Kindheit und Jugend in Russland

Kindheit und Jugend in Russland

Philipp Schaeffer mit der Mutter Hedwig Schaeffer und der Schwester Maria (1898), Irina Glasatschewa (etwa 1916), Philipp Schaeffer mit Tochter Antonie (etwa 1918/1919)

Philipp Schaeffer wird am 16. November 1894 in Königsberg als Sohn eines Kaiserlichen Offiziers geboren. 1896 übersiedelt die Familie nach Sankt Petersburg. Der Vater, inzwischen ein vermögender Kaufmann, erwirbt ein Gut in der Nähe von Petersburg. Philipp Schaeffer besucht von 1903 bis 1913 die Internatsschule der reformierten Gemeinde in St. Petersburg.

Kriegsteilnehmerausweis, Heiratsurkunde

Anfang Juli 1913 beginnt er ein Studium an der Orientalischen Fakultät der Kaiserlichen Universität in Sankt Petersburg. Nach dem Kriegsausbruch im August 1914 wird das Eigentum der Familie konfisziert und die gesamte Familie Schaeffer als „feindliche Ausländer“ in das Gouvernement Archangelsk verbannt. Philipp Schaeffer muss in der Verbannung für den Unterhalt der Familie arbeiten und beschäftigt sich weiter mit Sanskrit-Studien. Er lernt die Lehrerin für russische Literatur Irina Glasatschewa kennen. Sie heiraten im Juni 1916, im August 1916 und im Juni 1918 kommen die Töchter Antonie Tosca und Irina zur Welt. Nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk im März 1918 lebt die Familie wieder in Petersburg, erhält jedoch ihr Eigentum nicht zurück. Ende des Jahres 1918 entschliessen sich Schaeffers, nach Deutschland zurückzukehren.
Philipp Schaeffer schließt sich im Frühjahr 1919 einem Freikorpsverband im Baltikum an, kämpft dort zunächst gegen die Rote Armee, dann gegen lettische Einheiten und kommt nach der Niederlage Ende 1919 nach Deutschland.