Glatteis: Wie man festgefahrene Autos befreit
Autofahrer können einen im Schnee steckengebliebenen Wagen «freischaukeln». Aber das funktioniert nicht bei jedem Auto.
© dpa
Im Schnee steckengeblieben? Vor dem «Freischaukeln» sollte aber der Platz vor den Rädern so gut es geht freigeschaufelt werden.
Beim «Rausschaukeln» wird mit schnellem Treten der Kupplung zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang gewechselt. Wer nur in der Parklücke feststeckt, komme oft schon durch simples Anfahren im zweiten Gang weiter. Das Lenkrad sollte dabei möglichst nicht eingeschlagen werden, erklärt Jürgen Bente, Fahrtrainer beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR): «Gerade stehende Reifen haben immer noch am meisten Grip.»
Freischaukeln bei Automatikgetriebe schwieriger
«Mit Schwung kommt man besser vorwärts» - und mit etwas Glück auch über eine kleine Schneewehe hinweg, erklärt Maximilian Maurer vom ADAC. Vorher sollte aber der Platz vor den Rädern so gut es geht freigeschaufelt werden. Das «Rausschaukeln» funktioniert allerdings bei Autos mit Automatikgetriebe weniger gut, da das Wechseln der Gänge länger dauert.
Anfahrhilfen verwenden
Auf rutschigem Untergrund können improvisierte Anfahrhilfen hilfreich sein - zum Beispiel Fußmatten oder Pappe. So bekommen die Antriebsräder besseren Grip. Den gleichen Effekt hat Sand, den man vor die Räder streut.
Bei Schneeverwehungen auf Räumdienst warten
Bei Schneeverwehungen auf Räumdienst warten
Wer so tief feststeckt, dem hilft auch kein «Rausschaukeln» mehr.
Keinen Zweck haben solche Bemühungen, wenn größere Strecken von Schneeverwehungen betroffen sind. Dann ist besser, auf den Räumdienst zu warten. Wichtig ist es in diesem Fall, im Fahrzeug oder in der Nähe des Wagens zu bleiben, damit der Fahrer gleich zur Stelle ist, falls sein Auto dem Schneepflug die Strecke blockiert.
Auto in einen Graben gerutscht: Hilfe rufen
Wenn ein Auto richtig feststeckt, zum Beispiel in einem Graben, sollten Autofahrer nicht versuchen, es selbst zu befreien. «Mit solchen Rettungsaktionen bringt man nur sich und andere in Gefahr», sagt Bente. Je nach Schwere des Unfalls sei meist auch unklar, ob das Auto überhaupt noch fahrtüchtig ist.
Verunglückte sollten lieber einen Sicherheitsdienst und die Polizei anrufen und die Unfallstelle mit Warndreieck absichern. Besonders im Winter müssten Handy, Warndreieck und -weste deshalb immer mitgenommen werden.
Verunglückte sollten lieber einen Sicherheitsdienst und die Polizei anrufen und die Unfallstelle mit Warndreieck absichern. Besonders im Winter müssten Handy, Warndreieck und -weste deshalb immer mitgenommen werden.
Quelle: aja/dpa
| Aktualisierung: Montag, 8. Februar 2021 07:51 Uhr
Autofahren im Winter
- Blitzeis: So kommen Autofahrer sicher an
- Glatteis: Richtig anfahren bei Rutschgefahr
- Glatteis: Wie man richtig bremst
- Starthilfe: So geht es richtig
- Winterreifenpflicht: Schneeketten sind kein Ersatz
- Schneeketten richtig einsetzen
- Schneeketten: Sicher in den Winterurlaub
- Sommerreifen im Winter: Wer zahlt bei Unfall?
- Cabrios: Richtige Pflege bei Eis und Schnee
- Streugut: Wer die Schäden am Auto bezahlt
- Verkehrsschilder mit Schnee bedeckt: Gültigkeit bleibt
- Strafzettel zugeschneit: Müssen Falschparker zahlen?
- Schnee auf dem Autodach: Hohe Strafen drohen
- Mietwagen: Mieter ist für Winterreifen verantwortlich
- Unfall auf ungeräumter Straße: Schadenersatz fällt aus
- Glatteis: Wer zahlt, wenn geparktes Auto wegrutscht?
- Glatteis-Unfall: Schadenersatz von der Stadt?
- Anschieben: Haftet der Helfer für Schäden am Auto?
- Eiszapfen: Wer zahlt Schäden am Auto?