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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2010Ozon![]()
Jahr 2010: Ozonimmissionswerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit ![]()
Jahr 2010: Ozonimmissionswerte
zum Schutz der Vegetation
In der oberen Abbildung sind die Häufigkeiten der Über- oder Unterschreitungen der Ozonimmissionswerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit und in der unteren die der Vegetation dargestellt. Die komplexen Bildungsmechanismen des Ozons und die Reaktion von Ozon mit emittierten Schadstoffen aus anthropogenen Verbrennungsquellen führen bei intensiver Sonneneinstrahlung dazu, dass die höchste Ozonbelastung am Stadtrand und die geringste in Verkehrsnähe in der Innenstadt auftritt.
Das europaweit festgelegte Langfristziel zum Schutz der menschlichen Gesundheit von 120 µg/m³ Ozon als Achtstundenmittel soll weitgehend nicht mehr überschritten werden. In Berlin wurde es im Sommer 2010 am Stadtrand bis zu 29 Tagen übertroffen. Der EU-weite Zielwert für 2010 von höchstens 25 Tagen pro Kalenderjahr, gemittelt über die letzten 3 Jahre, wurde an den Stationen Friedrichshagen und Marienfelde überschritten. Ab 2010 ist dieser Zielwert soweit wie möglich einzuhalten. Ein weiterer Indikator für die Ozonbelastung ist die Überschreitung des Informationswertes von 180 µg/m³ (Einstundenmittel). Bei Überschreitung dieses Wertes in den Sommermonaten (trat im Sommer 2010 nicht auf) wird die Bevölkerung von der öffentlichen Rundfunkanstalt RBB über das Radio und Videotexttafel 184 informiert. Die zweite Abbildung zeigt einen Indikator als Maß für die Schädigung der allgemeinen Vegetation und von Wäldern durch Ozon (AOT40). Er wird berechnet, indem die stündlichen Ozonkonzentrationen oberhalb von 80 µg/m³ (= 40 ppb) nach zwei verschiedenen Methoden aufsummiert werden, und zwar tagsüber während der Vegetationsperiode, d.h. von Mai-Juli für die Vegetation und von April bis September für Wälder. Zu dieser Zeit gelten Pflanzen als besonders ozonempfindlich. Bis 2010 soll ein Zielwert von 18000 µg/m³·h, gemittelt über 5 Jahre erreicht werden. Als langfristige Ziel wurde ein Jahreswert von 6000 µg/m³·h festgelegt, allerdings ohne Angabe, bis wann dieser Wert eingehalten werden soll. Die Berlinkarte mit den gemessenen AOT40Vegetation-Werten zeigt, dass in 2010 das Langfristziel an allen Stationen überschritten ist. Hingegen wird der ZielwertAOT40, der über fünf Jahre gemittelt wird und ab 2010 soweit wie möglich einzuhalten ist, an allen Stationen unterschritten. Der SchwellenwertAOT40 für Wälder wird an den drei Stadtrandstationen Buch, Friedrichshagen und Marienfelde überschritten. Die Emissionen der Ozonvorläuferstoffe (NOx und NMVOC) und die photochemischen Oxidantien (NO2, PAN, H2O2, Aldehyde und organische Säuren) sollten weiterhin deutlich reduziert werden, damit auch in meteorologisch ungünstigen Jahren die vorgegebenen Zielwerte, Langfristziele und Schwellenwerte für Ozon nicht überschritten werden. Das Europäische Parlament und der Rat haben deshalb eine weitere Richtlinie beschlossen, die für 2010 jedem Land Höchstgrenzen der Gesamtemission der für Versauerung und Ozon verantwortlichen Schadstoffe vorgibt. Diese wurden mit der 33. BImSchV (Verordnung zur Verminderung von Sommersmog, Versauerung und Nährstoffeinträgen) vom 13.07.04 in nationales Recht umgesetzt. Durch die Zusammenfassung der 22. und 33. BImSchV werden diese Zielwerte mittlerweile in der 39. BImSchV geregelt. Sie ist im August 2010 in Kraft getreten. Für Berlin bedeutet das z.B. eine Minderung des Schadstoffausstoßes bis 2010 um 60-70 % verglichen mit den Emissionen in 1990. |