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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2010Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen bei unvollständigen Verbrennungsprozessen, wie z. B. in Automotoren, Kohleheizungen, Holzöfen oder Kaminen. . Einige Vertreter dieser über hundert Verbindungen umfassenden Stoffklasse sind mit größter Wahrscheinlichkeit für den Menschen krebserregend. Zur Bewertung des Umweltverhaltens werden typische Vertreter, wie z.B. Benzo(a)pyren (BaP), als Leitsubstanz ausgewählt.Mit der 4. Tochterrichtlinie (EG-Richtlinie 2004/107/EG) zur Rahmenrichtlinie 96/62/EG wurde im Dezember 2004 ein Zielwert für BaP von 1 ng/m³ festgelegt, der ab 2013 soweit wie möglich einzuhalten ist. Die Tabelle zeigt, dass in 2010 der BaP-Zielwert an zwei Messstationen an der städtischen Hintergrundstation in der Nansenstraße und an der Straßenstation Schildhornstraße überschritten wurde. An der Frankfurter Allee ist der Zielwert von 1 ng/m³ gerade eingehalten. Ursache dafür könnte der große Altwohnungsbestand im Umkreis dieser Messstellen sein, in dem noch mit Kohle- oder Holzöfen geheizt werden kann. Verglichen zu den gemessenen BaP-Konzentrationen aus den 90er Jahren mit Werten bis zu 5 ng/m³ (siehe Jahresübersicht 2004 oder Langjährige Entwicklung PAK) hat die BaP-Belastung trotzdem abgenommen, bedingt durch die Umstellung von Kohleöfen auf moderne umweltfreundliche Heizanlagen, den verstärkten Einsatz von Katalysatoren in Kraftfahrzeugen, den Rückgang von Kraftfahrzeugen mit Zweitaktmotoren und verbesserten Kraftstoffen. Jedoch konnte der rückläufigen Trends an BaP-Belastung seit 2009 durch den erhöhten Verbrauch der Brennstoffe, Kohle und Holz, nicht mehr weiter fortgeführt werden. Im Jahre 2009 wurde genauso viel Kohle verkauft wie in 2002. Auch der Verbrauch an Holz in nicht genehmigungsbedürftigen Feuerungsanlagen ist gestiegen. Hingegen ist der Verbrauch an Heizöl weitgehend gleich geblieben. Gerade im Jahr 2010 führten die gegenüber den Vorjahren im Winter tiefere Temperaturen zu einem erhöhten Heizbedarf und entsprechend höherem Schadstoffausstoß.
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