Gebäude- und Vegetationshöhen 2012

Karten­beschreibung

Erstmals liegt für Berlin eine in großen Teilen sehr genaue Erfassung der “vertikalen Erstreckung” der Stadt vor. In der Projektphase 1 wurde ein rund 445 km2 umfassender Bereich, der neben dem gesamten Innenstadtgebiet vor allem die südliche Stadthälfte umfasst ausgewertet. In der Projektphase 2 erfolgte auf einer abweichenden Datengrundlage die Auswertung der restlichen Stadtfläche sowie des Berliner Umlands auf einer Gesamtfläche von 1.800 km2. Besonders bezogen auf den Vegetationsbereich besteht damit eine neuartige, für mehrere Anwendungszwecke gut geeignete Informationsgrundlage.

Auf der Fläche Berlins wird auf Grundlage der ALK-Gebäudeumringe und ihrer Geschosslinien für jedes Gebäudeteil eine mittlere Höhe angegeben. Für den Vegetationsbestand werden ebenfalls mittlere Höhenwerte angegeben.

Erstmalig wurden in diesem Zusammenhang diejenigen Dachflächen erfasst, die einen begrünten Anteil aufweisen (aufgrund der Datenqualität nur für den Innenstadtbereich, Projektphase 1, veröffentlicht). Es wurden im Rahmen des Projektes rund 5.000 Gebäude mit ausreichender Genauigkeit “ersterfasst”, deren Dachflächen vollständig oder zum Teil begrünt sind. Tabelle 1 gibt einen nach Bezirken unterteilten Überblick über den Bereich der Phase 1 (Innenstadt und südliche Stadthälfte).

Tab. 1: Anzahl der begrünten Dächer / Dachteilflächen pro Bezirk und ihre jeweilige Nutzung (Erfassungsbereich rot markiert: Stand der Erfassung: Juli 2013). Die Erfassung der begrünten Dächer im restlichen Stadtgebiet erreicht nicht die für eine Auswertung notwendige Datenqualität)

Tab. 1: Anzahl der begrünten Dächer / Dachteilflächen pro Bezirk und ihre jeweilige Nutzung (Erfassungsbereich rot markiert: Stand der Erfassung: Juli 2013). Die Erfassung der begrünten Dächer im restlichen Stadtgebiet erreicht nicht die für eine Auswertung notwendige Datenqualität)

Durch die Zusammenführung der bebauten und begrünten Anteile fallen die Bereiche unterschiedlichen Grünanteils im Stadtgebiet sehr gut auf. Es wird deutlich, dass auch in der Innenstadt nicht nur hoch verdichtete und versiegelte Areale anzutreffen sind. Umgekehrt ist oft in den alten Gründerzeitquartieren – hier nördlich und südlich des ehemaligen Görlitzer Bahnhofs – neben einem hohen Bestand an Straßenbäumen auch ein vergleichsweise großer Grünanteil im privaten bzw. halböffentlichen Bereich erkennbar, z.T. mit sehr altem Baumbestand. Hier wird deutlich, dass zumindest in Teilen der Innenstadt nach 1918 auch den siedlungsbezogenen Freiräumen eine größere Bedeutung beigemessen wurde (vgl. Abbildung 17).

Noch deutlicher wird diese Wirkung in Siedlungen, in denen man sich für eine aufgelockerte und mit Gärten durchsetzte Bauweise entschied. Abbildung 20 verdeutlicht diesen Effekt an zwei Beispielen am Innenstadtrand, der Siedlung Neu-Tempelhof und der Zeilenbebauung mit landschaftlichem Siedlungsgrün südlich der Straße “An der Wuhlheide” in Treptow-Köpenick.

Abb. 19: Klassifizierungsergebnisse in der Berliner Innenstadt: dichte hochversiegelte innerstädtische Bebauung beiderseits der Friedrichstrasse (links) und Blockbebauung der Gründerzeit mit hohem Grünanteil im Bereich des Görlitzer Parks (rechts) (Maßstab 1: 7.500)

Abb. 20: Klassifizierungsergebnisse im Bereich aufgelockerter, intensiv durchgrünter Bebauung am Innenstadtrand (Innerer-S-Bahn-Ring): Reihen- und Doppelhäuser mit Gärten in „Neu-Tempelhof“ (links) und Zeilenbebauung mit landschaftlichem Siedlungsgrün südlich „An der Wuhlheide“ in Treptow-Köpenick (rechts) (Maßstab 1: 7.500)

Die (Höhen-) Struktur innerhalb von Parkanlagen wie dem Großen Tiergarten, den Grünflächen des Gleisdreiecks oder dem Görlitzer Bahnhof kommt durch die gewählte Klassifikation sehr eindrucksvoll zur Geltung, der Anteil der Rasenflächen lässt sich deutlich von den höheren Vegetationsflächen und dem Baumanteil unterscheiden. Dies gilt in ähnlicher Form auch für die Forsten und waldähnlichen Bestände.