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Ausgewählte Grünanlagen in LichtenbergOberseepark![]() Kontakt
Straßen- und Grünflächenamt
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Bezirk Lichtenberg von Berlin
1872 war dieser Landschaftsraum im heutigen Bezirk Lichtenberg durch zahlreiche kleinere Seen und Tümpel geprägt. 1894 erfolgte die Inbetriebnahme der Löwenbrauerei, anbei wurde auch der Ausschank im Wirtshaus Orankesee bedient. Bis 1895 wurden zum Zwecke der Brauchwasserentnahme die Senken Lindwerder Lake (verlandetes Wiesenmoor, später Obersee) und Elspfuhl (Orankesee) aufgefüllt. Um 1900 wurde zur Deckung des enormen Wasserbedarfs ein Wasserturm errichtet. 1910 war ein Großteil der Seen und Tümpel verschwunden. Der Ober- und Orankesee erhielten die heutige Form und prägen seitdem gemeinsam mit den neu entstandenen Villenkolonien die Landschaft. Die gutsituierten Bewohner der "Obersee-Landhaus-Kolonie" verlangten bald nach einem kultivierten Erholungsbereich in unmittelbarer Umgebung. Zu diesem Zwecke erwarb die Gemeinde 1911 das 2,4 ha große Gelände am Südufer des Obersees und begann 1913 mit der Anlage des Oberseeparks. Die Gestaltung wurde durch Gartenarchitekt Werner übernommen. Formal und landschaftlich gestaltete Bereiche ergänzten einander, Aussichtspunkte, Uferwege und ein engmaschiges Wegenetz prägten das Gesamtbild. Besondere Attraktion war eine Insel, auf der ein Teehäuschen stand, das mit Gondeln zu erreichen war (allgemein typische Merkmale der Gartenarchitektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Ehrenhain (mit Denkmal und Pavillon) für gefallene Hohenschönhauser im südöstlichen Teil des Parks durch Otto Kuhlmann geschaffen. Anfang der 60er Jahre erhielt der Park nach Plänen von Editha Bendig und Oskar Köster eine landschaftliche Prägung. Den Ursprungszustand konnte und wollte man nicht wieder herstellen. An Stelle des Ehrenhains trat ein Spielplatz, neue Promenaden wurden errichtet und mit Pflanzungen ergänzt, wie z.B. den Rosengarten am ehemaligen Wasserturm. Die Uferbefestigung mit Faschinen wurde durch Betonumrandung (noch heute vorhanden) verstärkt. Als Veranstaltungsort im Rahmen der "X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten" 1973 wurde der Park stark in Mitleidenschaft gezogen. Mitte der 80iger Jahre wurde eine Entschlammung des Sees durchgeführt und eine bis 1989 regelmäßige Belüftung des Sees eingerichtet. Daraufhin begann 1990 die Sanierung des Oberseeparks mit neuen Bepflanzungen durch das Gartenamt Hohenschönhausen. Der Park ist durch eine einheitliche Heckenbepflanzung (Hainbuche) abgegrenzt. An der Waldowstraße befindet sich eine besonders schöne Platanenallee. Bis heute ist das Mies-van-der-Rohe-Haus am Nordufer des Sees ein zentraler kultureller Treffpunkt. Im und am Wasserturm befinden sich temporär geöffnete gastronomische Einrichtungen. Neben der schon erwähnten Platanenallee wachsen im Park viele weitere schöne und alte Bäume wie z.B. Amerikanische Roteichen, Ahornbäume und Hängeweiden. Eine besonders skurril gewachsene Hängeweide steht am westlichen Ufer des Obersees direkt am Wasser.
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