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Luftdaten-Archiv
Jahresübersicht der Luftqualität 2000
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH)
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) sind Bestandteil der Liste von Stoffen, für die gegenwärtig EU-weite Grenzwerte ausgearbeitet werden. Sie entstehen bei unvollständigen Verbrennungsprozessen, wie z. B. in Automotoren und Kohleheizungen. Einige Vertreter dieser mehrere hundert Verbindungen umfassenden Stoffklasse sind mit größter Wahrscheinlichkeit für den Menschen krebserregend.
In den letzten Jahren wurden an einigen Messstationen die PAH gemessen. In der Tabelle sind die Jahresmittelwerte und die Belastungen des Winter- und Sommerhalbjahres für die beiden wichtigsten PAH - Vertreter Benzo-a-pyren (BaP) und Benzo-ghi-perylen (BghiP) dargestellt. BaP wird vorwiegend von den kleinen Kohleheizungen, also den Einzelfeuerstellen im Altbauwohngebiet, und BghiP von den Kraftfahrzeugen emittiert.
Die Tabelle zeigt, dass die BaP-Belastung an den Wohngebietsstandorten höher ist als an der Autobahn. Auffällig ist an diesen Standorten die deutlich höhere Winterbelastung (s. letzte Zeile W/S der Tabelle). Der ablesbare Rückgang beider PAH ist eine Folge des Ersatzes der Kohleöfen durch moderne umweltfreundliche Heizanlagen und des verstärkten Einsatzes von geregelten Dreiwegekatalysatoren in Kraftfahrzeugen bzw. des Rückgangs von Kraftfahrzeugen mit Zweitaktmotoren. Für einen EU-weiten BaP-Grenzwert für 2010 wurde von Experten ein Konzentrationsbereich von 0,5 bis 1 ng/m³ als Jahresmittel vorgeschlagen. In Stadtteilen mit Kohleöfen und in Hauptverkehrsstraßen können derzeit noch Werte oberhalb von 0,5 ng/m³ auftreten.
PAH-Konzentrationen 1990 bis 2000
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Konzentrationsangaben in ng/m³
W = Winterhalbjahr
S = Sommerhalbjahr
J = Jahreswert |
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MS = Messstation
MS 10 und 42: Wohngebietsmessstationen
MS 14: Stadtautobahn
BaP: Benzo-a-pyren BghiP: Benzo-ghi-perylen |
W/S = Verhältnis der Winter- zur Sommerbelastung als Mittel aller Messjahre |
2.HJ= 2. Halbjahr |
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Q = Quartal |
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