen und die Diskussion um Strukturen einer besseren Vernetzung und Kooperation unter den Akteuren der Gesundheitsförderung. Dazu wurden Experten und Praktiker aus dem Land Berlin und aus anderen Bundesländern eingeladen, deren Wissen und Erfahrungen wir in Handlungs­strategien umsetzen können. Die Dokumentation der Ergebnisse dieser Konferenz wird seit ihrem Erscheinen stark nachgefragt und wegen ihres Inhalts und der gelungenen graphischen Umsetzung immer wieder gelobt.

 

 

Neueröffnung Haus des Säuglings, 18.06.2008

 

Die Arbeit unserer Kolleginnen anlässlich des Umzugs vom „Haus des Säuglings“ in neue Räume im Rathaus Charlottenburg haben wir mit unterstützt, indem wir in ihrem Namen alle zielgruppenrele­vanten Ansprechpartner eingeladen, den gastronomischen Rahmen organisiert und die Presse infor­miert haben. 

 

 

Fest der Nationen

 

Beim Fest der Nationen haben wir an einem Stand Bürgerinnen und Bürger über die Arbeit unserer Abteilung informiert.

 

 

Ausbildung

 

Wir haben kontinuierlich Auszubildenden des Bezirksamts Aspekte der Verwaltungstätigkeit nahe ge­bracht und freuen uns, über das motivierte Interesse der Auszubildenden an unseren Aufgabenge­bieten.

 

 

Teilnahme an Informationsveranstaltungen und Kongressen

 

Durch die Teilnahme an ausgewählten Veranstaltungen und Kongressen vervollständige und aktuali­siere ich mein Wissen über Entwicklungen in meinen Tätigkeitsfeldern, dazu gehört auch ein Blick auf die Entwicklung der Veranstaltungspräsentation selbst.

 

 

Drogen- und Suchtkoordination

 

Die Arbeit im Sachgebiet Drogen- und Suchtkoordination wurde im Jahr 2008 überwiegend von den nachfolgend beschriebenen Themenkreisen bestimmt.

 

Der Präventionsrat in Charlottenburg-Nord (AG U 7) hat auch im Jahr 2008 eine gute Basisarbeit ge­leistet, die für die Drogen- und Suchtprävention in der Region eine gute Grundlage bietet. Dem Wunsch der Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksverordnetenversammlung nach einem jährlichen Treffen zur direkten Kommunikation mit diesem sozialraumorientierten Netzwerk wurde nachgekom­men.

 

Die Peerschulungen an den Oberschulen und Peereinsätze an den Grundschulen in Charlottenburg Nord wurden weitergeführt. Sie sind ein effektiver Ansatz in der Suchtpräventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen.

 

Zur Umsetzung des Konzepts zur Einrichtung mobiler und stationärer Drogenkonsumräume im Land Berlin und zur Förderung des direkten Informationsflusses und Erfahrungsaustausches finden regel­mäßige Informationsrunden mit den Kooperationspartnern statt. Der Baustein „Drogenkonsumräume“ ist im Rahmen des Vernetzungs- und Kooperationsprozesses in die ambulante Drogenhilfe der Sucht­hilferegion 2 (Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau) eingebunden. Zur Kooperation und Abstim­mung der Suchthilfeträger finden zweimal jährlich Regionalkonferenzen statt. Wir nehmen an allen Treffen regelmäßig teil.

 

Die aufsuchende Drogenhilfe hat sich mit Street- und U-Bahn-Working, deutlicher Verlängerung der Öffnungszeiten des Charlottenburg-Wilmersdorfer Präventionsmobils und des Drogenkonsummobils sowie der Intensivierung der nachgehenden Sozialarbeit sehr gut bewährt. Das Drogenkonsummobil steht dienstags bis samstags von 13.00 – 18.00 Uhr am Standort Jebensstraße/Hertzallee und mon­tags von 13.00 – 17.00 Uhr am Stuttgarter Platz. Das Angebot wird im Wesentlichen von Drogenkon­sumentinnen und Drogenkonsumenten, die sich in hochriskanten Lebenssituationen befinden, ge­nutzt.

 

Im Rahmen der Projektbetreuung beider Angebote wurden regelmäßige Beiratstreffen mit dem Träger abgehalten.

 

Für Ratsuchende und interessierte Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für Jugendliche, ist eine neue Infokarte Sucht mit Anlaufstellen zur Suchtprävention/-beratung im Bezirk Charlottenburg-Wil­mersdorf erstellt worden. Diese Orientierungshilfe zeigt das hier im Bezirk bestehende breite Angebot für alle, die Fragen zu legalen und illegalen Suchtstoffen haben. Anlaufstellen zu Fragen nach dem Jugendschutz oder zur Computersucht sind ebenfalls auf der Karte zu finden. Die Infokarte Sucht wurde in großer Stückzahl in Schulen, Jugendeinrichtungen, Bürgerämtern und sonstigen Einrichtun­gen im Bezirk verteilt.

 

Um der Tendenz steigender Zahlen von alkoholmissbrauchenden und alkoholintoxikierten jungen Menschen entgegenzuwirken, wurde das Projekt „Alkoholprävention an Schulen und Jugendeinrich­tungen“, eine Gemeinschaftsaktion der im Bezirk tätigen Einrichtungen der Jugend- und Suchthilfe, gestartet.

 

Im Rahmen dieses Projekts wird eine breit angelegte Aufklärungs- und Präventionskam­pagne zu Risiken des Alkoholmissbrauchs in Schulen und Ju­gendeinrichtungen des Bezirks durchgeführt.

 

Im Projekt arbeiten ressortübergreifend Vertreterinnen und Vertreter des Bezirksamtes Charlotten­burg-Wilmersdorf, Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr, Abteilung Jugend, Familie, Schule und Sport, Jugend- und Suchtberatungseinrichtungen, der Fachstelle für Suchtprävention so­wie der Koordinator für schulische Suchtprophylaxe an den Oberschulen im Bezirk und die Jugendbe­auftragte der Polizeidirektion 2.

 

Im Rahmen des Projektes wurden sowohl die Kontaktlehrerinnen und Kontaktlehrer als auch die Leite­rinnen und Leiter der Jugendclubs von der Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle für Al­kohol- und Medikamentenabhängige und Angehörige zum Thema: “Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol“ und die Fachstelle für Suchtprävention über „Neue Standards und Kriterien der Suchtpräven­tion“ informiert.

 

Bei einer weiteren Veranstaltung wurden der Schulaufsicht und den Schulleiterinnen und Schulleitern der Haupt-, Real- und Gesamtschulen und der Gymnasien die Projektgruppe in Persona und das Projekt vorgestellt.

 

Alle Schulleiterinnen und Schulleiter erkannten die Dringlichkeit der Alkoholprävention und sagten Unterstützung bei der Umsetzung des Projektes zu.

 

Es gelang der Projektgruppe, finanzielle Mittel für die intensive dreitätige Fortbildungsmaßnahme „MOVE - MOtivierende KurzinterVEntion bei konsumierenden Jugendlichen“ sowohl bei der Schulauf­sicht als auch bei Jugendförderung zu akquirieren. Im Frühjahr 2009 werden zunächst ca. 10 Kon­taktlehrerinnen und Kontaktlehrer und ca. 10 Leiterinnen und Leiter von bezirklichen Jugendclubs ge­meinsam an der Fortbildung teilnehmen.

 

Bei dem bezirklichen Fachtag der Jugend- und Suchtberatung LogIn und seines Trägers Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. zur Intensivierung der schon bestehenden Zusam­menarbeit im Hilfesystem zwischen Trägern der Jugend- und Suchthilfe, Jobcenter, Schulen, Polizei, Mediziner, leistete unsere Abteilung Unterstützung bei der Eröffnung, Leitung einer Arbeitsgruppe und der Organisation an sich. Die Fachtagung fand große Resonanz, so dass der Wunsch nach einer Fortsetzung besteht.

 

Im Jahr 2008 wurden Meilensteine gesetzt.

 

Es wurde mit den Vorbereitungen für die im Jahre 2009 stattfindende berlinweite Kampagne zur Alko­holprävention „Na klar ...“ begonnen. Die Kampagne wird von den Bezirksämtern, der Senatsverwal­tung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz und der Fachstelle für Suchtprävention gemein­sam veranstaltet.

 

Charlottenburg-Wilmersdorf hat das Motto: „Na klar, kein Sprit für Kids – Charlottenburg- Wilmersdorf ist dabei“ gewählt.

 

Die Abteilung beteiligt sich an der Kampagne mit zwei Aktionen für Jugendliche. Die erste, „Mix mit! Alkoholfreie Cocktails selbst gestylt!“, startete bereits im November 2008 und wird über die Jahres­wende hinausgehen.

 

Die zweite Aktion ist eine Sportveranstaltung mit dem Leitsatz: „Pro Sport, Pro verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol, Contra Alkoholmissbrauch“. Die Planungen für diese Veranstaltungen begannen bereits in den letzten Monaten des Jahres 2008.

 

Wegen der allgemeinen Brisanz bezüglich des Verhaltens von Jugendlichen (z.B. Koma-Saufen, Flatrate-Partys, Binge Drinking, Zigarettenrauchen, Shisha-Rauchen/Wasserpfeife rauchen) besteht auf politischer Ebene bei Bund und Ländern Einigkeit, den Jugendschutz zu intensivieren.

 

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf werden weiterhin regelmäßig präventive, verdachtsunabhän­gige Jugendschutzkontrollen in Kooperation mit der Polizei, mit dem Jugend- sowie dem Wirtschafts- und Ordnungsamt in ausgewählten Betrieben, u.a. auch Diskotheken, Kneipen und sonstigen Ver­kaufsstellen, durchgeführt.

 

Karten zum Jugendschutz (in deutscher, türkischer und russischer Sprache und als Aufkleber in Deutsch) werden weiterhin in großer Zahl an Betriebe, Jugendeinrichtungen, Schulen und Bürgeräm­ter verteilt.

 

Das Gesundheitsprojekt der Waldoberschule wurde weiterhin von Seiten der Plan- und Leitstelle er­folgreich und zielführend unterstützt. Im Rahmen der Zusammenarbeit konnten Fachleute für Vorträge und Workshops zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung, insbesondere zum Thema Shisha-Rauchen und Alkoholprävention, gewonnen und vermittelt werden.

 

Die Förderung des Nichtrauchens und die Alkoholprävention waren im Jahr 2008 die Hauptthemen für folgend genannte weitere Aktionen der Plan- und Leitstelle:

 

Der Ideenwettbewerb für Charlottenburg-Wilmersdorfer Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre wurde um das Thema Alkohol erweitert und stand unter dem Motto: „Rauchen und Saufen? Ohne mich!“.

 

Die eingesandten Beiträge wurden nach Abschluss des Wettbewerbs in einer Ausstellung im Rathaus Charlottenburg allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern gezeigt.

 

Für Raucherinnen und Raucher aus unserem Bezirk wurden sechs Raucherentwöhnungskurse veran­staltet, die größtenteils ausgebucht waren. Die Leiterin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr lud auch 2008 rauchfrei gebliebene Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Essen ein, um mit ihnen zusammen die gewonnene Freiheit zu feiern und die Motivation zu stärken.

 

Außerdem ist folgendes zu berichten:

 

Die Gesundheitskonferenz zur Kinder- und Jugendgesundheit „RUNDUM GESUND“ wurde in der Plan- und Leitstelle vielschichtig bearbeitet. Aktive Mitarbeit fand bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung statt.

 

Die jährliche Mitgliederversammlung und das anschließende Symposium des Gesunde Städte-Netz­werkes fand in diesem Jahr in der Stadt München statt. Die Teilnahme des Bezirks durch die Kommu­nale Vertreterin war gegeben. Der ständige Arbeitskreis des Regionalverbundes der Berliner Bezirke im Gesunde Städte-Netzwerk wurde zusammen mit der Vertreterin der Initiativen/Selbsthilfe aus dem Nachbarschaftshaus am Lietzensee besucht. In der Arbeitsgruppe zur Erstellung des Leitbildes für nachhaltige Entwicklung in Charlottenburg-Wilmersdorf wurde aktiv mitgearbeitet, siehe Teilbereiche „Die Gesundheit fördern“ und „Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern“.

 

Im Rahmen der Förderung ehrenamtlicher Arbeit und der Gesundheitsförderung wurde aktiv an der Organisation und Durchführung des „Tag des Ehrenamtes“ mitgewirkt und beim „Fest der Nationen“ wurden am Stand unserer Abteilung Informationsmaterialien zum Nichtrauchen, Jugendschutz und dem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol ausgelegt. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch.

 

Die obligatorische Teilnahme an Treffen der Kontaktlehrerinnen und Kontaktlehrer der Charlottenburg-Wilmersdorfer Oberschulen, bezirks- oder landesweit organisierten Arbeitsgruppen sowie an Fachta­gungen und anderen Veranstaltungen im Bezirk und im Land Berlin nahm wie immer einen festen Platz im Arbeitsalltag ein.

 

 

Perspektive für das Jahr 2009

 

Der Drogen- und Suchtkoordinatorin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Ver-kehr ist an einem weiteren Ausbau der Drogenhilfemöglichkeiten und der einschlägigen Projektarbeit sehr gele­gen. Dazu gehören auch die Weiterentwicklung der Möglichkeiten zum risikoarmen Drogenkonsum (safer use) unter Aufsicht von medizinischem und sozial-pädagogischem Fachpersonal in mobilen (flexibel an unterschiedlichen Standorten) und stationären Einrichtungen sowie der Ausbau von Ko­operationsbeziehungen im Drogen-, Sucht- und Präventionsbereich.

 

Die aktive Teilnahme an der berlinweiten Kampagne zu Alkoholprävention wird sich über das gesamte Jahr 2009 erstrecken.

 

Auch im Jahr 2009 sollen das Nichtrauchen und der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol aktiv gefördert und die Vernetzung und Kooperationsbeziehungen auf Bezirks- und Landesebene weiter entwickelt werden.

 

 

Altenhilfekoordination und -planung

 

·         Teilnahme an diversen Gruppen/Tagungen/sonstigen Veranstaltungen, teils regelmäßig, v.a. Arbeits­kreis Altersfragen (Vertreter von Einrichtungen der Altenhilfe im Bezirk), Seniorenvertre­tung, Gerontopsychiatrischer Verbund, bezirkliche Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Überbezirklich: Arbeitsausschuss Wohnen im Alter, Kompetenznetz für das Alter, Treffen der be­zirklichen Ansprechpartner für „Wohnen im Alter“ bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, der bezirklichen Ansprechpartner für „Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe“ im Kom­petenzzentrum.

 

·         Mitwirkung in der neuen AG „Neue Wohnformen im Alter“ (nach BVV-Beschluss)

 

·         Erstellung von Übersichten zum Aufgabengebiet

 

·         Beantwortung von Anfragen der Bürgerinnen und Bürger oder Einrichtungen, die telefonisch, schrift­lich oder per Mail eingehen

 

·         Beantwortung von BVV-Drucksachen

 

·         Erstellung einer Broschüre zur Dokumentation des Fachtages „Neue Wohnformen im Alter“, der am 26. September 2007 im Nachbarschaftshaus am Lietzensee stattfand. Die erste Auflage (1000 Stück) war bald vergriffen, so dass eine zweite erforderlich wurde (500 Stück), die auch bald ver­teilt war

 

  • Kontakt mit den Initiatorinnen und Initiatoren neuer Wohnformen, Unterstützung ihrer Projekte

 

 

Bereich Gesundheits- und Sozialberichterstattung

 

Den Schwerpunkt der Arbeit bildete im Jahr 2008 die Berichterstattung zur Kinder- und Jugendge­sundheit.

 

Im Frühjahr wurden die Ergebnisse der Wiederholungsbefragung zum Rauchverhalten von Schülerin­nen und Schülern der Wald-Oberschule veröffentlicht und bei einem Treffen der mit der Gesundheits­förderung beauftragten Kooperationspartner referiert und diskutiert. Der Bericht konnte zeigen, dass die im Rahmen eines Gesundheitsprojekts eingeleiteten Präventionsmaßnahmen Erfolg hatten und die Schüler nun weniger rauchten als zuvor.

 

Zeitgleich zur bezirklichen Gesundheitskonferenz im Mai 2008, die sich mit einer Thematik aus dem Bereich der Kindergesundheit befasste (gesunde Ernährung und Bewegung), wurden die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen publiziert. Der Bericht beschäftigt sich u.a. mit der Übergewichts­problematik, dem Impfverhalten, der Zahngesundheit sowie kindlichen Entwicklungsverzögerungen. In seinen Grafiken verdeutlicht er die sozialräumlichen Unterschiede im Bezirk und liefert damit die Grundlage für etwaige Interventionsmaßnahmen.

 

Wie in den Vorjahren war auch in 2008 die Bearbeitung soziodemografischer und gesundheitlicher Daten sowie deren statistische Auswertung Teil der Arbeit im Bereich der Gesundheits- und Sozialbe­richterstattung. Die Ergebnisse konnten für vielfältige Zwecke genutzt werden und waren hilfreich bei der Beantwortung diverser Anfragen.

 

Der für die Gesundheits- und Sozialberichterstattung zuständige Mitarbeiter war ebenso wie die ande­ren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Plan- und Leitstelle intensiv an der Vor- und Nachbereitung der Gesundheitskonferenz beteiligt. – Seine Mitwirkung in der „AG Stadtteilmanagement Mierendorff“, einer abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppe, die sozialraum-orientierte Arbeit in der Region um den Mierendorffplatz konzipiert, setzte sich auch im Jahr 2008 fort.

 

 

Zentrale Dienste Personal und Organisation

 

In 2008 war im Rahmen der Option 2009 eine Stelleneinsparung von 42.301,55 €/1 Planstelle zu erbringen (Option 2008: 306.804 €/7,9 Stellen).

 

Errichtung des Zentrums für sexuelle Gesundheit und Familienplanung ab 01.04.08:

 

Im Rahmen der Bildung des Zentrums für sexuelle Gesundheit und Familienplanung in Charlotten­burg-Wilmersdorf gab es zahlreichen Schriftverkehr mit der zuständigen Senatsverwaltung für Ge­sundheit, Umwelt u. Verbraucherschutz in Bezug auf die personelle Ausstattung des Zentrums (z.B. Abgleich der Wechselprotokolle, Meldung Stellenbedarf, Ermittlung der Qualifikationen).

 

Bei der Stellenwirtschaft waren in Bezug auf die zu besetzenden Stellen bzw. die aus anderen Bezir­ken zu versetzenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle notwendigen Anträge zu stellen bzw. Schritte zu veranlassen (Stellenbesetzungsverfahren inklusive Ausschreibung von Stellen, Einrichtung von Beschäftigungspositionen, Erstellung von Anforderungsprofilen, Personalauswahlverfahren etc.).

 

Für die schon vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums waren durch Umzüge zum Standort Hohenzollerndamm eine Reihe von organisatorischen Änderungen vorzunehmen (IPV-Um­buchungen, Änderungsmitteilungen).

 

Neben den originären Aufgaben war der Bereich Organisation im Rahmen der Raumoptimierung mit der Planung, Entwicklung und Umsetzung zahlreicher Umzüge beschäftigt. Umbauarbeiten und Re­novierungen sowie die neue Inhousevernetzung wurden im Amt Soziales durchgeführt, die eine Viel­zahl von organisatorischen Maßnahmen erforderte.

 

Das aus Überhangkräften bestehende Archivteam war mit Unterstützung der Mitarbeiter/innen der Postverteilungsstelle des Amtes Soziales weiterhin mit dem Einsortieren der Kellerakten und Vor­bände beschäftigt. Die Arbeiten sind nunmehr abgeschlossen.

 

Vielfältig wurden Maßnahmen getroffen um den Arbeitsschutz weiter zu verbessern.

 

Darüber hinaus wurde auch Mobiliar und andere Ausstattungsgegenständen beschafft. Ein neuer Tre­sor mit einer höheren Sicherheitsgrenze wurde dem Bereich Seniorenbetreuung zur Verfügung ge­stellt.

 

Mit den schwer gehbehinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren „Paten“ erfolgten regelmä­ßig Rettungsübungen in den Evakuierungsstühlen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufstellung Dienstreisen 2008 Stab und LuV Soz

 

Dauer der Reise

vom               bis

Kosten

Ziel der Reise

Thema

01.02.2008    02.02.2008

     0,00 €

FH Potsdam

Moderations und Metaplantechnik in der Mediation

01.04.2008    08.04.2008

     0,00 €

Cordoba/Spanien

Begleitung des Spanisch­kurses

11.04.2008    16.04.2008

   48,00 €

Marburg, 35043

Oberhessenschau 2008

16.04.2008    18.04.2008

 249,60 €

München, 80333

Gesunde Städte-Mitglie­derversammlung

02.06.2008    31.12.2008

     0,00 €

unterschiedlich (Einzeltage)

Ausflüge des Senioren­programms

02.06.2008    31.12.2008

     0,00 €

unterschiedlich (Einzeltage)

Ausflüge des Senioren­programms

03.06.2008    31.12.2008

     0,00 €

unterschiedlich (Einzeltage)

Ausflüge des Senioren­programms

06.06.2008    31.12.2008

     0,00 €

unterschiedlich (Einzeltage)

Ausflüge des Senioren­programms

06.06.2008    31.12.2008

     0,00 €

unterschiedlich (Einzeltage)

Ausflüge des Senioren­programms

06.06.2008    31.12.2008

     0,00 €

unterschiedlich (Einzeltage)

Ausflüge des Senioren­programms

06.06.2008    31.12.2008

     0,00 €

unterschiedlich (Einzeltage)

Ausflüge des Senioren­programms

27.10.2008    31.10.2008

     0,00 €

Bad Neuenahr-Ahrweiler, 53460

Operativ-taktische Füh­rung 2

27.10.2008    30.10.2008

     0,00 €

Bad Neuenahr-Ahrweiler, 53460

Operativ-taktische Füh­rung 2

20.10.2008    24.10.2008

 422,95 €

Speyer

Demokratietagung

 

 150,00 €

Speyer

Abschlag für Reisekosten zur Fortbildung

 

 

Zentrale Dienste Haushalt

 

Haushaltsplanung/Haushaltswirtschaft

 

Im Rahmen der Haushaltswirtschaft wurden 701 Sollveränderungen vorgenommen (Mehrbedarfsaus­gleich in verschiedenen Titeln; zweckgebundene Einnahmen z.B. Spenden). Insbesondere in Erman­gelung einer ausreichenden Finanzzuweisung waren gegenüber dem Haushaltsamt 16 Anträge auf Mehrausgaben zu stellen. Die Mehrausgaben waren für Leistungen der Krankenhilfe, der Eingliede­rungshilfe, der Hilfe zur Pflege  und der Altenhilfe sowie für Ausgaben für Zivildienstleistende im Be­zirk erforderlich.

 

Die Einnahmen der Abteilung verringerten sich gegenüber 2007 um rund 3,67 Millionen € auf rund 45,22 Millionen €, wobei allein die sozialleistungsbezogenen Einnahmen um 4,27 Millionen € rückläu­fig waren.

 

Bei den sächlichen Verwaltungsausgaben wurde eine Reduzierung gegenüber 2007 um rund    36.000 € auf rund 575.000 € erreicht. Ebenfalls rückläufig waren die Personlausgaben. Hier wurden rund 19,75 Millionen € (rund 111.000 € weniger als in 2007) verausgabt.

 

Die Sozialleistungsausgaben (Transferleistungen) stiegen um rund 1,132 Millionen € auf rund         233 Millionen €.

 

Aus Spenden und Stiftungserträgnissen wurden Hilfen im Umfang von rund 578.000 € gewährt. Dies bedeutet eine Steigerung um rund 112.000 €.

 

 

Vermögen

 

Im Vermögensverzeichnis wurden 3.013 Zugänge, 587 Abgänge, 7.206 Tilgungen/Tilgungsraten und 37 Umwandlungen/Niederschlagungen gebucht.

 

Das Vermögen der Abteilung beläuft sich per 31.12.2008 auf 19.838.504,59 €, wovon 19.606.869,14 € Forderungen aus Darlehen darstellen. Der verbleibende Betrag resultiert aus offenen öffentlich- bzw. privatrechtlichen Forderungen (z.B. Mieten, Bußgelder, Rückforderungen, Unterhaltsforderungen etc.).

 

 

Zuwendungen

 

Die Ausgaben für die Projektfinanzierung (Landeskrisendienst, Kältehilfe, Insolvenzberatung, Sozial- und Gesundheitsprojekte) beliefen sich auf insgesamt 5.085.124 €.

 

 

Einnahmen Soz

 

Das seit Jahren bestehende Grundproblem in der Einnahmebuchhaltung stellt die unzureichende Be­schreibung durch die Zahlungspflichtigen im Verwendungszweck der Zahlungen dar. So mussten ins­gesamt 3.299 Einzahlungen mit einem Gesamtvolumen von 1,353 Millionen € geklärt und umgebucht werden.

 

 

Hartz IV

 

Bei den Ausgaben für kommunale Leistungen nach SGB II war ein Rückgang von rund 2,96 € auf nunmehr rund 105,93 Millionen € zu verzeichnen.

 

Die Beträge werden von der Bundesagentur für Arbeit in täglichen Gesamtsummen abgebucht. Die Kontrolle und Verteilung auf die kommunalen Buchungsstellen erfolgt anhand der via Internet zur Verfügung gestellten Daten. In 2008 waren insgesamt 377.515 Einzeldatensätze zu kontrollieren.

 

Der Bundesanteil an den Kosten der Unterkunft betrug 29.387.908,32 €. Neben den genannten Sozi­alleistungen nach SGB II hat der Bezirk für das Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf einen kommu­nalen Finanzierungsanteil in Höhe von 2.979.328,69 € aufgebracht.

 

Die Personalkostenerstattung der Arbeitsagentur an den Bezirk belief sich auf 3.981.691,11 €.

 

 

Abrechnung mit Krankenkassen

 

Die Abrechnungen der Krankenkassen für Leistungen nach § 264 SGB V erfolgt weiterhin nicht in datenverarbeitungsgerechter sondern in Papierform. Die verschiedenen Abrechnungsmodalitäten der einzelnen Krankenkassen zwingt uns leider, sämtliche Einzelabrechnungen manuell nach zu erfassen um einerseits eine Zuordnung zu den Haushaltsbuchungsstellen zu ermöglichen und andererseits eine personenbezogene Darstellung der erbrachten Leistungen für die hilfegewährenden Dienststellen als Grundlage für etwaige Erstattungsansprüche sicher zu stellen. In 2008 waren hierfür 14.695 Ein­zelrechnungen den einzelnen Leistungsarten zuzuordnen und zu erfassen. Zusätzlich waren für 12.094 Personen abgerechnete Kopfpauschalen zu erfassen.

 

 

Bereich Soziales

 

Kosten- und Leistungsrechnung/ Controlling

 

Zu den spezifischen Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung gehören – neben Sonderaufgaben und dem schwerpunktmäßig sich entwickelnden Amtscontrolling – die Überwachung und Bearbeitung der Kostenrechnungsdaten der 5 Fachbereiche sowie des Jobcenters ( ArGe ). Eine vornehmliche Aufgabe bleibt weiterhin, in Abstimmung mit der Amtsleitung und den Fachbereichsleitern unsere Ar­beitsgruppen bei der eigenverantwortlichen Umsetzung vor Ort zu beraten und zu unterstützen.

 

Auch in 2008 erstreckten sich unsere Bemühungen als Produktmentoren auf weitere Verbesserungen der Validität aller Kostenrechnungsdaten in Berlin, insbesondere bei den Produktmengen und den Transferkosten innerhalb der erweiterten Teilkosten. Der erreichte Stand unserer Datenqualität zum Ende des Jahres ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Besonders hervorzuheben ist eine vor rund zwei Jahren von uns initiierte Arbeitsgruppe, die die Steuerbarkeit der Stückkosten von Transferpro­dukten im Bereich „Hilfe zur Pflege“ im Zusammenhang mit strukturellen Unterschieden zwischen den Bezirken untersucht. Diese Thematik fand inzwischen auch Beachtung im Unterausschuss „Bezirke“ des Hauptausschusses im Abgeordnetenhaus und wird dort ausführlich behandelt.

 

Das wichtigste Instrument unseres operativen Amtscontrollings ist das Berichtswesen, dessen Ziel es ist, die Entscheidungsträger zeitnah mit relevanten Informationen zur Steuerung und Planung zu ver­sorgen. Die hauptsächlichen Aufgaben - neben bereits erwähnten Maßnahmen - sind:

 

  • Erstellung von quartalsmäßigen Produktberichten mit Abweichungsanalysen. Intensive Bespre­chung dieser Berichte mit dem Amtsleiter sowie Übergabe der Berichte an die Abtei­lungsleiterin, Fachbereichsleiterinnen und Fachbereichsleiter, Gruppenleiterinnen und Grup­penleiter und Sachbearbeiter Kostenrechnung.

 

  • Monatliche Erstellung und Auswertung vordefinierter Business-Objects-Standardberichte (soge­nannte BO-Berichte ), wie zum Beispiel „Stellenanteilsbericht“, „Produktbericht“, „Ver­rechnungsbeleg“, „Infrastrukturkostenträger-Bericht“, sowie des neuen Berichtssystems „Pro­fiskal DRS 5.1.6.“.- Gegebenenfalls intensive Rücksprachen mit anderen Ämtern unseres Hauses sowie mit übrigen Behörden der Berliner Verwaltung.

 

 

  • Monatliche Auswertung von berlinweiten Vergleichsberichten, die die Senatsverwaltung für Finan­zen aufgrund der Dateneingabe aller Sozialämter herausgibt. Folgende Berichtstypen werden von uns genutzt: Produktvergleich, Kostenartengruppenvergleich, Produktkennzahlen­vergleich, Zeitreihenvergleich, Bezirkskennzahlenvergleich, Analyse über die Personal-Sach­kosten.

 

 

Insgesamt ist aufgrund der beschriebenen Anstrengungen in der Kosten- und Leistungsrechnung 2008 für unser  Amt Soziales erneut ein deutliches Plusergebnis erreicht worden.

 

 

Fachbereich 1 - Eingliederungshilfe und Pflegeleistungen

 

Im Fachbereich 1 sind drei Arbeitsgruppen beschäftigt. In den „Hilfen in Einrichtungen“ werden voll­stationär untergebrachte pflegebedürftige und/oder behinderte Menschen betreut. Die Arbeitsgruppe „Hilfe zur Pflege“ gewährt Sozialhilfeleistungen oder Leistungen nach dem (Berliner) Landespflege­geldgesetz für pflegebedürftige Menschen, die noch im häuslichen Bereich oder in Wohngemein­schaften versorgt werden können. Die Arbeitsgruppe „Fallmanagement“ erbringt ambulante Leistun­gen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem SGB XII.

 

Im Jahr 2008 war die Reform der Pflegeversicherung umzusetzen. Für fast alle betreuten pflegebe­dürftigen Hilfeempfänger waren neue Bescheide zum 1.7.2008 zu erlassen. 

 

 

Bereich Fallmanagement

 

Im Bereich Fallmanagement wurden ca. 1053 (2007 - 1030) behinderte Menschen mit ca. 1140 Maß­nahmen (2007 - 1320) betreut (Werkstätten, betreute Wohnformen, Suchtbehandlungen, Einzelfallhil­fen, Tagesstätten, Fördergruppen, Beförderungen etc.). Ferner werden bei entsprechender Bedürftig­keit Leistungen für den Lebensunterhalt und für zusätzliche Pflege gewährt.

 

Im Jahr 2008 stand die Abrechnung zur Zielvereinbarung im Bereich Fallmanagement für das Jahr 2007 an. Danach wurde das Kostenniveau des Jahres 2006 und somit keine Einsparung erreicht. Die Abrechnungsdaten für das Jahr 2008 liegen noch nicht vor.  

 

Die im Vorbericht erwähnte Prüfung des Rechnungshofes wurde mit allgemeinen Beanstandungen abgeschlossen. Die vom Rechnungshof geprüften Einzelfälle wurden nicht weiter beanstandet.

 

 

Bereich Hilfe in Einrichtungen

 

Im Jahr 2008 wurden hier ca. 1290 (2007- 1300) vollstationär untergebrachte pflegebedürftige und behinderte Menschen betreut, davon ca. 1112 im Rahmen der Hilfen zur Pflege und 178 im Rahmen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. Bei den ca. 1112 pflegebedürftigen Menschen ergibt sich folgende Zuordnung zu den verschiedenen Pflegestufen:

 

Pflegestufe 0                                                                                                   (2007 - 119)     103

Pflegestufe 1                                                                                                   (2007 - 282)     299

Pflegestufe 2                                                                                                   (2007 - 426)     430

Pflegestufe 3                                                                                                   (2007 - 288)     280

 

Auch im Jahre 2008 wurden in großem Umfang und mit großem Arbeitsaufwand Darlehen für die Zuzahlungskosten für Medikamente und Arztbesuche gewährt  und anschließend das Jahr über in kleinen Teilbeträgen verrechnet. Die Fallzahlen in diesem Bereich sind relativ konstant und nehmen nicht zu. Die Bereitschaft pflegebedürftiger Menschen, sich in einem Pflegeheim versorgen zu lassen nimmt eher ab. Die ambulante und teilstationäre Versorgung wird bevorzugt.

 

 

 

 

 

 

Bereich Hilfe zur Pflege

 

Hier wurden ca. 2100 (2007 - 2030) pflegebedürftige Menschen betreut, bei denen ambulante häusli­che Pflege erforderlich ist. Ca. 484 (2007 – 540) Bürgerinnen und Bürger erhalten lediglich ein Pflege­geld nach dem Landespflegegeldgesetz.

 

Bei der Gewährung von ambulanten und teilstationären Hilfemaßnahmen ergibt sich folgende Zuord­nung zu den verschiedenen Pflegestufen:

 

Pflegestufe 0                                                                                                   (2007 -  770)    813

Pflegestufe 1                                                                                                   (2007 -  350)    395

Pflegestufe 2                                                                                                   (2007 -  280)    297

Pflegestufe 3                                                                                                   (2007 -    90)      90

 

Da teilweise ambulante und teilstationäre Maßnahmen nebeneinander gewährt werden, entspricht die Summe der Maßnahmen nicht der Anzahl der betreuten Personen.

 

Die ambulante Versorgung pflegebedürftiger Personen hat nach dem Gesetz Vorrang vor der statio­nären Versorgung in einem Heim.

 

Die Kosten der ambulanten Versorgung sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Die nachfol­gende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten einer ambulanten und einer stationären Hilfemaßnahme.

 

 

Pflegestufe

 

Durchschnittskosten ambulante Versorgung mtl.

 

Durchschnittskosten Pflegeheim

mtl.

 

0

 

 783,23 Euro

 

1245,00 Euro

 

1

 

 990,20 Euro

 

   804,22 Euro

 

2

 

1480,63 Euro

 

   945,79 Euro

 

3

 

3220,03 Euro

 

1142,59 Euro

 

Der Bereich der Hilfe zur Pflege rückt nach der Einführung des Fallmanagements im Bereich der Ein­gliederungshilfe für behinderte Menschen berlinweit zunehmend in den Fokus der Bemühungen um Ausgabensteuerung.

 

 

Fachbereich 2 - Materielle Leistungen für Personen über 65 und Erwerbsunfähige, Asylbewer­ber und Wohnungslose

 

Der Fachbereich 2 besteht aus drei Arbeitsgruppen, wobei zwei dieser Gruppen - Soz 120 und Soz 122 - die folgenden Aufgaben insbesondere nach dem SGB XII wahrnehmen:

 

  • Hilfen zum Lebensunterhalt
  • Grundsicherung für über 65jährige und dauerhaft voll Erwerbsgeminderte
  • Hilfen bei Krankheit
  • Übernahme von Bestattungskosten
  • Leistungen nach dem Beruflichen Rehabilitierungsgesetz
  • Hilfen zum Lebensunterhalt für Minderjährige in Verwandtenpflege

 

Der dritten Gruppe - Soz 124 - sind die Aufgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zugewie­sen, weiter die Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten nach dem Achten Kapitel, die Hilfen zum Lebensunterhalt in Sonderfällen nach § 34 SGB XII, die Übernahme von Bestattungs­kosten nach § 74 SGB XII und die Leistungen nach § 28 Abs. 3 PsychKG.

 

In den Gruppen Soz 120 und 122 waren (Stand 02.12.2008) 4335 (2007:4163) laufende Vorgänge zu bearbeiten, wobei an dieser Stelle angemerkt werden soll, dass die Vielzahl arbeitsaufwändiger Ab­lehnungen von Leistungsanträgen in dem Dialogsystem Prosoz nicht erfasst und auch in dem System der Kosten - und Leistungsrechnung nicht abgebildet wird. Dies gilt im Übrigen für alle Leistungsberei­che.

 

Für die Bearbeitung der genannten Vorgänge standen im Jahr 2005 noch 23 Stellen zur Verfügung, so dass dem Schlüssel von 1:130 des „Modellsozialamtes 2005“ entsprochen werden konnte. Bezo­gen auf den Stand 02.12.2008 waren in der Sachbearbeitung 21,53 Stellen bzw. Beschäftigungsposi­tionen vorhanden. Davon waren eine Stelle und eine Beschäftigungsposition dauerhaft nicht besetzt.

 

Die durchschnittliche Fallzahl bezogen auf eine(n) vollbeschäftigte(n) Beamtin/Beamten erhöhte sich weiter von 204 (2007) auf 208.

 

Erneut betont werden soll, dass die Aufgaben in den Gruppen Soz 120 und 122 unverändert zu etwa 60% von Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern des mittleren Dienstes bzw. vergleichbaren An­gestellten wahrgenommen werden.

 

In der Asylbewerberleistungsstelle der Gruppe Soz 124 wurden (Stand 02.12.2008) 321 (2007:353) Bedarfsgemeinschaften (nicht Personen) betreut, in dem Bereich Soziale Wohnhilfe 298 (2007:266) Einzelpersonen.

 

Die Zahl der Anträge auf Hilfen zum Lebensunterhalt in Sonderfällen (Miet- und Energiekostenrück­stände) lag im Jahr 2008 bei 25 (2007:21). Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Leistungs­stelle Soziale Wohnhilfe wurde in 15 Fällen die Übernahme derartiger Schulden nach § 34 SGB XII bewilligt. Die Mehrzahl der Ablehnungen erfolgte wegen einer fehlenden Zuständigkeit, d.h. für die Antragsbearbeitung lag die Zuständigkeit beim JobCenter.

 

Eine Übernahme von Mieten für die Dauer einer Untersuchungshaft oder des Vollzuges einer Frei­heitsstrafe wurde in 22 (2007:45) Fällen antragsgemäß nach §§ 67 ff. SGB XII gewährt, in 25 (2007:20) Fällen musste ein entsprechender Antrag abgelehnt werden.

 

Die Anzahl der Anträge auf Übernahme von Bestattungskosten nach § 74 SGB XII lag bei 187 (2007:137), in 83 (2007:17) Fällen musste eine Kostenübernahme abgelehnt werden.

 

Im Bereich der Hilfen zum Lebensunterhalt bzw. Grundsicherung nach dem SGB XII stieg die Anzahl der laufenden Leistungsvorgänge gegenüber dem Vorjahr um mehr als 5 v.H., eine im Übrigen als dauerhaft einzuschätzende Tendenz. Ursächlich sind hier die Altersstruktur des Bezirks, die „eingefro­renen“ Renten bei Steigerung der allgemeinen Lebenshaltungskosten und die Tendenz des JobCen­ters, Menschen mit auch vorübergehend eingeschränkter Arbeits- oder Erwerbsfähigkeit allzu schnell an das Sozialamt zu verweisen.

 

Es soll an dieser Stelle wiederholt werden, dass dem kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen, d.h. der auf Hilfe angewiesenen Menschen keine personellen Zugänge korrespondieren, vielmehr wie vorste­hend ablesbar immer weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer mehr Hilfesuchende betreuen müssen. Dass die insbesondere von uns selbst angestrebte Betreuungsqualität bei einer Fallzahl von mehr als 200 zunehmende Defizite erleiden muss, darf als tatsächlich unabweisbar bezeichnet wer­den. Die zwangsläufigen zeitlichen Verzögerungen in der Bearbeitung führen zu einem deutlichen Anstieg der Anträge auf einstweiligen Rechtsschutz, was wiederum zu einer erheblichen Mehrarbeit führt, die sich im System der Kosten- und Leistungsrechnung nicht abbildet und so auf die Personal­bemessung keinen Einfluss hat.

 

Hervorzuheben sind für den Fachbereich 2 eine sehr hohe Publikumsintensität als Konsequenz alters- und krankheitsbedingter sowie sprachlicher Verständigungsprobleme ebenso wie zum Beispiel häufig fehlender Bereitschaft oder Befähigung, ein Konto zu führen. Die unmittelbare Belastung der Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter ist im Vergleich zu anderen Arbeitsbereichen überproportional hoch und folgt zum Beispiel daraus, dass auch deutsche Kundinnen und Kunden die deutsche Sprache weder in Wort noch Schrift beherrschen und  der Kreis der dauerhaft voll Erwerbsgeminderten von psychisch kranken Menschen geprägt ist, die im dritten oder vierten Jahrzehnt ihres Lebens stehen.

 

In der Leistungsstelle Asylbewerberleistungsgesetz/Soziale Wohnhilfe müssen aufgrund der spezifi­schen Anforderungen des dort zu betreuenden Personenkreises wöchentlich drei Sprechtage ange­boten werden.

 

Im letzten Quartal des Jahres 2008 begannen die Vorarbeiten für eine Neustrukturierung des Fachbe­reichs. Ziel dieser Maßnahme sollte eine jedenfalls mittelfristig gleichmäßige Belastung der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter der drei Gruppen sein, d.h. insbesondere der Rückgang der Fallzahlen im Be­reich AsylbLG sollte zu einem fachbereichsinternen Personalausgleich führen. Die Maßnahme wurde mit Beginn des Jahres 2009 umgesetzt, der Entlastungseffekt jedoch war insbesondere zeitlich doch sehr begrenzt. Auch in Einzelfällen lang dauernde personelle Ausfälle mit der Konsequenz einer Um­verteilung der Vorgänge auf die präsenten Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter begrenzten den Entlastungseffekt deutlich.

 

 

Fachbereich 3 - Rechts-, Kosteneinziehung-, Unterhalts und Nachlassstelle

 

Der Fachbereich 3 ist zuständig für Rechtsstreitigkeiten vor den Sozialgerichten, Unterhaltsklagen, Kostener­stattung zwischen den Sozialhilfeträgern sowie für Kosteneinziehung, Nachlass und Unter­halt aus übergegangenem Recht.

 

Die Rechtsstelle hatte im Jahr 2008 179 (138) neue Sozialgerichtsverfahren zu bearbeiten zuzüglich zu einem Bestand von 513 (487) Verwaltungs- und Sozialgerichtsstreitverfahren. Es wurden im Jahr 2008 108 (124) Fälle erledigt, sodass am 31.12.2008 noch 584 (501) laufende Klagefälle bestanden.

 

Im Jahr 2008 war eine neue Unterhaltsklage zu bearbeiten, die noch im selben Jahr abgeschlossen wurde.

 

Die Rechtsstelle wirkte bei der Bearbeitung von 50 (150) neuen Widersprüchen der Kosteneinzie­hungs- und Unterhaltsstelle mit. Abgeschlossen wurden aus den Vorjahren und 2008 insgesamt 95 (118) Widersprüche.

 

Im Bereich der Kostenerstattung zwischen den Sozialhilfeträgern gemäß §§ 103, 107 und 108 BSHG und §§ 106 und 108 SGB XII sank die Anzahl der Fälle. So war ein Bestand am 31.12.2007 von 246 (215) Fällen zu verzeichnen, und es gab im Jahr 2008 2 (14) Zugänge. Es wurden 112 (50) Fälle erle­digt. Zum 31.12.2008 waren 136 (179) Fälle noch nicht abgeschlossen.

 

In den Kosteneinziehungs- und den Nachlassfällen konnte wieder ein großer Teil der Vorgänge abge­schlossen werden. In Sachen der Rückforderung von zu Unrecht gewährter Sozial­hilfe, von Darlehen, Kostenersatz von Hilfeempfängern und Erben bestanden am 31.12.2007 6.627 (6.006) Fälle und am 31.12.2008 6.145 (6.627) Fälle.

 

Im Bereich Unterhalt als Ersatz für geleistete Sozialhilfe (Unterhalt für Eltern, Unterhalt für volljährige und minderjährige Kinder sowie Ehegattenunterhalt) gab es einen Be­stand am 31.12.2007 von 3.151 (3.072) Fällen. Dieser erhöhte sich bis zum 31.12.2008 auf 3.204 (3.151) Fälle.

 

 

Fachbereich 4 – Soziale Dienste

 

Sozialkommissionen/Sondersozialkommissionen 2008 (2007)

 

Die Mitglieder des ehrenamtlichen Dienstes arbeiten in Sozialkommissionen, deren Aufgaben (insbe­sondere Ehrungen von Geburtstags –und Ehejubilaren) auf ein bestimmtes Wohngebiet bezogen sind, oder in Sondersozialkommissionen für bestimmte Personengruppen und Einrichtungen.

 

Es waren 36 (37) Sozialkommissionen, 17 (21) Sondersozialkommissionen und 4 Arbeitsgruppen (be­zirkliche Seniorenfreizeitstätten) insgesamt 443 (303) ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.

 

In 2008 (2007) gab es 61 (49) Neuaufnahmen in den ehrenamtlichen Dienst.

 

Zu den Sondersozialkommissionen gehört insbesondere die „Freiwilligen-Agentur Charlottenburg- Wilmersdorf“

 

Die Freiwilligen-Agentur Charlottenburg- Wilmersdorf vermittelte 2008 (2007) insgesamt 72 (66) Per­sonen 48 (46) Frauen; 24 (20) Männer in die ehrenamtliche Arbeit bei freien Trägern im Bezirk. Insge­samt kooperiert die Freiwilligen-Agentur mit  85 (90) freien Trägern.

 

Weitere Sondersozialkommissionen sind:

 

  • „Besuchsdienst“
  • „Cafeteria Hohenstein“
  • „Cafeteria Koenigsallee“
  • „Einzelfallbetreuung und Ges“
  • „Grüner Lernort-Gartenarbeitsschule“
  • „Heimausleihe“
  • „Integration Charlottenburg-Wilmersdorf“
  • „Jugend kocht für Senioren“
  • „Krankenhausbesuchsdienst“
  • „Nachbarschaftstreff Herbarthstraße“
  • „Nachbarschaftstreff Reichweindamm“
  • „Seniorenclub Grunewald“
  • „Seniorensport“
  • „Seniorenwohnhäuser“

 

 

 

 

Ehrungen von Geburtstags – und Ehejubilaren 2008 (2007)

 

Geburtstagsehrungen

 

6268 (6616)     Personen wurden anlässlich ihres Geburtstages ermittelt.

  165   (139)     Personen waren 100 Jahre und älter.

  155   (168)     Personen haben Geldzuwendungen zum Geburtstag erhalten.

 

 

Ehejubiläen

 

  4 (  4) Paare feierten goldene Hochzeit                    (50 Jahre)

18 (14) Paare feierten diamantene Hochzeit  (60 Jahre)

  7 (  6) Paare feierten eiserne Hochzeit                     (65 Jahre)

 

 

Fahrbarer und stationärer Mittagstisch 2008 (2007)

 

Für 70 (77) Teilnehmer am fahrbaren Mittagstisch wurden pro Monat (mal 30 Tage) 2100 (2310) Es­sen bezahlt.

Das sind im Jahr 25.200 (27.720) Essen.

 

Es wurden insgesamt 59.975,03 (54.972,98) € für den fahrbaren Mittagstisch ausgegeben, das ergibt  59.975,03 €:25.200 Essen= 2,38 € Durchschnittsbetrag pro Essen.

 

Im Rahmen des stationären Mittagstisches (Sparkassenmittagstisch) wurden an 5 (5) Personen ca.1200 Essen ausgegeben (5 Personen x 20 Essen x 12 Monate). Der stationäre Mittagstisch der Sparkasse hat sich im Laufe des Jahres 2008 mangels Teilnehmern aufgelöst.

 

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

Wie auch im Vorjahr wurden

1 Seniorenprogramm (monatlich), Auflage je 4.000 Exemplare.

1 Seniorenratgeber mit einer Auflage von 25.000 Exemplaren (Euramedia Werbung Berlin)

1 Seniorenjournal mit einer Auflage von 30.000 Exemplaren (apercu VerlagsGmbH)

herausgegeben.

 

 

Freie Gruppen/kulturelle Betreuung 2008 (2007)

 

Außerhalb der bezirklichen Einrichtungen (Seniorenfreizeitstätten) trafen sich wöchentlich zum Senio­rensport (Anteil von Frauen und Männern in etwa gleich):

 

2 (2)     Wandergruppen          mit         30        (62)    Teilnehmerinnen und Teilnehmer

3 (4)     Kegelgruppen              mit         36        (56)    Teilnehmerinnen und Teilnehmer

1 (1)     Badmintongruppe       mit         40        (40)    Teilnehmerinnen und Teilnehmer

3 (3)     Tischtennisgruppen    mit       153      (150)    Teilnehmerinnen und Teilnehmer

1 (1)     Bowlinggruppe            mit         55        (64)    Teilnehmerinnen und Teilnehmer

1 (1)     Schwimmgruppe        mit         55        (60)    Teilnehmerinnen und Teilnehmer

2 (1)     Spaziergänge              mit         30        (20)    Teilnehmerinnen und Teilnehmer

 

Insgesamt wurden die Angebote von 19.092 (26.400) Teilnehmerinnen und Teilnehmer genutzt.

 

Weitere organisierte Veranstaltungen außerhalb der bezirklichen Einrichtungen:

 

  2 (2)   internationale Varieté- Nachmittage in der Urania      für        1300    (1822)  Personen

13 (5)   Busausflüge                                                                für          405      (245) Personen

  0 (3)   Schiffsausflüge                                                           für              0      (390)  Personen

  0 (1)   Schiffsausflug für Schwerstbehinderte                      für              0      (190)  Personen

  2 (4)   Konzerte                                                                     für            30      (130) Personen

  2 (1)   Theateraufführung                                                      für            20        (52) Personen

                                                                        insgesamt       für        1755    (2829)  Personen

 

Alle Veranstaltungen außerhalb der Clubangebote, insbesondere die Seniorensportangebote, wurden von insgesamt 20.847 (29.229) Menschen genutzt.

 

 

Gruppen/Veranstaltungen/kulturelle Betreuung innerhalb der bezirklichen Einrichtungen (Seni­orenfreizeitstätten) 2008 (2007)

 

1. Besucherzahlen in den Seniorenfreizeitstätten

 

Freizeitstätte:

Platzzahl

Besucherzahl

Besucherzahl

 

 

Pro Monat

gesamt

 

Bundesallee

 

102

 

2197 (2034)

 

26.363 (24.407)

Cunostraße

100

2203 (2213)

26.431 (26.558)

Herthastraße

120

1911 (1745)

22.929 (20.938)

Mollwitzstraße

210

1578 (1617)

18.934 (19.400)

 

 

 

94.657 (91.303)

Die Seniorenfreizeitstätten werden von 70% Frauen und 30% Männern besucht.

 

2. Regelmäßige Gruppen in den Freizeitstätten

 

Bundesallee                34 (35)

Cunostrasse               51 (48)

Herthastrasse             83 (76)

Mollwitzstrasse           62 (61)

 

Beispielhaft seien genannt:

 

Gesundheitsbezogene Gruppen (Gymnastik, Walking, Yoga, Rückenschule, Aerobic, Bauchtanz, Stepptanz, Beckenbodengymnastik, Tanzen) Spielbezogene Gruppen (Doppelkopf, Schach, Skat,) diverse Sprachgruppen (Englisch, Italienisch, Spanisch, Chinesisch, Deutsch für Polnische Frauen), Theatergruppen, Seniorinnenchor, Acrylmalen, Seidenmalerei, Chinesische Kalligraphie mit Malerei, Fotogruppe, Computergruppe, Töpfergruppe usw.

 

3. Veranstaltungen in den Seniorenfreizeitstätten im Jahr 2008 an Beispielen:

 

Wir kooperieren gerne. Mit Norbert Wohlan zum Beispiel. Er trat mit einer guten Idee an uns heran: den Song-Contest „Oldie-Super-Star 60+“. Herr Wohlan leistet alle Vorarbeiten zu diesem Sängerin­nen- und Sänger-Wettstreit mit Amateuren. Das bedeutet Werbung, Sponsorensuche, Sichtung des Materials u.v.m. Wir bieten den Auftrittsort Seniorenclub Bundesallee an einem Sonntagnachmittag zweimal jährlich an. Diese Veranstaltung ist ein „Hit“ geworden. Bis auf den letzten Platz ausgebucht, war immer eine tolle Stimmung unter den Teilnehmern und Gästen zu verzeichnen.

 

Weil Herr Wohlans Veranstaltungen sehr gut ankommen, haben wir das Angebot erweitert. In regel­mäßigen Abständen organisiert er 1 x im Monat den sonntäglichen Tanztee im Seniorenclub Bundes­allee.

 

Weil auch Tanzen an sich immer wieder erfolgreich ist, findet dort auch 1 x im Monat ein Tanznach­mittag am Donnerstag statt.

 

Im Rahmen der Berliner Märchentage im November wird seit Jahren auch im Seniorenclub Cuno­straße eine entsprechende Veranstaltung angeboten.

 

Groß gefeiert wurde im Juni das 25-jährige Bestehen des Seniorenclubs Herthastraße.

 

Neu und ausgesprochen erfolgreich ist der „Line Dance“ im Seniorenclub Herthastraße. Ein chinesi­sches Ehepaar, das auf Grund langjährigen Amerikaaufenthalts sehr international auftritt, ist trotz sei­nes hohen Alters nach Berlin gekommen, weil diese Stadt nun mal weltweit einer der interessantesten Orte sei. Man wollte sich aktiv einbringen und bot deshalb montags ehrenamtlich im Seniorenclub Herthastraße das Einüben von „Line Dance“ an - dermaßen nachgefragt, dass gleich am Dienstag die zweite Gruppe eingerichtet werden konnte.

 

Auch das nun schon traditionell gewordene Feiern des Chinesischen Neujahrsfestes in der Hertha­straße war wieder ein Highlight im dortigen Clubgeschehen.

 

International ging und geht es weiter: Die Gruppe „Internationale Begegnungen“ wurde etabliert. Thema und Arbeitsschwerpunkt sind die Kontakte mit ausländischen Senioren in Berlin und die Infor­mation über diverse Länder/Nationen und Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen aller Art, bevorzugt in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Mitgliedern.

 

In den vier Seniorenfreizeitstätten in Charlottenburg-Wilmersdorf sind bereits seit Jahren Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter und Besucherinnen und Besucher mit Migrationshintergrund selbstverständlich angesprochen und beteiligt. Ein Schwerpunkt der Clubarbeit war und ist die interkulturelle Öffnung, was sich in den Angeboten widerspiegelt.

 

Die monatlich im Seniorenclub Mollwitzstraße stattfindenden Feiern für Geburtstagsjubilare des Be­zirks werden immer besser besucht; der demographische Wandel macht sich auch hier bemerkbar. Auch die „Schallplattenmusik“ am Samstag und die monatliche „Charly´s Tanzparty“ sind gut ange­nommen. Die im Jahr 2007 eingerichtete „Computeria“ kam aus verschiedenen Gründen nicht zum Tragen. Das Projekt wurde beendet. Die Vorarbeiten für eine „eigene“ Computeria wurden in Angriff genommen.

 

Die Minigolfbahn auf dem Gelände des Seniorenclub Mollwitzstraße wurde zugunsten von Parkplät­zen abgebaut.

 

Im Seniorenclub Cunostraße wurde sehr erfolgreich ein neues Angebot etabliert: Ein berenteter Arzt konnte gefunden werden, der sich ehrenamtlich jeden Mittwoch Damen und Herren mit medizinischen Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung stellt.

 

Seit dem Herbst hat sich die ganztägige Sprechstunde des Bürgeramtes im Seniorenclub Cunostraße etabliert.

 

Die Sprachkurse in Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch (hauptsächlich Herthastraße aber auch Cunostraße und Bundesallee) und Deutsch für Polinnen (Mollwitzstraße) werden bis auf Ausnahmen von Muttersprachlerinnen durchgeführt bzw. von Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern unterstützt und sind sehr gut nachgefragt.

 

Im Seniorenclub Mollwitzstraße bietet eine Thailänderin ehrenamtlich Thaiunterricht für Deutsche und thailändische Kinder an, Englischnachhilfe für thailändische Kinder und Deutsch für thailändische Er­wachsene. 

 

Die sonstige Programmvielfalt ist nachzulesen im monatlich erscheinenden Seniorenprogramm und umfasst Dia- und Filmvorträge, Informationsveranstaltungen zu sozialen Themenstellungen, Konzerte, Aufführungen von Laienspielgruppen, Faschings-, Frühlings-Sommer- und Herbstfeste, Advents-Weihnachtsfeiern, Silvestertanz, Frühstücke mit Clubleitern und anschließender Veranstaltung, Mode­schauen,  Basaren, Trödel und den wöchentlichen Veranstaltungen der festen Gruppen, in denen der gesundheitliche Aspekt eine große Rolle spielt (Bewegung, Gedächtnistraining usw.)

 

Ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ÖBS-Kräfte, Zivildienstleistenden und Praktikanten wäre das Clubleben in diesem Umfange und die Programmvielfalt nicht aufrecht zu er­halten.

 

 

Dank und Anerkennung an die ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

 

Ein besonderes Anliegen war es, den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Dank und Anerkennung für ihre Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz zu zeigen. Ohne die ehrenamtli­chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre so manches Angebot nicht aufrecht zu erhalten.

 

Den ca. 140 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Gästebetreuer und Gruppenleiter) in den Seniorenfreizeitstätten dankte Frau Schmiedhofer mit einem Essen, einer „kulturellen Einlage“ und einer Verlosung am 24. und 25. Oktober im Seniorenclub Bundesallee. Die Arbeit der ca. 300 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Sozial- und Sondersozialkommissionen wür­digte Frau Schmiedhofer in zwei Dankeschönfeiern mit Programm am 29.01. und 30.01.2008, die im Festsaal des Rathauses Charlottenburg durchgeführt wurden. Ein besonderer Dank galt den Damen und Herren die bereits seit 10, 15, 20 und sogar 30 Jahren ehrenamtlich tätig sind.

 

 

Organisatorisches:

 

Mit dem freien Träger „Trias“ wurde eine 5-köpfige Arbeitsgruppe im Rahmen einer ÖBS-Maßnahme (öffentlich geförderter Beschäftigungssektor) gebildet, die eine Umfrage zum Freizeitverhalten der Besucher der Seniorenclubs ausarbeitete und durchführte. Die Ergebnisse der Umfrage werden 2009 vorgestellt.

 

 

Seniorenwohnhausberatung/Informationen zu Seniorenheimen 2008 (2007)

 

Wir hatten im Jahr 2008 ebenso wie in 2007 für die Versorgung von Menschen ab 50 Jahren mit Wohnraum unverändert 19 Seniorenwohnhäuser zur Verfügung - in 12 Häusern ist das Land Berlin Generalmieter und wir sind somit auch der Vermieter, in den anderen Häusern haben wir das Beleg­recht [Schlangenbader-/Wiesbadener-/Rudolf-Mosse-Strasse (DEGEWO), Wilhelmsaue und Barstraße (GEHAG bzw. Deutsche Wohnen), ferner die Häuser Heckerdamm 228, Roscherstraße 14-15, Schillerstraße 26 a und die Pestalozzistraße 91 (Wilmersdorfer Seniorenstiftung)].

 

Der durchschnittliche Wohnungsleerstand in 2008 entspricht in etwa dem von 2007 (monatlich lagen etwa 45 Freimeldungen vor, davon ca. 25 Wohnungen mit Mietausfall). Der Arbeitsaufwand pro Be­werber ist im Schnitt weiter ansteigend. „Selbstzahler“ sind immer seltener.

 

Finden wir einen interessierten Nachmieter, so vergeht des Öfteren viel Zeit um mit den Eigentümern (Wohnungsbaugesellschaften) zu verhandeln und zu fordern, die Wohnungen in einen vertretbaren Zustand zu versetzen.

 

Steigend ist auch die Zahl der Problemfälle, bei denen es erst gar nicht zu einer Bewerbung kommt. Wir können hier schon im Vorfeld klären, dass wir nicht an diese Personen vermieten werden und versuchen diesen Interessenten an für sie geeignete Projekte und/oder Träger zu vermitteln. Die Tendenz der letzten Jahre, sich für „gesteigerte Wohnformen“ (Betreutes Wohnen, Servicewoh­nen, Generationenwohnen mit gegenseitiger Unterstützung) zu interessieren, hält unverändert an - so werden größere Teile der Interessenten von uns beraten, informiert, aufgeklärt, ihnen Mittel und Wege vorgeben und sie dann doch an andere Anbieter vermittelt.

 

Auch in 2008 haben sich wieder ca. 500 Interessenten mit Fragen zu Seniorenheimen, Residenzen bzw. Betreutem Wohnen bei uns gemeldet und zielgerichtet nach diesen Wohnformen gefragt.

 

Teilweise wurden sie telefonisch beraten, ein Teil kam persönlich zu uns und es wurden parallel einige hundert  Personen auf dem Postweg mit Informationsmaterial versorgt. Anhaltend ist auch in 2008 ein weiterer Anstieg von Personen ohne Familie oder Freundeskreis bzw. Trennungen von Paaren, wel­che sich nach Wohnmöglichkeiten erkundigen.

 

Die Aktualisierung der Broschüre „Seniorenwohnen und stationäre Pflegeeinrichtungen im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf“ ist auch in 2008 wieder sehr zeitaufwendig, aber auch sehr erfolgreich verlaufen - alle Einrichtungen haben weiterhin Interesse an dieser Form der Information geäußert. Die Ergebnisse wurden umgehend in den täglichen Dienstablauf übernommen und an in- und externe Anbieter bzw. Dienststellen verschickt.

 

Es wurden

 

2008

2007

Bewerbungen neu aufgenommen zzgl. Reaktivierung

aus Ablage

242 + 11

265 + 17

Seniorenwohnungen vergeben

129

146

Bewerbungen in die Ablage verbracht

117

164

Freimeldungen registriert

124

126

 

Bei Soz 1415 wurden im Jahr 2008 5 Auszubildende (Fachangestellte-/ Kaufleute für Bürokommuni­kation bzw. Verwaltungsfachangestellte) betreut. Die Dauer der Abordnung beträgt in der Regel 3 Mo­nate.

 

 

Seniorenvertretung (SV)

 

Die Abteilung stellte der Seniorenvertretung in 2008 ein neues Büro mit der üblichen Büroausstattung zur Verfügung. Das Büro liegt räumlich direkt neben dem der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Se­niorenbetreuung. Weiterhin wurde die Seniorenvertretung mit Barmitteln der Sammelstiftung Fried­richshain-Kreuzberg und sonstigem Verwaltungshandeln unterstützt. Die monatlichen Sitzungen der SV finden in den Sitzungsräumen unseres Hauses statt. An diesen Sitzungen nehmen in der Regel die Abteilungsleiterin als auch 2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung teil.

 

Der Vorstand der Seniorenvertretung nimmt regelmäßig an verschiedenen Sitzungen teil. Beispielhaft seien genannt: Bezirksverordnetenversammlung, Wilmersdorfer Seniorenstiftung, Landessenioren­vertretung, Landesseniorenbeirat, Arbeitskreis Berliner Senioren, Beirat für Menschen mit Behinde­rung und für Migrantenangelegenheiten.

 

Die sonstigen Mitglieder der Seniorenvertretung sind in allen Ausschüssen der BVV vertreten.

 

Am Fest der Nationen, der Eröffnung der Seniorenwoche, dem Tag des Ehrenamtes, der Frauen­messe, dem Marktplatz der Demokratie, dem Sommerfest der AWO auf den Mäckeritzwiesen (be­zirksübergreifend in Reinickendorf) und dem Fest der ev. Kirchengemeinde Heckerdamm beteiligt sich die SV mit Informationsständen.

Die monatlichen Informationsveranstaltungen „Scobelforum“ im Seniorenclub Mollwitzstrasse zu aktu­ellen Themen für Seniorinnen und Senioren finden großen Anklang bei den Bürgerinnen und Bürgern.

 

Wöchentlich findet in allen Standorten des Bürgeramtes Beratung durch die Seniorenvertretung statt. Zeitnah mit der Eröffnung der Außenstelle des Bürgeramtes in der Cunostraße 1 (Seniorenclub), in­stallierte die SV auch dort ihre Sprechstunde, die 1x wöchentlich ab 07.11.2008 durchgeführt wird.

 

Am 18.4.2008 fand die erste Senioren- BVV statt. Diese soll auch in künftigen Jahren neben dem jährlich stattfindenden Seniorenforum das Informationspotenzial der Seniorenvertretung für die Senio­rinnen und Senioren des Bezirks verdeutlichen. Die Teilnahme von Mitgliedern der SV an sonstigen Feierlichkeiten für Seniorinnen und Senioren ist selbstverständlich. Die Seniorenvertretung informiert über ihre Aktivitäten im monatlich erscheinenden Seniorenprogramm der Abteilung und hat die Mög­lichkeit Informationen über die Pressestelle zu verbreiten.

 

 

Sozialdienst für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe 2008 (2007)

 

Personalsituation des Sozialdienstes

 

Nach wie vor war es nicht möglich, alle offenen Stellen zu besetzen. Im November 2008 konnte eine Mitarbeiterin mit der Hälfte der Regelarbeitszeit befristet eingestellt werden, was die Arbeitssituation etwas entspannte. Zum Ende des Jahres 2008 waren nachstehend aufgeführte Mitarbeitende be­schäftigt:

 

 

11 (10) Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter für die nachstehend beschriebenen Aufgaben

  1        Sozialarbeiterin angesiedelt in der Schuldnerberatungsstelle des Bezirks

  1        Sozialpädagogin mit der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit zur Betreuung des Probewohnpro­jektes

1                Sozialpädagogin mit der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit zur Bearbeitung der Kältehilfepro­jekte

  1        Verwaltungskraft

  1        Gruppenleitung

 

 

 

 

 

Psychosoziale Beratung und Betreuung für Erwerbsfähige

 

Die Rechtsgrundlage ergibt sich aus den §§ 15 und 16 Abs. 2 SGB II und bedingt demzufolge eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Sozialdienst und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Leis­tung, Vermittlung, Fallmanagement) des JobCenters.

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialdienstes stellen durch Gespräche Betreuungsbedarfe fest und vermitteln ggf. zu anderen Fachdiensten und/oder Beratungsstellen. Die Aufgaben des Sozi­aldienstes für Erwerbsfähige beinhalten Beratung und Betreuung zu allgemeinen Fragen sowie zu Leistungsansprüchen beim Sozialamt, dem JobCenter und bei der Arbeitsagentur. Bei finanziellen Problemen wird eine Konsumberatung angeboten. In Krisen und schwierigen persönlichen Lebenssi­tuationen wird Beratung und Betreuung geleistet, je nach Erforderlichkeit werden weiterreichende Hil­fen eingeleitet. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet das Fertigen von Stellungnahmen, die dem Job­Center als Grundlage zur Entscheidung der Leistungsgewährung dienen. Bei den gesetzlich vorge­schriebenen Eingliederungsvereinbarungen muss der Sozialdienst beteiligt werden. Hierzu werden bei Bedarf Fallkonferenzen initiiert und durchgeführt. In 2008 wurde 8343 (9474)-mal psychosoziale Be­ratung nach § 16 Abs. 2 SGB II durchgeführt. Bei 563 (675) unter 25-Jährigen wurde die Erforderlich­keit eines Umzuges geprüft und eine entsprechende Stellungnahme abgegeben.

 

Die Aufgaben des Sozialdienstes der Sozialen Wohnhilfe beinhalten Prüfung, Beratung und Betreu­ung:

 

  • bei Energie- und Mietrückständen (ggf. mit finanziellen Hilfen)
  • zum Wohnungserhalt
  • bei Wohnungslosigkeit
  • bei drohendem Wohnungsverlust durch (fristlose) Kündigungen, Räumungsklagen und Zwangs­räumungen
  • Vermittlung in betreute Wohnsituationen
  • Vermittlung in Wohnungen des Geschützten Marktsegments
  • Vermittlung in Wohnungen mit bezirklichem Belegrecht
  • Vermittlung in kurzfristige Unterkünfte bei Wohnungslosigkeit

 

Das Amtsgericht Charlottenburg teilt alle Räumungsklagen, die Gerichtsvollzieher alle Zwangsräu­mungen mit. Vermieter bzw. Betroffene informieren uns kaum noch über fristlose Kündigungen, so­dass eine zuverlässige Erfassung wie im Vorjahr nicht mehr möglich ist

 

Diese Daten werden von einer Verwaltungskraft in einer Datenbank erfasst; weitere ggf. andere Zu­ständigkeiten werden ermittelt und entsprechend weiter geleitet. Ein schriftliches Beratungsangebot wird unter Hinweis auf die zuständige Sozialarbeiterin an alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger aus Charlottenburg-Wilmersdorf gesandt.

 

2008

Anzahl

SWH

Jug

SpD

Räumungsklagen

  765

609

115

41

Zwangsräumungen

  414

332

  50

32

Gesamt:

1179

941

165

73

 

Insgesamt wurde 1590 (1210) Bürgerinnen und Bürger zu Anträgen auf Kostenübernahme von Miet- und/oder Energieschulden beraten, bei Bedarf betreut, entsprechende Stellungnahmen gefertigt, so­wie erforderliche Hilfen eingeleitet.

 

 

Unterbringungen nach dem ASOG

 

350 (258)-mal wurden Wohnungslose von den Sozialarbeiterinnen erstmals in Einrichtungen für Woh­nungslose untergebracht. 1056 (697) Verlängerungen wurden in die Wege geleitet.

 

 

Belegrechtswohnungen

 

Infolge von Wohnhausveräußerungen, sowie gestiegener Mieten durch Modernisierungsmaßnahmen, konnten 2008 lediglich 3 (6) DEGEWO Wohnungen vermittelt werden.

 

 

Unterbringungen nach §§ 67, 68 SGB XII

 

Die §§ 67 und 68 SGB XII bilden die Grundlage für Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten. Gemeint sind hierbei insbesondere Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit be­drohte Menschen, denen eine Integration in die gewöhnliche Gesellschaft ermöglicht werden soll. Die Hilfe ist bedarfsgerecht mit einem Leistungstypenmodell möglich und wird durch freie Träger umge­setzt. Die Prüfung, Feststellung sowie die Überwachung der Hilfeleistungen ist Aufgabe des Sozial­dienstes für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe.

 

Maßnahmen nach §§ 67, 68 SGB XII 2008

Leistungstyp

P

W

M

V

W

M

WuW Wohnungserlangung Wohnungserhalt

  55

  16

  39

  46

    9

  37

BEW Betreutes Einzelwohnen

259

  80

179

322

  93

229

BGW Betreutes Gruppenwohnen

  43

    7

  36

  65

  14

  51

BGW Drogen nach abgeschlossener Therapie

  11

    2

    9

    9

    0

    9

ÜWH Übergangswohnhaus

  47

    6

  41

  38

    7

  31

Kriseneinrichtung

  30

    9

  21

  14

    3

  11

Gesamt:

445

120

325

494

126

368

P = Person, V = Verlängerung, W = weiblich, M = männlich

 

Die Bearbeitung dieser Maßnahmen ist sehr zeitintensiv. Es ist davon auszugehen, dass für jede Maßnahme sowie jede Verlängerung mehrere Gesprächstermine erforderlich sind. Es wird für jeden Antragsteller eine Hilfebedarfsfeststellung erarbeitet. Der Maßnahmeverlauf wird anhand eines Ge­samtplanes überprüft und überwacht. In der Regel finden Fallkonferenzen statt. Der Leistungstyp Krankenstation wurde 2008 nicht mehr angeboten.

 

 

Probewohnprojekt Güntzelstraße 2008 (2007)

 

Das Probewohnprojekt in der Güntzelstraße/Konstanzer Straße wird seit November 2007 von 1 Mitar­beiterin mit der Hälfte der regulären Arbeitszeit betreut (vor 11/07 von 2 Mitarbeiterinnen mit jeweils der Hälfte der regulären Arbeitszeit). Ziel des Projektes ist, Menschen aus dem Bezirk, die in ihren Wohnverhältnissen gescheitert sind, eine Möglichkeit zu geben, das Wohnen zu trainieren, um nach ca. zwei Jahren in der Lage zu sein, erstmals oder erneut selbständig alleine leben zu können. 2008 wurden in beiden Häusern im Rahmen des Probewohnens insgesamt bis zu 37 (28) Menschen be­treut. Der Anteil der Frauen lag insgesamt bei ca. 30 (14) Prozent. Im Berichtszeitraum sind 23 (13) Personen, davon 8 (2) Frauen eingezogen und 17 (5) Bewohner, davon 4 (1) Frauen, ausgezogen.

 

 

 

Kältehilfe 2008 (2007)

Angebote der Kältehilfe insgesamt

 

Im Jahr 2008 arbeiteten im Rahmen der bezirklichen Kältehilfe insgesamt 14 (11) Kältehilfeprojekte, davon im I. und IV. Quartal 14 (11) Projekte, im II. und III. Quartal jeweils 6 (6) Projekte.

 

Die Einrichtungen der Kältehilfe waren im Jahr 2008 insgesamt 9.235 (9.884) Stunden für Besucher geöffnet, während der Kälteperiode 2008 (I. und IV. Quartal) waren es rund 5.620  (5.703) Stunden.

 

In den Projekten wurden über diese Öffnungsstunden hinaus zusätzlich insgesamt 14.240 Arbeits­stunden geleistet, während der Kälteperiode 2008 (I. und IV. Quartal)  mehr als 7.930 Arbeitsstunden.

 

Die Angebote der Kältehilfe wurden im Jahr 2008 bei rund 108.450 (114.700) Besuchen in Anspruch genommen. Dabei wurden rund 93.200 (85.000) Mahlzeiten ausgereicht, rund 27.700 (50.000)-mal die Angebote zur Körperhygiene (Duschen, Wäsche waschen und trocknen) sowie über 10.000-mal (2007 nicht erfasst) die Angebote der Kleiderkammern in Anspruch genommen. Der enorme Rück­gang der Nutzer resultiert aus dem veränderten Angebot des Hygienecontainers (s. auch Tagesstät­ten).

 

Die Angebote der Kältehilfe wurden überwiegend von Männern genutzt. Der Anteil der Frauen lag insgesamt bei ca. 18% (3% mehr als im Vorjahr).

 

Die Kältehilfeprojekte wurden umgesetzt von:

 

Berliner Stadtmission, GeBeWoPro gGmbH, Evangelischer Kirchenkreis Charlottenburg, Caritas, Malteser, Kirchengemeinde St. Marien, Vater Unser Kirchengemeinde, Freikirchliche Gemeinde Hei­ligkreuz, dabei engagierten sich insgesamt 264 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon über 200 eh­renamtlich.

 

 

Tagesstätten

 

Zum Kältehilfeangebot des Bezirkes gehören zwei Tagesstätten, diese waren ganzjährig an jeweils 6 Tagen in der Woche geöffnet. Die Tagesstätten waren 2008 insgesamt 3.297 (6.555) Stunden für die Besucherinnen und Besucher geöffnet. 38.954 (25.833) Besuche wurden im Berichtszeitraum in den Tagesstätten registriert (33% mehr als im Vorjahr), und es wurden dort 34.911 (28.891) Mahlzeiten ausgegeben (über 15% mehr als im Vorjahr). Rund 6% derer, die Tagesstätten aufsuchten waren un­ter 27 Jahre, 79% gehörten der Altersgruppe 27 bis 65 Jahre an, etwa 15% waren über 65 Jahre alt. Etwa 27% der Nutzer waren Frauen, der Anteil der Ausländer lag mit etwa 6% deutlich niedriger als im Vorjahr.

 

Eine der Tagesstätten betreute das Hygieneprojekt am Bahnhof Zoo bis zum 30. April 2008. Am      01. Mai 2008 wurde der Hygienecontainer als eigenständiges Projekt von der Berliner Stadtmis­sion/Bahnhofsmission übernommen. Das Angebot umfasst seitdem ausschließlich die Nutzung der Toiletten an 7 Tagen/Woche. Die Möglichkeit, Wäsche zu waschen, wurde in die Tagesstätten verla­gert. Die Differenz der Mengen resultiert aus der Veränderung des Angebotes „Hygienecontainer“.

 

 

Wärmestuben

 

Im Bezirk waren zwei Wärmestuben ganzjährig und drei Wärmestuben während des I. und IV. Quar­tals geöffnet. Insgesamt waren die Wärmestuben während der Kälteperiode 1.180 (1.324) Stunden für ihre Besucherinnen und Besucher geöffnet. 17.306 (17.248) Besuche wurden 2008 in den Wärmestu­ben registriert, rund 15.650 (18.000) Mahlzeiten wurden dort ausgegeben. Der Anteil der Frauen lag bei 19%. (10% - 20 %). Insgesamt waren 45 (49) Helferinnen und Helfer, überwiegend ehrenamtlich in den Wärmestuben tätig.

 

 

Nachtcafès/Notübernachtungen

 

Die drei Nachtcafès/Notübernachtungen waren während der Kälteperiode 107 (107) Nächte, d.h. 1.124 (1.122) Stunden geöffnet. Die Kapazität der Schlafplätze lag insgesamt bei 115. (115). Im Jahr 2008 wurden in den Einrichtungen 2.424 (2.564) Übernachtungen registriert. Der Anteil der Frauen, die einen Schlafplatz nachgefragt haben, lag durchschnittlich bei 6% (ca. 2% weniger als im Vorjahr). An die Übernachtungsgäste wurden insgesamt 4.733 (5.161) Mahlzeiten (Abendessen und Frühstück) ausgegeben. Für die Übernachtungsgäste sorgten insgesamt und umschichtig 86 Helferinnen und Helfer, davon 70 ehrenamtlich.

 

 

Suppenküchen

 

Im Bezirk standen Hilfesuchenden während der Kälteperiode drei und davon zwei Suppenküchen ganzjährig zur Verfügung. Geöffnet hatten die Suppenküchen an 3, 4 bzw. 5 Tagen in der Woche. In den Suppenküchen wurden insgesamt rund 38.600 (35.600) Besucherinnen und Besucher (rund 3.000 Besucherinnen und Besucher mehr als im Vorjahr) registriert und entsprechend viele Essen ausgegeben. In einer der Suppenküchen wurde die Möglichkeit zu Duschen bzw. Wäsche zu waschen 1.368 (1.326)-mal genutzt. Die den Suppenküchen angeschlossenen Kleiderkammern wurden mehr als 5.000-mal aufgesucht. Rund 20% der Besucher der Suppenküchen waren Frauen. Durchschnitt­lich wurden 80% der Besucher der Altersgruppe der 27- bis 65jährigen zugeordnet, 6% waren unter 27 Jahre. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wurden in den Suppenküchen nicht mehr ange­troffen. Insgesamt engagierten sich in den Suppenküchen 62 (64) Frauen und Männer, 40 davon eh­renamtlich. Über die Öffnungszeiten hinaus wurden von diesen rund 12.600 Arbeitsstunden geleistet.

 

 

Schuldnerberatung 2008 (2007)

 

Eine Mitarbeiterin leistet in der bezirklichen Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werkes pro­fessionelle Beratung und Entschuldung. Insgesamt wurden im Jahr 2008 von ihr 1135 (1248) Ver­schuldete beraten. Darüber hinaus fanden in der Schuldnerberatungsstelle 7285 Beratungen statt.

 

 

Praktikantenkoordination 2008 (2007)

 

Statistische Erhebung der Praktikantenbewerbungen

 

Es werden nur noch Bewerbungen für den Fachbereich „Sozialdienst für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe“ bearbeitet.

 

Insgesamt lagen 8 (7) Bewerbungen vor, davon 5 (5) telefonisch und 3 (2) schriftlich

 

Leider wurde kein Praktikum umgesetzt, was im Wesentlichen auf die nicht vorhandenen Arbeitsplatz­perspektiven zurückgeführt werden kann.

 

 

Verwaltung der Einrichtungen, Notunterbringung 2008 (2007)

 

Personalsituation des Verwaltungsbereiches

 

3          Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeiter

2          Sprachmittlerinnen

1          Heimleitung

2          Hausmeister

5 (2)     ÖBS-Kräfte

 

 

Wohnheimunterkunft Forckenbeckstraße 16 für alleinstehende Männer und Paare in Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft.

 

Im Berichtszeitraum standen 24 (23) Wohneinheiten zur Verfügung. Durchschnittlich haben 11 Perso­nen im Heim gewohnt. Stand am 30.12.2008 18 (11) alleinstehende Männer. Es gab 8 (7) Auszüge, 7 (1) Neuaufnahmen und 8 (14) Notübernachtungen (bis 3 Tage).

 

 

Wohnheimunterkunft Forckenbeckstraße 17 für Familien und Alleinerziehende mit Kindern

 

Im Berichtszeitraum standen 27 Wohneinheiten zur Verfügung. Durchschnittlich haben 33 (34) Perso­nen im Heim gewohnt. Stand am 30.12.2008: 17 (16) Erwachsene und 14 (18) Kinder. Insgesamt 12 (2) Neuaufnahmen (Haushalte), 3 (2) Familien wurden kurzfristig nach Zwangsräumungen aufge­nommen. 7 (5) Familien konnte eine Wohnung vermittelt werden.

 

 

Aufnahmeheim Heiligendammer Straße 24 für alleinstehende Frauen und Mütter mit Kindern

 

Im Berichtszeitraum standen 11 Zimmer mit 24 Bettplätzen zur Verfügung. Durchschnittlich haben 7 (9) Personen im Heim gewohnt. Stand 30.12.2008: 0 Personen. Das Wohnheim wurde zum 31.12.2008 aufgelöst. Die Bewohnerinnen konnten in eigene Wohnungen vermittelt oder anderen Ein­richtungen untergebracht werden. Das Gebäude wurde dem Liegenschaftsfond übertragen.

 

 

Renovierungs- und Baumaßnahmen, Raumausstattungen, Anschaffungen und Einnahmen

 

Forckenbeckstraße  16

Forckenbeckstraße  17

Heiligendammer Straße 24

Güntzelstraße 4

Konstanzer Straße 36

 

Insbesondere in den Häusern in der Forckenbeckstraße und Konstanzer Straße wurden nach wie vor Renovierungen durchgeführt. Aus diesem Grund war eine ständige komplette Belegung nicht möglich.

 

 

Dienstfahrten mit dem Ford Transit B-6297

 

Insgesamt wurden 229 (195) Auftragsfahrten mit 8976 (8673) km durchgeführt. Der Standort und die Organisation des Dienstfahrzeuges befinden sich in der Forckenbeckstraße.

 

 

Personenunterbringung in gewerblichen Einrichtungen

 

Insgesamt wurden 458 (414) Personen mit Wohnraum versorgt. Von den 458 Personen waren 328 (311) Männer, 85 (68) Frauen und 45 (35) Kinder.

 

Der durchschnittliche Tagessatz lag bei 15,66 € (15,46 €) pro Person.

 

Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wurden 2008 69 (60) Personen untergebracht.

 

 

Wohnungsvermittlung über das Geschützte Marktsegment 2008 (2007)

 

In dem Berichtszeitraum konnten 102 (100) Mietverträge über das Geschützte Marktsegment abge­schlossen werden. Dabei wurden 171 (194) Personen mit Wohnraum versorgt, die sich wie folgt auf­gliedern:

 

65 (57)             Personen waren Single-Haushalte

15 (23)             Zwei-Personen-Haushalte

10 (15)             Drei-Personen-Haushalte

  3   (0)             Fünf-Personen-Haushalte

  8   (2)             Vier-Personen-Haushalte

  1   (1)             Sieben-Personen-Haushalt

 

Die 102 (100) Mietverträge wurden mit 14 verschiedenen Wohnungsunternehmen abgeschlossen:

 

39 (56)             bei der GEWOBAG

23   (0)             bei der GSW

16 (15)             bei der DEGEWO

  7   (3)             bei der WBM

  5   (8)             bei Stadt und Land

  4   (1)             bei der HOWOGE

  3   (3)             bei der GESOBAU

  1                    je bei Schulz Ebert, HV-Claus, SC Friedrichshain, KÖVOGE, WBF

 

84 (112) weitere  Haushalte konnten sich durch Eigeninitiative und unserer Mithilfe selbst mit Wohn­raum versorgen.

 

50 (12) von uns angeforderte Wohnungsangebote mussten zurückgegeben werden, weil sich Bewer­ber nicht gemeldet haben, die Wohnungen in schlechtem Zustand waren und nicht vermietet werden konnten oder weil die Wohnungsunternehmen für die angebotenen Wohnungen andere GM-Bewer­bungen aus anderen Bezirken oder eigene Bewerbungen auswählten.

 

Zum 31. Dezember 2008 lagen insgesamt Wohnungsgesuche über das Geschützte Marktsegment von 182 (194) Haushalten mit 287 (307) Personen vor.

 

 

Heimbegehung und Kontrolle der gewerblichen Obdachloseneinrichtungen

 

Im Jahre 2008 hielt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 325 (390) Wohnplätze in 8 Einrichtungen für Wohnungslose bereit. In einigen Heimen wurde die Kapazität reduziert. Der durchschnittliche Ta­gessatz lag bei 14,46 € (14,44 €). Die Einrichtungen wurden in der Regel alle 2 bis 3 Monate besich­tigt. Zusätzlich erfolgen unangemeldete Kontrollen und Besuche bei Beschwerden und Beanstandun­gen.

 

 

Katastrophenschutzlager

 

Es wurde begonnen, mit Hilfe einer ÖBS-Kraft die vorhandenen Mittel zum Katastrophenschutz zu sortieren, zu registrieren und zusammenzufassen. Die vorgesehenen Standorte werden überprüft und mit vorhandenen Mitteln ausgestattet.

 

 

Ausbildung

 

Seit Mai 2008 werden ohne Unterbrechungen Ausbildungen zu:

 

FAB (Fachangestellte und Fachangestellter für Bürokommunikation)

KAB (Kaufmännische Angestellte und Angestellter für Bürokommunikation)

VfA  (Verwaltungsfachangestellte und Verwaltungsfachangestellter)

 

durchgeführt. In 2008 wurden 2 Frauen und 1 Mann ausgebildet.

 

 

Fachbereich 5 - Betreuungsbehörde

 

Die Betreuungsbehörde des Bezirks gliedert sich in zwei Bereiche. Zum einen werden von der Be­hörde selbst Betreuungen geführt (Bereich behördliche Betreuungen-Amtsbetreuungen), wobei die Amtsbetreuerinnen und Amtsbetreuer vom Vormundschaftsgericht bestellt werden. Zum anderen nimmt die Betreuungsbehörde - Vormundschaftsgerichtshilfe -Aufgaben nach dem Betreuungsgesetz wahr. Hierzu gehören insbesondere die Auswahl und Eignungsprüfung der Berufsbetreuer und ehren­amtlichen Betreuer in vorbereitender Amtshilfe für die Gerichte, Vorführungen zu Gerichten oder Gut­achtern, Beglaubigungen von Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen sowie Beratungen und Unterstützungen von Privat-,Vereins- und Berufsbetreuern.

 

Im Jahresverlauf ist die Gesamtzahl an Betreuungen im Bezirk leicht gestiegen. Durch die hohe Al­tersstruktur war erneut eine hohe Fluktuation durch überdurchschnittliche Sterbefälle bei gleichzeitig hohen Zugängen durch neue Betreuungen festzustellen.

 

 

1. Behördliche Betreuungen

 

Bestand an laufenden Betreuungen am 31.12.2008                                        222  (232)

(in Klammern Zahlen des Vorjahres)

 

Bei den behördlichen Betreuungen ( Amtsbetreuungen ) handelt es sich um Betreuungen, die von Amtsbetreuern der Betreuungsbehörde Charlottenburg-Wilmersdorf geführt werden.

 

 

 

 

 

 

 

2. Vormundschaftsgerichtshilfe

 

Bestand an laufenden Betreuungen am 31.12.2008                                     4102  (4058)

 

Die Zahl gliedert sich wie folgt:

 

Betreuung durch Familienangehörige, Lebensgefährten                                          1065  (1092)

Betreuung durch ehrenamtliche Betreuer, Personen aus dem Bekanntenkreis       176  (  182)

Betreuung durch Vereinsbetreuer                                                                              122  (  122)

Betreuung durch Rechtsanwälte                                                                                1204 ( 1099)

Betreuung durch Berufsbetreuer                                                                                1296  (1310)

Betreuung durch Amtsbetreuer*                                                                             239  (  253)

 

*Bei den Betreuungen durch Amtsbetreuer handelt es sich um Betreuungen, die von allen Berliner Betreuungsbehörden für im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wohnhafte Betreute geführt werden.

 

Betreuungen gesamt im Bezirk                                                                                  4102  (4058)

 

Anzahl der Beglaubigungen im Jahr 2008:                                                                       6        (7)

 

Aufgrund einer übersichtlicheren Vergleichbarkeit der Produkte in der Kosten/Leistungsrechnung wur­den im Jahr 2008 bei den Betreuungsbehörden neue statistische Erhebungen ein- und durchgeführt.

 

Anzahl der Betreuereignungsprüfungen und Betreuervorschläge in neuen Betreuungsverfahren im Jahr 2008:                                                                                                                 989.

 

Anzahl der Stellungnahmen und Sozialberichte für die Gerichte im Jahr 2008:        786.

 

 

Regelmäßige Berichte aus der Arbeit des bezirklichen JobCenters

 

 

Stellungnahme des JobCenters:

 

Die Trägervertretung des JobCenters hat im Jahr 2008 sechsmal getagt. In der Trägervertretung sind das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und die Arbeitsagentur Berlin Nord mit jeweils drei stimmberechtigten Mitgliedern vertreten.

 

Insgesamt hat sich die Arbeit des JobCenters im Jahr 2008 gegenüber den Vorjahren weiter stabili­siert und die Trägervertretung hat die dazu erforderlichen Rahmenbedingungen durch entsprechende Beschlüsse ermöglicht. Die Zusammenarbeit und Abstimmung zur Einrichtung von ÖBS-Maßnahmen im Bezirk läuft reibungslos.

 

Die Steuerung der Arbeit des JobCenters erfolgt über jährliche Zielvereinbarungen. Die unterjährige Zielerreichung wurde ausführlich mit der Geschäftsführung des JobCenters erörtert und Steuerungs­maßnahmen beschlossen. Die wesentlichen Zielgrößen werden in der Anlage im Jahresergebnis 2008 im Vergleich zum Jahresergebnis 2007 dargestellt. Das JobCenter hat die vereinbarten Ziele für das Jahr 2008 knapp verfehlt, was angesichts der vielfältigen Problematiken im Bereich Personal durch die Vertreter des Bezirksamtes als gute Leistung erachtet wird.

 

 

 

Darüber hinaus gab es in diesem Jahr folgende wichtige Themen in der Arbeit des JobCenters:

 

  • Personalausstattung, Etatisierung/Dauerbeschäftigung von bisher befristeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  • Kooperationsvereinbarung JobCenter - Jugendamt - Agentur für Arbeit
  • Umorganisation im Leistungsbereich - Einrichtung eines Antragsservice
  • Postrückstände im Leistungsbereich
  • Jugendkonferenz: Fachkonferenz und Jugendmesse im Olympiastadion

 

Die Vertreter der BVV im Beirat des JobCenters erhielten in acht Sitzungen ausführliche Informationen zur Arbeit des JobCenters.

 

 

 

 

Die Bearbeitungsdauer für Erstanträge wurde im Controlling nicht korrekt abgebildet. Interne Auswertungen des JC ergaben  im Jahresruchschnitt 10,69 Tage.

 


 

Eingliederungsleistungen

 

Eingliederungsleistungen

Summe Ausgaben

Veränderung zum Vorjahr

Ausschöpfungsgrad

2005

12.518.347,69 €

 

36,80 %

2006

16.781.510,05 €

+ 34,06%

84,11 %

2007

31.487.312,87 €

+ 87,63%

98,55 %

2008

37.891.173,37 €

+ 20,34%

93,92 %

            Quelle: Finanzauswertungssysteme der Bundesagentur für Arbeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Widersprüche

 

 

Dez 07

Dez 08

Rechnerischer Rückstand Widersprüche

1,8 Monate

3,67 Monate

Bestand

1.186

1.212

 

2007

2008

Eingang

6.942

6.525

Erledigung

7.904

6.502

 

Personal

 

Mitarbeiterkapazitäten

Dez 07

Dez 08

JC gesamt

408,53

394,16

davon AV

133,07

124,68

davon Arbeitgeber-Service

14,59

15,00

davon Leiste

153,71

149,86

davon Eingangszone

57,76

56,87

davon Führungskräfte

27,80

26,8

davon BGF

6,00

4,77

davon SGG

15,60

16,18



 

 

 

 

 

 

 

verwendete Abkürzungen

 

AA                                      Agentur für Arbeit

ABM                                   Arbeitsbeschaffungsmaßnahme

AGH Entgeltvariante          Arbeitsgelegenheit mit sozialversicherungspflichtigem Arbeitsver-

                                          trag

AGH Mehraufwand            Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (1,50 € pro h)

AV                                      Arbeitsvermittler / Arbeitsvermittlung

BGF                                   Büro der Geschäftsführung

FbW                                  Förderung der beruflichen Weiterbildung (Bildungsgutschein)

JC                                      JobCenter

Leiste                                Leistungsgewährung

ÖBS                                  Öffentlich geförderte Beschäftigung

SGG                                  Sozialgerichtsgesetz (Widerspruchsstelle)

SwL                                   Sonstige weitere Leistungen

TM                                     Trainingsmaßnahme

§ 37                                    Vermittlung durch Dritte

 

 

Bereich Gesundheit

 

Amtsarztbereich

 

Gesundheitsdienst-Reformgesetz           

 

Das Gesetz zur Reform des Öffentlichen Gesundheitswesens (GDG-Gesetz) trat am         01. Juli 2006 in Kraft. Zum 01. Januar 2007 wurde, obwohl eine entsprechende Zuständigkeitsver­ordnung noch nicht in Kraft getreten war, das „Zentrum für sexuelle Gesundheit und Famili­enplanung“ im Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf als Fachbereich 4 angesiedelt.

 

Die Verordnung über die Neuregelung der Zuständigkeiten im Gesundheitsdienst (GDZustVO) vom 11. Dezember 2007 trat am 01. April 2008 in Kraft.

 

In der Verordnung ist geregelt, dass die Aufgaben des (ehemaligen) Sozialmedizinischen Dienstes und die Aufgaben der (ehemaligen) Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten sowie Aids unter der Bezeichnung „Zentrum für sexuelle Gesundheit und Fami­lienplanung“ u.a. vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf für alle Bezirke wahrgenommen wird.

 

Nachdem die beiden (ehemaligen) Sachgebiete bereits im Dezember 2007 vom Standort Gierkezeile in das Dienstgebäude Hohenzollerndamm umgezogen waren, wurde das neue Zentrum im Mai 2008 offiziell eröffnet.

 

Bis zum 31.03.2008 existierten in Berlin 6 STD/AIDS Beratungsstellen und 11 SMDs. Diese wurden in 5 Zentren zusammengelegt.

 

In den Zentren werden Beratung zu und Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases oder kurz STD) einschließlich HIV-Antikörpertest, Beratung von Männern und Frauen im Sexbusiness, Beratung bei ungewollter Schwangerschaft und zu Schwangerschaftsverhütung, Beratung in Lebenskrisen, Beratung rund um die Sexualität und auch Vorsorgeuntersuchungen von nicht versicherten Schwangeren angeboten.

 

Den Zentren sollen im Rahmen sogennanter Aufschichtungsrechnungen Stellenausstattun­gen und Budgets zugemessen werden. Insofern geht mit der Zentrenbildung auch ein Per­sonalzuwachs einher.

 

Mit Wirkung vom 01. April 2008 nahmen vier neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (3 Sozi­alarbeiterinnen und Sozialarbeiter, 1 Psychologin) ihre Tätigkeit im Zentrum auf. Zwei wei­tere Stellen (1 Sozialarbeiterin/1 Sozialarbeiter, 1 Ärztin/Arzt) sind noch zu besetzen. Die Stellenbesetzungsverfahren sind initiiert.

 

Die Amtsärztin war auch in 2008 u.a. einbezogen in das „Reformprojekt Öffentlicher Ge­sundheitsdienst“. Im Vordergrund hierbei stand die Erarbeitung der Stellenausstattung für ein Muster-Gesundheitsamt zur Vorlage im Abgeordnetenhaus. Die dortige Abstimmung steht noch aus.

 

 

Influenzapandemie

 

Der den Bezirken im November 2005 von der (damaligen) Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz vorgelegte Entwurf des Berliner Pandemieplanes wurde auch im Berichtsjahr kontinuierlich weiterentwickelt.

 

Als Ergebnis der Arbeit einer Arbeitsgruppe der Amtsärzte des Landes Berlin und der Refe­rentin für Infektionsschutz bei der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbrau­cherschutz (SenGUV) wurde im April 2008 der „Rahmenplan Influenza-Pandemie“ (Version 2.0) veröffentlicht.

 

Dieser Plan dient der Vorbereitung von Behörden, Einrichtungen und Unternehmen des Lan­des Berlin auf eine mögliche Influenza-Pandemie und wird zur Anpassung an den aktuellen Stand der Wissenschaft und dem Stand der Planung ständig fortgeschrieben und in der je­weils gültigen Entwurfsfassung von der SenGUV veröffentlicht.

 

Im Rahmen zweier Pandemieseminare speziell für Berliner und Brandenburger Amtsärztin­nen und Amtsärzte in Berlin und Ahrweiler wurden folgende Inhalte vermittelt:

 

Epidemiologie, Klinik, Erkrankungsraten und antiepidemische Maßnahmen mit jeweils unter­schiedlichen Szenarien.

 

 

Allgemeine Schwerpunktaufgaben

 

Im Juli 2008 nahm die Amtsärztin an der Kiezkonferenz zum Bürgerhaushalt in der Neh­ringstraße  teil. Diese Konferenz bot den Anwohnern die Möglichkeit zu erfahren, in welchen Bereichen sie auf den bezirklichen Haushaltsplan Einfluss nehmen können.

 

Mit Blick auf die im August 2009 stattfindende Leichtathletik-WM nahm die Amtsärztin am Lehrgang „OPT 2“ in Ahrweiler teil. Lehrgangsinhalt war Operativ-Taktisches Führen, wel­ches im Rahmen eines Workshops unter Teilnahme der örtlich zuständigen Stabsstellen von Feuerwehr, Polizei und Ordnungsbehörde geübt wurde.

 

Im Rahmen der Stellenbesetzungsverfahren konnte erreicht werden, dass im Lauf des Be­richtsjahres drei Ärztinnen ihren Dienst im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD) aufnahmen.

 

Zur Verstärkung des Teams der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wurden im ersten Quartal 2008 drei Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter aus dem Bereich des Sozialdiens­tes der Beratungsstelle für Behinderte und pflegebedürftige Personen in den KJGD umge­setzt.

 

Im Sozialpsychiatrischen Dienst konnten zwei Arztstellen und eine Sozialarbeiterstelle dau­erhaft wiederbesetzt werden.

 

 

Zivildienstangelegenheiten

 

Im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf gab es bis zum 19. Juni 2008 14 und ab 20.06.2008 noch 12 anerkannte Zivildienstplätze in den Abteilungen Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr, Jugend, Familie, Schule und Sport, Wirtschaft, Ordnungsangelegen­heiten und Weiterbildung und Bauwesen, die zentral von der Abt. Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr verwaltet werden (bei den beiden Plätzen in der Abt. Bauwesen erfolgte auf Wunsch der Abteilung im Juni 2008 der Widerruf der Anerkennung).

 

Für alle Zivildienstleistenden erfolgt im Gesundheitsamt die Personalaktenführung, die mo­natliche Soldberechnung, Einberufungen und Entlassungen, die Betreuung der Einsatzstel­len und der Zivildienstleistenden sowie alle sonstigen verwaltungsmäßigen Tätigkeiten, die mit dem 9-monatigen Zivildienst in Zusammenhang stehen.

 

In 2008 waren insgesamt 17 Zivildienstleistende auf 11 von 14 Plätzen eingesetzt. Zwei der drei nicht besetzten Plätze waren in 2008 nicht finanziert. Ein Platz konnte nicht besetzt wer­den, da kein geeigneter Bewerber gefunden wurde.

 

 

Kosten- Leistungsrechnung

 

Im Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung ist die Amtsärztin als Produktmentorin für den Bereich Gesundheitsschutz zuständig. Die Arbeit der Produktmentorengruppen besteht u.a. in der Neustrukturierung des jährlich fortzuschreibenden Produktkatalogs mit dem Ziel der Konkretisierung der in den Produkten definierten Leistungen, Bezugsgrößen und Zielindika­toren jeweils auch im Hinblick auf die durch den RdB beauftragte größtmögliche Reduzie­rung der Anzahl der Produkte des Gesundheitswesens.

 

Der Bereich Gesundheitsschutz umfasst die Produktgruppen „Gesundheitshilfe im Bereich sexuell übertragbarer Krankheiten“, „Prävention und Bekämpfung der Tuberkulose“, sowie „Seuchenschutz, Hygieneüberwachung und Umweltmedizin“.

 

Die Analyse der Kosten-Leistungsrechnung als finanzielle Grundlage des Gesundheitsamtes beansprucht nach wie vor eine fortlaufende Überprüfung und Analyse der Daten, so dass eventuell erfor­derliche Gegenregulierungen zeitnah erfolgen können und die Datenbasis kontinuierlich ver­bessert wird. In Abstimmungsgesprächen mit den einzelnen Sachgebieten des Gesund­heitsamtes konnten auch im Berichtsjahr Unplausibilitäten im Buchungsverhalten der Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter geklärt und ausgeräumt werden.

 

Erneut wurde besonderes Augenmerk auf die Kontierung von Sachkosten jedweder Art und die Plausibilität und Rechtmäßigkeit der internen Verrechnungen gerichtet. Nach einer Viel­zahl an diesbezüglichen Korrekturen konnte auch die Kostentransparenz weiter verbessert wer­den.

 

 

Fachbereich 1 - Gesundheitsförderung, Prävention u. Gesundheitshilfe für Kinder und Jugendliche

 

Zu diesem Fachbereich gehören der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst mit dem ‚Haus des Säuglings, der Therapeutische Bereich (Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Ergotherapeutinnen, Logopädinnen) und der Zahnärztliche Dienst.

 

 

Kinder- und Jugendgesundheitsdienst

 

Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sicherte die gesundheitliche Betreuung von Säug­lingen, Kleinkindern und Schülerinnen und Schülern durch multiprofessionelle Teams von Ärztinnen, Arzthelferinnen und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern an nunmehr drei Standorten im Bezirk. Die Teams ordneten sich den einzelnen Regionen zu.

 

 

Kinderschutz

 

Um Kinder vor Misshandlung, Vernachlässigung oder Missbrauch zu schützen, wurden im Land Berlin seit 2006 in einem sogenannten „Netzwerk Kinderschutz“ konkrete Maßnahmen entwickelt. Risikohafte Entwicklungen sollen möglichst frühzeitig erkannt werden, um schnell angemessene Hilfe anbieten zu können.

 

Im April 2008 wurde als ein Baustein des „Netzwerks Kinderschutz“ eine gemeinsame Aus­führungsvorschrift „Kinderschutz Jug Ges“ über die Durchführung von Maßnahmen in den Jugend- und Gesundheitsämtern von den entsprechenden Senatsverwaltungen erlassen. Im Zuge dieser Ausführungsvorschriften (AV) passten die Abteilungsleiterin der Abteilung Sozi­ales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr und der Abteilungsleiter der Abteilung Jugend, Fami­lie, Schule und Sport im Oktober 2008 den bestehenden Kooperationsvertrag vom März 2007 über den Ablauf bei Kindeswohlgefährdungen der aktuellen AV Kinderschutz an.

 

Dieser Kooperationsvertrag ist mit Leben gefüllt und nicht nur ein Schubladenpapier. Mit den jeweiligen Kinderschutzkoordinatorinnen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesund­heitsamtes bzw. des Jugendamtes fanden regelmäßige strukturierte Treffen statt.

 

 

Einschulungs-/Kitauntersuchungen

 

Die Daten der Einschulungsuntersuchungen wurden nach dem berlineinheitlichen Doku­mentations-Programm erfasst und an den Senat weitergeleitet. Jede Grundschule hat „ihre“ namentlich und persönlich bekannte Schulärztin.

 

Weitgehend wurden die Impfbücher der Schülerinnen und Schüler der 5. und 10. Klassen kontrolliert und entsprechende Empfehlungen gegeben. An allen Haupt- und Sonderschulen wurden für Jugendliche unter 18 Jahren vor Arbeitsaufnahme Untersuchungen nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz angeboten und ggf. in den Räumen des Kinder- und Jugendge­sundheitsdienstes durchgeführt.

 

Im Juli 2008 wurde die Verordnung über die Untersuchungen durch den Öffentlichen Ge­sundheitsdienst in Kindertageseinrichtungen des Landes Berlin erlassen. Nunmehr ist bei Vorliegen einer Einverständniserklärung der Personensorgeberechtigten in der Altersgruppe der dreieinhalb- bis viereinhalbjährigen Kinder eine einmalige ärztliche Reihenuntersuchung zu machen.

 

 

Kinderärztliche Sprechstunde

 

In den allen Sprechstunden wurden neben den Beratungen zur Gesundheit, Entwicklung, Ernährung und Pflege des Kindes auch Untersuchungen für Säuglinge und Kleinkinder, Vor­sorgeuntersuchungen, Tagespflege-, Kita- und Hortaufnahmeuntersuchungen, Untersuchun­gen vor Ferienlagern, Untersuchungen von zugezogenen Schülerinnen und Schülern durch­geführt und Gutachten erstellt.

 

Ebenfalls in den Sprechstunden finden Untersuchungen von Kindern aller Altersgruppen statt, die auf Anordnung des Jugendamtes von ihren Personensorgeberechtigten vorgestellt werden müssen. Impfungen und Impfberatungen wurden subsidiär und sozialkompensato­risch nach den aktuellen STIKO- Empfehlungen angeboten.

 

An allen Standorten werden behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder und Jugendli­che und deren Eltern beraten und betreut. Den Sonderschulen im Bezirk wurden einzelne Ärztinnen im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst zugeteilt, die für Therapieverordnungen, Gutachten, Zuordnungen nach § 53 SGB XII, Untersuchungen und Beratungen zuständig waren. Treffen zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch fanden regelmäßig mit den Sonder­pädagogen des Bezirkes statt.

 

Auf der Gesundheitskonferenz zum Thema „Rundum gesund“ wurde vom Kinder- und Ju­gendgesundheitsdienst über die gesundheitliche Lage von Kindern des Bezirkes im Ein­schulungsalter referiert.

 

Im Juni 2008 fand auf Einladung des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes ein Treffen mit niedergelassenen Kinderärztinnen und Kinderärzten aus dem Bezirk statt. Hauptthema war die Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst und dem Jugendamt bei Kindeswohlgefährdungen.

 

 

Statistik

 

2008

 

Einschulungsuntersuchungen

2.089

Untersuchungen Kita-, Hort-, Tagespflege- und Heim-Aufnahme

   294

individuell untersuchte Kinder

   851

Schulaufnahmeuntersuchungen nach Zuzug

   389

Schulentlassungsuntersuchungen nach JAG

   680

Ausgabe von Berechtigungsscheinen für JAG Erstuntersuchung

   135

Ausgabe von Berechtigungsscheinen für JAG Nachuntersuchung

       8

Gesetzliche Früherkennungsuntersuchungen U2 – U9/J1

     65

individuelles Hör-, Sehscreening, Wiegen, Messen

   949

Kita-Früherkennungsuntersuchungen

   984

individuelle personenbezogene Beratungen durch Ärzte

4.888

Impfungen

     80

Impfberatungen insgesamt

3.301

schwierige sprachliche Verständigung mit Kind/Jugl/Begleitung

   200

Externe Gutachten

   846

ärztliche Beteiligung beim gesundheitsbezogenen Kinderschutz: Anzahl der Kinder

   146

gesundheitsbezogener Kinderschutz: Anzahl der Maßnahmen

   307

individuelle fachspezifische Diagnostik bei behinderten/ entwicklungsver­zögerten Kindern

   230

Einleitung, Vermittlung u. Durchführung von Hilfen für behin­derte/entwicklungsverzögerte Kinder

2.388

 

 

Sozialarbeit „Haus des Säuglings“

 

Das „Haus des Säuglings“ leistet Beratung und Betreuung rund um die Geburt durch Sozial­arbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Kinderkrankenschwestern. Außerdem gibt es dort eine kinderärztliche Sprechstunde.

 

Im März 2008 erfolgte der Umzug vom Standort Gierkezeile in das Rathaus Charlottenburg in der Otto-Suhr-Allee. Die Eröffnung wurde öffentlichkeitswirksam und familienfreundlich gestaltet.

 

Nach Meldung einer Geburt durch das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenhei­ten (LABO) erhalten alle Mütter und Väter einen Gratulationsbrief mit Informationen und der Ankündigung eines Hausbesuchs. Die Erhöhung der Ersthausbesuche war erklärtes Ziel aller Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, da diese Besuche gerade bei Müttern und Vä­tern aus sozialen Risikogruppen als präventiver Kinderschutz gesehen werden. Durch die persönlichen Kontakte gelingt es, Mütter in Gruppen an das „Haus des Säuglings“ zu binden.

 

 

Statistik

                       

 

2007

2008

individuelle Beratung durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter

   4.107

   4.749

bei Hausbesuchen (ohne Ersthausbesuche)

      133

      288

Beratung in schwierigen Lebenslagen: gesundheitlich

wirtschaftlich

(Mehrfachnennung möglich)                  rechtlich

psychosoziale Lage

      412

      865

      673

   1.001

      283

      314

      716

      638

individuelle Beratungen durch Kinderkrankenschwestern

   2.484

   1.790

Verdacht auf Kindesgefährdung wegen Vernachlässigung

        69

        82

                                                    wegen Misshandlung

          7

          9

Anzahl der Geburtsmeldungen

   2.503

   2.417

Erstkontakte

   1.518

   1.727

davon Ersthausbesuche

   1.328

   1.601

 

 

Therapeutischer Bereich

 

Im Therapeutischen Bereich arbeiten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Ergo­therapeutinnen und Logopädinnen auf der Grundlage KJGD-ärztlicher Verordnungen. Es werden Kinder in sechs sonderpädagogischen Förderzentren (Schulen) und drei Ambulan­zen behandelt. Von den Ambulanzen aus werden auch insgesamt 11 Integrationsschüler von 6 Grundschulen behandelt.

 

Sind bei den Einschulungsuntersuchungen Kinder auffällig, werden sie von den KJGD-Ärz­tinnen zum MOTorik-Test an die Ambulanz-Therapeutinnen überwiesen und ggf. mit ärztli­cher Verordnung in die Psychomotorikgruppen aufgenommen. In den Gruppenbehandlungen müssen zwei Therapeutinnen (Übungsleiterin und Protokollantin) arbeiten. Alle Behandlun­gen werden mit den Krankenkassen abgerechnet.

 

In einem Modellprojekt bieten Physiotherapeutinnen für Kinder aus Kinderläden und Tages­großpflegestellen des Klausener-Platz-Kiezes eine kostenlose Bewegungs- und Wahrneh­mungsförderung an und beantworten den Erzieherinnen und Erziehern Fragen zum motori­schen Entwicklungsstand.

 

An zwei Grundschulen laufen Multiplikatorenprojekte mit jeweils einer Schulklasse. Über Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen werden grundlegende Prozesse in Gang ge­setzt, durch die nicht nur die motorische, sondern auch die kognitive und soziale Hand­lungsfähigkeit erweitert werden soll. Erziehung über Bewegung als dynamischer Ent­wicklungs- und Lernprozess fördert das Kind in seiner Ganzheit und ist zugleich Prävention von Fehlentwicklung.

 

Einen großen zeitlichen Umfang nimmt die Hilfsmittelberatung und -versorgung ein. Die Pati­entinnen und Patienten profitieren von der guten fachbereichsinternen Vernetzung und den umfangreichen Kontakten zu Kliniken und orthopädischen Werkstätten.

 

In der nachstehenden Tabelle sind die insgesamt von den Therapeutinnen und Therapeuten betreuten Kinder nach Behandlungsort (Ambulanz/Schule), Geschlecht, schwieriger Le­benslage (erhöhter Aufwand), Alter und Behinderungsgrad für die Jahre 2007 und 2008 ge­genübergestellt.

 

 

 

2007

2008

2007

2008

 

Ambulant

Schule

männlich/weiblich

m

w

m

w

m

w

m

w

betreute Kinder insgesamt

209

158

302

218

234

148

255

170

mit erhöhtem Aufwand (in An­lehnung an die Charta von Ot­tawa)

67

38

76

38

91

54

108

73

0 bis unter 6 Jahre

184

144

249

194

7

2

11

0

6 bis unter 18 Jahre

25

14

53

24

218

142

241

166

18 bis unter 35 Jahre

0

0

0

0

9

4

3

4

nicht behindert, jedoch gefähr­det

149

119

217

171

29

23

48

38

von Behinderung bedroht

49

33

75

36

7

3

21

11

behindert

8

5

8

8

71

36

41

25

mehrfach behindert

3

1

2

3

86

61

96

76

schwerst mehrfach behindert

0

0

0

0

41

25

42

27

 

Die Verantwortung für die therapeutische Versorgung der Kinder in den Kindertagesstätten ist vollständig an das Sozialpädagogische Zentrum in der Blissestraße übergegangen.

 

 

Zahnärztlicher Dienst

 

Der Zahnärztliche Dienst bilanziert seine Tätigkeit berlinweit schuljahresweise. Daher bezie­hen sich die nachfolgenden Werte auf das Schuljahr 2007/2008.

 

 

Jugendzahnpflege

 

Der Zahnärztliche Dienst hat die Aufgabe, die zahngesundheitlichen Verhältnisse der Kinder und Jugendlichen des Bezirkes umfassend zu betrachten, zu dokumentieren, zu bewerten und die dazu notwendigen Planungen zu erstellen. Zu diesem Zweck führt er regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen vom Kleinkindalter an durch.

 

Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, Zahnschäden sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen frühzeitig zu diagnostizieren und die betreffenden Kinder einer Behandlung zuzuleiten sowie alle Kinder mit erhöhtem Karies-Risiko zu ermitteln und sie an spezifische Programme für diese Gruppen zu verweisen.

 

Die Befunddokumentation und Auswertung erfolgt EDV-gestützt. Damit können epidemiolo­gische Aussagen auf der Basis international üblicher Indices gemacht und nationale wie in­ternationale Vergleiche angestellt werden. Darüber hinaus werden der differenzierte kiefer­orthopädische Befund sowie der Zahnfleischzustand aufgezeichnet und im Bedarfsfall Son­derbefunde.

 

Untersucht wurden insgesamt 23.160 Kinder. Diese verteilen sich auf die Einrichtungen:

 

 

Kitas

Grundschulen

Sonderschulen

Oberschulen

 

Untersuchte

4.052

12.240

860

6.008

 

 

 

Der Zahnstatus stellt sich folgendermaßen dar:

 

% der  Unter­suchten

Kitas

Grundschulen

Sonderschulen

Oberschulen

kariesfrei

77

42

28

42

behandlungs-bedürftig

18

34

44

27

saniert

  5

24

28

31

erhöhtes Ka­ries-Risiko

13

14

13

-

 

 

 


Abb. 1: Zahnstatus der untersuchten Kinder in den verschiedenen Einrichtungsarten

             Angaben in %

 

 

 

 

Die Entwicklung der Zahngesundheit im Bezirk während der letzten 9 Schuljahre wird am Beispiel des Anteils kariesfreier Kinder in % dargestellt:

 

 

98/99

99/00

00/01

01/02

02/03

03/04

04/05

05/06

06/07

07/08

Kita

72,2

69,3

68,1

68,7

70,7

70,2

68,5

71,5

74,4

76,5

Schule

35,4

36,0

41,3

41,2

42,3

44,7

39,3

40,9

39,3

41,6

 

 

Die grafische Darstellung dieser Entwicklung ergibt folgendes Bild:

 

Abb. 2: Anteil kariesfreier Kinder in %

 

 

Um den Betreuungsbedarf der einzelnen Einrichtungen zu ermitteln und die Ressourcen des Zahnärztlichen Dienstes bedarfsgerecht einzusetzen, wurden Ranglisten für die einzelnen Parameter der Vorsorgeuntersuchung sowie eine zusammenfassende Rangliste aller Para­meter erstellt. Für jede Kita und jede Schule ist somit ersichtlich, welchen Rangplatz sie bei jedem Kriterium im bezirklichen Vergleich einnimmt (siehe Tabellen 4 und 10).

 

Der Anteil der kariesfreien 5-jährigen ist ein international übliches Vergleichskriterium. Die WHO gibt als Richtziel für das Jahr 2000 den Wert von mindestens 50% an. Der Bezirks­durchschnitt liegt bei 62%, aber man beachte die große Spanne von 0-100% (Tabellen 3 und 8).

 

Die Bundeszahnärztekammer hat als ein Mundgesundheitsziel für das Jahr 2020 den Wert von 80% kariesfreien Milchgebissen bei 6 jährigen Kindern gesetzt. Mit aktuell 54% liegt noch ein schwieriger Weg vor dem Bezirk, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.

 

Große Spannweiten zeigen sich auch bei allen Parametern im Bereich der Grund- und Son­derschulen. So liegt der Anteil der kariesfreien Erstklässler zwischen 0% und 81% (Tabelle 7).

 

In der Rangliste des Anteils der Kinder an Grund- und Sonderschulen mit erhöhtem Karies-Risiko (Tabelle 6) variieren die Werte von 4-38% bei einem Mittelwert von 15%. Ein erhöhtes Kariesrisiko liegt vor, wenn ein Kind mehr kariesgeschädigte Zähne hat als der Altersdurch­schnitt.

 

Wenn sich am Verhalten der Familie nichts Grundsätzliches ändert (Zähneputzen durch El­tern unterstützen, weniger oft Zucker, Einsatz von Fluoriden, Behandlung defekter Zähne), sind die negativen Folgen in der weiteren Gebissentwicklung vorgezeichnet.

 

Ein international übliches Messinstrument zur Beurteilung der Zahngesundheit ist der

DMF-T-Index (dmf-t für das Milchgebiss), der die Summe der kariösen, fehlenden und ge­füllten Zähne angibt.

 

                        Dabei bedeutet            D (d)  = decayed         (kariös)

                                                            M (m) = missing          (fehlend)

                                                            F  (f)   = filled               (gefüllt)

                                                            T  (t)   = teeth              (Zähne)

 

Die WHO hat für das Jahr 2000 einen DMF-T-Grenzwert von 2 bei den 12-jährigen festgelegt und ihn für das Jahr 2020 auf 1 gesetzt. Der entsprechenden Tabelle 9 ist zu entnehmen, dass der 2000er Richtwert in Charlottenburg-Wilmersdorf deutlich unterschritten werden konnte. Jedoch zeigt die Auflistung auch, dass in einer Reihe von Schulen in den nächsten Jahren noch große Anstrengungen zu unternehmen sind, um den ersten WHO-Wert zu er­reichen, ihn in den nächsten Jahren zu unterschreiten und auf den 2020er Wert hinzustre­ben.

 

In Kenntnis dieser Zusammenhänge sind auch in Charlottenburg-Wilmersdorf Konzepte er­arbeitet und weiterentwickelt worden, um effektive Prophylaxeleistungen dorthin zu bringen, wo sie besonders benötigt werden, d.h. zu den stark von Karies betroffenen und gefährdeten Gruppen. Es gilt die sozial bedingte Ungleichheit auch in Bezug auf die Zahngesundheit zu verringern und damit die Chancen vor allem für die sozial benachteiligten Kinder zu verbes­sern.

 

Vor der Vorsorgeuntersuchung erhält jede Gruppe/Klasse eine theoretische Prophylaxein­formation und/oder eine theoretisch-praktische Prophylaxeübung. Diese beinhalten Gesprä­che z.B. über Fluoridierungsmaßnahmen, Versiegelungen, zahnfreundliche Süßwaren und Getränke, Zahnbürstenkunde u.v.m und eine praktische Zahnputzübung an der Zahnputz­zeile. Viele Schüler erhalten die Möglichkeit, ihre Zahnbeläge anzufärben, um gut geputzte Bereiche und individuelle Zahnputzschwachstellen zu erkennen. So wurden 23.818 Kinder erreicht, die zum Teil mehrere Prophylaxe-Impulse erhielten.

 

In Schulen und Kitas mit erhöhtem zahnärztlichen Betreuungsbedarf läuft das bezirkliche Fluoridierungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft zur Verhü­tung von Zahnerkrankungen. Es nahmen 20 Schulen und 11 Kitas mit insgesamt 7.276 Kin­dern teil.

 

 

Fluoridierungsprogramm

 

Alle Teilnehmer erhielten 3 x im Jahr eine Touchierung der Zähne mit Fluoridlack bzw. bürs­teten eine Fluorid-Lösung selbständig ein.

 

 

Ferienprogramm

 

Während der Schulferien bietet der Zahnärztliche Dienst Kitagruppen ein besonderes Pro­gramm zum kennen lernen eines zahnärztlichen Arbeitplatzes an. Die Kinder entdecken mit allen Sinnen die verschiedenen Geräte, Instrumente und Materialien, die zu zahnärztlichem Arbeiten gehören. 6 Gruppen mit 49 Kindern aus Kitas und Kinderläden sowie 12 Gruppen mit 215 Kindern aus der Kinderfreizeit „Aktion Licht, Luft und Sonne“ nahmen dieses Ange­bot war.

 

 

 

 

Arbeit mit Multiplikatoren

 

Von ebenso großer Wichtigkeit wie die Präventionsarbeit mit Kindern ist die Einbeziehung der verantwortlichen Eltern, Erzieher und Lehrer aus dem unmittelbarem Umfeld der unter­suchten Kinder, die als sogenannte Multiplikatoren in ihrer Vorbildfunktion wesentlich zum Erfolg oder Misserfolg der Prophylaxearbeit beitragen können. So wurden mit 2.056 Eltern Beratungsgespräche zu den Themen Behandlung und Prävention geführt. Mit 12 Schullei­tungen fanden im Anschluss an die Vorsorgeuntersuchung Multiplikatorengespräche statt. Jede Kita erhält im Anschluss an die Vorsorgeuntersuchung eine Auswertung der Untersu­chungsergebnisse mit einer Grafik zugeschickt

 

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

Ein wesentlicher Faktor zur Effizienzsteigerung der gruppenprophylaktischen Maßnahmen ist die Öffentlichkeitsarbeit. Außer der bereits erwähnten Arbeit mit den Multiplikatoren aus dem unmittelbaren Umfeld der untersuchten Kinder führte der Zahnärztliche Dienst weitere öffent­lichkeitswirksame Aktivitäten durch:

 

Halten eines Vortrages zur Beratung von Schwangeren und Jungeltern auf der Babymesse in den Messhallen unter dem Funkturm auf Einladung der Landesarbeitsgemeinschaft zur Verhütung von Zahnerkrankungen (LAG)

 

Halten eines Vortrages im Haus der Familie in der Schillerstraße für werdende Eltern und      Jungeltern und Betreuung eines Informationsstandes

 

Infostand zum „Markt der Angebote“ des Bezirksamtes

 

Vortrag vor dem Gesundheitsausschuss der BVV

 

Informationsstand für Eltern zur Eröffnung des „Haus des Säuglings“

 

Teilnahme am Mädchentag des Jugendfreizeitheims Spirale mit einem Informationsstand

 

 

Teilnahme an Schulfesten in der Alt-Schmargendorf-Grundschule und der Eosander-    Schinkel-Grundschule mit einem Spiel- und Infostand

 

Teilnahme am Tag der offenen Tür der Lietzensee-Grundschule mit einem Spiel- und       Infostand

 

Teilnahme an 3 Kitafesten mit einem Spiel- und Infostand

 

Charlottenburg-Wilmersdorfer Prophylaxepreis in Absprache mit der Zahnärztekammer       Berlin und der LAG Berlin in einer Grundschule zur Motivation der Schülerinnen und Schüler, in ihrer Zahnarztpraxis regelmäßig vorbeugende Maßnahmen durchführen zu lassen

 

 

Gutachtenwesen

 

Zu den Aufgaben des Zahnärztlichen Dienstes gehört die Anfertigung zahnärztlicher Gut­achten. Im Berichtsjahr wurden 38 Gutachten erstellt. Die Gutachten wurden durch den Trä­ger der Sozialhilfe, das Landesversorgungsamt oder im Rahmen der über Beihilfe beantrag­ten Leistungen für Zahnbehandlung und Zahnersatz im Rahmen der Amtshilfe vom Öffentli­chen Gesundheitsdienst angefordert, z.B. vor Übernahme der Kosten für Zahnersatz, Paro­dontalbehandlung oder kieferorthopädische Behandlung.

 

Tabelle 1: Anteil der behandlungsbedürftigen Kinder in %

 

Kita

b %

 

Kita

b %

 

Kita

b %

 

Leibnitzstr. 79

39

 

Schloßstr. 45

18

 

Olympischer Platz 5

5

 

Heckerdamm

39

 

Lietzenburger Str. 39

18

 

Maikäferpfad

5

 

Knobelsdorffstr.

38

 

Johann-Georg-Str. 8

18

 

Koenigsallee 10a

5

 

Richard-Wagner-Str.

35

 

Münstersche Str. 8

17

 

Homburger Str.

5

 

Prinzregentenstr. 97

35

 

Kaiser-Friedrich-Str.

17

 

Elgersburger Str. 2

5

 

Livländische Str.

30

 

Walter-Benjamin-Platz

16

 

Angerburger Allee

5

 

Düsseldorfer Str.

29

 

Schlüterstr.

15

 

Rominter Allee

0

 

Olbersstr. 15

28

 

Schloßstr. 55

15

 

 

 

 

Kirchstr. 15/16

28

 

Lyckallee

15

 

Durchschnitt

18%

 

Toeplerstr.

25

 

Ludwigkirchplatz 10

15

 

 

 

 

Pestalozzistr. 40

25

 

Länderallee

15

 

 

 

 

Prager Str.

24

 

Kuno-Fischer-Str.

15

 

 

 

 

Halemweg

24

 

Delbrückstr. 8

14

 

 

 

 

Wilhelmsaue 122

23

 

Paulsborner Str. 86

13

 

 

 

 

Orber Str.

23

 

Heydenstr.

12

 

 

 

 

Spessartstr. 3

21

 

Goethestr.

12

 

 

 

 

Spandauer Damm 220

21

 

Bismarckallee 23

12

 

 

 

 

Nordhauserstr.

21

 

Witzlebenstr.

10

 

 

 

 

Binger Str. 73

21

 

Herbartstr.

10

 

 

 

 

Bernh.-Licht.-Ring

21

 

Kaubstr.

9

 

 

 

 

Mansfelder Str. 37

20

 

Preußenallee

8

 

 

 

 

Gierkeplatz

20

 

Württembergallee

7

 

 

 

 

Eichenallee

20

 

Wilhelmsaue 118

7

 

 

 

 

Alt-Lietzow

20

 

Olbersstr. 40

7

 

 

 

 

Warburgzeile

19

 

Marchstr.

7

 

 

 

 

Siegburger Str.

19

 

Delbrückstr. 33

7

 

 

 

 

Schillerstr. 62

19

 

Klausenerplatz

6

 

 

 

 

Kastanienallee 4

19

 

Am Volkspark 41

6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 

 

Tabelle 2: Anteil der Kinder mit erhöhtem Karies-Risiko in %

 

 

Kita

R %

 

Kita

R %

 

Kita

R %

 

Knobelsdorffstr.

30

 

Heydenstr.

12

 

Olympischer Platz 5

5

 

 

Heckerdamm

29

 

Lyckallee

12

 

Wilhelmsaue 118

5

 

 

Richard-Wagner-Str.

29

 

Olbersstr. 40

12

 

Preußenallee

4

 

 

Toeplerstr.

28

 

Schloßstr. 45

12

 

Bismarckallee 23

3

 

 

Düsseldorfer Str.

26

 

Binger Str. 73

11

 

Koenigsallee 10a

3

 

 

Olbersstr. 15

25

 

Kastanienallee 4

11

 

Am Volkspark 41

2

 

 

Halemweg

24

 

Kirchstr. 15/16

11

 

Elgersburger Str. 2

0

 

 

Wilhelmsaue 122

23

 

Länderallee

11

 

Maikäferpfad

0

 

 

Livländische Str.

21

 

Lietzenburger Str. 39

10

 

Rominter Allee

0

 

 

Prager Str.

19

 

Witzlebenstr.

10

 

 

 

 

 

Pestalozzistr. 40

18

 

Württembergallee

10

 

Durchschnitt

13%

 

 

Warburgzeile

18

 

Eichenallee

9

 

 

 

 

 

Gierkeplatz

17

 

Goethestr.

9

 

 

 

 

 

Kaiser-Friedrich-Str.

17

 

Klausenerplatz

9

 

 

 

 

 

Leibnitzstr. 79

17

 

Kuno-Fischer-Str.

9

 

 

 

 

 

Spessartstr. 3

17

 

Mansfelder Str. 37

9

 

 

 

 

 

Alt-Lietzow

15

 

Orber Str.

8

 

 

 

 

 

Johann-Georg-Str. 8

15

 

Paulsborner Str. 86

8

 

 

 

 

 

Münstersche Str. 8

15

 

Prinzregentenstr. 97

8

 

 

 

 

 

Siegburger Str.

15

 

Schloßstr. 55

8

 

 

 

 

 

Bernh.-Licht.-Ring

14

 

Kaubstr.

6

 

 

 

 

 

Schillerstr. 62

14

 

Angerburger Allee

5

 

 

 

 

 

Spandauer Damm 220

14

 

Delbrückstr. 33

5

 

 

 

 

 

Delbrückstr. 8

13

 

Herbartstr.

5

 

 

 

 

 

Nordhauserstr.

13

 

Homburger Str.

5

 

 

 

 

 

Schlüterstr.

13

 

Ludwigkirchplatz 10

5

 

 

 

 

 

Walter-Benjamin-Platz

13

 

Marchstr.

5

 

 

 

 

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 

 

 

 

 

 

Tabelle 3: Anteil der kariesfreien 5-jährigen in %

 

Kitas

Kfrei 5jähr %

Kitas

Kfrei 5jähr %

Kitas

Kfrei 5jähr %

 

Homburger Str.

keine

 

Schlüterstr.

59

 

Württembergallee

83

 

Rominter Allee

keine

 

Marchstr.

60

 

Elgersburger Str. 2

85

 

Olbersstr. 15

0

 

Orber Str.

60

 

Delbrückstr. 33

86

 

Prinzregentenstr. 97

13

 

Gierkeplatz

61

 

Wilhelmsaue 118

87

 

Klausenerplatz

17

 

Herbartstr.

62

 

Schloßstr. 55

89

 

Spessartstr. 3

33

 

Delbrückstr. 8

64

 

Maikäferpfad

90

 

Kaiser-Friedrich-Str.

34

 

Bernh.-Licht.-Ring

65

 

Koenigsallee 10a

92

 

Halemweg

39

 

Kirchstr. 15/16

65

 

Am Volkspark 41

100

 

Knobelsdorffstr.

44

 

Wilhelmsaue 122

65

 

Olympischer Platz 5

100

 

Schillerstr. 62

44

 

Warburgzeile

66

 

 

 

 

Schloßstr. 45

44

 

Angerburger Allee

67

 

Durchschnitt

63%

 

Richard-Wagner-Str.

46

 

Kastanienallee 4

67

 

 

 

 

Eichenallee

47

 

Olbersstr. 40

67

 

 

 

 

Düsseldorfer Str.

48

 

Länderallee

69

 

 

 

 

Heckerdamm

50

 

Ludwigkirchplatz 10

72

 

 

 

 

Heydenstr.

50

 

Bismarckallee 23

74

 

 

 

 

Leibnitzstr. 79

50

 

Kaubstr.

75

 

 

 

 

Pestalozzistr. 40

50

 

Mansfelder Str. 37

75

 

 

 

 

Toeplerstr.

50

 

Walter-Benjamin-Platz

76

 

 

 

 

Alt-Lietzow

53

 

Witzlebenstr.

77

 

 

 

 

Binger Str. 73

55

 

Goethestr.

78

 

 

 

 

Spandauer Damm 220

55

 

Johann-Georg-Str. 8

79

 

 

 

 

Prager Str.

56

 

Lyckallee

81

 

 

 

 

Münstersche Str. 8

58

 

Preußenallee

81

 

 

 

 

Kuno-Fischer-Str.

59

 

Paulsborner Str. 86

82

 

 

 

 

Livländische Str.

59

 

Siegburger Str.

82

 

 

 

 

Nordhauserstr.

59

 

Lietzenburger Str. 39

83

 

 

 

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 

 


Tabelle 4

Bezirksrangplatz

gem. Betreuungs- bedarf

Kita

Anteil der behand-

lungsbe-dürftigen Kinder in %

Rangplatz gem. Be-treuungs- bedarf

Anteil der Kinder mit erhöh-tem Ka-riesiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfrei-en 5-jähr-igen in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rangplätze

Rangplatz  im Vorjahr

  1

Knobelsdorffstr.

38

  3

30

  1

44

  7

11

5

  2

Olbersstr. 15

28

  8

25

  6

  0

  1

15

2

  3

Richard-Wagner-Str.

35

  4

29

  2

46

10

16

1

  3

Heckerdamm

39

  1

29

  2

50

13

16

12

  5

Düsseldorfer Str.

29

  7

26

  5

48

12

24

9

  6

Halemweg

24

12

24

  7

39

  6

25

6

  7

Toepler Str.

25

10

28

  4

50

13

27

15

  7

Leibnitzstr. 79

39

1

17

13

50

13

27

50

  9

Spessartstr. 3

21

16

17

13

33

  4

33

33

10

Pestalozzistr. 40

25

10

18

11

50

13

34

31

11

Livländische Str.

30

  6

21

  9

59

23

38

13

12

Prager Str.

24

12

19

10

56

21

43

38

13

Prinzregentenstr.

35

  4

  8

44

13

  2

50

2

13

Kaiser-Friedrich-Str.

17

32

17

13

34

  5

50

 

15

Schillerstr. 62

19

25

14

21

44

  7

53

21

16

Wilhelmsaue 122

23

14

23

  8

65

32

54

4

17

Alt-Lietzow

20

21

15

17

53

18

56

15

17

Gan Israel

21

16

14

21

55

19

56

28

19

Gierkeplatz

20

21

17

13

61

29

63

21

19

Nordhauserstr.

21

16

13

24

59

23

63

45

21

Schloßstr. 45

18

29

12

28

44

  7

64

14

Bezirksrangplatz

gem. Betreuungs- bedarf

Kita

Anteil der behand-

lungsbe-dürftigen Kinder in %

Rangplatz gem. Be-treuungs- bedarf

Anteil der Kinder mit erhöh-tem Ka-riesiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfrei-en 5-jähr-igen in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rangplätze

Rangplatz im Vorjahr

22

Binger Str. 73

21

16

11

32

55

19

  67

58

23

Bernh.-Licht.-Str.

21

16

14

21

65

32

  69

26

24

Eichenallee

20

21

  9

39

47

11

  71

6

24

Münstersche Str. 8

17

32

15

17

58

22

  71

8

24

Warburgzeile

19

25

18

11

66

35

  71

36

27

Kirchstr. 15/16

28

 8

11

32

65

32

  72

37

28

Heydenstr.

12

43

12

28

50

13

  84

23

29

Schlüterstr.

15

35

13

24

59

26

  85

15

29

Orber Str.

23

14

  8

44

60

27

  85

30

31

Siegburger Str.

19

25

15

17

82

50

  92

31

32

Johann-Georg-Str. 8

18

29

15

17

79

47

  93

25

32

Kastanienallee 4

19

25

11

32

67

36

  93

48

34

Delbrückstr. 8

14

41

13

24

64

31

  96

24

35

Klausenerplatz

  6

55

  9

39

17

  3

  97

27

35

Kuno-Fischer-Str.

15

35

  9

39

59

23

  97

29

37

Paulsborner Str. 86

13

42

44

  8

82

50

100

51

38

W. Benjamin-Platz

16

34

13

24

76

44

102

10

38

Mansfelder Str.

20

21

  9

39

75

42

102

18

40

Länderallee

15

35

11

32

69

39

106

41

41

Lyckallee

15

35

12

28

81

48

111

19

42

Olbersstr. 40

  7

50

12

28

67

36

114

40

43

Lietzenburger Str. 39

35

  5

10

36

83

52

117

10

44

Rominter Allee

  0

63

  0

61

---

  0

124

38

Bezirksrangplatz

gem. Betreuungs- bedarf

Kita

Anteil der behand-

lungsbe-dürftigen Kinder in %

Rangplatz gem. Be-treuungs- bedarf

Anteil der Kinder mit erhöh-tem Ka-riesiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfrei-en 5-jähr-igen in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rangplätze

Rangplatz im Vorjahr

44

Ludwigkirchplatz 10

15

35

  5

49

72

40

124

49

46

Herbartstr.

10

46

  5

49

62

30

125

56

47

Marchstr.

  7

50

  5

49

60

27

126

44

48

Witzlebenstr.

10

46

10

36

77

45

127

60

49

Goethestr.

12

43

  9

39

78

46

128

20

50

Schloßstr. 55

15

35

  8

44

89

57

136

47

51

Würtembergallee

  7

50

  1

36

83

52

138

46

51

Kaubstr.

  9

48

  6

48

75

42

138

54

53

Bismarckallee 23

15

43

  3

58

74

41

142

35

53

Angerburger Allee

  5

57

  5

49

67

36

142

57

55

Preußenallee

  8

49

  4

57

81

48

154

34

55

Delbrückstr. 33

  7

50

  5

49

86

55

154

55

57

Wilhelmsaue 118

  7

50

  5

49

87

56

155

43

58

Olympischer Platz

  5

57

  5

49

10

60

166

 

59

Elgersburger Str. 2

  5

57

  0

61

85

54

172

59

60

Koenigsallee 10a

  5

57

  3

58

92

59

174

42

61

Am Volkspark 41

  6

55

  2

60

10

60

175

51

62

Maikäferpfad

  5

57

  0

61

90

58

176

53

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 = Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 5

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der behandlungsbedürftigen Kindern in %

 

Comenius-Sonder

58

 

Goerdeler

56

 

Reinfelder-Sonder

54

 

Peter-Jordan

52

 

Eichendorff

50

 

Mierendorff

50

 

Nehring

50

 

Arno-Fuchs

48

 

Eschke

48

 

Cauer

46

 

Lietzensee

46

 

Talmund Tora

45

 

Eos./Schinkel

44

 

Moltke

43

 

R.-Otto

42

 

K.Heinroth

41

 

Helen-Keller

41

 

Freie Schule Ch

39

 

Witzleben

39

 

Cecilien

38

 

Finkenkrug

37

 

Habermann

36

 

Birger-Forell

35

 

Hebel

35

 

Juan-Miro

35

 

Alt-Schmargendorf

33

 

Bonhoeffer

33

 

Halensee

33

 

Johannes-Schule

32

 

Anni-Heuser

31

 

H.-Galinski

30

 

Evangelische Ch

29

 

Rüdesheimer Platz

29

 

Ch.-Dickens

28

 

Comenius-Grundschule

28

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der behandlungsbedürftigen Kindern in %

 

Carl-Orff

27

 

B.-International

24

 

St. Ludwig

24

 

Schweden

24

 

Reinfelder/Monte

23

 

Judith-Kerr

22

 

Wald

21

 

Herz-Jesu

20

 

Nelson-Mandela

18

 

Evangelische W

12

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 35%

 

 

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 

 

Tabelle 6

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Peter-Jordan

38

Cauer

33

Freie Schule Ch

31

Goerdeler

31

Nehring

29

Arno-Fuchs

27

Lietzensee

25

Eichendorff

24

Moltke

24

Comenius-Sonder

24

Mierendorff

23

Witzleben

21

R.-Otto

20

Hebel

19

Eschke

19

Helen-Keller

19

Eos./Schinkel

16

K.Heinroth

16

Talmund Tora

16

Finkenkrug

16

Alt-Schmargendorf

15

Juan-Miro

15

Anni-Heuser

14

Cecilien

14

Habermann

14

Birger-Forell

13

Carl-Orff

13

Evangelische Ch

13

Bonhoeffer

12

H.-Galinski

12

Grund-/Sonderschulen

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Reinfelder-Sonder

12

Johannes-Schule

11

Ch.-Dickens

10

Schweden

10

Evangelische W

  9

Comenius-Grundschule

  8

Rüdesheimer Platz

  8

Halensee

  7

Reinfelder/Monte

  7

B.-International

  6

Judith-Kerr

  6

St. Ludwig

  6

Wald

  6

Herz-Jesu

  5

Nelson-Mandela

  4

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 15%

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

Tabelle 7

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der kariesfreien 1.-Klässler in %

 

Comenius-Sonder

Keine

 

Eschke

  0

 

Nehring

17

 

Reinfelder-Sonder

19

 

Mierendorff

22

 

Peter-Jordan

23

 

Arno-Fuchs

29

 

K.Heinroth

29

 

Cauer

33

 

Eos./Schinkel

35

 

Goerdeler

35

 

Talmund Tora

38

 

Alt-Schmargendorf

39

 

Cecilien

43

 

Finkenkrug

43

 

Witzleben

44

 

Helen-Keller

44

 

Eichendorff

45

 

Birger-Forell

46

 

Hebel

47

 

Lietzensee

49

 

Carl-Orff

51

 

H.-Galinski

52

 

Comenius-Grundschule

55

 

Halensee

55

 

Bonhoeffer

56

 

Habermann

56

 

Juan-Miro

57

 

R.-Otto

57

 

B.-International

58

 

Rüdesheimer Platz

59

 

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der kariesfreien 1.-Klässler in %

 

Wald

59

 

Anni-Heuser

60

 

Evangelische Ch

60

 

Ch.-Dickens

61

 

Evangelische W

62

 

Nelson-Mandela

62

 

Johannes-Schule

63

 

St. Ludwig

73

 

H.-Jesu

75

 

Reinfelder/Monte

79

 

Schweden

80

 

Judith-Kerr

81

 

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 51%

 

 

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 8

 

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der kariesfreien 5-jährigen in %

Arno-Fuchs

  0

 

Helen-Keller

  0

 

Mierendorff

17

 

Goerdeler

46

 

Habermann

46

 

Eos./Schinkel

50

 

Eschke

50

 

Cecilien

60

 

Eichendorff

64

 

Comenius-Grundschule

67

 

Hebel

67

 

Juan-Miro

67

 

Reinfelder/Monte

75

 

R.-Otto

75

 

Ch.-Dickens

79

 

Judith-Kerr

79

 

Alt-Schmargendorf

---

 

Anni-Heuser

---

 

B.-International

---

 

Birger-Forell

---

 

Bonhoeffer

---

 

Carl-Orff

---

 

Cauer

---

 

Comenius-Sonder

---

 

Evangelische Ch

---

 

Evangelische W

---

 

Finkenkrug

---

 

Freie Schule Ch

---

 

H.-Jesu

---

 

Halensee

---

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der kariesfreien 5-jährigen in %

Johannes-Schule

---

 

K.Heinroth

---

 

Moltke

---

 

Nehring

---

 

Nelson-Mandela

---

 

Peter-Jordan

---

 

Reinfelder-Sonder

---

 

Schweden

---

 

St. Ludwig

---

 

Talmund Tora

---

 

Wald

---

 

Witzleben

---

 

Witzleben

---

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 61%

 

 

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 


Tabelle 9

 

Grund-/Sonderschulen

DMF-T der 12-jährigen

Comenius-Grundschule

4,17

Talmund Tora

                                     4

Comenius-Sonder

3,55

Goerdeler

2,61

Peter-Jordan

                                     2,6

Finkenkrug

                                     2,5

Judith-Kerr

                                     2,5

Nehring

2,33

Mierendorff

2,26

Lietzensee

2,24

Cauer

                                     2

Arno-Fuchs

                                     2

Reinfelder

1,86

Ch.-Dickens

1,83

Moltke

1,79

Witzleben

1,78

Eichendorff

1,67

Eos./Schinkel

1,67

Eschke

1,67

Johannes-Schule

1,57

Helen-Keller

1,53

Hebel

1,45

Cecilien

1,33

Carl-Orff

1,25

Juan-Miro

1,24

R.-Otto

1,17

Halensee

1,05

Grund-/Sonderschulen

DMF-T der 12-jährigen

K.Heinroth

1,05

St. Ludwig

                                     0,9

H.-Galinski

0,89

Birger-Forell

0,81

Nelson-Mandela

0,77

Bonhoeffer

0,75

Evangelische Ch

0,72

Rüdesheimer Platz

0,59

Anni-Heuser

0,57

Herz-Jesu

0,53

Freie Schule Ch

                                     0,5

B.-International

0,41

Alt-Schmargendorf

                                     0,4

Reinfelder/Monte

0,38

Evangelische W

keine 12-jährigen

Schweden

keine 12-jährigen

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 1,27%

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08


 

Tabelle 10

 

 

Bezirksrang-platz gemäß Betreuungs-bedarf

Schule

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der behand.-bed.Kin-der in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfreien 1.-Klässler in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

DMF-T der 12-jährigen

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rang-plätze

Rang-platz         05/06

  1

Comenius/ S

58

  1

24

  8

-

-

3,55

  3

(12)

22

  2

Goerdeler

56

  2

31

  3

35

  9

2,61

  4

18

  4

  3

Nehring

50

  5

29

  5

17

  2

2,33

  8

20

  2

  4

Peter-Jordan

52

  4

38

  1

23

  5

2,60

  5

21

  3

  5

Mierendorff

50

  5

23

11

22

  4

2,26

  9

29

  6

  6

Cauer

46

10

33

  2

33

  8

2,00

11

31

  4

  6

A.-Fuchs

48

  8

27

  6

29

  6

2,00

11

31

  6

  8

Moltke

43

14

24

  8

-

-

1,79

15

(37)

11

  9

Eschke

48

  8

19

14

  0

  1

1,67

17

40

12

10

Talmund-Tora

45

12

16

17

38

11

4,00

  2

42

32

11

Reinfelder-Sonder

54

  3

12

29

19

  3

1,86

13

46

13

12

Lietzensee

46

10

25

  7

49

20

2,24

10

47

  1

12

Eichendorff

50

  5

24

  8

45

17

1,67

17

47

  8

14

Finkenkrug

37

21

16

17

43

13

2,50

  6

48

14

Bezirksrang-platz gemäß Betreuungs-bedarf

Schule

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der behand.-bed.Kin-der in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfreien 1.-Klässler in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

DMF-T der 12-jährigen

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rang-plätze

Rang-platz         05/06

15

Eosander/ Sch

44

13

16

17

35

  9

1,67

17

  56

17

16

Witzleben

39

18

21

12

44

15

1,78

16

  61

15

17

H.-Keller

41

16

19

14

44

15

1,53

21

  66

  8

17

K.-Heinroth

41

16

16

17

29

  6

1,05

27

  66

28

19

Hebel

35

23

19

14

47

19

1,45

22

  78

26

20

Cecilien

38

20

14

23

43

13

1,33

23

  79

18

21

Freie Charlb.

39

18

31

  3

-

-

0,50

38

 (80)

 

22

R.-Otto

42

15

20

13

57

27

1,17

26

  81

25

23

Comenius/ G

28

34

  8

36

56

23

4,17

  1

  94

 

24

Juan-Miro-GS

35

23

15

21

57

27

1,24

25

  96

30

24

Alt-Schmargd.

33

23

15

21

39

12

0,40

40

  96

16

26

Birger-Forell

35

23

13

26

46

18

0,81

31

  98

29

27

C.-Orff

27

36

13

26

51

21

1,25

24

107

34

28

Habermann

36

22

14

23

56

25

0,45

39

109

 

29

Bonhoeffer

33

23

12

29

56

25

0,75

33

110

37

Bezirksrang-platz gemäß Betreuungs-bedarf

Schule

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der behand.-bed.Kin-der in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfreien 1.-Klässler in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

DMF-T der 12-jährigen

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rang-plätze

Rang-platz         05/06

30

Halensee

33

23

  7

38

55

23

1,05

27

111

35

30

Schweden

24

37

10

33

80

41

-

-

(111)

19

32

Evangelische-W

12

44

  9

35

62

35

-

-

(112)

24

32

Galinski

30

31

12

29

52

22

0,89

30

112

27

34

Ch.-Dickens

28

34

10

33

61

34

1,83

14

115

 

34

Johannes

32

29

11

32

63

37

1,57

20

118

23

35

Anni-Heuser

31

30

14

23

60

32

0,57

36

121

10

36

Evangelische C

29

32

13

26

60

32

0,72

34

124

31

37

Judith-Kerr

44

41

  6

40

81

42

2,50

  6

129

 

38

Rüdesheimer Pl.

29

32

  8

36

59

30

0,59

35

133

32

39

St. Ludwig

24

37

  6

40

73

38

0,90

29

144

39

40

Berlin Inter­nat.

24

37

  6

40

58

29

0,41

39

145

40

41

Wald

21

42

  6

40

59

31

0,54

37

150

37

42

Nelson-Man­dela

18

43

  4

45

62

35

0,77

32

155

41

43

Reinfelder-Monte

23

40

  7

38

79

40

0,38

41

159

 

Bezirksrang-platz gemäß Betreuungs-bedarf

Schule

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der behand.-bed.Kin-der in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfreien 1.-Klässler in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

DMF-T der 12-jährigen

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rang-plätze

Rang-platz         05/06

44

Herz-Jesu

20

43

  5

44

75

39

0,53

37

163

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durchschnitt

35

 

15

 

51

 

1,27

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 07/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Fachbereich 2 - Infektions-, Katastrophenschutz und umweltbezogener Gesundheits­schutz

 

Meldepflichtige Infektionskrankheiten nach §§ 6,7 Infektionsschutzgesetz (IfSG)

 

Das Gesundheitsamt hat im System der Überwachung der meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten nach dem Infektionsschutzgesetz zwei Aufgaben:

 

Einerseits werden Ermittlungen bei den Erkrankten vorgenommen, um Ansteckungswege zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen, die eine Weiterverbreitung verhindern. Andererseits werden die Meldungen - ergänzt durch die Ermittlungsergebnisse - elektronisch an die Lan­desbehörde (LAGeSo - Landesamt für Gesundheit und Soziales -) weitergeleitet und im  Robert-Koch-Institut für ganz Deutschland zusammengeführt und ausgewertet.

 

Am häufigsten erreichen uns Meldungen aus mikrobiologischen Laboren (Erregernach­weise). Dagegen sind Meldungen von Erkrankungsfällen aus Krankenhäusern, von nieder­gelassenen Ärzten, Angehörigen von Heil- und Pflegeberufen, Pflegeeinrichtungen, Justiz­vollzugsanstalten u.ä.m die Ausnahme.

 

Gesamtzahl der gemeldeten Einzelerkrankungen (Erkrankungen, die nicht im Zusam­menhang mit einer Häufung stehen)

 

Im Berichtszeitraum wurden in Charlottenburg-Wilmersdorf insgesamt 1.802 Erkrankungen gemeldet; hinzuzuzählen sind 21 Tuberkuloseerkrankungsfälle, die jedoch von der regionali­sierten Tuberkulosefürsorgestelle im Bezirk Lichtenberg erfasst werden.

 

Bei den Betroffenen wurden Ermittlungen durchgeführt, aufgeklärt und ggf. Infektions­schutzmaßnahmen veranlasst. Nach den Vorschriften des IfSG wurden alle akuten Krank­heiten auf elektronischem Weg an die mittlere Landesbehörde übermittelt. Im Einzelnen handelte es sich um folgende meldepflichtige Erkrankungen:

 

Krankheit

Erkrankte

 

Hepatitiden (Leberentzündungen)

 

 

            Virushepatitis A

       7

 

            Virushepatitis B

     61

davon Virusträger (chronische Verläufe) 58

            Virushepatitis C

   181

davon Virusträger (chronische Verläufe) 123;

            Virushepatitis E

       1

 

 

 

(bekannte Virusträger – nicht meldepflichtig)

Bakterielle Gastroenteritiden

   396

davon durch Campylobacter     267

 

 

                     Salmonellen           95

 

 

                     Yersinien                16

 

 

                     EHEC                       8

 

 

                     Shigellen                  6

 

 

                     E. Coli                      5

Virale Gastroenteritiden

   941

davon durch Noroviren             788

 

 

                     Rotaviren             153

Gastroenteritiden durch Protozoen

    42

davon durch Giardia                   34

 

 

                     Cryptosporidien       8

Andere Erkrankungen

 

 

            Masern

       5

 

            Meningokokkenmeningitis

       1

 

            Influenza

   157

 

            Denguefieber

       2

 

            Legionellose

       7

 

            Sonstige

       1

 

 

 

Gastroenteritiden

 

Bei der Auswertung der Meldezahlen fällt auf, dass die viralen Gastroenteritiden eine immer größere Rolle spielen. Diese Entwicklung ist bundesweit zu beobachten.

 

 

Am häufigsten waren die durch Campylobacter verursachten Gastroenteritiden. Im Jahr 2008 erkrankten daran in Charlottenburg-Wilmersdorf 267 Personen. Campylobakterinfektionen zeigen ihren Häufigkeitsgipfel eher in den wärmeren Monaten, im Gegensatz zu den Norovi­rusinfektionen, deren Häufigkeitsgipfel eindeutig in den Wintermonaten liegen. Das Krank­heitsgeschehen der Campylobacterinfektionen korreliert sozusagen mit der Temperatur­kurve: je höher die Temperatur, desto mehr Erkrankte.

Interessant ist die abnehmende Bedeutung der Salmonellosen, die früher eine der häufigsten bakteriellen Durchfallerkrankungen war. Dies kann auch für die gesamte Bundesrepublik festgestellt werden (77.105 Fälle in 2001, 42.914 Fälle in 2008).

 

 

 

Influenza

 

In Charlottenburg-Wilmersdorf wurden wieder, wenn auch auf niedrigerem Niveau gegen­über dem Vorjahr, mehr Influenzaerkrankungen als in anderen Bezirken gemeldet. Dies be­ruht auf einer verstärkten Untersuchungsaktivität in einer Kinderarztpraxis.

 

Masern

 

Da in der letzten Zeit immer wieder europaweit Masernausbrüche zu beobachten waren, bei denen inzwischen häufig junge ungeimpfte Erwachsene betroffen sind, wurde bei den ge­meldeten fünf Masernfällen rasch und sehr konsequent interveniert und damit eine Weiter­verbreitung verhindert.

 

 

Meningokokkenmeningitits

 

Von den drei Verdachtsmeldungen bestätigte sich die Erkrankung nur in einem Fall. Im Falle einer solchen gefährlichen Erkrankung ist es besonders wichtig, alle Kontaktpersonen in der Inkubationszeit vor dem Ausbruch der Symptome zu ermitteln und auf die vorsorgliche Be­handlung mit einem Antibiotikum hinzuweisen.

 

Auch bei den beiden anderen Verdachtsmeldungen ergaben sich intensive Ermittlungen der Kontaktpersonen und deren Beratung. Lediglich die Behandlungsempfehlung mit bestimmten Medikamenten in exakter Dosierung entfällt.

 

 

Ausbrüche

 

Besonderes Augenmerk legt das Infektionsschutzgesetz auf die Bedrohung der Gesundheit der Bevölkerung durch gehäuftes Auftreten von Erkrankungen im Sinne von Ausbrüchen.

 

Diese sind definiert als das Auftreten von zwei oder mehr gleichartigen Erkrankungen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird.

 

Anzahl der Ausbrüche 2007: 226 - Zahl der Erkrankten: 1.463

Anzahl der Ausbrüche 2008: 117 - Zahl der Erkrankten:    902

 

 

Noroviren

 

Durch Noroviren ausgelöste Gastroenteritiden waren in den letzten Jahren immer wieder Gegenstand der Berichterstattung in Zeitungen und anderen Medien. In Charlottenburg-Wil­mersdorf waren im Berichtsjahr 2008 deutlich weniger Ausbrüche gemeldet als im Jahr 2007.

 

Die Erkrankungsmeldungen zeigen deutliche Gipfel in den Wintermonaten. Wie in den Vor­jahren und in der gesamten Bundesrepublik waren insbesondere Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und Kindertagesstätten betroffen. Kinder und alte Menschen sind durch Gastroenteritiden besonders gefährdet. Durch das Gesundheitsamt wurden Hygienemaß­nahmen angeordnet, dazu intensiv beraten und über mögliche Präventionsmaßnahmen auf­geklärt.

 

 

Die Auswertung aller Ausbruchsgeschehen erfolgte auch nach dem Ort des Geschehens:

 

Institution/Ort

Häufigkeit

 

 

Privathaushalte

            52

Krankenhäuser

            27

Pflegeheime

            15

Kindertagesstätten

            10

Reisen/Hotels

              6

Restaurants

              6

Schulen

              0

 

Wie in den Vorjahren sind es meist Privathaushalte, in denen gehäufte Infektionsgeschehen zu beobachten sind.

 

 

Andere bei Ausbrüchen nachgewiesene Erreger

 

Folgende Erreger waren für die Ausbruchsgeschehen verantwortlich:

 

Erreger

Anzahl Erkrankungen

 

 

Norovirus

        727

Influenza

        224

Rotavirus

          58

Bakterielle Enteritiden

          47

Giardia/Cryptosporidien

            2

Masern

            1

Sonstige

            7

 

 

 

 

Infektionshygienische Überwachung von Einrichtungen nach § 36 IfSG

 

Folgende Einrichtungen wurden infektionshygienisch überwacht:

 

Gesundheitsrelevante Einrichtungen

Anzahl

Einrichtungen zum ambulanten Operieren

   14

Kosmetikstudios / Piercing / Tattoo

   53

 

 

Gemeinschaftseinrichtungen

Anzahl

Kindertagestätten

 106

Alten- und Pflegeheime

   34

Obdachlosen- oder Asylantenheime

   10

Schulen

     6

 

 

Krankenhausaufsicht/Krankenhaushygiene

 

Die 16 Krankenhäuser des Bezirks wurden infektionshygienisch überwacht. Eine noch im Vorjahr überwachte Klinik hat durch Betreiberwechsel z. Zt. keine ordnungsbehördliche Zu­lassung.

 

Bei den infektionshygienischen Begehungen ist es u.a. Aufgabe des Gesundheitsamtes, Einsicht in die Erfassung und Auswertung nosokomialer Infektionen (Krankenhausinfektion) und multiresistenter Erreger zu nehmen. Im Infektionsschutzgesetz ist vorgeschrieben, dass diese Statistiken erstellt werden müssen, aber leider ist die Art der Auswertung nicht gesetz­lich vorgeschrieben. Deshalb sind die Auswertungen noch immer von sehr unterschiedlicher Aussagekraft. Den gesetzlichen Vorschriften wurde aber in allen Häusern genüge getan.

 

Es besteht keine Meldepflicht für den Nachweis von multiresistenten Keimen, es sei denn es handelt sich um einen Ausbruch, d. h. die Erkrankung oder Kolonisation von mehr als einer Person in einer Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung.

 

Festzuhalten ist generell die Zunahme von MRSA (methizillinresistenter - meist multiresis­tenter - Staphylococcus aureus) bei aufgenommenen Patienten. Gleichzeitig wird auf noso­komialem Wege (z.B. durch Pflegemaßnahmen) deutlich seltener MRSA übertragen; dies liegt an der erhöhten Wachsamkeit und den verbesserten internen Hygienemanagements, also einer Verbesserung der infektionspräventiven Maßnahmen bezüglich dieser Erreger.

 

Ein zunehmend ernstes Problem stellt Clostridium difficile dar. Dieses Bakterium ist ein na­türlicher Bewohner des menschlichen Darms, der nach längerer Antibiotikatherapie zu schweren tödlich verlaufenden Durchfallerkrankungen führen kann. Die nosokomiale Über­tragung kann nur durch besondere Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen verhindert wer­den. Im letzten Jahr ist erstmals auch in Deutschland bei einem nosokomialen Ausbruch eine besonders gefährliche, aggressive Variante aufgetreten, die zu vielen Todesfällen führte.

 

Aufgrund dessen wurde nach § 6 Abs. 1 IfSG eine Meldepflicht für  Clostridium difficile-Infek­tionen mit schwerem Verlauf eingeführt. Dies stellt eine Erweiterung der namentlichen Meld­pflichten für das Gesundheitsamt dar. Es wurden alle Krankenhäuser über das Meldeschema bei schwer verlaufender Form von Clostridium difficile informiert.

 

Die ambulanten OP-Zentren des Bezirkes entsprechen allen anerkannten Hygienestandards. Bei ambulant operierenden Ärzten in Einzelpraxen oder in Endoskopiepraxen wurden wei­terhin Probleme bei der Aufbereitung benutzter Medizinprodukte, z.B. Endoskope, festge­stellt. Bei den Begehungen wurde umfassend über entsprechende Standards und die Fort­bildungsvoraussetzungen für das Personal aufgeklärt.

Ein Mitarbeiter des Fachbereiches 2 konnte eine fachspezifische Fortbildung gemäß den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung e.V. (DGSV) zur Aufbereitung von Medizinprodukten, den so genannten Fachkunde 1 - Lehrgang, absolvieren. Dies ist insbesondere für die Überwachung von ambulanten Operationszentren und Arztpraxen wichtig. Trotz der Kosten in Höhe von 750,00 € sollen weitere Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter qualifiziert werden.

 

In einer Sonderaktion wurden alle Kinderärzte im Bezirk angeschrieben mit der Bitte, an ei­ner bundesweiten Untersuchung der epidemischen Myositis teilzunehmen. Dies galt für Kin­der bis 18 Jahren, die seit Oktober 2007 nach fieberhafter Erkrankung an akut einsetzenden starken Schmerzen der Wadenmuskulatur litten, die durch Berührung oder Dehnung der Unterschenkel verstärkt wurden. Es ist ein rares und vermutlich infektassoziiertes Krank­heitsbild, das möglicherweise gehäuft nach Influenzaerkrankungen auftritt.

 

Um den kausalen Zusammenhang mit einer Grippeerkrankung im Vorfeld genauer zu unter­suchen, sollte ein Fragebogen ausgefüllt werden und an das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit NRW weitergeleitet werden.

 

Es erfolgten 11 Besuche in Massagestudios zur Überprüfung, ob bei bestimmten Angeboten die Zulassung zur Ausübung der Heilkunde vorhanden war. Hierbei wurde über Kontraindi­kationen und Gefahren insbesondere bei der Fußreflexzonenmassage aufgeklärt und die Behandlung in acht Fällen untersagt, weil keine entsprechende Ausbildung vorgewiesen werden konnte. Die Einhaltung des Verbotes wird durch Stichproben geprüft. Diese Sonder­aktivität wird im Jahr 2009 fortgesetzt.

 

 

Stellungnahmen/Einsätze in Amtshilfe

 

Abteilung/Institution

Anzahl

 

 

Abt. Bauwesen

   2

Landesjugendamt

 29

LAGeSo

   3

 

Für die Abt. Wirtschaft, Ordnungsangelegenheiten und Weiterbildung wurden in Amtshilfe 34 Ermittlungen wegen Geruchsbelästigung durch Gaststätten durchgeführt.

 

 

Ortshygiene

 

Ratten-/Schädlingsbekämpfung

 

In Berlin gibt es für das Gesundheitsamt lediglich Aufgaben im Zusammenhang mit der Wanderratte, die mit chemischen Mitteln (Rodentiziden) bekämpft wird. Die wegen der Kli­maerwärmung in den westlichen alten Bundesländern steigende Bedeutung der Rötelmaus und der Gefahr einer Übertragung von Hantaviren spielt in Berlin bisher noch keine Rolle, könnte aber bei weiterer Klimaerwärmung auch hier ein Problem werden.

 

Wanderratten dringen häufig über Kellerfenster und defekte Kanalisationsanschlüsse in Wohngebäude ein. Es kann, vor allem bei einem erhöhten Vorkommen von Nagern, zu di­rektem Kontakt oder zu Kontakt mit Ausscheidungen kommen. Dies gilt nicht nur für Wohn­gegenden mit schlechter Infrastruktur, vernachlässigtem Gebäudezustand und verwahrloster Sozialstruktur, sondern erstreckt sich auch auf Gegenden mit höheren sozialen Standards. Wanderratten sind auch Verschlepper, Überträger und Reservoir von Tierseuchen.

 

Die Berliner Schädlingsverordnung regelt, wie bei einem Rattenbefall vorzugehen ist.

Der Pflichtige, gemeint ist damit meist der Eigentümer oder Vermieter eines Hauses oder eines Grundstücks, hat den Rattenbefall seines Eigentums unverzüglich beim örtlich zustän­digen Bezirksamt (Abteilung Gesundheitswesen) anzuzeigen und die Bekämpfung der Rat­ten auf eigene Kosten durchführen zu lassen. Die Bekämpfung dieser Wirbeltiere darf mit den dafür zugelassenen Mitteln und nur von Fachkräften (Schädlingsbekämpfer mit Sach­kundenachweis) durchgeführt werden.

 

Dem Gesundheitsamt werden auch Befallsverdachtsmeldungen zugestellt. Die Anzahl der daraufhin eingeleiteten Ermittlungen betrug im Berichtsjahr 480.

 

In 402 Fällen wurde Rattenbefall festgestellt. In 134 Fällen wurden die zur Bekämpfung Pflichtigen (Eigentümer/Hausverwaltung) vom Gesundheitsamt aufgefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ferner wurden häufig Auflagen zur Beseitigung von Rattensiche­rungsmängeln erteilt.

 

In 84 Fällen war der Kostenträger für die Bekämpfung das Gesundheitsamt, da es sich um öffentliches Straßenland, Grünanlagen oder bezirkseigene Gebäude handelte.

 

In 113 Fällen wurden die Berliner Wasserbetriebe (BWB) als Pflichtige zur Durchführung von Rattenbekämpfungsmaßnahmen im Kanalisationsbereich beauftragt.

 

In 149 Fällen beauftragten die Pflichtigen einen Schädlingsbekämpfer und übersandten nur die Tilgungsbescheinigung.

 

Die Zahl der Ermittlungen und telefonischen Beratungen zu „sonstigen tierischen Schädlin­gen“ (Mäuse, Schaben, Ameisen etc.) betrug 404.

 

 

Kopflausbefall

 

Kopfläuse sind keine Krankheitsüberträger, sondern Lästlinge. In früheren Jahren wurden im Gesundheitsamt Behandlungen auch ganzer Schulklassen vorgenommen. Da hiermit weit­gehend in das Elternrecht eingegriffen wurde, ist dies schon lange nicht mehr möglich.

 

Seit Juli 2007 hat das Robert Koch-Institut veränderte Behandlungsstrategien veröffentlicht, deren Umsetzung insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen Probleme bereitet, da die Behandlung und Verantwortung richtigerweise den Eltern zugesprochen wird und diese die­ser Aufgabe nicht immer nachkommen.

 

Es wurden in zwei Schulen Informationsveranstaltungen (Vortrag und Filmvorführung) durchgeführt, um bei besonderem Leidensdruck von Lehrern, Eltern und Schülern unterstüt­zend tätig zu werden.

 

Ziel war es, das Wissen über Läuse zu vertiefen und über die korrekte Technik der Behand­lung aufzuklären. Insbesondere muss immer wieder darüber aufgeklärt werden, dass es kein Hinweis auf mangelnde Hygiene ist, wenn ein Kopflausbefall festgestellt wird und keine Stigmatisierungen befallener Personen erfolgen dürfen.

 

Für Schulen, Kindergärten und Eltern bietet das Gesundheitsamt in Charlottenburg-Wilmers­dorf noch immer eine so genannte Läusenachschau an, wobei festgestellt werden kann, ob ein Kind behandlungsbedürftig ist oder eine Behandlung erfolgreich war.

 

1.134 Personen - in der weit überwiegenden Zahl Kinder - wurden auf Kopflausbefall unter­sucht, davon wiesen 15 Kinder einen Lausbefall auf, 110 Kinder hatten noch Nissen. Es er­folgen prinzipiell eine eingehende Beratung zur Behandlung und Unterweisungen in der Selbstuntersuchung („Nasses Auskämmen“).

 

 

Umweltmedizin

 

Umweltmedizinische Beratungsstelle

 

Der umweltbezogene Gesundheitsschutz beinhaltet die ärztliche und nichtärztliche Beratung für einzelne Bürgerinnen und Bürger bei Verdacht auf gesundheitliche Belas­tung/Beeinträchtigung durch Umweltnoxen und gibt Empfehlungen zur Beseitigung von Ge­fährdungen sowie zum vorsorgenden persönlichen Gesundheits- und Umweltschutz.

 

Ferner erfolgen Stellungnahmen, Informationen und Beratungen für Personengruppen, In­stitutionen und Ämter zu allgemeinen umweltmedizinischen Themen im Sinne der Präven­tion.

 

Im Jahr 2008 wurden insgesamt 660 Beratungen, Untersuchungen und Stellungnahmen durchgeführt und erarbeitet. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt war die Beratung von Bürge­rinnen und Bürgern zur Gesundheitsgefährdung bei Schimmelpilzen im Innenraum.

 

Weitere Beratungsthemen waren Emissionen aus Bau- und Renovierungsmaterialen sowie aus Raumausstattungsgegenständen.

 

 

Kontrollen der Wasserqualität von Badeeinrichtungen

 

Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes kontrollieren alle Anlagen, die zum Schwimmen oder zur Bewegung im Wasser dienen. Dabei wird überprüft, ob die Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser so durchgeführt wird, dass jederzeit in allen Beckenbereichen die mikrobiologischen und chemischen Grenz- und Richtwerte eingehalten werden.

 

Hierbei wurden des Öfteren geringfügige Überschreitungen der Grenzwerte der DIN 19643 festgestellt. Die Betreiber wurden jeweils ausführlich beraten, mit welchen Maßnahmen (und in welchem Umfang) die Mängel beseitigt werden sollten.

 

Alle Einrichtungen wurden hinsichtlich hygienischer Mängel mindestens zweimal besichtigt. Bei Beanstandungen wurden Nachkontrollen zur Mängelbeseitigung durchgeführt. Die Qua­lität des Badebeckenwassers in den Sommerbädern wird monatlich überprüft.

 

In Charlottenburg-Wilmersdorf werden insgesamt 45 private Bäder (Hotels, Clubs und Sau­nabetriebe), 6 Bäder der Berliner Bäderbetriebe (BBB), 4 Anlagen in Sonderschulen und      4 Bewegungsbecken in Krankenhäusern überwacht.

 

Die Beurteilung der Wasserqualität nach Laborkontrollen hat für 101 Becken zu erfolgen:

 

Hallenbecken

33

( inklusive Sprungbecken )

Außenbecken

13

 

Nichtschwimmerbecken

  4

 

Planschbecken

  2

 

Tauchbecken

29

 

Therapiebecken

  2

 

Bewegungsbecken

13

 

Entmüdungsbecken

  5

 

 

In der Badesaison 2008 war im Sommerbad Wilmersdorf keine mikrobiologische Beanstan­dung des Badebeckenwassers zu verzeichnen. Die anlässlich der Vorbesichtigung festge­stellten Mängel waren zum Saisonbeginn behoben. Das Duschwasser der Schwimmbäder der BBB wies keine Legionellenbelastungen auf. Nach wie vor wird das Warmwasser im Bad in der Mecklenburgischen Straße wöchentlich einmal thermisch desinfiziert (hocherhitzt).

 

Bei den privaten Bädern waren die mikrobiologischen Befunde dreimal zu beanstanden. Nach entsprechenden Interventionen lagen die Werte wieder im Normbereich.

 

Insgesamt wurden 120 Bäderbesichtigungen durchgeführt. Die bei den Kontrollen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in einigen Bädern festgestellten baulichen und hygienischen Mängel wurden nach schriftlicher Aufforderung von den Betrei­bern beseitigt.

 

 

Badegewässer

 

Badegewässer sind Fließgewässer oder stehende Gewässer, die primär zum Baden und Schwimmen genutzt werden können.

 

Baden in freien Gewässern kann mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Damit sind nicht nur Badeunfälle gemeint, sondern auch Erkrankungen, die mit Durchfällen, Erbrechen und manchmal auch Fieber einhergehen können.

 

Diese werden meist durch fäkale Krankheitserreger verursacht, die z. B. aus Oberflächenab­schwemmungen oder Einleitungen herrühren können. Auch die Ausscheidungen der Baden­den selbst können sich bedenklich auf die Badewasserqualität auswirken.

 

Ein weiteres Problem sind Algen, v.a. Blaualgen. Diese bilden Stoffwechselgifte und Aller­gene, die Gesundheitsstörungen wie Bindehautentzündung, Hautausschlag oder - in extre­men Einzelfällen - auch Leberschädigungen hervorrufen können. Das Algenwachstum wird durch Nährstoffeintrag, vor allem Phosphor- und Stickstoffverbindungen aus landwirtschaftli­cher Düngung, in das Badewasser gefördert.

 

Das Gesundheitsamt hat die Aufgabe, die Ergebnisse von Badegewässerproben auf ihre gesundheitliche Relevanz zu beurteilen und im Falle von Überschreitungen der Grenzwerte ein Badeverbot auszusprechen.

 

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales veranlasst regelmäßig labortechnische Unter­suchungen des Oberflächenwassers der EU-Badegewässer zur Bestimmung der mikrobiolo­gischen Wasserqualität.

 

Folgende Parameter werden regelmäßig bestimmt:

 

  • die Keimbelastung mit Fäkalkeimen (Einschwemmung)
  • die Transparenz des Badegewässers gemessen als Sichttiefe (Menge an Phytoplank­ton)
  • die Menge an Schwebealgen und deren Zusammensetzung, unterschieden nach Ar­ten
  • chemische Parameter, wie pH-Wert, Sauerstoff, Nitrat und Nitrit (Aussagen über Nähr­stoffeintrag)

 

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf werden nach den Vorgaben der EU-Richtlinien vier Gewässer beprobt:

 

  • das Freibad Jungfernheide
  • der Teufelssee
  • die Unterhavel im Bereich am Grunewaldturm und
  • an der Radfahrerwiese

 

Das Baden ist offiziell jedoch nur im Freibad Jungfernheide erlaubt. Für alle nicht in der Liste der Badestellen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales aufgeführten Gewässer be­steht ein Badeverbot.

 

Die Ergebnisse der Untersuchungen im Jahr 2008 ergaben gute bis sehr gute Werte für die Wasserqualität. Grenzwertüberschreitungen wurden in der gesamten Badesaison 2008 nicht beobachtet. Die erwärmungsbedingte Algenvermehrung war zu keinem Zeitpunkt gesund­heitsgefährdend, trübte jedoch die Sichttiefe.

 

Im Bereich der Unterhavel war der Nährstoffeintrag deutlich größer und das Algenwachstum daher ausgeprägter. Allerdings wären auch in diesen Gewässern die Grenzwerte nie über­schritten gewesen, würden sie noch in die Beurteilung der Badegewässerqualität einbezo­gen.

 

Die Laborergebnisse für den Halensee sind nach dem Einbau der Filteranlage zwar schon deutlich besser als in den Vorjahren. Dennoch zeigten 5 von 8 Wasserproben noch eine Be­lastung durch Keime, die auf fäkale Verunreinigungen hinweisen. Dabei handelte es sich ausschließlich um Richtwertüberschreitungen; die Grenzwerte, die in den vergangenen Jah­ren teilweise dramatisch überschritten wurden, wurden hingegen eingehalten. Damit ist der Halensee auch weiterhin kein Gewässer, das in die Liste der Badegewässer aufgenommen werden könnte.

 

Die Beurteilung der Wasserqualität für alle Berliner Badegewässer ist jederzeit beim Lan­desamt für Gesundheit und Soziales im Internet unter folgender Adresse einzusehen:
http://www.berlin.de/badegewaesser/detail/index.html

 

 

Trinkwasser

 

Trinkwasseruntersuchungen in Hausinstallationen

 

Probenahmen von Trinkwasser dürfen nach der Trinkwasserverordnung nur von speziell geschulten Personen - unter anderem auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ge­sundheitsamtes - durchgeführt werden.

 

Über ein europäisches Erfassungssystem werden Legionellenerkrankungen, die im Zusam­menhang mit einem Hotelaufenthalt stehen, an die jeweils zuständigen Gesundheitsämter gemeldet.

 

In 2008 wurden 27 Ortsbesichtigungen in verschiedenen im Bezirk Charlottenburg-Wilmers­dorf betriebenen Hotels und Seniorenheimen hinsichtlich einer eventuellen Legionellenkon­tamination des Trinkwassers durchgeführt.

 

Hierbei wurden bei orientierenden und weitergehenden Wasseruntersuchungen Ergebnisse der Bewertungsstufen „gering bis hoch“ festgestellt. Daraus resultierende Maßnahmen wie Sanierungsvorschläge bzw. Nachuntersuchungen wurden angeordnet und durch erneute Beprobung eine gesundheitliche Unbedenklichkeit abgeklärt.

 

Ferner wurden bei zwei Ortsterminen fünf Legionellenuntersuchungen in der Hausinstallation veranlasst. Dabei erfolgten ebenfalls Beratungen und Probenahmen auf chemische Schad­stoffe (z.B. Blei, Kupfer, Nickel) in Hausinstallationen. Es wurden keine Grenzwertüber­schreitungen festgestellt.

 

 

Trinkwasseruntersuchung im Rahmen des Screeningprogramms „Wasser für die Öf­fentlichkeit“ gem. §§ 18, 19 Trinkwasserverordnung

 

Für das stichprobenartige Überwachungsprogramm, das in ganz Berlin durchgeführt wird, wurden im Berichtsjahr durch das LAGeSo anhand eines statistisch abgesicherten Zufalls­verfahrens für unseren Bezirk 10 Sportstätten oder ähnliche Anlagen ausgewählt.

 

In diesen wurde das Trinkwasser auf die Parameter Antimon, Arsen, Benzo(a)pyren, Blei, Cadmium, Kupfer Nickel Nitrit, Nitrat, PAK, Trihalogene und Vinylchlorid überprüft. Die Trinkwasseranalysen ergaben nur bei Stagnationswasser leichte Überschreitungen. Den Nutzern wurde empfohlen, das Wasser vor Nutzung ablaufen zu lassen.

 

 

Überwachung des Rohrnetzes der Berliner Wasserbetriebe

 

Die Berliner Wasserbetriebe überwachen laufend die Wasserqualität im Rohrnetz. Es wur­den 230 Proben untersucht und die Analyseergebnisse dem Gesundheitsamt elektronisch zur gesundheitlichen Bewertung der Einhaltung von Grenz- und Richtwerten übermittelt. Im Berichtsjahr kam es zweimal zu geringfügigen Grenzwertüberschreitungen, so dass das Ge­sundheitsamt für die betroffenen Nutzerinnen und Nutzer ein zeitbegrenztes Abkochgebot für das Trinkwasser aussprach.

 

Das Gesundheitsamt nimmt pro Jahr zusätzlich 3 amtliche Proben aus dem Rohrnetz. Die Ergebnisse waren ohne Beanstandungen.

 

 

Erstellung von Maßnahmeplänen bei Teil-/Totalausfall der öffentlichen Wasserversor­gung

 

Um für einen Teil-/Totalausfall der öffentlichen Wasserversorgung vorzusorgen, sieht die Trinkwasserverordnung vor, dass das Gesundheitsamt Maßnahmepläne vorhält. In enger Zusammenarbeit mit den Berliner Wasserbetrieben wurde ein solcher Plan erstellt. Er bedarf der laufenden Aktualisierung.

 

 

Fahrgastschiffe

 

Gemäß Trinkwasserverordnung wurden von den Betreibern die Ergebnisse von Trinkwas­seruntersuchungen aus Wassertanks von 10 Fahrgastschiffen und 1 Frachtschiff vorgelegt. Es wurde keine Überschreitung der mikrobiologischen Grenzwerte festgestellt.

 

 

Straßenbrunnen

 

Im Bezirk sind zur Notwasserversorgung nach der Stilllegung zweier Brunnen noch           234 Straßenbrunnen installiert, von denen 65 in Amtshilfe für das Tiefbauamt auf definierte che­mische und mikrobiologische Parameter überprüft wurden. Im Ergebnis wiesen 18 Brunnen Grenzwertüberschreitungen auf. 13 Brunnen waren chemisch und fünf Brunnen mikrobiolo­gisch belastet. Zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung wurden für diese Brunnen entspre­chende Maßnahmen veranlasst.

 

 

Untersuchung von Eigenwasserversorgungsanlagen

 

Bei Gebäuden, die nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen sind, werden Eigenwasserversorgungsanlagen (EVA) eingesetzt, um die Bewohner bzw. Nutzer mit Was­ser zu versorgen. Die einzige Eigenwasserversorgungsanlage für Trinkwasser im Bezirk in einer gewerblichen Anlage zeigte bei den Wasseruntersuchungen keine Auffälligkeiten.

 

 

Überwachung von nicht ortsfesten Trinkwasserversorgungsanlagen

 

Nach der Trinkwasserverordnung benötigen Verkaufswagen und -stände auf Märkten und Straßenfesten, in denen Speisen/Getränke mit Wasser zubereitet werden, Geschirr/Besteck und Hände gewaschen werden, Wasser in Trinkwasserqualität.

 

Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, dürfen zur Trinkwasserversorgung auf öffentli­chen Plätzen nur Schläuche zum Einsatz kommen, die über eine Zulassung nach sog. KTW (Kat. A)-Kriterien des Umweltbundesamtes und nach DVGW-Arbeitsblatt 270 verfügen.

 

Im Berichtsjahr wurde wie im Vorjahr auf Straßenfesten, Wochen- und Weihnachtsmärkten die Einhaltung dieser Vorschriften überprüft, wobei im Vorfeld mit einem Merkblatt auf die Erfordernisse hingewiesen wurde.

 

Dabei wurden die Trinkwasserleitungen an 310 Ständen kontrolliert. Auch in diesen Fällen sind bei Zuwiderhandlungen Nachkontrollen nötig, um ggf. ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einzuleiten.

 

 

Lebensmittelpersonal-Beratung

 

Das Infektionsschutzgesetz regelt in den §§ 42 und 43, dass automatisch ein gesetzliches Tätigkeitsverbot in Kraft tritt, wenn Personen, die im Lebensmittelbereich tätig sind, be­stimmte Krankheitssymptome aufweisen und dass entsprechende Bescheinigungen zur Kontrolle durch die Gesundheitsämter oder Lebensmittelkontrolleure bereitzuhalten sind. Auch über die Verpflichtung des Arbeitgebers zur Belehrung mit entsprechender Dokumen­tation bei Arbeitsaufnahme und in jährlichem Rhythmus wird aufgeklärt.

 

Hierzu erfolgt im Gesundheitsamt eine sog. Erstbelehrung für alle Personen, bei denen die Möglichkeit besteht, dass sie bei ihrer täglichen Arbeit über bestimme Lebensmittel Infekti­onskrankheiten übertragen.

 

Die Belehrung erfolgt in schriftlicher und mündlicher Form und wird durch eine Bescheini­gung bestätigt. Im Berichtszeitraum wurden 18.146 Erstbelehrungsbescheinigungen, davon 27 Ersatzbescheinigungen, ausgestellt.

 

Aufgrund der Regelungen der Verordnung über die Erhebung von Gebühren im Gesund­heits- und Sozialwesen wurden insgesamt 2.524 Belehrungsbescheinigungen gebührenfrei ausgestellt.

 

Ein Zeugnis nach § 18 des Bundes-Seuchengesetzes (ehemals Rote Karte) ist weiterhin gültig nach § 77 IfSG, sofern es den damals geltenden Gesetzen entsprach (z.B. wenn damals vorgeschriebene Stuhlproben dokumentiert sind).

 

Als Service für die Bürgerinnen und Bürger erfolgen für Eigentümer solcher Karten Be­lehrungen nach neuem Recht, ohne dass dafür Gebühren erhoben werden. Dies nahmen 349 Bürgerinnen und Bürger in Anspruch.

 

Für 29 Beschäftigte im Lebensmittelbereich wurden Tätigkeitsverbote nach dem Infektions­schutzgesetz ausgesprochen. Auf Märkten und sonstigen Großveranstaltungen wurden    569 Beschäftigte dahingehend kontrolliert, ob die Erstbelehrungsbescheinigung und die Doku­mentation der letzten Folgebelehrung verfügbar gehalten wurden. Bei Nichteinhaltung dieses Erfordernisses wird generell ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

 

 

Leichen- und Bestattungswesen (ordnungsbehördliche Bestattungen)

 

Im Jahr 2008 erhielt das Gesundheitsamt 305 Todesfallmeldungen. Davon waren 222 Mel­dungen bis zur Auftragserteilung einschließlich Kostenübernahme vom Gesundheitsamt zu bearbeiten.

 

In 65 Todesfällen wurden die Kosten gem. § 74 SGB XII vom Sozialamt bzw. von den Ange­hörigen selbst übernommen. 18 Vorgänge wurden zuständigkeitshalber an andere Bezirks­ämter abgegeben.

 

Jede Meldung erfordert umfangreiche Nachforschungen, und zwar auch in den Fällen, in denen kein Auftrag zur ordnungsbehördlichen Bestattung erfolgt. Die Kosteneinziehung ist oft erst nach 9 bis 12 Monaten abgeschlossen.

 

Den Ausgaben in Höhe von 228.153 € stehen Einnahmen in Höhe von 124.192 € gegen­über. Diese resultieren aus Zahlungen von Nachlassverwaltern, Erben und nachträglich er­mittelten Angehörigen.

 

 

Fachbereich 3 - Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Erwach­sene

 

Sozialpsychiatrischer Dienst

 

Der öffentliche Gesundheitsdienst nimmt nach § 8 Abs. 4 des 2006 verabschiedeten GDG „sozialpsychiatrische gemeindebezogene Aufgaben nach Maßgabe des Gesetzes für psy­chisch Kranke und des Betreuungsgesetzes wahr. Er wirkt an der Planung, Qualitätssiche­rung und Weiterentwicklung der gemeindepsychiatrischen Versorgungsstruktur mit, insbe­sondere durch Beratung und Betreuung von psychisch kranken und abhängigkeitskranken Menschen sowie von auf Grund solcher Erkrankungen behinderten Menschen einschließlich derer, die durch eine solche Krankheit gefährdet oder bedroht sind, und stellt die Behandlung sicher. Er trifft die notwendigen Maßnahmen der Unterbringung nach dem Gesetz für psy­chisch Kranke.“

 

Um dem Versorgungsauftrag und der individuellen Betreuung der Betroffenen gerecht zu werden, ist der Sozialpsychiatrische Dienst auf die berufsübergreifende Zusammensetzung und Arbeitsweise seines Teams, bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern und Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeitern angewie­sen. Wegen des Ausscheidens der bisher leitenden Ärztin aus Altersgründen kam es hier zu einem Wechsel; eine Arztstelle konnte nach langer Vakanz besetzt werden. Eine Sozialar­beiterin verstarb nach langer Krankschreibung; diese Stelle konnte im Mai 2008 neu besetzt werden. Trotzdem bleibt der Sozialpsychiatrische Dienst besonders im Bereich Sozialarbeit im Vergleich mit den anderen Berliner Bezirken unterbesetzt.

 

Kennzeichnend für die Arbeit ist die ambulant aufsuchende Tätigkeit aller Berufsgruppen und die Einbeziehung des sozialen Umfeldes bei der Problembewältigung. Bei der Klientel han­delt es sich überwiegend um Menschen mit chronischem Krankheitsverlauf und einer viel­schichtigen Problematik, die sich häufig nicht in das Versorgungs- und Behandlungssystem des SGB V integrieren lassen. Bei den ersten Kontakten ist das Erkennen und Diagnostizie­ren der psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten entscheidend, weil sich daraus das weitere Vorgehen unserer Tätigkeit ableitet.

 

Aufgrund veränderter statistischer Erfassung unter Heranziehung des fortgeschriebenen Berliner Produktkatalogs für die öffentliche Verwaltung ist die Vorlage von Vergleichszahlen aus den letzten Jahren nur eingeschränkt möglich. Die früheren Einzelprodukte „Psychoso­ziale Betreuung“, „Einleitung, Vermittlung, Organisation von Hilfen“ sowie „Ärztliche, sozial­pädagogische, psychologische Beratung“ wurden im Jahr 2004 zu dem neuen Produkt  „Psychosoziale Betreuung und Hilfevermittlung“ im Sinne einer jährlichen Fallpauschale zu­sammengefasst. Erstmals ab 1.7.2006 wurden die Zahlen auch nach Geschlechtern getrennt erhoben und gesondert ausgewiesen (Gender-Mainstreaming).

 

Folgende Leistungen wurden erbracht:

 

 

Psychosoziale Betreuung und Hilfevermittlung

 

2008                3.179 Kontakte  (Fallpauschalen)

2007                3.234 Kontakte  (Fallpauschalen)

2006                3.431 Kontakte  (Fallpauschalen)

2005                3.204 Kontakte  (Fallpauschalen)

2.757 Kontakte  (Fallpauschalen)

 

 

Krisenintervention einschließlich Unterbringungen/Einweisungen (ab 2000)

 

2008                1.001

2007                1.408

2006                   975

2005                1.570

2004                1.604

2003                1.067

2002                   750

                           821

   886

 

 

Fachspezifische Stellungnahmen und Gutachten (intern)

 

2008                2.262

2007                2.471

2006                2.743

2005                2.795

2004                3.236

2003                3.232

2002                3.124

2001                3.120

2000                3.467

2.745

 

 

Fachspezifische Stellungnahmen und Gutachten (extern)

 

2008                  261

2007                  237

2006                    13

                            15

                            37

Die Zunahme der externen Gutachten ergibt sich aus dem Kooperationsvertrag des Be­zirksamtes mit dem Jobcenter und den entsprechenden Beratungen und Stellungnahmen.

 

 

Schwerpunktaufgaben

 

Vorbeugende, begleitende und nachgehende Beratung und Betreuung

 

Bekannt wird der größte Teil der Klientel durch Kontaktpersonen wie Angehörige, Nachbarn, Hausverwaltungen, Sozialstationen, Arbeitgeber oder auch durch Anfragen/Hinweise der Sozialhilfeleistungsstellen; ferner auch durch Einsatzberichte der Polizei und Informationen der Kliniken im Zusammenhang mit geplanten Entlassungen aus stationärer Behandlung.

 

Die Kontaktaufnahme versteht sich zunächst als offenes Angebot zur Beratung und beglei­tender Hilfestellung in kurz- oder mittelfristiger Sicht, bei Bedarf wiederholend. Therapeutisch orientierte Einzelgespräche können inzwischen nicht mehr angeboten werden.

 

Ein Sozialarbeiter leistet mit einer halben Stelle die Verbindungsarbeit zur Kontaktstelle der Pinel-Gesellschaft e.V., die sich bis zum Auszug des Sozialpsychiatrischen Dienstes an dem gemeinsamen Standort in der Binger Straße befand und im Juni 2006 in ihre neuen Räume in der Güntzelstraße umgezogen ist.

 

Nach wie vor besteht eine gute Vernetzung zwischen dem Sozialpsychiatrischen Dienst und dem Standort West des Berliner Krisendienstes, da ein Arzt und eine Sozialarbeiterin dort als Honorarkräfte tätig sind. Auch im Fachbeirat vertreten zwei Mitarbeiter den Sozialpsychiatri­schen Dienst.

 

 

Vermittlung in ambulante, komplementäre und stationäre Hilfen

 

Dieser Aufgabenbereich setzt einen aktuellen und umfassenden Überblick über die ver­schiedenen Versorgungsangebote voraus sowie entwickelte Kooperationsformen mit ver­schiedenen Leistungsträgern im Bereich des Betreuten Wohnens, der Tagesstätten, der Kli­niken, der Suchtberatungsstellen, der Sozialstationen und der einzelnen Heimträger.

 

Die Teilnahme und Mitarbeit in Gremien/Fachgruppen der gemeindepsychiatrischen Versor­gung findet regelmäßig statt (PSAG-Plenum, Vorstand und Fachgruppen, Gerontopsychiatri­scher Verbund). Ein Arzt ist Mitglied des Vorstands der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft; im Charlottenburg-Wilmersdorfer fachpsychiatrischen Arbeitskreis im Rahmen der integrier­ten Versorgung ist der Sozialpsychiatrische Dienst ebenfalls regelmäßig vertreten.

 

Eine Sozialarbeiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes ist gemeinsam mit den Fallmana­gerinnen der Eingliederungshilfe des Sozialamtes beteiligt an der Vorbereitung und Durch­führung des „Steuerungsgremiums Psychiatrie“ (SGP) für die Leistungstypen „Betreutes Wohnen“ und „Beschäftigungstagesstätten“, das zweimal monatlich stattfindet und inzwi­schen für die Versorgung des gesamten Bezirkes zuständig ist.

 

Im Bereich Wilmersdorf gab es auch im Jahr 2008 monatliche Fachtreffen mit den Ärzten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pfle­gedienstes der Gemeindepsychiatrischen Klinik Eibenhof.

 

 

 

 

 

Krisenintervention einschließlich Unterbringung nach dem PsychKG und ärztlicher Wochenendbereitschaftsdienst

 

Die Präsenz für Kriseneinsätze (Ärztin und Arzt und Sozialarbeiterin und Sozialarbeiter) ist auf die Zeiten Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr und Freitag von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr festgesetzt. Seit September 2006 ist am Freitag bis 16.00 Uhr eine entspre­chende personelle Besetzung vorzuhalten. An Wochenenden und Feiertagen wird der ärztli­che Bereitschaftsdienst für Unterbringungen nach dem PsychKG im Wechsel übernommen.

 

Im Anschluss an die Dienstzeiten des Sozialpsychiatrischen Dienstes wird der Berliner Kri­sendienst, Region West, von 16.00 Uhr bis 24.00 Uhr tätig. Ein zentraler Nachtdienst ist an­sprechbar von 00.00 Uhr bis 08.00 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen sind die regiona­len Krisendienste rund um die Uhr besetzt, d.h. nachts wiederum mit einem zentralen Ange­bot.

 

Für den Bereich Wilmersdorf gibt es seit 1997 die Gemeindepsychiatrische Klinik Eibenhof mit angeschlossener Tagesklinik, die aus unserer Sicht trotz der im Berliner Vergleich nied­rigsten Bettenmessziffer ihren Versorgungsauftrag gut erfüllt.

 

Die Aufnahmeverpflichtung für Patienten aus dem ehemaligen Bezirk Charlottenburg ist am 01.03.2001 von der psychiatrischen Abteilung des Max-Bürger-Zentrums in Spandau auf die Nervenklinik der FU (Klinikum Benjamin-Franklin, Standort Eschenallee) übergegangen. Seit dem 01.05.2007 übernimmt der neue Standort des GPVA in der Landhausstraße die Auf­nahmeverpflichtung auch für einen Teil des ehemaligen Charlottenburg.

 

Unterbringungen nach PsychKG

Unterbringungen nach Betreuungsgesetz

Jahr

Wilm.

Charl.

gesamt

Wilm.

Charl.

gesamt

 

2008

 

 

152

 

 

  4

2007

 

 

190

 

 

10

2006

 

 

147

 

 

  5

2005

 

 

184

 

 

12

2004

  62

  82

144

1

13

14

2003

  56

114

170

1

13

14

2002

  69

102

171

2

15

17

2001

  88

124

212

2

19

21

2000

102

109

211

7

19

26

1999

 

  82

162

2

  9

11

1998

  69

  77

146

3

13

16

1997

  93

121

214

3

18

21

 

 

Abgabe von gutachtlichen Stellungnahmen für den Sozialhilfeträger, für den Amts- und Vertrauensärztlichen Dienst und für Gerichte

 

Die Begutachtungen und Stellungnahmen binden nach wie vor einen erheblichen Teil der ärztlichen, psychologischen und sozialpädagogischen Kapazitäten. Sie sind jedoch als Ent­scheidungshilfe in den meisten Fällen unentbehrlich.

 

Mit dem In-Kraft-Treten des SGB II und des SGB XII entfallen einige Aufgaben, wie z.B. die Begutachtung der Arbeitsfähigkeit von Sozialhilfeempfängern. Allerdings erfolgen im Rah­men der Kooperationsvereinbarung zwischen Bezirksamt und JobCenter zahlreiche Bera­tungen und Stellungnahmen für „Personen mit multiplen Vermittlungshemmnissen“.

 

Für den Bereich der Eingliederungshilfe und der Hilfe zur Pflege wurden im Zusammenhang mit der Umsetzung der §§ 93 ff BSHG verschiedene standardisierte Verfahren eingeführt:

 

  • im Rahmen der Hilfen für psychisch Kranke gemäß § 53 SGB XII im Bereich Wohnen und Beschäftigung der „Berliner Behandlungs- und Rehabilitationsplan“ (BBRP) mit 12 Hilfebedarfsgruppen bei 3 Leistungsbereichen;

 

  • bei Hilfen für geistig Behinderte der H.M.B.-W.-Erhebungsbogen mit 5 Hilfebedarfsgrup­pen;

 

  • für den Bereich der substituierten Drogenabhängigen ein Hilfeplan differenziert in 5 Leistungsbereiche;

 

  • für die Hilfe zur Pflege erfolgt die Erfassung der notwendigen Leistungskomplexe in Form eines Modulbogens.

 

Mit der Einführung des Fallmanagements zum 01.07.2005 erfolgte vor allem im Bereich Ein­gliederungshilfe eine erhebliche Verschiebung der Akzente, die auch 2008 keineswegs zu einer Entlastung des Sozialpsychiatrischen Dienstes führte. Die vorgeschlagene Tandem-Funktion der beiden Fachstellen erfordert ein hohes Maß an Abstimmung mit zahlreichen Helferkonferenzen, wobei die Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der AV-EH und der Rahmengeschäftsordnung der Steuerungsgremien Psychiatrie mittlerweile recht gut etabliert ist.

 

 

Beratungsstelle für behinderte, pflegebedürftige, krebskranke und aidskranke Men­schen sowie Personen ab 65 Jahre

 

Im Berichtsjahr 2008 war die Beratungsstelle auf zwei Standorte verteilt:

 

Hohenzollerndamm 174 -177 (ärztlicher Bereich)

 

Personalsituation

 

zwei Ärztinnen mit jeweils                                                                  100%

eine Arzthelferin                                                                                  100%

eine Krankenschwester                                                                        50%

 

regelmäßig erfolgt die Betreuung von Auszubildenden (Kauffrau/Kaufmann für Bürokommuni­kation)

 

 

Fehrbelliner Platz 4 (Soziale Dienste)

 

Personalsituation

 

11 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mit jeweils                        100%

 

1 Sozialarbeiterin mit                                                                          50%

(ab 01.04.2008 im Sozialdienst des KJGD eingesetzt)

 

1 Sozialarbeiterin mit                                                                          68%

(während der Arbeitsphase in der Altersteilzeit; seit dem

01.04.2008 in der Freistellungsphase )

 

ab Mai 1 Sozialarbeiterin mit                                                     75%

 

 

Ärztlicher Bereich

 

Hier werden ärztliche Stellungnahmen gemäß SGB XII (Eingliederungshilfe, Hilfe zur Pflege), SGB II (Kostenübernahmen, Krankenkostzulagen, Umzugsfähigkeiten) und SGB XI (Pflege­gutachten) erstellt. Der medizinische Anteil der sozialpädagogischen Stellungnahmen wird im hiesigen Bereich geleistet.

 

Die Patienten werden sowohl in Sprechstunden als auch bei Hausbesuchen untersucht und begutachtet. Neben den regulären Terminen erfolgen auch notfallmäßige Einsätze.

 

Die Anzahl der Untersuchungen nach SGB II hat seit Sommer 2008 deutlich zugenommen, da das JobCenter einen Teil der ärztlichen Untersuchungen an die Beratungsstelle delegiert hat.

 

Ärztliche Beratungen von Hilfesuchenden mit unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen werden sowohl telefonisch als auch in Sprechstunden durchgeführt.

 

 

insgesamt

Behinderte

Krebskranke

Aidskranke

Sonstige

Gesamtzahl der Betreuten

im Berichtsjahr

 

356

 

225

 

32

 

9

 

90

davon

0 bis unter 6 Jahre

 

    2

 

    1

 

  1

 

 

 

 

 

6 bis unter 18 Jahre

 

    1

 

    1

 

 

 

 

 

 

 

18 bis unter 65 Jahre

 

189

 

123

 

13

 

9

 

44

 

65 Jahre und älter

 

164

 

100

 

18

 

 

 

46

 

darunter  Rollstuhlfahrer

 

  82

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die in der Gesamtzahl der Betreuten enthaltenen Neuzugänge betrug 192 Personen.

 

 

 

Untersuchungen/Stellungnahmen gemäß SGB II und SGB XII für Sozialämter

 

1.112

 

 

Produktzahlen

 

Untersuchungen/Stellungnahmen gemäß SGB II und SGB XII für Sozialämter

1.466

Pflegebegutachten gemäß SGB XI

     94

Gutachten für Institutionen außerhalb der Berliner Verwaltung

     10

 

 

Soziale Dienste

 

Der Sozialdienst der Beratungsstelle wurde zum 01.01.2007 organisatorisch dem Bereich Gesundheit zugeordnet, da das Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst verbindlich einheitliche Strukturen in den Bezirken vorsieht. Es wurde festgelegt, dass der Sozialdienst der Beratungsstelle für behinderte und krebskranke Menschen im Gesundheitsamt zuständig ist für behinderte Menschen bis zum 65. Lebensjahr mit einem Grad der Behinderung von 50% und mehr, für krebskranke und aidskranke Menschen ohne Altersbegrenzung.

 

Um letztlich nicht zwei konkurrierende Sozialdienste in zwei Ämtern zu etablieren, wurde beschlossen, dass der gesamte Sozialdienst unter Wahrung seiner ursprünglichen Aufgaben vom Sozialamt in das Gesundheitsamt wechselt. Bei der Wahrnehmung der Aufgaben wird unter Zugrundelegung der erwähnten Zielgruppendefinition unterschieden zwischen den ent­sprechenden „Produkten Ges und Soz“.

 

Um eine bessere Vergleichbarkeit mit den Beratungsstellen der anderen Bezirke zu ermögli­chen, wurde Mitte 2008 die Zieldefinition für den Personenkreis der behinderten Menschen dahingehend verändert, dass auch die über 65-Jährigen mit einem Grad der Behinderung von 50% und mehr erfasst werden. Dies hat zu einer Verschiebung in der Produktzuordnung von Soz zu Ges geführt, hat aber keinen Einfluss auf die Qualität der Beratungs- und Betreuungsarbeit durch den Sozialdienst.

 

Das individuelle Beratungs- und Betreuungsangebot war im Berichtszeitraum im Wesentli­chen unverändert. Es wurden 1.821 behinderte Menschen, 167 krebskranke Menschen, 91aidskranke Menschen und 288 Menschen im Bereich Soziales, die nicht der vorgenannten Zielgruppe zugeordnet werden können betreut, davon insgesamt 263 Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. Von den insgesamt 2.367 betreuten Personen waren 501 Neuzugänge.

 

Der Anteil der Altersgruppe der 65- bis 80-jährigen Menschen war hierbei am stärksten ver­treten (siehe auch nachstehende Tabelle):

 

Altersgruppe

Behinderte

Krebskranke

Aidskranke

Senioren (Soz)

Gesamt

18 bis unter 65 Jahre

    458

71

85

  36

   650

65 – 80 Jahre

1.147

84

  6

173

1.410

80 bis unter 90 Jahre

   127

  8

  0

  61

   196

über 90 Jahre

     89

  4

  0

  18

   111

 

Schwerpunkt der Arbeit war unverändert die Organisation der ambulanten Versorgung älte­rer, behinderter und kranker Menschen in der eigenen Wohnung in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen, den Angehörigen, den Sozialstationen und privaten Pflegeanbietern, den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern und den Pflegekassen. Es müssen weiter häufiger Anträge beim Amtsgericht auf Einleitung von Betreuung gestellt werden.

 

 

Produktzahlen

 

Nachdem seit Januar 2003 überwiegend nur noch ein Produkt aus dem Bereich Soziales bebucht wurde, müssen seit 2007 zwei Produkte bebucht werden. Be­zugsgröße ist die An­zahl der beratenen Personen im Monat („Soz-Produkt“) bzw. die Anzahl der Erstkontakte im Jahr („Ges-Produkt“).

 

Produkt (Anzahl)

2008

2007

79371 („Ges-Produkt“)

Beratung und Hilfevermittlung für Behinderte und chronisch Kranke

 

1.265

 

   582

78417 („Soz-Produkt“)

Sozialpädagogische Beratung behinderter, pflegebedürftiger und kranker Menschen

 

5.905

 

8.981

 

Die Abweichungen zu den Zahlen aus dem Vorjahr ergeben sich aus der Umstellung der Zählweise im August 2008.

 

Seit 5/2005 werden die Produkte geschlechtsspezifisch nach dem Gender-Mainstreaming erhoben. Danach wurden im Berichtszeitraum bezogen auf das Produkt „Sozialpädagogi­sche Beratung behinderter, pflegebedürftiger und kranker Menschen“ insgesamt 1.719 Klienten männlichen Geschlechts und 4.186 Klienten weiblichen Geschlechts beraten.

 

Bezogen auf das Produkt „Beratung und Hilfevermittlung für Behinderte und chronisch Kranke“ wurden 556 Klienten männlichen Geschlechts und 709 Klienten weiblichen Ge­schlechts beraten.

 

 

Gremienarbeit

 

Die Beratungsstelle war regelmäßig bei den Sitzungen folgender Gremien vertreten:

 

  • Gerontopsychiatrisch-Geriatrischer Verbund Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Wilmersdorfer Seniorenstiftung
  • Psychoonkologischer Arbeitskreis

 

 

Zivildienstleistende

 

Für die Beratungsstelle sind insgesamt 3 Zivildienststellen vom Bundesamt für den Zivil­dienst anerkannt. Die Zivildienstleistenden werden im „Mobilen sozialen Hilfsdienst“ einge­setzt, d.h. sie übernehmen Besorgungsgänge für oder mit den Klientinnen und Klienten, übernehmen Schiebedienste für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer, lesen Sehbehin­derten vor, d.h. sie werden dort eingesetzt, wo unterschwelliger Hilfebedarf besteht und wo noch keine Pflegefachkräfte erforderlich sind. Die Dienstzeit beträgt 9 Monate.

 

Im Berichtszeitraum waren 5 Zivildienstleistende bei 68 Klientinnen und Klienten eingesetzt, die im wöchentlichen Turnus ihr Stammklientel besucht und versorgt haben.

 

 

Schuldnerberatung

 

Die von einem Sozialarbeiter gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Verbraucherzentrale an­gebotene Schuldnerberatung wechselte, da personengebunden, zum 01.01.2008 in den Ju­gendgesundheitsdienst.

 

 

Fachbereich 4 Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung

 

Allgemeiner Teil

 

Durch die Reform des Öffentlichen Gesundheitswesens wurde zum 01.04.2008 aus der „Be­ratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten sowie Aids (STD/AIDS Beratungsstelle)“ und dem „Sozialmedizinischen Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwanger­schaft (SMD)“ das „Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung“.

 

Bis zum 31.03.2008 existierten in Berlin 6 STD/AIDS Beratungsstellen und in 11 Bezirken gab es einen SMD. Diese wurden in 5 Zentren zusammengelegt. In den Zentren werden Beratung zu und Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases oder kurz STD) einschließlich HIV-Antikörpertest, Beratung von Männern und Frauen im Sexbusiness, Beratung bei ungewollter Schwangerschaft und zu Schwanger­schaftsverhütung, Beratung in Lebenskrisen, Beratung rund um die Sexualität und auch Vor­sorgeuntersuchungen von nicht versicherten Schwangeren angeboten - eine in dieser Konstellation für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im hiesigen Zentrum neue Situation.

 

 

Personalsituation

 

1 Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten (bis 30.11. 2008)                        100%

1 Ärztin / Psychologin speziell für HIV / STD, plus Familienplanung               100%

1 Gynäkologin                                                                                                                 75%

1 Psychologin seit 01.04.2008                                                                                        50%

2 Arzthelferinnen je                                                                                                       100%

2 Arzthelferinnen je                                                                                                         75%

1 Verwaltungskraft/Arzthelferin                                                                                       50%

1 Sozialarbeiterin, gleichzeitig Fachbereichsleiterin                                                    100%

4 Sozialarbeiterinnen je                                                                                                100%

   (eine Sozialarbeiterin ist zugleich zuständig für die Praktikantenkoordination,

    hier: hauptsächlich Studentinnen und Studenten der Fachhochschulen für

    Sozialarbeit/-pädagogik)

1 Sozialarbeiterin                                                                                                            75%

1 Sozialarbeiterin seit 01.04.2008                                                                                100%

1 Sozialarbeiter seit 01.04.2008                                                                                   100%

1 Sozialarbeiterin seit 01.04.2008                                                                                  50%

1 Sozialarbeiterin für Streetwork am Bahnhof Zoo/Außenstelle Kohlrauschstr. 15   75%

3 Sprachmittlerinnen mit je 14 Wochenstunden für die Sprachen Polnisch, Russisch,

   Ukrainisch und Thailändisch

1 Sprachmittlerin für vietnamesisch auf Honorarbasis

5 Sozialarbeiterpraktikantinnen à 4 Monate

1 Auszubildende Arzthelferin seit 01.09.2008

 

 

Klientenstand 2008 für den Bereich Sexuell übertragbare Krankheiten

 

Noch immer kommen Frauen häufiger auch ohne Beschwerden zur prophylaktischen Unter­suchung ins Zentrum, während Männer oft erst bei konkreten Beschwerden, oder wenn ih­nen ein Ansteckungsrisiko bewusst ist, unsere Dienststelle aufsuchen. 

 

In 2008 kamen wie in den Vorjahren vorwiegend Frauen zur Untersuchung auf STD, die Zahl der männlichen Besucher steigt aber kontinuierlich. Der Anteil der Migrantinnen verblieb bei ca. 80%, bei Männern lag dieser bei ca.40%.

 

Ein Großteil der Klientinnen arbeitet im Bereich der sexuellen Dienstleistungen. Die Zahlen in () beziffern die Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen:

 

 

Personendurchgang in den Sprechstunden (davon Anzahl Migrantinnen und Migran­ten):

 

Männer:           311      (120)                davon Neuzugänge                 166        (53)

Frauen:            567      (406)                davon Neuzugänge                 216      (133)

 

 

Untersuchte Personen (Anzahl Migrantinnen und Migranten):

 

Männer:           224        (89)    davon wegen STD behandelt   49        (30)

Frauen:            454      (328)    davon wegen STD behandelt 184      (141)

 

 

 

 

 

Medizinische Tätigkeiten

 

Untersuchung, Beratung und ggf. Behandlung im STD-Bereich, z.B. zu den sexuell übertragbaren Krankheiten wie Gonorrhoe, Chlamydien, Lues, Herpes simplex geni­tales

 

  • Beratung zu und Untersuchung auf Hepatitis A,B,C

 

  • HIV-Antikörpertest nach dem Berliner Standard („kein HIV-Test ohne Beratung“)

 

 

Auf Wunsch unserer Patientinnen und Patienten impfen wir bei entsprechendem Immunsta­tus gegen Hepatitis B; der Impfstoff wird rezeptiert und von den Patientinnen und Patienten in der Apotheke gekauft.

 

Parallel zu den Untersuchungen versuchen wir, unseren Klientinnen und Klienten - sofern diese keine finanziellen Mittel und keine anderen Anlaufstellen haben - medizinische Hilfe über die STDs hinaus zukommen zulassen, soweit dies im weitesten Sinne zur Prävention der STDs beiträgt; auf Wunsch kann anonym beraten werden.

 

Ein Arbeitsschwerpunkt ist auch die Beratung zu Pilzinfektionen, Intimhygiene und der The­menkomplex „HP-Virus-Infektionen“ sowie die gegen HP-Viren gerichtete Impfung. Im Sep­tember 2006 kam der erste Impfstoff gegen HP-Viren auf den deutschen Markt, inzwischen gibt es einen 2. Impfstoff. Viele Frauen haben davon gelesen oder gehört und es besteht ein erheblicher Beratungsbedarf zu diesem Thema.

 

 

Sozialarbeiterische Tätigkeiten

 

Präventionsmaßnahmen

 

133 Frauen und 53 Männer besuchten das Zentrum in 2008 zum ersten Mal. Mit neuen Klientinnen und Klienten führen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ein Informations­gespräch, in dem über verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten, über deren Anste­ckungs- und Schutzmöglichkeiten informiert und Kondombenutzung geübt wird.

 

Bei Bedarf/auf Wunsch beraten wir in diesen Gesprächen auch zu Schwangerschaftsverhü­tung, -abbruch, Sozialversicherungsmöglichkeiten und Steuer für Prostituierte, usw.

 

Ein weiterer Schwerpunkt in der Präventionsarbeit waren im Berichtsjahr wieder Aktionen im Rahmen unserer „AG Gesunder Kunde“. In dieser AG arbeiten weiterhin zwei Sozialarbeite­rinnen und ein Sozialarbeiter aus unserem Zentrum mit Mitarbeiterinnen von „Hydra e.V.“ zusammen. Ausgestiegen aus der AG sind in 2008 die Agentur „highLights“ und der „Bun­desverband Sexuelle Dienstleistungen“, hinzugekommen ist eine Sozialarbeiterin der „Tre­berhilfe“.

 

Ziel dieser AG ist es, Männer zu erreichen, insbesondere Kunden von Prostituierten. Durch unsere Aktionen und die direkte Ansprache ermuntern wir sie, besonders bei Bordellbesu­chen ein Kondom zu benutzen.

 

So besuchten wir in unseren Ganzkörper-Kondom-Kostümen im Rahmen der Fußball-EM verschiedene Orte, an denen die Spiele auf Großleinwänden übertragen wurden und ver­teilten Kondome und unsere „10 Freierregeln“.

 

Im Rahmen der Präventionsarbeit sprachen wir in Kneipen, Restaurants und Hostels Besu­cherinnen und Besucher auf Safer Sex an und verteilten auch hier Kondome. Diese Aktionen wurden durchweg positiv aufgenommen.

 

Weitere Aktivitäten waren u.a. - auf Einladung des Quartiermanagements Kurfürsten-/Potsdamer Str. - die Teilnahme am „Blühenden Frühling“ am 03.06., unsere Präsenz an zwei Tagen auf der „Venus Messe“ (auf der wir wieder die Einzigen waren, die über STD und HIV aufklärten und zur Kondombenutzung aufforderten), sowie am 01.12. zum „Welt-Aids-Tag“ im Bereich des Stuttgarter Platzes und der Kurfürstenstraße.

 

Um auch die Allgemeinbevölkerung über sexuell übertragbare Krankheiten einschließlich HIV, über Schwangerschaftsverhütung und über unsere Beratungs- und Untersuchungsan­gebote zu informieren, beteiligten wir uns am 12.07. mit einem Stand auf dem Fest der Nati­onen am Prager Platz.

 

Eine Kollegin nahm am Kongress „Armut und Gesundheit“ an der Podiumsdiskussion zum Thema „Jugendprostitution - eine gewählte Berufsalternative für weibliche Jugendliche?“ teil.

 

Ein Kollege sprach auf der Veranstaltung „HIV im Dialog“ als Referent vor Fachpublikum zum Thema „Darf’s ein wenig Tripper sein?“

 

Zu Themen wie „Prostitution und Baurecht“, und „HIV-Prävention für Afrikanerinnen und Afri­kaner“ gaben wir verschiedenen Medien Interviews und beteiligten uns an einer Veranstal­tung der Gewerkschaft der Polizei zu Pro und Contra der Erlaubnispflicht für Bordellbetriebe.

 

In der Schwulenberatung boten wir eine Veranstaltung zu Prävention von STD an und wirk­ten bei einem Salongespräch der DAH zum Thema: „Sex zum Nulltarif/Happy Hour im Sex­business“ mit.

 

Die „AG Gesunder Kunde“ existiert seit 2003. In den vergangenen 5 Jahren haben wir viele Aktionen durchgeführt und dabei fast immer fotografiert. In 2008 haben wir einen Teil der Photos gezeigt. Die Stationen dieser gut besuchten Ausstellung waren das Rathaus Char­lottenburg, das Rathaus Wilmersdorf, die Räume der Agentur „highLights“ und „Hydra e.V.“ sowie unser Zentrum.

 

Aufgrund dieser Fotoausstellung erreichten wir neues Publikum, und einige Klienten, die vorher noch nichts von uns gehört hatten, kamen zu uns zur Beratung. Auch das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat die Ausstellung ausgeliehen.

 

Auf der Gesetzesgrundlage des Infektionsschutzgesetzes (§ 19 IfSG) besuchten die Sozial­arbeiterinnen und der Sozialarbeiter zumeist gemeinsam mit einer Sprachmittlerin Bordelle, Bars und Sex-Kinos in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau und Reinicken­dorf.

 

Einschließlich des Bahnhofs Zoo waren uns im Berichtsjahr 107 Orte der Prostitution be­kannt, die zu den jeweiligen Arbeitszeiten - tagsüber, abends oder nachts - im Rahmen von 228 Kontaktgängen aufgesucht wurden.

 

Diese Besuche werden genutzt, um auf unser Zentrum und die neu hinzugekommenen An­gebote aufmerksam zu machen. Wir informieren dabei u.a. über STD/HIV, Hepatitis, klären über Safer-Sex-Praktiken auf und verteilen Kondome und Informationsmaterial.

 

Wie in den Jahren zuvor, verteilten wir vor Weihnachten in allen uns bekannten Prostituti­onsbetrieben kleine Tütchen mit Kondomen, einer Visitenkarte unseres Zentrums und einem Stück Schokolade. Die in den Prostitutionsbetrieben beschäftigten Frauen freuen sich über diese besondere Aufmerksamkeit. Sie ist zugleich ein Anknüpfungspunkt für ein weiterfüh­rendes Gespräch.

 

 

Sexualpädagogische Präventionsarbeit

 

Die sexualpädagogische Gruppenarbeit versteht sich als Ergänzung der schulischen und häuslichen Sexualaufklärung. Das Angebot richtet sich an Schulen und Jugendeinrichtun­gen.

 

Überwiegend arbeiten wir mit den Klassenstufen 7-10. Die Gruppenarbeit findet in den Be­ratungsräumen des Fachbereichs 4 statt. In der Regel werden die Gruppen von zwei Kolle­ginnen betreut. In 2008 nahmen 128 Gruppen aus dem schulischen und 14 Gruppen aus dem außerschulischen Bereich dieses Angebot wahr.

 

Themen sind:

 

  • Liebe und Beziehung
  • das erste Mal
  • Pubertät
  • sexuelle Orientierungen
  • Rollenbilder
  • sexuell übertragbare Krankheiten und Aids
  • Normen, Werte und Tabus
  • gynäkologische Untersuchungen
  • sexuelle Diskriminierungen

 

Insbesondere im Hinblick auf die steigende Zahl von ungewünschten Schwangerschaften bei jungen Mädchen und einer Zunahme von sexuell übertragbaren Krankheiten ist das eine Aufgabe, die viel Zeit und Aufmerksamkeit verlangt.

 

 

Psychosoziale Beratung

 

Auch im Berichtsjahr wurden im Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung Frauen, die von Frauenhandel betroffen sind, betreut, allerdings deutlich weniger als in den Vorjahren. Der Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit zwischen Polizei und den Be­ratungsstellen für Opfer von Menschenhandel zum Wohl der Frauen regeln soll, wurde im Jahr 2003 unterschrieben und 2008 neu überarbeitet.

 

Von den 4 Zentren ist weiterhin nur unseres an dieser Betreuungsarbeit aktiv beteiligt. Das bedeutet für die Sozialarbeiterinnen, dass sie freitags zwischen 9.00 Uhr und 15.00 Uhr in Rufbereitschaft für die Polizei sind, falls potenzielle Zeuginnen in Menschenhandelsverfahren psychosoziale Unterstützung benötigen.

 

Hierbei handelt es sich als erste Hilfe um die Unterbringung der Frauen an einem sicheren Ort. Manche der Frauen entscheiden sich relativ schnell gegen polizeiliche Vernehmungen und benötigen Hilfe bei der Organisation der Rückkehr. Bei anderen Frauen, die sich für eine Aussage entscheiden und auch auf den Prozess in Berlin warten, entsteht dann eine Betreu­ung, die über Monate bis Jahre andauern kann.

 

In 2008 gab es 3 Gerichtsverfahren, während derer wir 4 Frauen betreuten und unterstütz­ten. 2 der Zeuginnen lebten zu Prozessbeginn wieder in ihrem Heimatland. So mussten wir die Reise nach Berlin (und wieder zurück), die Unterbringung hier, die Prozessbegleitung usw. organisieren. Darüber hinaus betreuten wir noch weitere 6 Frauen, deren Prozess noch nicht abgeschlossen ist oder die inzwischen ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben und noch Unterstützung benötigen.

 

 

HIV- Antikörpertest-Sprechstunde

 

Zum anonymen HIV-Antikörpertest mit eingehender Beratung können Männer und Frauen ohne Anmeldung in jede der 4 allgemeinen Sprechstunden kommen. Darüber hinaus bieten wir dienstags nachmittags eine spezielle HIV/Aids-Sprechstunde für Beratung und Test mit Anmeldung an.

 

Der Test kostet 10 € für Jeden, ausgenommen hiervon sind Geringverdiener, Schülerinnen und Schüler, ALG II Empfänger. Ein Nachweis hierüber ist nicht erforderlich, da auf Wunsch auch anonym beraten und getestet wird. Knapp 60% der Testwilligen konnten die Gebühr bezahlen.

 

Der Befund wird nicht telefonisch mitgeteilt, hierzu müssen die Klienten eine Woche nach der Blutabnahme erneut zu uns in die Sprechstunde kommen.

 

Im Berichtsjahr erfolgten 1.993 ausführliche Beratungen zum HIV-Test, es wurden 1.809 Blutentnahmen durchgeführt; dabei wurden 9 Personen, alle männlich, positiv getestet.

 

Die Gründe für die Teilnahme am Test sind unverändert: die große Mehrheit der Klienten geht aus eigener Initiative zum Test (80%), die restlichen 20% werden durch ärztlichen Rat oder die/den Partnerin oder Partner motiviert.

 

Hauptmotive für den Test sind - geordnet nach Häufigkeit -:

 

  • Überprüfung des Serostatus - Übereinstimmung mit fester Partnerin/festem Partner, um auf den Kondomgebrauch verzichten zu können

 

  • Abklärung eines riskanten oder fraglich riskanten Sexualkontakts (ungeschützter Sex mit bekannt HIV-positiver Person, ungeschützter Sex mit einer Person, deren HIV-Status erst später bekannt wurde)

 

  • Abklärung mehrerer ungeschützter Sexualkontakte im Sinne einer „Bilanz“

 

  • Abklärung von körperlichen Symptomen, die auf eine mögliche HIV-Infektion hinwei­sen

 

  • irrationale Aids-Ängste; hierbei kommt der Testberatung die präventive Chance zu, eine angstneurotische Entwicklung frühzeitig zu erkennen und eine leidvolle wie kost­spielige Chronifizierung und Generalisierung aufzuhalten; Beratungen in diesem Kontext sind in der Regel sehr zeitaufwendig

 

Weiterhin werden regelmäßig HIV-Antikörpertest-Beratungen in Kooperation mit Sprachmitt­lerinnen angeboten (Polnisch, Russisch, Thailändisch). Andere Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch werden von Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle abgedeckt.

 

Seit 2007 scheint sich die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen in Deutschland auf einem Niveau von ca. 3.000 pro Jahr zu stabilisieren (in den 90-iger Jahren schwankte die Zahl um einen Wert von 2.000 pro Jahr).

 

Dabei sind Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), zu ca. 72% betroffen, ca. 20% der HIV-Neuinfektionen entfallen auf heterosexuelle Kontakte. Ca. 8% der Neuinfektionen ent­fallen auf i.V.-Drogengebraucherinnen und i.V.-Drogengebraucher und unter 1% auf Mutter-Kind-Transmission.

 

Derzeit leben in Deutschland rund 63.500 Menschen mit HIV oder AIDS, davon in Berlin ca. 10.450. Im internationalen Vergleich liegen die HIV-Neudiagnosen in Deutschland weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau, was allerdings kein Grund zur Entwarnung ist.

 

In der Abteilung für Infektionsepidemiologie des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden Daten und Fakten bzgl. HIV und AIDS gesammelt und regelmäßig ausgewertet. Ein wesentliches Ziel der epidemiologischen Überwachung von Infektionskrankheiten ist das Erkennen von aktuellen Entwicklungen, um Präventionsmaßnahmen zielgruppengenauer planen zu kön­nen.

 

Eine Bestimmung von HIV-Neuinfektionen pro Zeiteinheit (HIV-Inzidenz) ist bisher metho­disch schwierig. Die Meldungen über HIV-Neudiagnosen erlauben keinen direkten Rück­schluss auf den Infektionszeitpunkt, da HIV-Infektion und HIV-Test zeitlich weit auseinander liegen können.

 

Zur besseren Abschätzung des aktuellen Infektionsgeschehens hat das RKI in der Zeit von November 2005 bis Februar 2007 eine vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ge­förderte Pilotstudie zur Bestimmung der Inzidenz von HIV-Infektionen in Berlin durchgeführt. Nach Beurteilung der Ergebnisse unterstützt das BMG jetzt eine dreijährige bundesweite Folgestudie, die im März 2008 begonnen hat. An dieser Studie beteiligen sich Laboratorien, in denen HIV-Diagnostik durchgeführt wird, Kliniken, HIV-Schwerpunktpraxen und Gesund­heitsämter.

 

Wir hatten uns bereits an der Pilotstudie beteiligt und führen die Mitarbeit an der bundes­weiten Studie fort.

 

 

Sonstige Gremienarbeit

 

Die Beratungsstelle arbeitete auch im Jahr 2008 in der „AG Frauenhandel“, einem Zusam­menschluss aller Projekte, die Opfer von Menschenhandel betreuen, mit.

 

Wir beteiligten uns ferner an der „Berliner Fachkommission Frauenhandel“, die bei der Se­natsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen angesiedelt ist.

 

Eine Kollegin nimmt regelmäßig am Arbeitskreis „Migranten und HIV-Prävention“ teil, eine andere Kollegin arbeitet im Arbeitskreis „Zielgruppenspezifische Konzepte und Materialien zur Sexualaufklärung“ mit. Eine weitere Kollegin ist Mitglied in einer Arbeitsgruppe, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Prostituierte einsetzt.

 

Zudem arbeiten wir mit in den Arbeitsgruppen „AK Stricher“ und „AG Sexuelle Gesundheit“ des RKI und der Deutschen-STD Gesellschaft.

 

In unserer Dienststelle empfingen wir Gruppen von MASH (Manchester Action on Street Health), aus New York  und China und informierten über unsere Arbeit.

 

 

„Die Hardenberger“  

 

In die Räume der Beratungsstelle in der Kohlrauschstraße 15 kommen Straßenjugendliche, Menschen mit Drogenproblemen, Mädchen, Frauen und junge Männer, die auf dem Drogen­strich arbeiten, Menschen mit sozialen, psychosozialen, gesundheitlichen und materiellen Problemen und zunehmend junge Familien, die sich in materiellen Notlagen befinden.

 

Die Hilfesuchenden erhalten Beratung und Informationen zu allen „mitgebrachten“ Proble­men und Fragen, sowohl in den Sprechstunden (dienstags von 16.30 Uhr - 20.30 Uhr und mittwochs von 11.00 Uhr -15.00 Uhr) als auch bei der Streetwork am Bahnhof Zoo.

Oft ist Krisenintervention und Vermittlung erforderlich. Das Kontaktangebot „Gesundes Frühstück“ sowie das Angebot der Dusche, Waschmaschine/Wäschetrockner und Kleider­kammer wird nach wie vor stark nachgefragt.

 

 

Die Arbeitsschwerpunkte der „Hardenberger“ sind:

 

  • Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten (incl. Hepatitis, HIV/Aids) sowie Bera­tung und Vermittlung bei allgemeinen gesundheitlichen Problemen

 

  • Vermittlung in Entgiftung, Therapie, in Wohnprojekte, zur Schuldnerberatung, zur Straf­fälligenhilfe

 

  • gelegentliche Begleitung zu Ämtern, Besuche in Haftanstalten und Krankenhäusern

 

Die Besucherinnen und Besucher können sich in der Beratungsstelle ausruhen, in der kalten Jahreszeit aufwärmen, reden, soziale Kontakte pflegen, duschen, Wäsche waschen, telefo­nieren, den Computer für das Schreiben von Bewerbungen, Anträgen, Lebensläufen usw. nutzen und die Kleiderkammer aufsuchen. Sie dürfen auch ihre Hunde und Ratten mitbrin­gen.

 

Zu den weiteren Aufgaben gehören die Vorbereitung und Durchführung des „AK – Zoo“ (Ko­ordinierungsgremium für alle am Zoo tätigen Organisationen des Hilfenetzes), Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit mit Schülerinnen und Schülern, Studentinnen und Studenten sowie Praktikantenanleitung und Spendenaquise.

 

Im Sommer werden als zusätzliches Kontaktangebot ein bis zwei Sommerfeste mit Essen, Getränken, Sport und Spiel im Tiergarten und im Dezember eine festliche und sehr beliebte Weihnachtsfeier in der Beratungsstelle angeboten.

 

Dieses Angebot wird seit Oktober 2002 von einer mit 30 Wochenstunden tätigen Sozialar­beiterin des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf in enger Kooperation mit der „Tre­berhilfe Berlin e.V.“ aufrechterhalten.

 

Die Sozialarbeiterin unternahm im Berichtsjahr 228 Kontaktgänge am Bahnhof Zoo und Um­gebung und führte ca. 1.000 Einzelgespräche. Die Besucherzahlen der Beratungsstelle stie­gen im Berichtszeitraum gegenüber 2007 erneut an.

 

 

Ehe- und Sexualberatung

 

Seit der Einrichtung des Zentrums, verbunden mit der Schließung der Sozialmedizinischen Dienste in anderen Bezirken, haben die Nachfragen aus diesen Bezirken zugenommen. Die Ratsuchenden erfahren über das Bürgerbüro, über Mundpropaganda, über das Internet oder durch Information direkt in unserer Stelle von diesem Angebot. Zum Teil überweisen die Kolleginnen aus den anderen Beratungsbereichen, wie z.B. Schwangerenberatung oder Fa­milienplanung Frauen oder Paare auch zur Eheberatung. Diese Beratung wird von einer So­zialpädagogin mit Zusatzausbildung und der Psychologin angeboten.

 

 

 

In die Beratung kommen Menschen in krisenhaften Lebenssituationen. Die Ursachen können sein:

 

  • akute Lebenskrisen
  • drohende Trennung in der Partnerschaft/Ehe
  • bereits vollzogene Trennung
  • Krisen in der Partnerschaft
  • Störungen in der Sexualität
  • krisenhafte Verläufe in der Schwangerschaft
  • Probleme mit Krankheit, Verlust und Tod
  • Krisen nach einem Schwangerschaftsabbruch, einer Fehl- oder Totgeburt

 

Neben den im Zentrum stattfindenden Paarberatungen werden Ratsuchende über Psycho­therapien als Krankenkassenleistung informiert und ggf. in der Wartezeit bis zum Therapie­beginn begleitet.

 

 

Familienplanung

 

Durch die Ärztinnen fanden im Jahr 2008 insgesamt 1.617 Beratungen zur Familienplanung statt, in 1.309 Fällen wurden dabei auch gynäkologische Untersuchungen im Rahmen der ärztlichen Sprechstunden durchgeführt. Fast ausschließlich handelt es sich um Verhütungs­fragen und die dazu erforderlichen Untersuchungen.

 

In unserer Dienststelle wird überwiegend das Intrauterinpessar (Spirale) verordnet und ge­legt, und zwar bei Frauen, die einen Anspruch auf kostenlose Verhütungsmittel nach § 49 SGB XII haben.

 

Für die Patientinnen, die nicht krankenversichert sind, werden andere Verhütungsmittel wie z.B. die Pille, Diaphragma, Portiokappe, Evra Pflaster, Nuvaring sowie hormonelle Langzeit­contrazeptiva wie die Dreimonatsspritze oder Mirena verordnet. Besonderes Augenmerk wird auf die Beratung und Betreuung geistig oder körperlich behinderter Patientinnen und die sie betreuenden Personen gelegt.

 

Viele Frauen, die zuvor zur Schwangerschaftskonfliktberatung zu uns kamen und in diesem Zusammenhang auf unser Angebot hingewiesen wurden, nutzen das Angebot zur Spiralen­einlage.

 

Im Rahmen der Familienplanung oder Schwangerschaftskonfliktberatung informieren wir bei Bedarf über Sterilisation von Frauen und Männern.

 

In der Familienplanungssprechstunde der Sozialarbeiterinnen wird der Anspruch auf Kosten­übernahme von Contrazeptiva nach § 49 SGB XII geprüft und ggf. bewilligt. Nach einer Ein­kommensprüfung gemäß § 85 SGB XII 11. Kapitel in Verbindung mit § 82 SGB XII 11. Kapi­tel bekommen die Frauen einen Stempel auf das Privatrezept und erhalten das Mittel kos­tenlos in der Apotheke. Kondome und Intrauterinpessare werden von uns bestellt; diese Mittel erhalten die Klientinnen und Klienten direkt bei uns. Für andere Mittel wird ein so ge­nanntes Sozialrezept ausgestellt.

 

Während vorgenannter Berechnungen ergeben sich nicht selten weitergehende Beratungen über ergänzende Informationen zur Anwendung der Verhütungsmittel, über alternative Ver­hütungsmittel, über den Verlauf und die Bearbeitung von davor liegenden Schwanger­schaftsabbrüchen, über die Möglichkeit der Paarberatung, über den Anspruch auf Arbeitslo­sengeld II, Wohngeld, andere Beratungsstellen, etc.

 

 

Schwangerschaftskonfliktberatung

 

Schwangerschaftskonfliktberatung gem. § 10 des Gesetzes zur Vermeidung und Bewälti­gung von Schwangerschaftskonflikten i.V.m. § 219 StGB wird von einer Ärztin, der Psycho­login und den Sozialarbeiterinnen durchgeführt.

 

Die meisten Frauen, die die Beratung aufsuchen, haben ihre Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch getroffen, so dass es bei einem Beratungsgespräch bleibt. Nur wenige Frauen sind ambivalent in ihrer Entscheidung. Zum Teil kommen die Frauen oder Paare mehrfach zur Beratung. Diese Gespräche sind sehr zeitaufwändig.

 

Zum Teil wird erst in unserer Stelle die Schwangerschaft durch eine Ärztin festgestellt, bzw. die Schwangerschaftswoche geklärt. In einigen Fällen ist die Ausstellung einer ärztlichen Indikation nach § 218 a StGB zum medizinisch indizierten Abbruch notwendig. Diese erfolgt teilweise unter Hinzuziehung eines Psychiaters. Auch hier kommen die Frauen mehrmals zur Beratung.

 

Ca. 80% der Gespräche - hier: nur die Erstgespräche - dauern länger als 30 Minuten, oft­mals eine Stunde lang. Bei ca. 25% der Gespräche sind weitere Personen anwesend. Dies sind meistens die Ehemänner oder Freunde der Frauen. Manchmal werden die Frauen auch von Freundinnen, Müttern oder Schwestern begleitet.

 

Bei speziellen Fragen werden wechselweise die Kolleginnen der anderen Berufsgruppen - Ärztinnen/Sozialarbeiterinnen - hinzugezogen. Es werden auch Beratungen mit Hilfe der Sprachmittlerinnen durchgeführt.

 

In der Beratung wird auch das Thema der Schwangerschaftsverhütung besprochen, um weitere ungewollte Schwangerschaften zu verhindern und auf das Angebot der Kostenüber­nahme von Verhütungsmitteln bzw. das kostenlose Legen der Spirale im Rahmen des § 49 SGB XII hingewiesen.

 

Zahlreiche Frauen mit geringem Einkommen nutzen das Angebot nach dem Schwanger­schaftsabbruch. Durch die multiprofessionelle Besetzung der Beratungsstelle erfüllt sich hier der Auftrag des Gesetzgebers, weitere ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, in be­sonderem Maße. Es wurden insgesamt 822 Beratungen durchgeführt.

 

 

Pränatale Beratung

 

Der Bedarf an Beratung in Zusammenhang mit pränataler Diagnostik hat im Jahr 2008 mit insgesamt 240 Beratungen erheblich zugenommen. Einer der Gründe hierfür ist beispiels­weise, dass bei einer ursprünglich erwünschten Schwangerschaft  ein Gen-Defekt, eine Be­hinderung oder eine angeborene Krankheit des Fötus festgestellt wird. Die psychische Be­lastung durch diese Kenntnis und die große Angst vor dem zukünftigen Leben lässt die Frauen in eine auswegslose Situation geraten.

 

Die Entscheidungsfindung für oder gegen das Austragen der Schwangerschaft ist immer eine große seelische Belastung und viele dieser Paare kommen mehrmals zur Beratung. Nur sehr wenige der Frauen/Paare entscheiden sich für das Austragen der Schwangerschaft. In vielen dieser Fälle erfolgt bei uns ggf. die Ausstellung einer medizinischen Indikation nach    § 218 a StGB durch eine Ärztin.

 

 

 

 

 

Schwangerenberatung

 

Einige in der ärztlichen Sprechstunde versorgte schwangere Frauen waren zu Beginn der Betreuung nicht versichert. Die Vorsorgeuntersuchungen werden auch von Frauen wahrge­nommen, die nicht „praxisfähig“ sind (psychisch Kranke, Suchtkranke, Trebegängerinnen). Die Untersuchungen dieses Personenkreises erfolgen in enger Kooperation mit Spezialstel­len.

 

Die Schwangerschaften nicht krankenversicherter Frauen sind aus verschiedenen Gründen häufig Risikoschwangerschaften: Zum einen haben viele dieser Schwangeren rein körperli­che Probleme (wie z.B. Anämien und Infektionen), zum anderen kann sich eine angespannte sozial-psychische Situation negativ auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken und z.B. Frühgeburtlichkeit nach sich ziehen.

 

 

Bei uns hat sich folgendes Konzept zur Betreuung dieser Schwangeren bewährt:

 

  • jede Schwangere wird von einer Ärztin und einer Sozialarbeiterin gleichzeitig betreut (siehe entsprechenden Teil der Sozialarbeit)

 

Trotz vieler Risikoschwangerschaften, die in unserer Stelle betreut werden, haben wir kaum Frühgeburten zu verzeichnen. Wir führen dies auf die intensive multiprofessionelle Betreu­ung zurück.

 

In vielen Fällen kann die Versorgung der Frauen nur durch den Einsatz von Sprachmittlerin­nen gewährleistet werden. So war durch den verstärkten Zulauf von Schwangeren vietname­sischer Herkunft der Einsatz einer Sprachmittlerin für die vietnamesische Sprache erforder­lich.

 

Die medizinische Versorgung wird in vielen Fällen ergänzt durch die kollegiale Hilfe nieder­gelassener Frauenärzte z.B. für spezielle Ultraschalluntersuchungen (die „normalen“ Ultra­schalluntersuchungen sind bei uns möglich) oder auch durch die sehr bewährte langjährige Zusammenarbeit mit der DRK-Frauenklinik Charlottenburg.

 

 

Sozialarbeiterischer Teil

 

Im Rahmen der sozialen Schwangerenberatung waren im Berichtszeitraum 1.181 Zugänge von Frauen zu verzeichnen. Davon waren 652 Deutsche und 529 Migrantinnen. Von den  400 Männern, die die Schwangerenberatung aufsuchten, waren 181 Deutsche und           219 Migran­ten. Insgesamt fanden 3.580 Beratungen statt.

 

 

Das Aufgabengebiet der Sozialarbeit umfasst:

 

  • sozialtherapeutische und gesundheitspädagogische Beratungen werdender Müt­ter/Väter, insbesondere auch Menschen aus sozialen Randgruppen

 

  • Beratung in wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen (Arbeitslosengeld II, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, Elterngeld, Mutterschutzgesetz, RVO, Kind­schaftsrecht, Unterhaltsrecht, Ausländerrecht, Staatsangehörigkeitsrecht, usw.)

 

  • Einleitung von finanziellen Hilfen nach dem SBG II, AsylbLG oder aus Stiftungsmitteln

 

  • Zusammenarbeit mit anderen behördlichen Dienststellen sowie außerbehördlichen Ein­richtungen (Jobcenter, Jugendamt, Kliniken, Arztpraxen, Hebammen, Heime, Ausländerbehörde, Wohnungsbaugesellschaften)

 

Ein Teil der Frauen/Paare benötigte nur einmalige Beratung, andere suchten uns wiederholt auf und wurden bis zur Geburt beraten und betreut.

 

Insbesondere minderjährige und junge schwangere Mädchen und Frauen erfordern eine intensive Betreuung. Andere schwangere Frauen leben unter äußerst schlechten sozialen Bedingungen. Wohnungsnot, Sucht- und Gewaltprobleme gehören oft zum Lebensalltag.

 

Im Rahmen des Kinderschutzes bestand oftmals bereits während der Schwangerschaft eine enge Kooperation mit den Hebammen, den Kinder- und Jugendgesundheitsdiensten und den Sozialpädagogischen Diensten der Jugendämter, um eine sofortige Aufnahme der Betreu­ung von Mutter und Kind nach der Geburt zu gewährleisten.

 

Auch wurden von uns Einsätze von Mitarbeiterinnen des Modellprojektes „Aufsuchende El­ternarbeit“ in die Wege geleitet. Bei diesem Projekt, finanziert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, erfolgt ein Einsatz in der Familie beginnend in der 2. Schwangerschaftshälfte bis zum 4. Lebensmonat des Kindes.

 

Einen besonderen Schwerpunkt stellte die Beratung und Betreuung von nichtversicherten Schwangeren mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus dar. Diese Arbeit gestaltete sich immer sehr zeitaufwändig und lang andauernd intensiv.

 

Neben der psychosozialen Betreuung der Schwangeren galt es, den Aufenthaltsstatus sowie Leistungsansprüche zu klären. Dies war in der Regel nur unter Einbeziehung weiterer Bera­tungsstellen (z.B. Büro des Integrationsbeauftragten) möglich. In vielen Fällen konnte im Laufe der Betreuung eine Stabilisierung des Aufenthaltsstatus erreicht werden.

 

Teilweise konnten finanzielle Hilfen eingeleitet werden. Ansonsten stellten wir Sachspenden zur Verfügung, um eine minimale Ausstattung für das Neugeborene zu sichern.

 

Vielfach waren wir Anlaufstelle für Anträge bei der Stiftung „Hilfe für die Familie“. Insgesamt wurden 290 Stiftungsanträge aufgenommen.

 

Die medizinische und die sozialarbeiterische Betreuung kann oft nur mit Hilfe von Sprach­mittlern durchgeführt werden. Dies sind neben den hier tätigen Sprachmittlerinnen auch be­gleitende Verwandte, Nachbarn und Ehemänner. Aufgrund der schwierigen Verständigung ist die Beratung immer sehr zeitintensiv.

 

 

Statistik

 

Eheberatung

 

 

 

Davon

Beratungen

Beratungen

Beratungen

 

 

 

Migrantinnen und Migranten

Ärztin

Sozialarbeiter

Psychologin

Zugänge

114

20

 

 

 

alle Beratungen

 

 

   109

        115

       139

 

 

 

 

 

Familienplanung

 

 

 

davon

Migrantinnen und Migranten

Ärztin

davon Unters.

Sozialarbeiterin

 

 

 

 

 

 

Zugänge

  5.614

1.267

 

 

 

alle Beratungen

 

 

   1.617 

     1.309

      8.228

 

 

Schwangerschaftskonfliktberatungen

 

 

 

davon

Migrantinnen und Migranten

Ärztin

davon Unters.

Sozialarbeiterin

Psychologin

Zugänge

  659

   152

 

 

 

 

alle Beratungen

 

 

  303

   25

         510

      9

 

 

Schwangerenberatung

 

 

 

davon Migrantinnen und Migranten

Ärztin

davon Unters.

Sozialarbeiterin

Zugänge

  833

  758

 

 

 

alle Beratungen

 

 

    807*

      387

     3.580

 

 

Sexualpädagogische Gruppenarbeit

 

Gruppen

     13**

Teilnehmer

      95

 

Erläuterung:

 

* zu den Beratungen werden auch die Blut- und Ultraschalluntersuchungen des ehemaligen SMD gezählt

 

** seit dem 01.04.2008 wird die sexualpädagogische Gruppenarbeit als sexualpädagogische Prävention der

    ehemaligen STD-Stelle gezählt


Aufstellung Dienstreisen 2008 LuV Ges

 

Fachbereich

Berufsgruppe

Thema                     

Kosten in €

Fachbereich 1 - Gesundheitsförderung, Prävention u. Gesundheitshilfe für Kin­der und Jugendliche

 

Ärztin/Arzt

58. Wissenschaftlicher Kongress der Bundesverbände der Ärzte und Zahnärzte der Öffentlichen Gesund­heitsdienste e.V. in Braunschweig

130,00

 

Ärztin/Arzt

14. Kongress für Jugendmedizin in Weimar

 

190,00

 

 

Ärztin/Arzt

Fortbildungsveranstaltung „104. Jahrestagung der Deutschen Ge­sellschaft für Kinder- und Jugend­medizin“ in München

 

125,00

 

 

 

Ärztin/Arzt

a) Fortbildungsveranstaltung „57. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Ju­gendmedizin“ in Greifswald

b) Fortbildungsveranstaltung „104. Jahrestagung der Deutschen Ge­sellschaft für Kinder- und Jugend­medizin“ in München

 

120,00

 

  90,00

 

Ärztin/Arzt

Internationales und interdisziplinäres Symposium „Bindung, Angst und Aggressionen“ in München

225,00

Fachbereich 1 - Gesundheitsförderung, Prävention u. Gesundheitshilfe für Kin­der und Jugendliche

 

Sozialarbeiter/in

Fortbildungsveranstaltung „Unter­stützung von Anfang an! Schwan­gerschaftsberatungsstellen als Brü­ckenbogen zu Jugendhilfe und Ge­sundheitswesen“ in Bad Lauterberg

 

158,00

 

 

 

 

Logopädin/ Lo­gopäde

Fortbildungsveranstaltung „Einfüh­rung in das pädagogisch betreute Hörtraining von erwachsenen ABI-/AMI- und CI Patienten im Hörzent­rum der Medizinischen Hochschule Hannover“

 

 70,00

Fachbereich 2 - Infektions-, Katastro­phenschutz und umweltbezogener Gesundheitsschutz

 

Ärztin/Arzt

Fortbildungsveranstaltung „7. Göt­tinger Forum Krankenhaus- und Kommunalhygiene für den Öffentli­chen Gesundheitsdienst“

139,00

Fachbereich 3 - Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Erwachsene

 

Ärztin/Arzt

Fortbildungsveranstaltung „Begut­achtung von Pflegebedürftigkeit nach SGB XI“

(2 Teilnehmerinnen à 35,00 €) in Potsdam

 70,00

 

Sozialarbeiter/in

Kongress „Jahrestagung der Deut­schen Gesellschaft für Soziale Psy­chiatrie“ in Leipzig

 

 

 

 

327,00

Fachbereich

Berufsgruppe

Thema

Kosten in €

 

Sozialarbeiter/in

Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Charlottenburg-Wilmersdorf; Fach­austausch mit der Partnerstadt Trento

240,00

 

Sozialarbeiter/in

Fachtagung „Kleine Held(Inn)en in Not. Prävention und gesundheitsför­dernde Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern“ in Madgeburg

254,20

 

Kranken­schwester

Fortbildungsveranstaltung „Begut­achtung von Pflegebedürftigkeit nach SGB XI“ in Potsdam

 

 35,00

 

Ärztin/Arzt

Pandemieplanung

   0,00

 

Fachbereich Umwelt, Natur und Verkehr

 

Fachbereich Umwelt

 

Bodenschutz

Ziele eines vorsorgenden Bodenschutzes

·         Die Verminderung des Flächenverbrauchs, durch Überbauung und Versiegelung von noch intakten Böden sowie durch verstärktes Flächenrecycling

·         Erhalt der Böden als Lebensraum seltener Pflanzen- und Tiergesellschaften bei naturna­hen Standorten

·         Erhalt von Böden mit hoher Funktionserfüllung

·         Vermeidung von Schadstoffeinträgen

·         Vermeidung von Bodenverdichtung und Bodenabtrag

 

Aufgaben des Boden- und Grundwasserschutz

 

Die Erfassung von schadstoffbelastetem Boden und Grundwasser

 

Zur Erfassung von Verdachtsflächen dienen Recherchen zur Nutzungsgeschichte (Altstand­orte) von Grundstücken. Ferner orientierende Untersuchungen des Bodens und des Grund­wassers auf altlastenverdächtigen Standorten zur Ermittlung von vermuteten Schadstoffe und deren Ausbreitung. Anschließend erfolgt eine Bewertung der jeweiligen Standortrisiken und gegebenenfalls der Eintrag des Grundstücks im berlinweit geführten Bodenbelastungs­kataster.

 

Boden- Grundwasseruntersuchungen und ggf. Sanierung

 

Untersuchungen von Böden und Grundwasser erfolgen, wenn ein öffentliches Interesse vor­liegt und die Umstände eine Gefährdung für den Menschen, die Nutzer oder die Umwelt er­warten lassen bzw. diesbezüglich hinreichende Verdachtsmomente vorliegen. Ein Schwer­punkt behördlicher Untersuchungen lag bisher in den sensiblen Nutzungsbereichen öffentli­che Spielplätze und öffentliche Kleingärten. Ferner erfolgt die Überwachung von Boden- und Grundwassersanierungen.

 

Die Bewertung von Bodenbelastungen im Hinblick auf eine Gesundheits- oder Grundwas­sergefährdung.

Einleitung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und Schadensbeseitigung bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen.

 

 

Die Erteilung von Auskünften zu Bodenbelastungen und Altlasten

 

Auskünfte zu Boden- und Grundwasserbelastungen werden eingeholt im Zusammengang mit:

 

·         öffentlichen Planungen, Bebauungsplänen

·         Bauvorhaben, Baugenehmigungsverfahren

·         öffentlichen und privaten Grundstücksverkäufen

·         Grundstücksbewertungen

·         Brunnensetzungen

 

 

Schwerpunkte 2008

 

Bodenbelastungskataster

 

Anfragen nach Informationen zu Bodenbelastung und Altlasten. Es wurden 291 Anfragen zu Grundstücken beantwortet.

 

 

Fortführung des Bodenbelastungskatasters: Neuaufnahmen/Neubewertungen

 

Stellungnahmen im Rahmen von Planungs- und Genehmigungsverfahren; folgende B-Pläne wurden bearbeitet:

 

·         4-27 Halenseegraben

·         4-33 b Warmbrunnerstraße

·         4-40 Marchstraße

·         VII-83-2 Lise-Meitner-Straße

·         IX-60-2 Schaperstraße

·         VII-36-1

·         131-1 (Aufhebung VII -240)

·         VII- 241 Speerplatte (Zeppelingrundstück)

·         4-3a Messedamm Nord

 

Hinzu kamen zahlreiche Stellungnahmen in Genehmigungsverfahren.

 

 

Boden- und Grundwasseruntersuchungen

 

Vom Umweltamt beauftragte Untersuchungen:

 

·         Erkundung des Abstroms ehemalige Teerkocherei Saatwinkler Damm durch Grundwasser­probenahme bis 15 m Tiefe

·         Boden- und Grundwasseruntersuchungen auf einer Parzelle in der Kolonie Lehmannshof mit schadstoffhaltiger Auffüllung

 

Untersuchungen in Abstimmung mit dem Umweltamt:

 

·         GW-Monitoring Kantstraße 126/127

·         GW-Monitoring Kaiser-Friedrich-Straße 95

·         GW-Monitoring Kantstraße 121

·         GW-Monitoring ehemaliges Gaswerk Gaußstraße

·         Wundtstraße 16: CKW-Erkundung in Boden und Grundwasser auf dem Standort einer ehemaligen chemischen Reinigung

·         Neue Kantstraße 21/22: Eingrenzung von Boden- und Grundwasserschaden Ölhavarie

·         Am Güterbahnhof Halensee: Bodenuntersuchungen im Bereich des B-Planes 4-27

 

 

Laufende Sanierung

 

·                     Gaswerk Charlottenburg, Gaußstraße 11

 

 

Abgeschlossene Sanierungen:

 

·         Joachimsthaler Straße 43 Aushub im Rahmen der Baumaßnahme

·         Teilfläche Bahngelände Grunewald, Entfernung der Restbelastung von PAK aus der ehe­maligen Bahnböschung im Rahmen einer Baumaßnahme

·         Goslarer Ufer 49 (Bodenaustausch)

 

 

Sonstige Arbeiten im Bereich Bodenschutz

 

Fortführung der Arbeiten am GIS-basierten Umweltinformationssystem (UIS):

 

·         Weiterentwicklung der  benutzerfreundlichen Oberfläche unter YADE 5.2

·         Kennzeichnung von Grundstücken für die Nutzungsrecherchen vorliegen (Gutachten­karte)

·         Direktanbindung von Vermerken, Gutachte, und ggf. Luftbildern für ausgewählte Adres­sen

·         Anbindung von weiteren Themenkarten

·         Überführung der vorhandenen Grundstücksdaten in eine Access Datenbank

 

 

Statistik über Tätigkeiten im Bereich Boden- und Grundwasserschutz

 

Stellungnahmen zu Bebauungsplanverfahren

9

Stellungnahmen im Rahmen von wasserrechtlichen Genehmigungen

12

Auskünfte zu Bodenbelastung und Altlasten

291

Erfassung neuer Altlastenverdachtflächen

15

Neubewertung von Flächen

15

Betreuung laufender Sanierungsverfahren

4

Grundwassermonitoring

4

Ortsbegehungen

34

 

 

Gewässerschutz

 

Schwerpunkte 2008

 

VAwS (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe)

 

Ziel der VAwS ist, den Boden, das Grundwasser und die Gewässer vor Verunreinigungen durch wassergefährdende Stoffe zu schützen. Insgesamt gibt es im Bezirk nach derzeitigem Kenntnisstand 7.289 Anlagen, die den Vorgaben der VAwS entsprechen müssen. Davon sind 3650 Anlagen wiederkehrend prüfpflichtig.

 

 

Heizöltanks in Kleingärten

 

Heizöltankanlagen sind nach Bundeskleingartengesetz nicht zulässig. Nach der Beschluss­lage ist jedoch beabsichtigt, mängelfreie Anlagen für einen Zeitraum von 10 Jahren zu dul­den. Gemeldet bzw. recherchiert wurden 2008 keinen neuen Lagerbehälter für Heizöl. Im Jahr 2008 wurden ebenfalls keine Heizölanlagen in Kleingärten stillgelegt (insgesamt seit Beginn der Überprüfung 119 Stilllegungen), so dass zum Jahresende 2008 noch 314 Anla­gen bestehen.

 

 

Indirekteinleiter-VO (Ind-VO)

 

Bei der Abwasserbehandlung im Klärwerk lassen sich viele Schadstoffe nicht mehr entfernen und gelangen somit in die Gewässer bzw. Böden. Ziel der Indirekteinleiterverordnung ist es deshalb Schadstoffe bereits am Entstehungsort, wo die Abwässer noch unverdünnt sind, durch spezielle Techniken nur in geringem Umfang ins Gewässer zu lassen. Nach derzeiti­gem Kenntnisstand gibt es im Bezirk 796 Anlagen, die überwacht werden müssen. 2008 fan­den schwerpunktmäßig die Ermittlungen und Überprüfungen von Anlagen in den Branchen Kfz-Werkstätten, Tankstellen, Zahnärzte statt. Des Weiteren erfolgte die fortlaufende Über­wachung der chemischen Reinigungen, Institute und Einrichtungen, die regelmäßig Abwas­seruntersuchungen durchführen müssen und die Umsetzung der neuen (2003) DIN -Vor­schrift zur Dichtigkeitsprüfung von Abscheideranlagen mit der Aufforderung zur Sanierung undichter Anlagen.

 

 

Gewässeraufsicht

 

Bearbeitung von Bürgerbeschwerden zu Verschmutzungen in Seen

 

Schwerpunkte 2008

 

  • Durchführung zusätzlicher Untersuchungen der Schichtung im Halensee zur Optimie­rung der Filteranlage am Halensee durch zusätzliche Reinigung von Seewasser über den Bodenfilter.
  • Abschluss des Projekts zur Verbesserung der Wasserqualität am Fennsee aus dem Umweltentlastungsprogramm UEP: Durchführung der Teilentschlammung und Sedi­mentkonditionierung sowie Entkernung des unterirdischen Grobfilters. Erstellung der Verwendungsnachweise für die BSU mbH und der Senatsverwaltung für Stadtent­wicklung.
  • Bewilligung und Sicherung der Finanzierung über 3 Mio. € eines UEP II – Folgevorha­bens zur weiteren Verbesserung der Wasserqualität des Fennsees: Ein­bau eines Lamellenfilters. Einreichung der BPU bei der Senatsverwaltung für Stadt­entwicklung.
  • Leitung der überbezirklichen Besprechungsrunde mit Senat und BWB zur Durchströ­mung der Grunewaldseenkette.
  • Verhandlungen mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung über Grundwasserein­speisung in den Jungfernheideteich zur Verbesserung der Wasserqualität im Bade­gewässer.

 

 

  • Auswertung des Sanierungskonzepts der BWB und Umbau des RKB am Dianasee zur Verhinderung weiteren Fischsterbens am Dianasee durch kontrollierte Ableitung von Schmutzwasser in die S-Kanalisation bei Starkregenfällen und Belüftung des ge­reinigten Wassers vor Einleitung in den Dianasee.
  • Durchführung einer MAE-Maßnahme mit 15 Personen zur Kontrolle und Beseitigung von Verschmutzungen an den Gewässern.
  • Vorbereitende Maßnahmen zur Initiierung eines UEP II-Vorhabens für den Teufels­see in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde und den Berliner Forsten sowie dem Ökowerk.

 

 

Statistik der Überwachungsmaßnahmen Gewässerschutz

 

VAwS

 

Überprüfung von Anlagen für wassergefährdende Stoffe

905

Verwaltungs- und Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden bearbeitet

98

davon Bußgeldverfahren.

96

Ortsbesichtigung , Anlagen für wassergefährdende Stoffe

20

IndVO

 

Bearbeitung von Einleitgenehmigungen

48

Bearbeitung von Anzeigen von Amalgamabscheidern

54

Ortsbesichtigung, Überprüfung Anlagen fotografische Prozesse

2

Ortsbesichtigung, Überprüfung Anlagen Fettabscheider

16

Ortsbesichtigung, Überprüfung Mineralölabscheider

28

Erfassung neuer Anlagen

30

Gewässeraufsicht

 

Erteilung von Erlaubnissen zur Benutzung eines Gewässers

5

Erteilung von Genehmigungen für Anlagen an Gewässern zweiter Ordnung

5

Ortsbesichtigungen, Überprüfung von Gewässern zweiter Ordnung

20

 

 

Immissionsschutz/Abfallbeseitigung

 

Schwerpunkte 2008

 

Schallschutz

 

  • Bearbeitung der Beschwerden über Lärmbelästigungen mit eigenen Messungen und Forderung von Sachverständigengutachten und Prüfung der Berichte.
  • Stellungnahmen insbesondere bezüglich des Lärmschutzes bei Nutzungsänderungen und Gaststätten und bei Beschwerden über Lärm durch Schankvorgärten.
  • Auflagen bei Ausnahmezulassungsverfahren nach dem LImSchG für öffentliche Veran­staltungen und Initiierung einer schalltechnischen Untersuchung zu künftigen Musikdarbietungen auf dem Fest der Nationen.
  • Bearbeitung von folgenden großen Planungs- und Bauprojekten: B-Pläne: 4-2, 2-3a, 4-20, 4-21, 4-27, 5-66, IX-60-2
  • Luftreinhaltung
  • Prüfung und Kontrolle der Lösemittelbilanzen und Reduzierungspläne von Betrieben, die der Lösemittelverordnung unterliegen.
  • Messung der Raumluftbelastung bei einer Schusterei und Ermittlung zu Geruchsimmis­sionen durch eine Kaffeerösterei.
  • Erstellung eines Informationsblattes zum unzulässigen Standbetrieb von Reisebusmoto­ren.

 

 

Abfallvermeidung

 

·         Fortführung der CD-Sammlung, 2008 wurden ~ 10.000 CD in den beiden Rathäusern des Bezirkes gesammelt.

·         Weiterführen der Korksammlung in den Rathäusern des Bezirkes; im Jahr 2008 konnten ~ 3 m3 Altkorken gesammelt werden.

·         Weiterführung der Sammlung von Althandys.

·         Neugestaltung der Infoblätter zur Kork- und CD-Sammlung.

 

Schutz vor elektromagnetischer Strahlung

 

·         Prüfung der Standortbescheinigungen und Erfassung aller Mobilfunkanlagen im Bezirk (Neuanlagen und Änderungen) und grafische Darstellung aller Sendeanlagen (Stand 12/08: 336 Anlagen) mit Sicherheitsabständen in einer Karte.

·         Festlegung und „Betreuung“ von drei Messorten beim Messprojekt „Elektromagnetische Felder – Untersuchungen der Immissionen durch Mobilfunkbasisstationen“ (Fortführung von 2004). In Berlin wurde insgesamt an 12 Orten gemessen.

 

Großprojekte

 

·         Überwachung des Krematoriums Ruhleben (Prüfung der Jahresauswertung, Veranlas­sung und Prüfung der Funktionsprüfung, Hinweis auf neue Anforderungen durch Träger­wechsel)

·         Aufnahme der Überwachung einer .Ermittlung der Anforderungen zur Emissionsbegren­zung beim Neubau einer Kunstgießerei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Statistik der Beschwerden und Überwachungsmaßnahmen Immissionsschutz/Abfall

 

Beschwerden über Lärmbelästigungen

   616

Beschwerden über Geruchsbelästigungen

     32

Beschwerden über Abfallbeseitigung Bereich Gewerbe

     25

Beschwerden über Lichtbelästigungen

     17

Beschwerden über Elektrosmog

       3

Überwachungsmaßnahmen von Amts wegen
gemäß § 52 BImSchG

     78

 

 

Durchgeführte anlagenbezogene Ordnungswidrigkeitenverfahren nach dem LImSchG einschließlich Schanklärm

    252

Durchgeführte Ordnungswidrigkeitenverfahren nach BImSchG/RVO

        3

Genehmigungen und Ausnahmezulassungen nach LImSchG + BImSchG

    416

Stellungnahmen an das Wirtschaftsamt in Gaststättenangelegenheiten

    125

Durchgeführte Schallpegelmessungen

      45

Durchgeführte Lichtmessungen

        5

Durchgeführte Raumluftmessungen

        6

Verwaltungsgebühren für Genehmigungen

37553

Festgesetzte Geldbußen und Verwarnungsgelder

    480

 

 

Beschwerden über Abfallbeseitigung auf Privatgrundstücken

     20

Durchgeführte Ordnungswidrigkeitenverfahren nach Abfallgesetz

     19

Festgesetzte Geldbußen und Verwarnungsgelder

   200

 

 

Fallzahlen Kostenrechnung

 

Für die Kostenrechnung wurden die vom Amt zu erledigenden Aufgaben in Leistungen, die zu Produkten zusammengefasst sind, aufgeteilt. Interne Produkte führen zu Verrechnungen innerhalb der Verwaltung. Externe Produkte gehen nach „außen“, d.h. vor allem an Bürger und Gewerbetreibende. In der unten aufgeführten Tabelle sind die Produkte dargestellt, auf die nur der Fachbereich Umwelt bucht. Standardprodukte der Berliner Verwaltung oder Pro­dukte und Produkte, die von mehreren Ämtern bebucht werden, wie z.B. Gewässeraufsicht, wurden nicht berücksichtigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beschreibung

Menge 2007

Menge

2008

Stellungnahmen zu Planungs- und Genehmigungsverfahren intern

228

260

Ordnungsaufgaben im Bereich des Bodenschutzes (Bewertung)

315

419

Ordnungsaufgaben im Bereich des Bodenschutzes (Sanierung)

75

156

Ausnahmezulassungen

478

404

Ordnungsaufgaben Anlagenüberwachung nach BImSchG und KrW-/AbfG

755

744

Ordnungsaufgaben im Bereich Abfall (nicht anlagenbedingt)

55

32

Erhebung, Bereitstellung und Weitergabe von Umweltinformationen

1002

796

Ordnungsaufgaben bei VAwS-Anlagen

884

908

Ordnungsaufgaben nach der IndirekteinleiterVO und bei Abwasserbe­handlungsanlagen

486

621

Gewässerschutz

216

 

190

 

 

Fachbereich Naturschutz

 

Landschaftsplanung

 

Erstellen der „Grundkarte“ in YADE LPlan

 

  • Beschaffung der erforderlichen Informationen und Daten
  • Einarbeiten der Daten in das geographische Informationssystem YADE Lplan
  • Ergebnis: Die vorhandenen Daten wurden in die Grundkarte eingearbeitet. Weitere Da­ten werden beschafft. Die Karte wird sukzessive dem aktuellen Datenbestand an­gepasst.

 

 

Eingriffsbearbeitung

 

Landschaftspflegerische Ersatzmaßnahme E1 „Grünzug Gervinusstraße“

 

Nach zweijähriger Bauzeit konnte der Grünzug im April 2008 fertig gestellt und der Öffent­lichkeit im Rahmen einer kleinen Feier übergeben werden.

 

 

 

 

Grunderneuerung S-Bahnlinie S7

 

Planungsabschnitt 2:östl. Wielandstraße, -Bahnhof Westkreuz (Stuttgarter Platz)

Da die DB Projektbau der Entwurfsplanung (zunächst noch mit Auflagen) zugestimmt hatte, wurde als nächster Schritt die Anpassung der Unterlagen zur ergänzenden Planfeststellung angegangen. Hierzu wurde ein Vertrag mit einem Büro für Landschaftsplanung abgeschlos­sen. Es folgten Abstimmungsgespräche mit der DB Projektbau und dem Eisenbahnbundes­amt. Zu der Entwurfsplanung erfolgte eine erneute Beteiligung der Träger öffentlicher Be­lange sowie der Naturschutzverbände.

 

 

Naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme „Am Rupenhorn“

 

(Planung und Umsetzung der Maßnahme gemäß Vereinbarung zwischen Bezirksamt und DB Netz AG). Fachliche Betreuung eines beauftragten Planungsbüros bei der Erarbeitung der Leistungsphasen 7 bis 9 HOAI.

 

Ergebnis: Die Maßnahme wurde im März begonnen und bis Jahresende abgeschlossen.

 

 

Landschaftsplanerische Konzepte

 

  • S-Bahnhof Westkreuz
  • Zusätzlicher S-Bahn-Zugang und Durchwegung Westkreuz

 

Nach der ursprünglichen Planung sollte der Zugang vom heutigen Eingang am westlichen Endpunkt der Rönnestraße zu den dort befindlichen Kleingärten auf die nördliche Bö­schungsschulter der Stadtbahn führen und von dort aus zur sogenannten Vereinsbrücke. Von dieser sollten dann zwei Treppenabgänge zu den Stadtbahnsteigen führen.

 

Eine Überprüfung der Planung durch die DB Netz AG hat ergeben, dass die sogenannte Vereinsbrücke statisch nicht mehr dauerhaft trägt und die Brücke somit als Zugang zu den Stadtbahnsteigen des S-Bahnhof Westkreuz nicht genutzt werden kann. DB Station & Ser­vice hat daraufhin ein Architekturbüro beauftragt, eine Grobkostenschätzung für einen Brü­ckenneubau zu erarbeiten. Dieser kostet in der Vorzugsvariante ca. 1,0 Mio. €. Kosten in dieser Höhe waren für die früher geplante Sanierung der Vereinsbrücke nicht vorgesehen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hält diese Kostensteigerung allenfalls dann für vertretbar, wenn der Bezirk eine Gesamtplanung d.h. auch das Gebiet südlich der Stadtbahn (Ringbahnstraße/Lützenstraße/Quartier Halensee Nord) in das Wegekonzept mit einschließt. Der Bezirk hat zugesagt, die vorhandene Planung um die Südzuwegung zu aktualisieren und die Gesamtdurchwegung vom Lietzensee/Halensee bis Frühjahr 2009 fertig zu stellen. Erst bei absehbarer Planung und verbindlicher Zusage des Bezirks an einer angemessenen fi­nanziellen Beteiligung wird die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die DB Station & Ser­vice bitten, die Planung für einen zusätzlichen Zugang zum S-Bahnhof Westkreuz ein­schließlich Brückenneubau weiterzuführen.

 

 

Überarbeitung und Aktualisierung der Karte „Grünvernetzung“ sowie der Fahrrad- und der Naturschutzkarte

 

Stellungnahmen im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens

Es wurde zu 20 Verfahren Stellung genommen.

 

Stellungnahmen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens

Es wurde zu 10 Verfahren Stellung genommen.

 

 

Untere Denkmalschutzbehörde (UD)

 

Parkpflegewerk Volkspark Jungfernheide

 

Die in den Jahren 2006 bis 2008 erarbeiteten Teilschritte zum Pflegekonzept betrafen die historische Dokumentation zum Gesamtpark, das Kerngebiet der zentralen Hauptachse mit den großen Spielwiesen und den Anlagen am Jungfernheideteich sowie die noch bestehen­den historischen Parkarchitekturen. Fortgesetzt werden soll nun das Parkpflegewerk mit den allseits daran anschließenden Waldquartieren. Diese bilden den landschaftlichen Rahmen für die architektonisch geprägte Mittelachse. Der Waldbereich mit seinen Wegen und Plätzen stellt einen gewissen gestalterischen und nutzungsmäßigen Gegenpart dar, durch welchen der spezifische Gesamtcharakter des Volksparks Jungfernheide erst sichtbar und erlebbar gemacht wird. Die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der eingefriedeten Bereiche der Sportanlagen und der Baumschule werden in dem zu erstellenden Gutachten gesondert be­trachtet.

 

Die UD hat den Gutachter Herrn Dr. Land mit der Fortsetzung des Parkpflegewerks mit dem oben beschriebenen Leistungsbild beauftragt. Das Gutachten ist bis Herbst 2009 fertig zu stellen. Weiter werden dann die Ergebnisse des Parkpflegewerks von 2006 bis 2009 mit sei­nen verschiedenen Teilgebieten zusammenfassend dargestellt werden. Die Gesamtdarstel­lung der wichtigsten Maßnahmen soll zukünftig als Übersicht und als Arbeitsanleitung die­nen.

 

Mit dem Abschluss des Gutachtens wächst die Chance, Geld des Bundes für die Jahre 2009 bis 2013 aus dem Bundesprogramm zur Investitionsförderung für nationale UNESCO-Welt­erbestätten zu bekommen, da u.a. die Großsiedlung Siemensstadt mit zum Weltkulturerbe gehört und der Volkspark Jungfernheide im unmittelbaren Randbereich der Siedlung damit auch prinzipiell förderungswürdig ist.

 

 

Bereich Spielplatzplanung

 

Im Jahr 2008 bildete die Mitarbeit an der Planung von Pausenhöfen und öffentlichen Kinder­spielplätzen wiederum den Schwerpunkt des Aufgabenbereiches der Spielplatzplanung. Grundlagen der Planung von Spielabläufen, Auswahl von entsprechenden Spielgeräte­kom­binationen und die Berücksichtigung der Anforderungen aus dem Normenwerk und den An­forderungen an die Verkehrssicherheit, sind unmittelbar in die Objektplanung einge­flossen.

Die entsprechenden Maßnahmen sind der beiliegenden Tabelle zu entnehmen.

 

Stellungnahmen zu Bauanträgen gem. § 8 Abs. 2 und 3 BauOBln und der entsprechenden Ausführungsvorschrift sind erarbeitet worden sowie Stellungnahmen im Rahmen der Be­teiligung zur Aufstellung von B-Plänen.

 

Am 13.03.2008 fand die 4. Fachkonferenz Gender-Mainstreaming im Rathaus Charlotten­burg statt. Hierbei wurde ein Workshop mit dem Titel „Spielplätze für Mädchen und Jungen“ angeboten, der von der Spielplatzplanerin in Zusammenarbeit mit einer externen Gender-Sachverständigen vorbereitet und moderiert wurde.

 

Am Beispiel des Kinderspielplatzes in der Georg-Wilhelm-Straße, der im Rahmen der be­zirklichen Investitionsplanung umgestaltet werden soll, wurden unter der Ausgangsfrage -„Wie können Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern bei der Spielplatzplanung noch bes­ser berücksichtigt werden?“ - die in die Planung eingeflossenen Gender-Kriterien erläutert und nach der Fragestellung beurteilt. Genaueres ist hierzu in der vorliegenden Dokumenta­tion der Fachkonferenz auf S. 20 ff nachzulesen.

 

Für das Produkt 72640 - Öffentliche Spiel- und Bewegungsflächen - wurde bezirksüber­grei­fend ein Bewertungsbogen für öffentliche Spielflächen mit Gender-Kriterien erarbeitet, der im Bereich der Spielplatzunterhaltung einen qualitativen Vergleich der Bezirke unterein­ander ermöglichen soll.

 

Diese Vorlage wurde im Rahmen einer Veranstaltung „Gender Budget Workshop (bezirkliche Sportförderung und Grünflächen)“ am 18. März 2008 in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen vorgestellt.

 

Im Frühjahr 2008 wurde von Seiten der Spielplatzplanung eine umfangreiche Stellungnahme zum BVV-Beschluss „Qualitätsmanagement für Spielplätze“ (DS-Nr: 0606/3) erarbeitet. Da­bei wurde eine detaillierte aktualisierte Defizitberechnung der Spielplatzflächen im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf aufgestellt. Aufgrund dieser Daten ist es möglich, kurzfristig ge­naue Angaben auf der Grundlage sta­tistischer Daten zu den einzelnen Ortsteilen des Bezir­kes zu machen.

 

Im Mai 2008 hat sich die Garten- und Amtsleiter Konferenz (GALK) eine neue Geschäfts­ordnung gegeben. Daraus folgte die Bildung von diversen Fachausschüssen. Die Spielplatz­planerin des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf nimmt dort als ständiges Mitglied an den Sitzungen des „Fachausschusses Kinderspielplätze“ teil. Diese finden regel­mäßig statt und haben grundsätzliche sowie auch aktuelle Themen hinsichtlich der Kinder­spielflächen zum Inhalt.

 

Ein Thema im Fachausschuss war die Fortsetzung der Arbeit am o.g. Gender-Kriterien­kata­log zum Produkt 72640.

 

Die GALK erteilte im September 2008 dem Fachausschuss den Auftrag, eine Überarbeitung der außer Kraft getretenen „Allgemeinen Anweisung zur Verkehrssicherheit auf öffentlichen Kinderspielplätzen“ zu fertigen.

Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, an der die Spielplatzplanerin von Charlottenburg-Wil­mersdorf maßgeblich beteiligt war und noch ist.

 

Um neue Entwicklungen im Bereich der Planung im öffentlichen Raum sowie der Förderung der kindlichen Bewegung und des Spiels kennen zu lernen, wurden einige Fortbildungs­ver­anstaltungen u.a. im Deutschen Institut für Urbanistik besucht.

 

 

Bereich Objektplanung

 

In der Objektplanung von Außenanlagen bezirklicher Liegenschaften wurden im Jahr 2008 insgesamt 21 Projekte planerisch bearbeitet. Hiervon wurden Freianlagen an Schulen und deren Einrichtungen zur nachmittäglichen Betreuung (7 Stück), Schulsportanlagen (3 Stück), Spielplätze (3 Stück), Parkanlagen (1 Stück), Sportanlagen mit Sportanlagen-Nebenflächen (6 Stück) sowie im Rahmen einer Umweltentlastungsmaßnahme (UEP) das Quartier „Mie­rendorff-, Nordhauser-, Sömmering­straße Spree“ als Umbau, Neuanlage, Ersatzbau oder als Konzept planerisch bearbeitet.

 

 

Diese Objektplanungen wurden im Rahmen der Investitionsplanung (5 Maßnahmen), dem Schul- und Sportanlagensanierungsprogramm (4 Maßnahmen), dem Investitionsprogramm „Zukunft, Bildung und Betreuung“ (6 Maßnahmen), dem Umweltentlastungsprogramm (1 Maßnahme) und in der baulichen Unterhaltung (3 Maßnahmen) sowie zur Bauprojekt­ent­wicklung (2 Maßnahmen) angefertigt.

 

Entsprechend der Kategorisierung von Planungsleistungen, die in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) definiert sind, wurden für die planerische Umsetzung der Maßnahmen Leistungen in den Phasen 1-5 (Planungsphasen) erbracht.

 

Diese Leistungsphasen (LP) stehen für:

 

  • Grundlagenermittlung, LP 1 - Vorplanung, LP 2 -Entwurfsplanung, LP 3
  • Genehmigungsplanung, LP 4 - Ausführungsplanung, LP 5

 

Jede o.g. Maßnahme wurde nach Betreuungsumfang (Projektsteuerung), Planungsumfang und Planungstiefe nach HOAI berechnet und als Maßnahmenblatt dokumentiert.

 


In der Summe wurde so durch die Objektplanung ‚Grün‘ eine Honorargesamtsumme von ca. 197 T€ erwirtschaftet. Nach der Bearbeitung der Bauprojekte in der Objektplanung wurden

die erarbeiteten Teil­planungen in der Regel als Bauplanungsunterlage (BPU) zusammenge­fasst und der Bauab­teilung zur Umsetzung der Baumaßnahme in den Leistungsphasen 6-9 (Baudurchführung) übergeben.
 

 

Der Leistungsumfang der Einzelmaßnahmen wird in nachfolgenden Tabellen dargestellt:


 

 

 

 


Für die Produkte 78710 -Vorbereitung und Durchführung von HOAI-Leistungen, extern- und 7811-Vorbereitung und Durchführung von HOAI-Leistungen, intern- wurde von der Objekt­planung die komplette Mengenermittlungen für 2008, einschließlich aller KLR-rele­vanten Buchungsvorgaben, sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltamtes als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereiches Grünflächen erarbeitet und durchgeführt.

 

 

Naturschutz

 

Landschafts- und Gebietsschutz

 

Schwerpunkte 2008

 

Erteilung von 30 Ausnahmegenehmigungen nach § 3 der LSG-VO Grunewald (Landschafts­schutzgebiet) und deren Kontrolle, 9 Anträge wurden aus naturschutzrechtlicher Sicht nicht genehmigt.

 

Stellungnahmen und Mitwirkung zu geplanten Veranstaltungen und Maßnahmen im LSG und in den Naturschutzgebieten (NSG).

 

Überwachung von Veranstaltungen und Maßnahmen aufgrund einer Befreiung der Senats­verwaltung für Stadtentwicklung im LSG, z.B. sammeln/zählen von Tier- und Pflanzenarten zu Forschungszwecken, Verlegung von Versorgungsleitungen sowie Arbeiten an Trinkwas­serbrunnen (Erneuerung und Rückbau von Brunnen der Galerie Schildhorn, Erneuerung der Rohwasserleitung Brunnengalerie Schildhorn). Überwachung der Refraktions- und Aufzeit­messungen der GASAG (Erdgasspeicher)

 

Insgesamt wurden 188 Kontrollgänge im LSG und 12 Kontrollgänge im NSG durchgeführt.

 

Beratung anderer Naturschutzbehörden in Rechts- und Verfahrensfragen.

 

 

Baumschutz

 

Schwerpunkte 2008

 

  • Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten
  • Stellungnahmen zu Bauvorhaben
  • Kontrolle der Ersatzpflanzungen
  • Beratung von Architekten und Bauherrn im Vorfeld von Bauvorhaben

 

Die Anzahl der Vorgänge hat sich im Jahr 2008 leicht verringert. Durch die Änderung des ökologischen Ausgleichs in der Baumschutzverordnung im Jahr 2007, waren noch Rück­stände aufzuarbeiten. Verstärkte Bautätigkeit in den Ortsteilen Grunewald und Schmargen­dorf, die sich durch einen dichten Baumbestand auszeichnen, führten zu einer Arbeitsinten­sivierung. In diesen Bereichen waren vermehrt Bürgeranfragen und Beschwerden zu ver­zeichnen.

 

 

Fallzahlen für das Jahr 2008

Anträge auf Ausnahmegenehmigungen

       620

Zur Fällung freigegebene Bäume

     1144

Für einen Rückschnitt freigegebene Bäume

       478

Versagungen (Anzahl der Bäume)

         76

Anzahl der Bäume, für die eine Ersatzpflanzung festgesetzt wurde

       498

Wert der Ersatzpflanzung insgesamt

245.642 €

Anzahl der Bäume, für die eine Ausgleichsabgabe festgesetzt wurde

         16

Festgesetzte Ausgleichsabgabe insgesamt

  23.046 €

Bearbeitung von Bauanträgen

         47

Untersuchte Bäume, für die kein Bescheid erteilt wurde

       465

Insgesamt wurden Anordnungen erteilt

       293

 

Es wurden gegen 21 Personen Bußgeldverfahren eingeleitet, 12 Verfahren wurden mit ei­nem Bußgeldbescheid abgeschlossen und in 2 Verfahren wurde eine schriftliche Verwar­nung erteilt. Insgesamt wurden Bußgelder in Höhe von 8.975,00 € verhängt. Ein Verfahren wurde noch nicht abschließend bearbeitet.

 

Im Jahr 2008 wurden ferner fünf Widerspruchsverfahren abschließend bearbeitet (bei ei­nem Verfahren erfolgte eine Abhilfe nach Verhandlung).

 

 

Artenschutz (International)

 

Schwerpunkte im Jahr 2008

 

  • Kontrollen von Messen
  • Aufrechterhaltung des Kontaktes zu anderen Ämtern und Behörden, insbesondere zum Landeskriminalamt mit dem Ziel einer besseren und effektiveren Zusammenar­beit

 

Neben 449 An- und Abmeldungen im Artenschutzregister und der Ausstellung von            161 Nachzuchtbescheinigungen konzentrierte sich das Umweltamt im Wesentlichen auf die ar­tenschutzrechtlichen Kontrollen von Messen, Kaviarhändlern und Secondhandläden. Wie schon im letzten Tätigkeitsbericht erwähnt, haben der intensive Kontakt zur Messeleitung der Messe Berlin GmbH und die immer wiederkehrenden Kontrollen dazu geführt, dass Verstöße gegen das Artenschutzrecht auf den Messen unter dem Funkturm selten geworden sind. Gleiches gilt übrigens für die Reptilienbörse, die nun fünfmal im Jahr am Hohenzollerndamm stattfindet. Lediglich geringe Verstöße, die durch ein Gespräch vor Ort geheilt werden konn­ten, konnten festgestellt werden. Zugenommen haben dagegen Haus- und Geschäftsdurch­suchungen, die gemeinsam mit dem Landeskriminalamt durchgeführt worden sind. So gab es unter anderem einen vom Bundesamt für Naturschutz koordinierten bundesweiten Einsatz bei mehr als 30 Kaviarhändlern und Umverpackern. In Charlottenburg-Wilmersdorf konnten keine Verstöße festgestellt werden.

 

Obwohl es sich bei den artenschutzrechtlichen Bestimmungen um Europäisches Recht bzw. Bundesrecht handelt, zeigte sich bei allen Kontrollen, dass die Vorschriften in einigen Bun­desländern/Unteren Naturschutzbehörden, insbesondere hinsichtlich der Legalitäts-Nach­weisführung zum grundsätzlichen Besitzverbot (zum Teil Vermarktungsverbot), sehr lax ge­handhabt werden. Im Hinblick auf die Straftatbestände im BNatSchG bei gewerbs- und ge­wohnheitsmäßigem Handel mit geschützten Exemplaren ist es deshalb immer wieder not­wendig, bei den Kontrollen in ausführlichen Gesprächen auf die artenschutzrechtlichen Be­stimmungen hinzuweisen. Besonders zu erwähnen ist auch die sehr produktive Zusammen­arbeit zwischen dem Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt und dem Umweltamt.

 

Im Jahr 2008 wurden insgesamt 101 Handelskontrollen und 53 Halterkontrollen durchge­führt. Aufgrund von Krankheit konnten die Zahlen des Vorjahres nicht erreicht werden.

 

 

Ordnungswidrigkeitenverfahren

 

Es wurden gegen 2 Personen Bußgeldverfahren eingeleitet, beide Verfahren wurden mit einem Bußgeldbescheid abgeschlossen. Insgesamt wurden Bußgelder in Höhe von 1.200,00 € verhängt.

 

 

 

 

 

Freilandartenschutz

 

Im Jahr 2008 wurde schwerpunktmäßig an folgenden Maßnahmen des Arten- und Bio­top-Schutzes gearbeitet: 

 

Im Zusammenhang mit dem BVV-Beschluss: „Lebensräume der besonders geschützten Ar­ten aufnehmen“ wurden Abstimmungsgespräche mit den Kolleginnen und Kollegen des Grünflächen- und Tiefbauamtes geführt und zusammen mit einem Mitarbeiter des Landes­beauftragten für Naturschutz eine Rundfahrt zu für den Artenschutz im Bezirk relevanten Flächen unternommen. Schließlich konnte der Mitarbeiter des Landesbeauftragten für einen Vortrag bei den Kolleginnen und Kollegen des Grünflächen- und Tiefbauamtes zum Thema: Naturschutz auf Friedhöfen gewonnen werden.   

 

 

Maßnahmen zum Gebäudebrüterschutz

 

In diesem Jahr wurden 199-mal Gebäudebrüter-Standorte (Nist-, Brut-, Wohn- oder Ruhe­stätten) erfasst oder bekannte Standorte bestätigt. Dazu wurden 237 Ortsbesichtigungen durchgeführt.

 

67-mal wurden diese Standorte den Hausverwaltungen bzw. Hauseigentümern schriftlich mitgeteilt und die Rechtslage erläutert, die bei möglichen Veränderungen am Gebäude zu beachten sind. In 37 Fällen wurden darauf von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als Oberster Naturschutzbehörde Befreiungen zum Entfernen von Gebäudebrüter-Lebens­stätten erteilt und letztlich die Standorte für die betroffenen Tiere: überwiegend Haussper­linge und Mauersegler, aber auch Fledermäuse, Mehlschwalben und Turmfalken. Eine Be­freiung galt der Umsiedlung von Hornissen, eine Befreiung wurde zur Beseitigung eines Tei­ches mit Fröschen und Molchen erteilt.

 

Nach der Erteilung von Befreiungen bzw. dem Verschicken von Informationsschreiben wur­den insgesamt 150 Kontrollen durchgeführt, um sicherzustellen, dass die darin formulierten Auflagen, z. B. zur Erbringung eines ökologischen Ausgleichs für beseitigte Lebensstätten (in Form von Nistkästen, Nistbausteinen) beachtet werden. In 30 Fällen fand eine (Erfolgs-) Kontrolle der angebrachten Nisthilfen statt. 87-mal wurden im Vorfeld von Bauvorhaben Ortsbesichtigungen durchgeführt, um zu prüfen, ob ggf. Gebäudebrüterstandorte betrof­fen/gefährdet sind. 

 

 

Maßnahmen zum Artenschutz in/an/auf Bäumen

 

Um den Erhalt von Bäumen mit Höhlenbrütern sicherzustellen, wurden 9 Ortsbesichtigungen durchgeführt. Zweimal wurden Maßnahmen zum Erhalt von Bäumen mit Greifvogelhorsten ergriffen. Zudem waren im Zusammenhang mit Bäumen Eichhörnchen, Fledermäuse, Käfer sowie Vögel (in Efeu) Gegenstand unserer Schutzbemühungen.

 

Die mit der Thematik befassten Kollegen des Grünflächen- und Tiefbauamtes wurden - nach der Fällung eines Höhlenbaumes mit Fledermäusen - über die im Zusammenhang mit in/an/auf Bäumen lebenden geschützten Arten zu beachtende Sach- und Rechtslage aufge­klärt.

 

 

Maßnahmen zum Biberschutz

 

Die im Jahr 2007 begonnenen Aktivitäten zur Errichtung eines Zaunes am Saatwinkler Damm/Hohenzollernkanal wurden abgeschlossen. Der Zaun soll die Biber am queren der Straße hindern und vor dem Überfahren bewahren.

 

Es wurden 3 Gehegegenehmigungen erteilt.

 

Ein Mitarbeiter des Umweltamtes war in einer Arbeitsgruppe der Senatsverwaltung für Stadt­entwicklung zur „Vereinheitlichung der Datenstruktur im Artenschutz“ aktiv. 

 

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

Das Umweltamt beteiligte sich mit einem Ausstellungsbeitrag an der zentralen Berliner Ver­anstaltung zum Thema biologische Vielfalt (Biodiversität). Die Abteilung erklärte, den Schutz der gebäudebrütenden Tierarten weiterhin intensiv zu betreiben. Die Veranstaltung fand im Rahmen der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) statt. Die Konferenz wurde durch das Bundesmi­nisterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ausgerichtet.

 

 

Bürgerberatung

 

Die Mitarbeiter gaben Auskunft oder vermittelten Experten bei Fragen oder auftretenden Problemen im Zusammenhang mit

 

  • Hymenopteren (Hummeln, Hornissen, Wespen)
  • Fröschen in einer Kleingartenkolonie im Grunewald,
  • der Beseitigung von Fassadenbewuchs,
  • der Störung von Schwänen in Parkanlagen,
  • Krähen, die Singvögel bedrohen.

 

 

Ordnungswidrigkeitenverfahren

 

Es wurden gegen 5 Personen Bußgeldverfahren eingeleitet, 1 Verfahren wurde mit einem Bußgeldbescheid abgeschlossen (150,00 €) und in 3 Verfahren wurde eine schriftliche Ver­warnung erteilt.

 

 

Sportbootsteganlagen

 

Schwerpunkte in 2008

 

  • Ermitteln der letzten illegalen Steganlagen an Gewässer 1. und 2. Ordnung und ent­sprechende Anordnungen
  • Erteilen von Genehmigungen auf der Grundlage § 62 ff. BWG

 

Bei Übernahme dieser Aufgabe waren diverse Ermittlungen anzustellen, ein für den Bezirk sinnvolles Ordnungssystem anzulegen und eine Vielzahl von ausstehenden Vorgängen zu bearbeiten. Dies ist nun weitgehend abgeschlossen und nur noch Tagesgeschäft zu erledi­gen. Dies wird sich natürlich ändern, wenn eine politische Entscheidung darüber gefallen ist, wie an den Gewässern der Grunewaldseenkette in Zukunft mit illegalen Steganlagen umge­gangen werden soll.

 

 

 

 

 

 

Gewässeraufsicht für Gewässer 2. Ordnung und weitere Aufgaben

 

Schwerpunkte im Jahr 2008

 

Vorbereitung der Baumaßnahme Neubau eines Uferwanderweges am Halensee.

 

Durch personelle Veränderungen (Wegfall einer halben Stelle durch Altersteilzeit) konnte sich die Bearbeitung nur auf das Notwendige beschränken. Auch auf eine Wasserschau musste in diesem Jahr wieder verzichtet werden.

 

 

Fachbereich Verkehr/Straßenverkehrsbehörde

 

Der Fachbereich Verkehr beinhaltet die Straßenverkehrsbehörde, die im Zuge der Ab­schichtung straßenverkehrsbehördlicher Aufgaben auf die Bezirke zum 01.09.2004 gebildet wurde. Die Fachbereichsleitung ist verantwortlich für Anleitung der Mitarbeiter der Straßen­verkehrsbehörde, des Weiteren für die Bearbeitung von Widersprüchen, Entscheidung in schwierigen Einzelfällen, BVV-Angelegenheiten und verkehrliche Stellungnahmen.

 

Der Fachbereich Verkehr vertritt die Interessen der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der BVG, der S-Bahn und der Deutschen Bahn. Er setzt sich ein für mehr Sicherheit im Straßen­verkehr und betreut die Jugendverkehrsschulen des Bezirks.

 

In diesem Zusammenhang sind auch eine große Anzahl von BVV-Beschlüssen, BVV-Anfra­gen und Eingaben zu bearbeiten.

 

Im Zuge der Neuzusammensetzung des Bezirksamtes nach der Wahl 2006 wurden die Kernaufgaben der bezirklichen Straßenverkehrbehörde im Fachbereich Verkehr zusammen­gefasst. Zu den Aufgaben der Straßenverkehrsbehörde gehören sämtliche dauerhaften und vorübergehenden Maßnahmen (mit Ausnahme von Maßnahmen im Zusammenhang mit Veranstaltungen) zur Verkehrsregelung und -lenkung des ruhenden und fließenden Verkehrs im Nebenstraßennetz und sämtliche Maßnahmen des ruhenden Verkehrs im Hauptstraßen­netz.

 

Der Bereich Straßenverkehrsbehörde gliedert sich in drei Arbeitsgruppen:

 

 

Arbeitsbereich dauerhafte Maßnahmen

 

Planungen und Einrichtungen von:

 

  • Parkraumbewirtschaftungsmaßnahmen
  • Verkehrsberuhigungsmaßnahmen (Tempo 30-Zonen, Fußgängerzonen)
  • Radverkehrsanlagen (Radfahrstreifen, Schutzstreifen)
  • Zulassen des Radfahrens entgegen der Fahrtrichtung in Einbahnstraßen
  • Entscheidungen aus städtebaulichen Gründen im untergeordneten Straßennetz
  • Verkehrsbeschränkungen aus Gründen des Biotopschutzes, Gewässerschutzes

 

 

Prüfung und Genehmigung von Anträgen auf Ausnahmegenehmigungen, u.a.:

 

  • vom Nacht-, Sonn- und Feiertagsfahrverbot
  • vom Ferienreiseverbot
  • von der Benutzung gesperrter Straßen
  • von der Helm- und Gurttragepflicht

 

Prüfung und Genehmigung von Parkerleichterungen für außergewöhnlich gehbehin­derte Personen und Blinde, u.a. die:

 

  • Einrichtung von Schwerbehindertenparkplätzen
  • Abordnung von Schwerbehindertenparkplätzen
  • Erteilung von Schwerbehindertenparkausweisen.

 

 

Arbeitsbereich vorübergehende straßenverkehrsbehördlichen Maßnahmen

 

  • Straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Baustellen
  • Anordnung von vorübergehenden Haltverboten für Lieferzwecke, Umzüge u.ä.
  • Straßenverkehrsrechtliche Anordnungen sind zur Sicherung von Arbeitsstellen im Stra­ßenraum und werden notwendig, wenn Straßen ganz- oder halbseitig für den Verkehr gesperrt werden müssen (Aufstellung von Baukränen, Containern etc.).

 

Ausnahmegenehmigung Parkraumbewirtschaftung

 

Erteilung von Ausnahmegenehmigungen für Betriebe und Einrichtungen für parkraumbewirt­schaftete Bereiche.

 

Von besonderer Bedeutung im Jahr 2008 waren:

 

 

Umweltzone

 

Als Maßnahme zur Reduzierung der Luftverschmutzung wurde im Innenstadtring ab dem 01.01.2008 eine Umweltzone eingerichtet, in die nur Fahrzeuge mit geringem Schadstoff­ausstoß einfahren dürfen. Die bezirkliche Straßenverkehrbehörde ist für die Erteilung von Ausnahmen vom Fahrverbot zuständig. Zum Anfang stand die Information der Bürger im Vordergrund hierfür wurde eine Telefonhotline eingerichtet. Insgesamt wurden 2008 (Zeit­raum 21.01.2008 bis 22.12.2008) Anträge 545 Anträge bearbeitet.

 

Anträge

Privat

Gewerblich

Summe

Bewilligt

  54

319

373

Abgelehnt

  41

  52

  93

Zurückgezogen

  18

  61

  79

Summe

113

432

545

 

 

Maßnahmen zu verkehrsberuhigten Zonen

 

  • Erweiterung Prinzregentenstraße

 

 

Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs

 

  • Meyerinckplatz Radfahren entgegen der Einbahnstraße
  • Hohenzollerndamm Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht
  • Halenseestraße gegenläufiger Radweg

 

 

 

 

Maßnahmen in Tempo 30 Zonen

 

  • Pfalzburger Straße Änderung der Parkordnung zur Verkehrsberuhigung

 

 

Fußgängerüberwege

 

  • Cunostraße/Reichenhaller Straße
  • Harbigstraße/Waldschulallee
  • Bleibtreustraße

 

 

Verkehrssicherheit vor Schulen

 

Um die Verkehrssicherheit vor Schulen zu erhöhen hat die Straßenverkehrsbehörde zwei weitere verkehrsberuhigte Bereiche angeordnet. Dies wird kostensparend vor allem durch die Änderung der Parkordnung erfolgen. 1. Bayernallee, hier liegt der zweite Ausgang und Übergang zum Schulgarten der Erich Höppner Schule, 2. vor dem Eingang der Evangeli­schen Schule in der Guericke Straße

 

Insgesamt wurden 2008 38 BVV-Beschlüsse, 14 Schriftliche Anfragen, 3 Große Anfragen, 2 Bürgeranfragen 11 Mündliche Anfragen und 6 Eingaben an den BVV-Ausschuss für Einga­ben und Beschwerden erledigt.

 

Im Rahmen der verkehrlichen Zuständigkeiten wurden 13 Stellungnahmen zu Bauvorhaben und Verkehrsgutachten abgegeben.

 

Der Fachbereich Verkehr erfreut sich auch mit seinen Aufgaben einer hohen Beachtung durch die Bevölkerung. Insgesamt wurden 2008 170 Bürgerschreiben, die Anregungen, Fra­gen oder Beschwerden über verkehrliche Situationen enthielten, beantwortet.

 

 

Statistik der Straßenverkehrsbehörde

 

Aufgabe

Menge

Einrichtung von Schwerbehindertenparkplätzen

      58

Abordnung von Schwerbehindertenparkplätzen

      53

Erteilung von Schwerbehindertenparkausweisen

    190

Anordnungen zur Sicherung von Arbeitsstellen

  2392

Anordnungen zur Sicherung von Arbeitsstellen einfaches Verfahren

24829

Ausnahmegenehmigungen für Betriebe im Rahmen der PRB

  7800

Übrige Ausnahmegenehmigungen von Verboten der StVO

    350

 

 

Jugendverkehrsschulen

 

Auch im Jahr 2008 konnte gemeinsam mit dem Träger BIQ ein umfangreiches Programm zur Verkehrserziehung angeboten werden. Die Angebote waren neben der Vorbereitung auf die Fahrradprüfung auch Mobilitätsschulungen oder Fahrradreparaturkurse. Die Betreuungszei­ten wurden wochentags bis 19.00 Uhr und auf sonnabends ausgedehnt (außerhalb der Fe­rienzeiten).

 

 

 

 

Projekte /Öffentlichkeitsarbeit

 

  • Ökowettbewerb 2008
  • Fest der Nationen

      Das Umweltamt hat sich auch 2008 mit einem Informationsstand am Fest der Natio-

      nen beteiligt

  • Aktionswoche zur Verkehrssicherheit

      Vom 21.09.08 bis 26.09.08 wurde eine Aktionswoche zur Verkehrssicherheit durch

      geführt. Eröffnet wurde die Woche durch eine Fahrradtour.

      Fahrradtour mit der Bezirksstadträtin durch den Norden des Bezirkes.

  • Eröffnung der Ersatzmaßnahme E1 – Grünzug Gervinusstraße

      Am 23.04.2008 wurde der fertig gestellte „Grünzug Gervinusstraße“ der Öffentlichkeit

      übergeben. Auf einer Fläche von rd. 5000 qm wurden verschiedene Gartenbereiche

      für die Anwohnerinnen und Anwohner als Ruhe und Aktivräume angelegt.

 

  • Neubau Spandauer Damm Brücke

      Am 28.01.2008 führte das Bezirksamt gemeinsam mit der Senatsverwaltung für

      Stadtentwicklung eine Informationsveranstaltung für die Anwohnerinnen und Anwoh-

      ner durch.

 

  • Tag des offenen Tunnels

Im Rahmen des Projekt Fennsee wurde am 18.04.08 ein Informationstag für die Öf­fentlichkeit mit der Möglichkeit zur Besichtigung des unterirdischen Bauwerks in der Wallenbergstraße durchgeführt.

 

  • Entwicklung des Umweltportals

Gemeinsamer Internetauftritt aller Berliner Umweltbehörden

Der Start des gemeinsamen Internetauftritts der Berliner Umweltämter lief sehr erfolg­reich. Am 10.12.07 startete der gemeinsame Internetauftritt der Berliner Umweltäm­ter. Bürgerinnen und Bürgern sowie Gewerbetreibenden wurde hiermit der Zugang zu Umweltinformationen im Land Berlin erheblich erleichtert. Angeregt durch den erfolg­reichen Start des bezirklichen Internetauftrittes, entschlossen sich sowohl die Senats­verwaltung für Stadtentwicklung als auch Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz an einem gemeinsamen Umweltauftritt aller Berliner Umwelt­behörden mitzuarbeiten. Angeboten werden Informationen zu allen Umweltthemen, unabhängig davon welche Behörde im Land Berlin die Zuständigkeit hat. So kann man schnell und leicht den entsprechenden Ansprechpartner für das jeweilige Anlie­gen finden. Der gemeinsame Internetauftritt ist ein Projekt, das die bezirklichen Um­weltämter ohne Unterstützung von außen oder seitens der Senatsverwaltung unter maßgeblicher Beteiligung des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf durchführen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufstellung Dienstreisen 2008 LuV Um

 

Für das Umweltamt ist im Jahr 2008 keine Teilnahme an Dienstreisen erfolgt.

 

Fortbildungsmaßnahmen wurden wie folgt finanziert:

 

Maßnahme

Träger

Datum

Betrag

Fortbildungsveranstaltung „Tätigkeiten mit Asbestzement – Verstöße und Folgen“ für einen Mitarbeiter der Im­missionsschutzbehörde

Sonderabfallgesellschaft Brandenburg-Berlin

(Potsdam)

11.03.2008

    20,00 €

Lehrgang Sickerwasserprognose Teil VIII – Altlastenbearbeitung für eine Mitarbeiterin der Bodenschutzbehörde

Brandenburgische Techni­sche Universität Cottbus

05.05.2008

    20,00 €

Bodenschutzforum

Schwedt, 16303

24.09.2008   

   26,80 €

Bodenschutzforum

Schwedt, 16303

24.09.2008   

   26,80 €

 

 


 

 
 

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